Autor Thema: Gemeindebauten im Wandel der Zeit  (Gelesen 149580 mal)

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95B

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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #210 am: 21. Januar 2014, 17:49:35 »
Im übrigen freu' ich mich schon auf das Jahn'sche Doppel-Opus, hat einen fixen Platz auf meiner Büchereinkaufsliste!

Nicht nur auf deiner. ;)
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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #211 am: 21. Januar 2014, 17:59:45 »
Im übrigen freu' ich mich schon auf das Jahn'sche Doppel-Opus, hat einen fixen Platz auf meiner Büchereinkaufsliste!

Nicht nur auf deiner. ;)

Thanxx - ich hoffe euch nicht zu enttäuschen. Aber schön wirds schon, und sehr lehrreich obendrein  :)
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #212 am: 21. Januar 2014, 20:02:55 »
Ich finde es eh interessant, dass die letztgenannte riesige Anlage nach niemanden benannt wurde.
Das wurde oft bewusst gemacht, um für sehr prominente Verstorbene Benennungsmöglichkeiten zu haben. Auch bei Verkehrsflächen z.B.: So bietet sich der unbenannte Platz in Alt-Ottakring perfekt als "Michael-Häupl-Platz" an, die Verkehrsinsel Josefstädter Straße / Auerspergstraße als "Heinz-Fischer-Platz"  :)
Die schiere Größe erklärt wahrscheinlich zu einem guten Teil, warum der Bau am Engelsplatz bis heute keinen Namen trägt. Die zu verewigende Persönlichkeit müsste nämlich nicht nur ungemein bedeutend gewesen sein, sondern sollte auch einen wie auch immer gearteten Bezug zur Anlage, ihren Erbauern oder der umliegenden Gegend besitzen. Da hat sich anscheinend selbst in früheren Zeiten, als man noch ohne Weiteres Benennungen nach ideologischen Kriterien vornehmen konnte, niemand aufgedrängt.
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Hans Rauscher

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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #213 am: 21. Januar 2014, 20:45:04 »
Die schiere Größe erklärt wahrscheinlich zu einem guten Teil, warum der Bau am Engelsplatz bis heute keinen Namen trägt. Die zu verewigende Persönlichkeit müsste nämlich nicht nur ungemein bedeutend gewesen sein, sondern sollte auch einen wie auch immer gearteten Bezug zur Anlage, ihren Erbauern oder der umliegenden Gegend besitzen. Da hat sich anscheinend selbst in früheren Zeiten, als man noch ohne Weiteres Benennungen nach ideologischen Kriterien vornehmen konnte, niemand aufgedrängt.

naja, die Gartenstadt Jedlesee wurde auch erst 1950 nach Karl Seitz benannt. Da hätte es schon paar gegeben, der Hugo Breitner hätte zB viel eher den Engelsplatzhof verdient als den öden Bau an der Linzer Straße (erste Nachkriegsplanung), der besser nach Linz oder München passt als nach Wien.
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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #214 am: 21. Januar 2014, 22:02:18 »
naja, die Gartenstadt Jedlesee wurde auch erst 1950 nach Karl Seitz benannt.
Ja, aber die Benennungen nach dem Zweiten Weltkrieg weisen doch in eine mehr partei- und lokalpolitische Richtung. Anders ausgedrückt: Ein großes ideologisches Statement, wie es etwa in der Bezeichnung "Karl-Marx-Hof" zum Ausdruck kam, war bereits ab 1945 nicht mehr drin.

