Autor Thema: Linie 71 (früher 6) zur S-Bahn Kaiserebersdorf  (Gelesen 27545 mal)

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95B

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Re: Linie 71 (früher 6) zur S-Bahn Kaiserebersdorf
« Antwort #45 am: 05. Februar 2014, 07:47:12 »
Jetzt stell dir vor, du bist in Wien nicht sehr ortskundig und der deutschen Sprache nicht sehr mächtig (d.h. kannst keine Ansagen von Umsteigeverbindungen verstehen), kannst aber passiv einige U-Bahn-Stationen erkennen, weil U-Bahn-Pläne in Wien ja recht einfach zu bekommen sind und du oft mit der U-Bahn fährst.

Das trifft auf einen nicht geringen Teil der Bevölkerung ohnehin zu. Der ehemalige Supermarkt Ecke Feßtgasse/Thaliastraße wurde aber noch nicht zum Notaufnahmelager für gestrandete Fahrgäste umfunktioniert, weil offensichtlich kein Bedarf besteht.

Gibt es eigentlich in sonst irgendeiner Stadt derart verwirrende Ansagen/Anzeigen wie in Wien, die nicht dem Fahrplan entsprechen und/oder sich auf völlig verschiedene Punkte der Stadt beziehen?

Du bist wirklich der einzige, der darin Verwirrungspotenzial zu erkennen glaubt. 8)
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coolharry

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Re: Linie 71 (früher 6) zur S-Bahn Kaiserebersdorf
« Antwort #46 am: 05. Februar 2014, 08:16:11 »
Und jetzt wird "Thaliastraße" angezeigt - dir kommt der Name bekannt vor, du schaust auf deinen U-Bahn-Plan, um zu bestätigen, dass das der Name einer U-Bahn-Station ist, und du steigst aus und suchst die U6. Das halte ich weder für ein unrealistisches Szenario (in London ist nach meiner Erinnerung ungefähr das eine recht brauchbare Art, sich Fußwege zu U-Bahn-Stationen zu ersparen), noch halte ich diese Person für dumm. Es kennt sich nicht jeder in Wien perfekt aus und weiß, wo der 9er fährt und dass der dort noch nicht zur U6 kommen kann. Genau das setzt du aber voraus.

Eine ganz blöde Frage: Was macht ein Tourist der kaum bis gar nicht Deutsch kann im 9er Richtung Westbahnhof?
Wenn er Verwandte besucht hat, haben ihm die hier lebenden Verwandten sicher den schnellsten Weg erklärt und dann weiß er auch wohin er muß. Hat er sich die Vorortelinie angesehen, weil er Ferrorist ist, dann hat er auch sicher einen normalen Stadtplan dabei.
Also ganz verstehen tu ich dein Beispiel nicht. Weil der klassische Tourist, sollte er alleine Unterwegs sein, zumindest rudimentäre Ortskenntnisse mitbringt. Und Persönlich glaube ich sogar, dass sich die meisten Menschen nach Richtung orientieren und nicht nach Verkehrsmitteln oder Stationen von U-Bahnen.

Außerdem: einmal Thaliastraße entlang gehen, hat noch keinem geschadet. Da sieht man Wien mal von der normalen Multikultiseite und nicht von der Sissi-Schnitzel-Mannerschnittenseite. Wien wie es ist und nicht wie es gern wäre.  ;)
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13er

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Re: Linie 71 (früher 6) zur S-Bahn Kaiserebersdorf
« Antwort #47 am: 05. Februar 2014, 08:32:14 »
Eine ganz blöde Frage: Was macht ein Tourist der kaum bis gar nicht Deutsch kann im 9er Richtung Westbahnhof?
Richtig, mit dem 9er fahren nur Ansässige, die kaum bis gar nicht Deutsch können 8)
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moszkva tér

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Re: Linie 71 (früher 6) zur S-Bahn Kaiserebersdorf
« Antwort #48 am: 05. Februar 2014, 08:34:28 »
Gibt es eigentlich in sonst irgendeiner Stadt derart verwirrende Ansagen/Anzeigen wie in Wien, die nicht dem Fahrplan entsprechen und/oder sich auf völlig verschiedene Punkte der Stadt beziehen?

Du bist wirklich der einzige, der darin Verwirrungspotenzial zu erkennen glaubt. 8)
Also in einigen Bereichen gebe ich darkweasel durchaus Recht. Besonders einige U-Bahn-Stationen sind - sagen wir einmal - ambivalent benannt, obwohl gerade das die großen Landmarks in der Orientierung wären.

Beispiel U1 Vorgartenstraße: Warum nennt man die Station nach einer ca. 6 km langen minderwichtigen Straße und nicht nach dem logischen Lokalzentrum Mexikoplatz? Besonders ärgerlich finde ich das auch, weil die U2 ebenfalls zwei Stationen hat, die direkt an der Vorgartenstraße liegen (Krieau und Stadion).
Detto U6 Handelskai - der ist ebenfalls ca. 6 km lang und hat noch eine weitere Station: Donaumarina (die ebenfalls unpassend benannt ist, weil die dortige Marina =Jachthafen ja ganz anders heißt).
U1 Donauinsel und U6 Neue Donau finde ich da ebenfalls etwas unlogisch benannt, da elendslange lineare Objekte - da hätte sich Reichsbrücke und Bruckhaufen angeboten.

