Autor Thema: [Der Standard] Falschparker legen Bim lahm  (Gelesen 26886 mal)

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13er

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[Der Standard] Falschparker legen Bim lahm
« am: 23. Dezember 2010, 19:02:25 »
Zitat
Falschparker legen Bim lahm
23. Dezember 2010, 09:57

Bei Schneefall explodiert die Zahl der Einsätze

Wien - "Könnt' ich für das Auto eine Verschrottungsprämie zahlen? Ab in die Presse mit dem Kübel", grummelt ein Fahrgast, der seinen Humor noch halbwegs behalten hat, zum Feuerwehrmann. Die anderen paar hundert Passagiere sind längst auf 200 Puls.

Dienstagabend ist es kurz vor 19 Uhr auf der Straßenbahnlinie 60 wieder einmal soweit: In der hier an sich sehr breiten Speisinger Straße ragt die linke Flanke eines falsch geparkten Autos derart weit in die Straße hinein, dass die Bim nicht mehr vorbeikommt. "90 Zentimeter" misst der Bimfahrer den Abstand des Autos zur Gehsteigkante nach. Hinter seiner Garnitur sind bereits vier weitere Straßenbahnen "aufgelaufen".

Und diesmal scheitert die Weiterfahrt nicht nur an der Rückspiegel-Frage. Denn manchmal würde es reichen, wenn der Spiegel des geparkten Autos einfach umgeklappt würde. Doch die Bimlenker dürfen fremde Fahrzeuge keinesfalls anrühren - und müssen Polizei und Feuerwehr rufen. Es sei denn, ein beherzter Fahrgast oder Passant greift einfach zu.

Hotspots im Süden und Westen

Die Behinderung auf der Linie 60 ist alles andere als ein Einzelfall: "Klassische Hotspots sind im Süden und im Westen", erläutert Wiener Linien-Sprecher Dominik Gries im Standard-Gespräch. Die häufigsten "Hängenbleiber" sind etwa die Linien 40, 41 und 42. "Wo die Straßenbahn durch enge Straßen muss. Im Schnitt haben wir rund zehn derartige Behinderungen pro Tag", berichtet Gries.

Doch kaum fällt ein bisschen Schnee, explodiert die Zahl der Einsätze. Gries: "Der erste Tag des jüngsten Schneefalls war extrem. Der Schnee selbst war für uns eigentlich nicht so schlimm - aber die Falschparkermeldungen kamen im Viertelstundentakt."

Mehr als 100 Fahrgäste betroffen

Die Auswirkungen jedes einzelnen Falschparkers sind jedenfalls enorm und "weiten sich auf die gesamte Strecke aus", erklärt der Linien-Sprecher. Beeinträchtigt sind pro hängen gebliebener Bim meist mehr als 100 Fahrgäste, dazu jene Passagiere, die vergeblich in den Stationen warten.

Die Auswirkungen für die Autobesitzer wiederum können finanzieller Natur enorm sein: Zunächst die Verwaltungsstrafe und dazu die Kosten für den Feuerwehr-Einsatz - 220 Euro pro Stunde. Und falls Mitarbeiter der Wiener Linien wegen der Verzögerung länger Dienst machen müssen, wird auch das verrechnet: im Schnitt 50 bis 100 Euro.

Mit Druckluft hineingehoben

Sobald sich die Feuerwehr ans Werk macht, ist der Falschparker rasch buchstäblich weggeblasen - und mit dem Schlauch per Pressluft in die Parklücke hineingedrückt. Der Ärger der Fahrgäste ist indes noch längst nicht verraucht - vor allem bei jenen nicht, die ungeplant umsteigen müssen. Weil ihre Bim umdrehen muss, um die stadteinwärts entstandene Lücke wieder aufzufüllen. (Roman David-Freihsl, DER STANDARD; Printausgabe, 23.12.2010)

Quelle: http://derstandard.at/1292462506295/Verkehr-Wien-Falschparker-legen-Bim-lahm
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Linie 41

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Re: [Der Standard] Falschparker legen Bim lahm
« Antwort #1 am: 23. Dezember 2010, 19:06:01 »
Die kosten scheinen mir aber nicht enorm. 220 Euro pro Stunde ist lächerlich. Unter 500 Euro spüren es die Autodeppen nicht. Sind die 10 Behinderungen auf das Linienbündel 40-42 bezogen oder auf das Gesamtnetz?
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

13er

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Re: [Der Standard] Falschparker legen Bim lahm
« Antwort #2 am: 23. Dezember 2010, 19:19:44 »
Die kosten scheinen mir aber nicht enorm. 220 Euro pro Stunde ist lächerlich. Unter 500 Euro spüren es die Autodeppen nicht. Sind die 10 Behinderungen auf das Linienbündel 40-42 bezogen oder auf das Gesamtnetz?
Es klingt so, als wäre es nur auf 40-42 bezogen. Ich denke mir, die tatsächliche Anzahl an Falschparkern im ganzen Netz wird doch wesentlich höher sein.

