Habe mir jetzt einmal die überdimensionierten Schläuche angesehen, die manche "Einkaufszentrum", andere wieder "Hauptbahnhof" nennen. Einladend und zum Aufenthalt anregend sieht dort überhaupt nichts aus, weder für Fahrgäste noch für Kunden eines Einkaufszentrums. Den Architekten wiederum, die dieses Bauwerk verbrochen haben, ging es weder um die potentiellen Fahrgäste noch um die potentiellen Kunden des Einkaufszentrums, sondern einzig und allein um die Jury, die einen Preis zu vergeben hatte.
Kunden eines Einkaufszentrums wollen möglichst viele Geschäfte nahe beisammen und übersichtlich positioniert haben. Das ist dort überhaupt nicht der Fall. Das gesamte Bauwerk ist eine Aneinanderreihung von Schläuchen. Egal wo man sich befindet, man fühlt sich eingeengt. Alles schaut dort aus wie ein Straßendorf mit einer kilometerlangen Hauptstraße und sonst nichts. Es gibt dort keine Räume, sondern nur Gänge, an deren Rändern die einzelnen Örtlichkeiten aufgefädelt positioniert sind. Die sogenannte "Eingangshalle" wirkt auch nicht wie ein Raum, sondern wie ein orthogonal angepflatschter Schlauch. Einladend wirken diese gangartigen Strukturen nur zur Verrichtung einer Notdurft, was auch durch die exponierte Lage der dafür vorgesehenen Örtlichkeiten und deren Barrieren beim Eingang vermutlich gefördert werden wird.
Und will man als potentieller Fahrgast aus-, ein- oder umsteigen, dann wird man diese Örtlichkeit mit den kilometerlangen Gängen und den in höheren Sphären schwebenden Bahnsteigdächern, die kaum Schutz gegen Regen und andere Witterungsverhältnisse bieten, möglichst meiden. Dort werden nur Beförderungsfälle umsteigen, die es anderswo kaum sinnvoll können, weil das Verkehrs"konzept" sie auf diese Örtlichkeit zwingt. Wer in die Schnellbahn umsteigen muß, wird dies vermutlich in Meidling besser können. Und von bereitgestellten Zügen wird man sich ohnedies verabschieden müssen. Das berühmte Rautendach wird vermutlich keinen einzigen potentiellen Reisenden dazu bewegen, die Örtlichkeit Namens "Hauptbahnhof" zu benützen.
Ich rechne also damit, daß auch nach dem 14.12. die Anzahl der Reisenden dort überschaubar bleiben wird.
Schade, denn auf diesem Areal hätte man ein repräsentatives, einladendes Bauwerk und eine alle Stückeln spielende Schienenverkehrsinfrastruktur errichten können.