Von der Verwendung von Toponymen, die sich aber gar nicht wirklich in der Nähe der ehem. Ortschaften befinden (oder die im Sprachgebrauch praktisch nicht vorhanden sind), will ich gar nicht anfangen (Kagran, Leopoldau, Erdberg, Neulaa, Aspern Nord).

13er

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Re: Linie 71 (früher 6) zur S-Bahn Kaiserebersdorf
« Antwort #49 am: 05. Februar 2014, 08:36:18 »
Beispiel U1 Vorgartenstraße: Warum nennt man die Station nach einer ca. 6 km langen minderwichtigen Straße und nicht nach dem logischen Lokalzentrum Mexikoplatz?
Mexiko hat zwar als einzige (aus wirtschaftlichen Gründen) gegen den Anschluß protestiert, aber der Protest der Vorgartenbesitzer war noch viel lauter, als die Station nach Mexiko benannt werden sollte 8)
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moszkva tér

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Re: Linie 71 (früher 6) zur S-Bahn Kaiserebersdorf
« Antwort #50 am: 05. Februar 2014, 08:43:03 »
Beispiel U1 Vorgartenstraße: Warum nennt man die Station nach einer ca. 6 km langen minderwichtigen Straße und nicht nach dem logischen Lokalzentrum Mexikoplatz?
Mexiko hat zwar als einzige (aus wirtschaftlichen Gründen) gegen den Anschluß protestiert, aber der Protest der Vorgartenbesitzer war noch viel lauter, als die Station nach Mexiko benannt werden sollte 8)
Außerdem: Mexikoplatz war nur eine kleine Straßenbahnhaltestelle, für die U-Bahn braucht man natürlich einen neuen, viel größeren Namen  >:D

coolharry

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Re: Linie 71 (früher 6) zur S-Bahn Kaiserebersdorf
« Antwort #51 am: 05. Februar 2014, 08:50:10 »
Beispiel U1 Vorgartenstraße: Warum nennt man die Station nach einer ca. 6 km langen minderwichtigen Straße und nicht nach dem logischen Lokalzentrum Mexikoplatz? Besonders ärgerlich finde ich das auch, weil die U2 ebenfalls zwei Stationen hat, die direkt an der Vorgartenstraße liegen (Krieau und Stadion).
Detto U6 Handelskai - der ist ebenfalls ca. 6 km lang und hat noch eine weitere Station: Donaumarina (die ebenfalls unpassend benannt ist, weil die dortige Marina =Jachthafen ja ganz anders heißt).
U1 Donauinsel und U6 Neue Donau finde ich da ebenfalls etwas unlogisch benannt, da elendslange lineare Objekte - da hätte sich Reichsbrücke und Bruckhaufen angeboten.

Wenns die Donaumarina nach der Wehlistraße benannt hätten wäre es genauso unlogisch gewesen. Eine Straße die ungefähr 10mal unterbrochen ist und vom 20. bis weit in den 2. reicht und sogar länger ist als die Vorgartenstraße. Und Johann-Böhm-Platz (die nächste daneben liegende Verkerhsfläche) weiß auch keiner wo der ist. Geschweige denn das man dort niemals einen Platz vermuten täte.
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Re: Linie 71 (früher 6) zur S-Bahn Kaiserebersdorf
« Antwort #52 am: 05. Februar 2014, 08:56:51 »
Wenns die Donaumarina nach der Wehlistraße benannt hätten wäre es genauso unlogisch gewesen. Eine Straße die ungefähr 10mal unterbrochen ist und vom 20. bis weit in den 2. reicht und sogar länger ist als die Vorgartenstraße. Und Johann-Böhm-Platz (die nächste daneben liegende Verkerhsfläche) weiß auch keiner wo der ist. Geschweige denn das man dort niemals einen Platz vermuten täte.
Die Lösung wäre: Donaumarina als Donaustadtbrücke (wie ursprünglich vorgesehen) und dafür die Donaustadtbrücke - die ursprünglich "Seestern" hätte heißen sollen, als Untere Alte Donau benennen.
Womit wir wieder beim gleichen Konflikt sind: U1 Alte Donau (auch Neue Donau und Donaustadtbrücke liegen an der Alten Donau).

haidi

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Re: Linie 71 (früher 6) zur S-Bahn Kaiserebersdorf
« Antwort #53 am: 05. Februar 2014, 09:24:46 »
Darkweasel hat mit seiner Ansicht nicht unrecht.
Ich bin seit ca. 10 Jahren jedes Jahr ein paar Tage in Prag.  Ich kenn mich dort kaum aus, Tschechisch kann ich überhaupt nicht, ich hab aber ein paar Fixpunkte im Kopf, unter anderem Ubahnstationen wie  Palmovka, Andel, Muzeum, Mustek oder Vaclavske namesti, namesti Republiki. Vor allem, wenn ich jetzt in der Straßenbahn fahre (Ubahn meide ich im Ausland nach Möglichkeit, weil ich von der STraßenbahn oder dem Bus etwas von der STadt sehe), passiert es durchaus, dass ich, wenn ich so einen mir bekannten Namen höre, spontan aussteige. Ich tät da schon dumm dreinschauen, wenn ich da eine Haltestelle gleichen Namens erwischte.