Ich halte die 220+x Euro auch für nicht allzu hoch. Viele Autofahrer, die problemlos auf das Auto verzichten könnten, sind ja jetzt schon dazu bereit, einen beträchtlichen Teil ihres Monatseinkommens für das Auto auszugeben. Ich würde mir auch hier sozial gestaffelte Strafen wünschen. Ein hummerfahrender Unternehmer wird den Polizisten bei 220 € auslachen und das Auto das nächste Mal wieder dort abstellen.
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Re: [Der Standard] Falschparker legen Bim lahm
« Antwort #3 am: 23. Dezember 2010, 19:32:27 »
Dem Falschparker wird  seitens der WL nichts verrechnet, ausser es fallen Überstunden (verspäteter Dienstschluß) für Fahrer an !

Und mit Druckluft arbeitet die Feuerwehr nicht.  8) 8)

hema

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Re: [Der Standard] Falschparker legen Bim lahm
« Antwort #4 am: 23. Dezember 2010, 19:59:50 »
Ja, der 60er. Aber die Problemstelle liegt dort eindeutig in der Geßlgasse. Fast täglich ist die Feuerwehr dort, bei Schneelage gut drei mal pro Tag. Dazu kommen noch mindestens zehn Lenker, die noch selber wegfahren, weil sie rechtzeitig wieder beim Auto sind (oder noch nicht weg).


Lustig, was sich die Presse-Fritzen zusammenreimen. Mit Druckluft wegblasen! Soweit es geht, geschieht die Entfernung des Fahrzeuges mittels einer kreativ eingesetzten hydraulischen Bergeschere. Die wird an der Schiene abgestützt und schiebt mit der andere Seite das Auto per dazwischengelegte passende Holzklötze Richtung Gehsteig. Klappt das nicht, muss weggehoben werden.


Eine zeitlang wurden die Fahrzeuge beinhart nach Simmering verfrachtet, aber da waren die Widerstände und (politischen) Interventionen wohl zu massiv, sodass das nach kurzer Zeit wieder sein gelassen wurde und auf die gute alte (und billigere) Feuerwehr zurückgegriffen wurde. :down:


Das mit dem Spiegel ist ein eigenes Problem, weil wenn die Feurwehr den Spiegel umklappt und feststellt, dass keine Behinderung voliegt und daher das Fahrzeug auch nicht ortsverändert, ergibt sich eigentlich die Frage, wer den (unnötigen) Einsatz bezahlt. WiLi, Fahrer, Steuerzahler?
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

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Re: [Der Standard] Falschparker legen Bim lahm
« Antwort #5 am: 23. Dezember 2010, 20:12:28 »
Lustig, was sich die Presse-Fritzen zusammenreimen. Mit Druckluft wegblasen!
Wenn das so einfach wäre, könnte man ja die Straßenbahntriebwagen mit einem Kompressor nachrüsten. ;D Gemeint ist sind wohl die luftgefüllten Hebekissen.

Soweit es geht, geschieht die Entfernung des Fahrzeuges mittels einer kreativ eingesetzten hydraulischen Bergeschere. Die wird an der Schiene abgestützt und schiebt mit der andere Seite das Auto per dazwischengelegte passende Holzklötze Richtung Gehsteig.
Das habe ich noch nie gesehen. Mir sind bislang nur zwei Arten untergekommen: die erwähnten Hebekissen und das Aufschaukeln des Wagens durch die Feuerwehrmannschaft.

