Das Gebäude wird übrigens sicher nicht nur aus reiner Nächstenliebe abgetragen, sondern da stecken wohl auch Altlasten wie Asbest o.ä. drin.
Asbest steckt keines drin, aber viele Einrichtungen werden schon lange nicht mehr benutzt und liegen nur mehr brach. So gibt es zB. im zweiten Stock ein riesiges Labor mir Dunkelkammern für das Erstellen vom Microfiches - seinerzeit das Mittel, viel Information auf kleinem Raum unterzubringen. Wird in heutigen Zeiten nicht mehr verwendet und liegt brach, fällt aber natürlich in die Miete voll rein. Von leerstehenden Maschinenräumen wurde hier ja schon geschrieben. Und auch sonst wurde seit Jahren in die Infrastruktur nichts mehr investiert, weil klar war, dass das Gebäude entweder komplett umgebaut werden muss - so war zB. auch daran gedacht, weitere Räume durch Einfügen eines Lichthofes als Büros nutzbar zu machen, das wurde dann aber statischen Gründen wieder verworfen -, oder eben, wie jetzt beschlossen, durch einen Neubau ersetzt wird.
An dem Gebäude kann man sehr gut erkennen, wie sich die IT im Laufe der Jahre gewandelt hat. So gibt es im einzelnen Maschinenräumen noch Wasserleitungen, weil seinerzeit die IBM-Großrechner noch Wasserkühlung hatten - die sind natürlich schon seit langem ebenfalls funktionslos und schauen planlos aus dem Zwischenboden hervor. Und in jedem Maschinenraum gibt es Schaltschränke, mit der die damals erforderliche elektrische Energie - etliche 100 KW pro Maschinenraum - bereitgestellt wurde, und riesige Gebläse, die Luft ansaugen und durch den Zwischenboden direkt unter die damals dort aufgestellten neueren Systeme (die keine Wasserkühlung mehr hatten) blasen. Alles das ist natürlich schon seit vielen Jahren nicht mehr in Betrieb, einzelne Räume wurden noch als Lager genutzt, aber ein Großteil steht einfach leer.
Ich persönlich finde es auch schade - vor allem wegen des günstigen, innerstädtischen Standorts - aber ich muss zugeben, dass damit einfach kein Staat mehr zu machen war.