Autor Thema: [PM] "Wir wollen keine Pyjama-Städte"  (Gelesen 24364 mal)

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moszkva tér

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Re: [PM] "Wir wollen keine Pyjama-Städte"
« Antwort #45 am: 22. Oktober 2013, 10:16:17 »
Ach ja. Autos stehen ja angeblich 23 Stunden am Tag blöd rum. Ein stehendes Auto nimmt zwar Platz weg, verursacht aber keinen Lärm.
Wenn unter deinem Fenster das Garagentor ist und jemand in der Nacht zu- oder ausfährt, stehst du aber aufrecht im Bett. Diese Hebebühnen sind auch nicht gerade leise. Nix gegen leichten Gesprächslärm aus einem Gastgarten, das kann ich dir sagen.

coolharry

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Re: [PM] "Wir wollen keine Pyjama-Städte"
« Antwort #46 am: 22. Oktober 2013, 10:24:58 »
Ach ja. Autos stehen ja angeblich 23 Stunden am Tag blöd rum. Ein stehendes Auto nimmt zwar Platz weg, verursacht aber keinen Lärm.
Wenn unter deinem Fenster das Garagentor ist und jemand in der Nacht zu- oder ausfährt, stehst du aber aufrecht im Bett. Diese Hebebühnen sind auch nicht gerade leise. Nix gegen leichten Gesprächslärm aus einem Gastgarten, das kann ich dir sagen.

Garagentore kenn ich ein paar. Leises Quietschen und sonst kaum ein Geräusch außer dem ausfahrenden Auto.
Hebebühnen kann ich mir durchaus vorstellen, das bei alten Häuser da ein ziemliches Rumpeln durchs Gemäuer geht.

Aber Gesprächslärm aus einem Gastgarten kann nahe zu unerträglich werden. Versuch mal bei offenem Fenster zu schlafen wenn von 22:00 bis weit nach Mitternach eine Gruppe von lustigen Gesellen am Tisch sitzt. Das ist unerträglich. Da wären wir aber wieder bei der Einhaltung der Bestimmungen. Ein paar Raucher die kurz eine Rauchen, dabei ein paar Worte wechseln, stören mich nicht, aber lautes Gequatsche gepaart mit Gelächter und dann noch eine Polizeidienststelle wo man schon als Querulant verschrien ist, ist eine scheiß Mischung für die Konzentration am nächsten Tag.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

moszkva tér

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Re: [PM] "Wir wollen keine Pyjama-Städte"
« Antwort #47 am: 22. Oktober 2013, 10:35:43 »
Aber Gesprächslärm aus einem Gastgarten kann nahe zu unerträglich werden. Versuch mal bei offenem Fenster zu schlafen wenn von 22:00 bis weit nach Mitternach eine Gruppe von lustigen Gesellen am Tisch sitzt. Das ist unerträglich. Da wären wir aber wieder bei der Einhaltung der Bestimmungen. Ein paar Raucher die kurz eine Rauchen, dabei ein paar Worte wechseln, stören mich nicht, aber lautes Gequatsche gepaart mit Gelächter und dann noch eine Polizeidienststelle wo man schon als Querulant verschrien ist, ist eine scheiß Mischung für die Konzentration am nächsten Tag.
Ich wohne über einem Schanigarten, der im Sommer bis weit nach Mitternacht bevölkert ist. Der Wirt achtet sehr darauf, dass die Leute nicht zu laut sind, dennoch kann es ganz schön lärmen. Aber ich sags ehrlich, es stört mich eigentlich gar nicht. Da ist der Gasbus der Wiener Linien, der direkt unter meinem Schlafzimmerfenster aus der Kurve beschleunigt, und zwar täglich ab 5 Uhr Früh, das viel größere Ärgernis.

Aber - Wiener Linien Modus - Lärm wird halt subjektiv empfunden. Dem Einen ist es zu laut, dem Anderen zu leise. Bitte denke an deine Mitmenschen und beachte, dass man es niemals allen Recht machen kann  ;)

13er

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Re: [PM] "Wir wollen keine Pyjama-Städte"
« Antwort #48 am: 22. Oktober 2013, 10:53:05 »
"Wir hör'n uns das an!" 8)
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

uk

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Re: [PM] "Wir wollen keine Pyjama-Städte"
« Antwort #49 am: 22. Oktober 2013, 12:26:24 »
"Wir hör'n uns das an!" 8)
Zwar leicht OT, passt aber irgendwie dazu: Heute gabs im Ö1 Radiokolleg in der Musikviertelstunde auch einen Beitrag zum Thema Lärm und Lärmübertragung in Häusern. Interessant vor allem die Messmethoden wie man versucht das zu Objektivieren, und wie schwammig da tlw. eigentlich die Gesetzeslage ist. Ist online noch (7 Tage) nachzuhören - wen es interessiert.