Eine zeitlang wurden die Fahrzeuge beinhart nach Simmering verfrachtet, aber da waren die Widerstände und (politischen) Interventionen wohl zu massiv, sodass das nach kurzer Zeit wieder sein gelassen wurde und auf die gute alte (und billigere) Feuerwehr zurückgegriffen wurde. :down:
Bzw. die Wartezeit auf die MA 48 war zu lang - die Kollegen reißen sich ja nicht unbedingt einen Haxen aus. Eigentlich sollten die WL für solche Fälle eigene Abschleppfahrzeuge bereit halten und deren Kosten auf die Falschparker abwälzen.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

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Re: [Der Standard] Falschparker legen Bim lahm
« Antwort #6 am: 23. Dezember 2010, 20:23:42 »

Das mit dem Spiegel ist ein eigenes Problem, weil wenn die Feurwehr den Spiegel umklappt und feststellt, dass keine Behinderung voliegt und daher das Fahrzeug auch nicht ortsverändert, ergibt sich eigentlich die Frage, wer den (unnötigen) Einsatz bezahlt. WiLi, Fahrer, Steuerzahler?

Die Blechschädeln können nichts feststellen.  8)
 Eine Entfernung is auch dann gerrechtfertigt, wenn es sich *knapp* ausgehen würde.
(glit nur bei Schienenfahrzeugen)
Ich such euch die OGH Entscheidung raus. 8)
–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––-
Soda gefunden : Geschäftszahl
88/03/0011
Entscheidungsdatum
18.01.1989
Index
90/01 Straßenverkehrsordnung
Norm
StVO 1960 §89a Abs2;
StVO 1960 §89a Abs2a lita idF 1983/174;
Hinweis auf Stammrechtssatz
GRS wie 85/02/0224 E 18. Dezember 1985 VwSlg 11982 A/1985 RS 1
Stammrechtssatz

Im Unterschied zu der von der 10.StVO-Novelle geltenden Rechtslage rechtfertigt eine bloße "Behinderung" des Schienenfahrzeuges beim Fahren die Entfernung des abgestellten Fahrzeuges. § 89 a Abs 2 a lit a StVO sieht die Beseitigung des Gegenstandes auf der Straße als verkehrsbeeinträchtigend vor, wenn der Lenker des Schienenfahrzeuges - objektiv gesehen - der Ansicht sein konnte, dass ein risikoloses Vorbeifahren an dem Gegenstand im Hinblick auf die mögliche Verursachung eines Schadens trotz Verminderung der Geschwindigkeit nicht möglich ist. Ob allenfalls andere Straßenbahnfahrer infolge erhöhter Risikobereitschaft auch ohne entsprechende Einweisung den abgestellten PKW passierten, kommt es aufgrund des objektiven Maßstabes nicht an.

Im RIS seit
15.09.2006 Dokumentnummer
JWR_1988030011_19890118X01 .

hema

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Re: [Der Standard] Falschparker legen Bim lahm
« Antwort #7 am: 23. Dezember 2010, 21:00:35 »

Eigentlich sollten die WL für solche Fälle eigene Abschleppfahrzeuge bereit halten und deren Kosten auf die Falschparker abwälzen.
Das hat schon Poldi Gratz vorgeschlagen. Der Aufschrei, selbst in der eigenen Partei, und das Rauschen im Blätterwald war so enorm, dass die Idee schon gestorben ist, ehe er sie fertig ausgesprochen hatte!

Wenn die WiLi Ambitionen zu eigenen Lösungen hätten, hätten sie schon längst das hauseigene Spiegelumklappverbot überdacht und aufgehoben! Über derlei Unfug lachen sich vermutlich national und international die Hühner krumm, sobald sie davon erfahren! Genauso, wie jedesmal die Feuerwerker, Polizisten, Fahrgäste oder schaulustige Passanten den Kopf beuteln, wenn ein Fahrer sagt, den Spiegel dürfe er nicht berühren, tun das auch Anghörige anderer Betriebe, wenn du es ihnen erzählst! Normalerweise klappt ja eh der erste eintreffende Polizist oder Feuerwehrmann den Spiegel um und sagt "Also, fahr ma weiter!". Besonders peinlich ist es, wenn ein Fahrer um Entsendung der Feuerwehr anfunkt und während die gerade "am Horizont erscheint" ein Passant den Spiegel umlegt. Spott und Hohn sind garantiert.  ::)




 Eine Entfernung is auch dann gerrechtfertigt, wenn es sich *knapp* ausgehen würde.
(glit nur bei Schienenfahrzeugen)
Ich such euch die OGH Entscheidung raus. 8)
Eine Behinderung liegt vor, wenn das Hindernis in den lichten Raum ragt und ein Passieren nicht möglich ist oder der Fahrer ein sicheres Vorbeifahren nicht gewährleistet sieht.