Zitat
Da hätte es schon paar gegeben, der Hugo Breitner hätte zB viel eher den Engelsplatzhof verdient als den öden Bau an der Linzer Straße (erste Nachkriegsplanung), der besser nach Linz oder München passt als nach Wien.
Aus damaliger Sicht war es womöglich eine größere Ehrung, ein Werk des Neuaufbaus nach einer bestimmten Person zu benennen, als einen architektonisch bzw. stadtplanerisch aus der Mode gekommenen "Superblock" der frühen 30er Jahre. Aus heutiger Sicht ist es natürlich ziemlich daneben, dass mit dem Hugo-Breitner-Hof gerade eine Wohnhausanlage, deren Anfänge noch in die NS-Zeit reichen, nach einem Mann benannt wurde, der als Politiker zu seinen Lebzeiten übelster antisemitischer Hetze ausgesetzt war.
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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #215 am: 21. Januar 2014, 22:32:03 »
naja, die Gartenstadt Jedlesee wurde auch erst 1950 nach Karl Seitz benannt.
Ja, aber die Benennungen nach dem Zweiten Weltkrieg weisen doch in eine mehr partei- und lokalpolitische Richtung. Anders ausgedrückt: Ein großes ideologisches Statement, wie es etwa in der Bezeichnung "Karl-Marx-Hof" zum Ausdruck kam, war bereits ab 1945 nicht mehr drin.

Da war der Vorrat an passenden Namen auch schon aufgebraucht  :) Stalin- oder Lenin-Hof ist ja eher undenkbar, und nachdem die "Befreier" für die Wiener nicht so die Heroes waren, entfielen auch diverse kommunistische Genies als Namenspatrone... blieben Freiheitskämpfer aller Art (die wurde eh alle gewürdigt), Lokalpolitiker (naja) und Künstler. Welche ideologischen Vorreiter hätte es denn nach Marx und nach 1945 noch gegeben? Ausserdem wurden ja auch große Höfe durchaus nach unverfänglichen Künstlern (Lorenshof, Haydnhof), netten Landschaften (Wachauhof) oder Flurnamen (Fuchsenfeldhof) benannt. Ich nehme an , der Engelsplatzhof hieße schon anders, hieße der Engelsplatz anders  :) So ist man wenigstens in sozialdemokratischer Nähe...
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #216 am: 22. Januar 2014, 05:10:22 »
Da war der Vorrat an passenden Namen auch schon aufgebraucht  :) Stalin- oder Lenin-Hof ist ja eher undenkbar, und nachdem die "Befreier" für die Wiener nicht so die Heroes waren, entfielen auch diverse kommunistische Genies als Namenspatrone... blieben Freiheitskämpfer aller Art (die wurde eh alle gewürdigt), Lokalpolitiker (naja) und Künstler. Welche ideologischen Vorreiter hätte es denn nach Marx und nach 1945 noch gegeben?
Vielleicht wird es ja jetzt der Nelson-Mandela-Hof?

95B

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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #217 am: 22. Januar 2014, 08:30:31 »
Vielleicht wird es ja jetzt der Nelson-Mandela-Hof?

Geht nicht, Mandela war keine Frau. 8)
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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #218 am: 22. Januar 2014, 15:04:37 »
Ich hab da ein schönes Bild in meinem Archiv gefunden, leider ist mir der Urheber nicht bekannt.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #219 am: 06. Februar 2014, 11:26:08 »
Vielleicht kann ich euch schon ein wenig Appetit machen - langsam verdichtet sich alles :-)
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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #220 am: 06. Februar 2014, 13:28:11 »
Schön!
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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #221 am: 02. Mai 2014, 18:20:40 »
Weniger schön:  >:(
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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #222 am: 02. Mai 2014, 19:09:49 »
Man sieht Klinkerfassade zwar jetzt nicht mehr - unter all dem Styropor -, dafür ist sie aber besser vor Wind und Wetter geschützt. So muss man das sehen. 8)
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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #223 am: 02. Mai 2014, 19:21:18 »
Na ja, wenigstens das Fenster rechts unten hätte noch dem "alten"  Stil angepaßt werden können! >:(

hema

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Re: Gemeindebauten im Wandel der Zeit
« Antwort #224 am: 02. Mai 2014, 20:19:05 »
Weniger schön:  >:(
Naja, aber wirklich schön war die "Klinkerspielerei" auch nicht!  :-\
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