lG uk

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Re: [PM] "Wir wollen keine Pyjama-Städte"
« Antwort #50 am: 22. Oktober 2013, 15:06:13 »
Zitat
Jede Gastronomie ist nur so laut wie der Gastwirt auf die Einhaltung der Bestimmungen schaut.
Niemand hat was gegen einen Gastgarten aber 22:00 ist Ruhe zu halten. Also sollte spätestens nach 23:00 wirklich Ruhe herrschen. Schließlich gibt's auch Anwohner die um 5 oder 6 wieder fit sein sollten. (Oder sogar noch früher).
Da dies aber nicht immer der Fall ist (eigentlich ist es eher die Ausnahme) darf man sich nicht wundern wenn die Bauherrn und die späteren Mieter eher gegen Gastronomie vor ihrem Fenster sind.

Umgekehrt gibt es genügend Querulanten, die aus Prinzip die Polizei holen wenn jemand mit Instrumentenkoffer das Lokal betritt, egal um welche Uhrzeit.

Zitat
Die Zeiten wo zwei Stockwerk hohe Gastwirtschaften gebaut wurden und der Wirt über seiner Wirtschaft gewohnt hat, sind leider vorbei. Da war das mit dem Lärm auch nicht ganz so tragisch.
Ist beim Gasthaus Wratschko in der Neustiftgasse bis heute so und bleibt es hoffentlich auch noch lange. Dafür ist die Deckenhöhe im Lokal extrem nieder.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

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Re: [PM] "Wir wollen keine Pyjama-Städte"
« Antwort #51 am: 04. November 2013, 11:58:10 »
Die Seestädte der anderen

Wien-Aspern gilt als derzeit größtes Stadterweiterungsprojekt Europas. Neue Stadtteile entstehen aber in zahlreichen weiteren Städten. Eine Rundschau

Die Ballungsräume wachsen, vielerorts wurde und wird deshalb nach Möglichkeiten zur Erweiterung gesucht. Einer der großen Trends ist die Neugestaltung nicht mehr benötigter Hafengebiete, wie in Hamburg, Bremen und Dresden; einerseits werden hier durch Modernisierungen Flächen frei, andererseits sind diese - Stichwort "Wohnen am Wasser" - heiß begehrt. Experten sehen darin die Chance, die Beziehung zwischen Städten und ihren Häfen völlig umzukrempeln, weisen aber auch darauf hin, dass für die Städte dabei Hausaufgaben zu machen sind: Bisher städtebaulich vernachlässigte Flächen müssen auf Vordermann gebracht, neue Grünräume und Erholungsgebiete geschaffen werden.

Anderswo, etwa in Wien oder auch in München, setzt man auf neue Stadtteile an der Peripherie - was von Stadtplanern immer wieder kritisiert wird. Mit der Seestadt Aspern versucht man ein bisschen den Trend zum Wasser auf die grüne Wiese mitzunehmen. Energieeffizient und schlicht "smart" sollen sie jedenfalls sein, diese neuen Stadtteile. Doch wie "smart" eine ganze neue Stadt auf der grünen Wiese tatsächlich sein kann, darüber gibt es eben unterschiedliche Meinungen. (mapu, DER STANDARD, 2.11.2013)

Weiterlesen

Bahnstadt Heidelberg: Energieeffizient und smart

München-Freiham auf der Suche nach der Marke

Zürich: Vernetzte Greencity

Auch Dresden will die Hafencity


Q: http://derstandard.at/1381370759002
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Re: [PM] "Wir wollen keine Pyjama-Städte"
« Antwort #52 am: 04. November 2013, 12:18:22 »
Wien hat nun mal keine attraktiven Wasserlagen zum Entwickeln.
- Donauufer: 4-Spurige "Autobahn" namens Handelskai und Eisenbahn
- Donaukanal: Bereits fertig verbaut
- Alte Donau: Durch die neue U-Bahn ist der Bebauungsdruck enorm geworden, aber ich hoffe, es hält sich im Rahmen.

Was bleibt:
- Wienerwaldrand: Schutzgebiet
- Innerstädtische Industrie- und Bahnbrachen: Da hätte man aber wirklich mehr draus machen können, s. Haupt-, Nord- und Aspangbahnhof  :down:

Die Seestadt ist in Ansätzen eh nicht so schlecht. Nur, das sind vorerst Konzepte, auf die Umsetzung kommt es am Ende an.

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Re: [PM] "Wir wollen keine Pyjama-Städte"
« Antwort #53 am: 04. November 2013, 12:44:28 »
Wien hat nun mal keine attraktiven Wasserlagen zum Entwickeln.
Wien war auch nie eine richtige Stadt am Wasser, so gesehen besteht auch kein grundsätzlicher Bedarf, unbedingt das Element Wasser einzubringen.