Auch für den Bus muss ein gewisser Mindestabstand gegeben sein, damit dem Lenker das Vorbeifahren zuzumuten ist. Der gern zitierte Entscheid - falls du diesen meinst (EDIT: Hast ein anderes Verfahren gemeint!) - kam ja auch in einem Verfahren zustande, wo ein Lenker (des 48A ?) an einem knapp parkenden Pkw nicht vorbeifuhr, obwohl es sein Vordermann getan hat. Daran hat der Autolenker seinen Einspruch gegen Strafe und Kostenersatzleistung aufgehängt. Er hat aber verloren, weil in diesem Verfahren (gilt nicht automatisch für alle weiteren ähnlichen Fälle, ist aber ein guter Richtwert) letztinstanzlich entschieden wurde, dass der Buslenker beim damals gegebenen geringen Abstand von knapp 8 cm vorbeifahren hätte dürfen, aber gewiss nicht müssen.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

W_E_St

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Re: [Der Standard] Falschparker legen Bim lahm
« Antwort #8 am: 24. Dezember 2010, 01:18:46 »
Soweit es geht, geschieht die Entfernung des Fahrzeuges mittels einer kreativ eingesetzten hydraulischen Bergeschere. Die wird an der Schiene abgestützt und schiebt mit der andere Seite das Auto per dazwischengelegte passende Holzklötze Richtung Gehsteig.
Das habe ich noch nie gesehen. Mir sind bislang nur zwei Arten untergekommen: die erwähnten Hebekissen und das Aufschaukeln des Wagens durch die Feuerwehrmannschaft.
Das ist hier in Währing die Standardmethode. Aufschaukeln habe ich vor ungefähr 6 Jahren letzmals gesehen. Manchmal tuts mir ja leid, daß die Züge nicht einfach an der breitesten Stelle verstärkt sind (und eventuell irgendwie gleitbeschichtet), so daß sie derartige Hindernisse einfach mit Schwung einparken können *sfg*
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

moszkva tér

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Re: [Der Standard] Falschparker legen Bim lahm
« Antwort #9 am: 24. Dezember 2010, 07:04:33 »
Aufschaukeln habe ich vor ungefähr 6 Jahren letzmals gesehen.
Aufschaukeln wird wohl deswegen nicht mehr (oder nur sehr ungern) gemacht, weil dadurch durchaus substanzielle Schäden an Stoßdämpfern und Radaufhängung herbeigeführt werden können. Diese Schäden sind auch, im Vergleich zu einem abgerissenen Spiegel z.B., äußerlich kaum zu erkennen.

Zitat
Und falls Mitarbeiter der Wiener Linien wegen der Verzögerung länger Dienst machen müssen, wird auch das verrechnet: im Schnitt 50 bis 100 Euro.
Bekommen wenigstens die Mehrdienst schiebenden Mitarbeiter dieses Geld, oder verdunstet es irgendwo in der Bürokratie?

@Falschparker abschleppen: Voll dafür  :up:
Jemand, der abgeschleppt wird, macht sich ja eines ernsthaften Vergehens schuldig. Nur weil jemand den Kurzparkschein überzieht wird er ja nicht abgeschleppt. Obwohl es durchaus Städte gibt, wo auch sowas praktiziert wird (München mWn, dort ist aber Abschleppen deutlich "günstiger" als bei uns).
Aber das führt dann sicher dazu, dass dann eine U-Bahn zum Abstellplatz gefordert wird.  ::)
Übrigens, auch wenn die Kosten plus Strafe fürs Abschleppen auf den ersten Blick hoch erscheinen, ich habe gelesen, dass die realen Kosten für den Einsatz i.d.R. nicht abgedeckt sind, d.h. die MA 48 macht mit dem Abschleppen sogar Verlust. Hier gehört einmal Kostenwahrheit geschaffen. Es kann ja nicht sein, dass die Fahrscheine alle paar Jahre "inflationsangepasst" werden, aber solche Abgaben seit Jahren konstant bleiben  :down:

Ustrab

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Re: [Der Standard] Falschparker legen Bim lahm
« Antwort #10 am: 24. Dezember 2010, 09:08:46 »
Manchmal kommt auch die  Firma Sorry ( hier der Wisgrill im Auftrag der MA 48)  8)

Ustrab

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Re: [Der Standard] Falschparker legen Bim lahm
« Antwort #11 am: 09. Januar 2011, 11:36:13 »
Immer öfter sind Straßenbahnen und Autobusse in Wien durch Falschparker blockiert, die ihr Auto abstellen, ohne auf Gleise und Halteverbote zu achten. 2010 zählten die Wiener Linien rund 3.600 solcher Fälle - Tendenz steigend. 
     