Anders schaut es aus, wenn ich das erste oder zweite Mal in einer Stadt wäre, dann würde ich kaum derartige spontane Entscheidungen treffen und viel mehr mit Stadt- bzw. Netzplan operieren.


Weil wir gerade dabei sind:
Wo bekomme ich einen Netzplan Prag (Ubahn und Straßenbahn) her - die sind in den Ubahnstationen seit Jahren kaum mehr zu bekommen und mein alter hat schon den Geist aufgegeben.
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Re: Linie 71 (früher 6) zur S-Bahn Kaiserebersdorf
« Antwort #54 am: 05. Februar 2014, 09:40:54 »
Wo bekomme ich einen Netzplan Prag (Ubahn und Straßenbahn) her - die sind in den Ubahnstationen seit Jahren kaum mehr zu bekommen und mein alter hat schon den Geist aufgegeben.

Vielleicht in einer der Infostellen?

Oder du nimmst das hier und druckst es einfach aus: http://www.dpp.cz/download-file/6147/04_metro_tram_daily_wstops.pdf
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Re: Linie 71 (früher 6) zur S-Bahn Kaiserebersdorf
« Antwort #55 am: 05. Februar 2014, 11:41:06 »
Donaustadtbrücke könnte auch Lobau heißen!
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: Linie 71 (früher 6) zur S-Bahn Kaiserebersdorf
« Antwort #56 am: 05. Februar 2014, 12:14:20 »
Donaustadtbrücke könnte auch Lobau heißen!
Um Himmels Willen! Was meinst du, welche Massen sich dann zur gleichnamigen S80-Station verirren!?
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Re: Linie 71 (früher 6) zur S-Bahn Kaiserebersdorf
« Antwort #57 am: 05. Februar 2014, 13:02:58 »
Donaustadtbrücke könnte auch Lobau heißen!
Um Himmels Willen! Was meinst du, welche Massen sich dann zur gleichnamigen S80-Station verirren!?
Außerdem ist die Lobau ganz woanders  :lamp:

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Re: Linie 71 (früher 6) zur S-Bahn Kaiserebersdorf
« Antwort #58 am: 05. Februar 2014, 13:04:42 »
Aspern Nord
... eine Station, die übrigens in Breitenlee liegt. Gleich nördlich davon befindet sich eine Siedlung, die ausgezeichnet als Namensgeber fungieren könnte: Neubreitenlee. Im Norden Asperns ist zum Beispiel die Station Hausfeldstraße, nicht Aspern Nord.

"Lobau" halte ich für keinen besonders gelungenen Namen für irgendetwas an der U2 oder Marchegger/Laaer Ostbahn. Die Lobau ist für mich die Schnittfläche von Nationalpark Donau-Auen und Wiener Gemeindegebiet, fängt also auf der Höhe Raffineriestraße erst hinter dem Biberhaufenweg an. Der Nationalpark Donau-Auen ist weit weg von irgendeiner Eisenbahnstrecke in Transdanubien.

Für die U6-Station Neue Donau wäre "Bruckhaufen" ein geeigneter Name.

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Re: Linie 71 (früher 6) zur S-Bahn Kaiserebersdorf
« Antwort #59 am: 05. Februar 2014, 13:33:56 »
Aspern Nord
... eine Station, die übrigens in Breitenlee liegt. Gleich nördlich davon befindet sich eine Siedlung, die ausgezeichnet als Namensgeber fungieren könnte: Neubreitenlee. Im Norden Asperns ist zum Beispiel die Station Hausfeldstraße, nicht Aspern Nord.

Der Name "Aspern Nord" ist ein bisserl hatschert, aber man versteht das, wenn man sich die historische Entwicklung des Stationsnamens anschaut. In früheren Plänen hätten die Stationen Aspern Nord und Seestadt "Flugfeld Nord" und "Flugfeld Süd" heißen sollen. Irgendwann hat sich aber die Stadt entschieden, zum Flugfeld nicht mehr Flugfeld, sondern Seestadt Aspern zu sagen. So wurde halt Flugfeld Nord zu Aspern Nord und Flugfeld Süd zu Seestadt. "Seestadt Nord" wäre auch ganz brauchbar gewesen.

Neubreitenlee dürfte ein unbeliebter Begriff sein, der alte 96B durfte ja diese Zielbezeichnung auch schon nicht mehr tragen.
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