Die Seestadt ist in Ansätzen eh nicht so schlecht. Nur, das sind vorerst Konzepte, auf die Umsetzung kommt es am Ende an.
Die Seestadt ist in ihren grundlegenden Ansätzen sogar sehr schlecht, finde ich: Lage am Stadtrand, fehlende Verbindung zur gewachsenen Stadt, Verkehrserreger (Autobahnanbindung!), künstliche, identitätslose Strukturen etc. etc.

In all den anderen Stadtentwicklungsgebieten macht man dieselben oder zumindest ähnliche Fehler und produziert menschenfeindliche Umgebungen. Beispielsweise sind die Straßen im Nordbahnviertel reine Verkehrsbänder ohne jede Aufenthaltsqualität. Und das wird in der Seestadt nicht anders sein, wie man an den schon existierenden Straßenstücken erkennen kann.
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Re: [PM] "Wir wollen keine Pyjama-Städte"
« Antwort #54 am: 04. November 2013, 13:15:36 »
Die Seestadt ist in Ansätzen eh nicht so schlecht. Nur, das sind vorerst Konzepte, auf die Umsetzung kommt es am Ende an.
Die Seestadt ist in ihren grundlegenden Ansätzen sogar sehr schlecht, finde ich: Lage am Stadtrand, fehlende Verbindung zur gewachsenen Stadt, Verkehrserreger (Autobahnanbindung!), künstliche, identitätslose Strukturen etc. etc.
Andererseits:
- Vergabe an Bauträger nur von Einzelhäusern, nicht der gesamten Siedlung (macht kleinräumigere Strukturen)
- Einbindung der (zukünftigen) Bewohner bereits in der Planungsphase
Klingt zumindest besser, als das, was bisher so gemacht wurde. Obwohl, Punkt 2 hats schon bei den Gasometern gegeben, und das Resultat war mehr als bescheiden.

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Re: [PM] "Wir wollen keine Pyjama-Städte"
« Antwort #55 am: 04. November 2013, 13:29:57 »
- Vergabe an Bauträger nur von Einzelhäusern, nicht der gesamten Siedlung (macht kleinräumigere Strukturen)
Nein, sorgt nur dafür, dass sich mehrere den Kuchen aufteilen, und birgt die Gefahr, dass sich die Bauträger nicht untereinander abstimmen und so noch mehr Negatives herauskommt.

- Einbindung der (zukünftigen) Bewohner bereits in der Planungsphase
Klingt zumindest besser, als das, was bisher so gemacht wurde. Obwohl, Punkt 2 hats schon bei den Gasometern gegeben, und das Resultat war mehr als bescheiden.

Diese Einbindung besteht ohnehin nur auf dem Papier. In Wahrheit kann man sich für seine Wohnung zwischen zwei oder drei vorgegebene Raumaufteilungen innerhalb des fixen Grundrisses entscheiden und vielleicht noch wählen, ob die Steckdose da oder dort sein soll. Bei allen anderen Dingen kann man die Leute schon abwimmeln, indem man ihnen erklärt, sie seien ja keine Experten und müssten eben akzeptieren, dass gewisse Dinge nur so und nicht anders sein könnten.
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Re: [PM] "Wir wollen keine Pyjama-Städte"
« Antwort #56 am: 04. November 2013, 14:05:48 »
Diese Einbindung besteht ohnehin nur auf dem Papier. In Wahrheit kann man sich für seine Wohnung zwischen zwei oder drei vorgegebene Raumaufteilungen innerhalb des fixen Grundrisses entscheiden und vielleicht noch wählen, ob die Steckdose da oder dort sein soll.
Bzw. kriegt man bei den Elektroinstallationen vom Bauträger üblicherweise ein minimalistisches Standardkonzept vorgesetzt und jeder Änderungswunsch des Kunden ist natürlich aufpreispflichtig.

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Re: [PM] "Wir wollen keine Pyjama-Städte"
« Antwort #57 am: 04. November 2013, 15:54:59 »
@Nordbahnhof:
Heute ist das 2. Grätzl Cafe. Hier werden die ersten Ergebnisse aus der Bürgerbeteiligung vorgestellt.

Grätzel-Café -Zwischenstand
Termin: 4. November 2013, von 18 bis 21 Uhr
Ort: Haus der Begegnung, 2., Praterstern 1

Bei den 3 Terminen ist ein sehr guter Eindruck entstanden. Sowohl die Beamten der Stadt als auch die Bürgerinnen und Bürger waren positiv überrascht wie gut das funktioniert hat.
Die Ambitionen sind sehr hoch, man wird sehen was davon umgesetzt wird. :) Es gibt hier sehr viele engagierte Menschen, das läßt hoffen. :)

@Seestadt: Da bin ich sehr skeptisch. Man könnte was tolles daraus machen, aber das benötigt viel Einsatz und auch politischen Willen. Viel wird von den dortigen Bewohnern abhängen und in wie weit diese sich einbringen und engagieren. Das es anscheinend ein Erdgeschoßzonen-Managment gibt, ist schon einmal positiv.