     
Wiener Linien zogen Falschparker-Bilanz: 3.600 Einsätze.    Verspätungen oft "für tausende Fahrgäste"
"Wir verständigen natürlich sofort die Feuerwehr, die den Weg freimacht. Dennoch kann ein einziges Auto eine frequentierte Straßenbahnlinie für eine Viertelstunde lahmlegen und Verspätungen für tausende Fahrgäste verursachen", sagte Wiener-Linien-Geschäftsführer Michael Lichtenegger.

"Wir appellieren daher an die Autofahrer, darauf zu achten, dass die Straßenbahn nicht behindert wird", so Lichtenegger.

Wer den Straßenbahnverkehr behindert, verursacht nicht nur Ärger für die Fahrgäste der Wiener Linien, sondern auch für seine eigene Geldbörse. 
     
     
    Vergehen kann bis zu 500 Euro Euro kosten
Für eine Stunde Einsatz verrechnet die Feuerwehr laut Wiener Linien rund 220 Euro. Dazu kommt zumeist eine Verwaltungsstrafe. Zudem verrechnen die Wiener Linien die Überstunden ihres Personals - der Betrag variiert je nach Ausmaß der Störung.

Typische Schadenersatzforderungen bewegen sich zwischen 50 und 100 Euro. "Wer allerdings gleich mehrere Linien lahmlegt, muss mit weitaus größeren Kosten rechnen", hieß es in der Aussendung.

Für die Falschparker kann dieses Vergehen in Summe bis zu 500 Euro Euro kosten. Im Jahr 2009 forderten die Wiener Linien wegen "uneinbringlicher Verspätungen" von den Falschparkern mehr als 30.000 Euro zurück.
www.orf.at

13er

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Re: [Der Standard] Falschparker legen Bim lahm
« Antwort #12 am: 09. Januar 2011, 12:09:54 »
50-100 € sind viel zu wenig. Den Leuten, die am Weg zur Döblinger Villa bewusst ihren SUV falschparken, wird man damit nicht wehtun. Auch bei solchen Strafen - nicht nur bei den Tarifen - wäre eine soziale Staffelung (dann wäre die derzeitige Strafe die Untergrenze) IMHO wünschenswert.
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haidi

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Re: [Der Standard] Falschparker legen Bim lahm
« Antwort #13 am: 09. Januar 2011, 12:14:07 »
Aufschaukeln wird wohl deswegen nicht mehr (oder nur sehr ungern) gemacht, weil dadurch durchaus substanzielle Schäden an Stoßdämpfern und Radaufhängung herbeigeführt werden können. Diese Schäden sind auch, im Vergleich zu einem abgerissenen Spiegel z.B., äußerlich kaum zu erkennen.

Das stimmt nicht - wenn man mit einem Auto auf der Autobahn (in .de legal, in .at nicht legal) mit 150 - 200 km/h fahren kann, muss das Fahrwerk viel mehr aushalten, wenn man mit dem Auto eine Kurve mit hoher Geschwindigkeit an der Haftgrenze der Reifen fährt, muss das Fahrwerk seitlich wesentlich mehr Kräfte aufnehmen.....

Das Problem sind die Angriffspunkte an der Karosserie - früher konnte man Fahrzeuge an der Stoßstange oder den Radausschnitten problemlos hochschaukeln, heutzutage halten diese Teile kaum mehr vertikale Kräfte aus.

Hannes
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Re: [Der Standard] Falschparker legen Bim lahm
« Antwort #14 am: 09. Januar 2011, 12:29:42 »
Auch bei solchen Strafen - nicht nur bei den Tarifen - wäre eine soziale Staffelung (dann wäre die derzeitige Strafe die Untergrenze) IMHO wünschenswert.
Da brauchst nicht groß sozial staffeln. Wer sich ein Auto leisten kann, kann sich auch locker die Strafe leisten.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.