Autor Thema: Sechs Linien: Grüne wollen Bim ausbauen  (Gelesen 58376 mal)

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Re: Sechs Linien: Grüne wollen Bim ausbauen
« Antwort #105 am: 19. September 2015, 21:11:08 »
Aufgrund der ständig überfüllten U6 hat sich z.B. der 9er ziemlich gut entwickelt, nachdem viele anscheinend draufgekommmen sind dass sie damit direkt und wenigstens gleich schnell zum Westbahnhof kommen als mit 2/46 und U6.

Das passierte während der U6 Sperre, da kamen viele Leute, die so und so am Westbahnhof in die U3 umstiegen, drauf, daß es mit dem 9er angenehmer und auch kaum langsamer ist, noch dazu erpart man sich das ungute Umsteigen am Westbahnhof und ist schon eine Station früher in den noch leeren U3.

mfG
Luki

Da ist ja auch die U6 an sich sicherlich ein ausschlaggebender Faktor  >:D - ich fahre, wenn ich Zeit habe, auch vom Westbahnhof mit dem 5er nach Hause anstatt mit der U6 bis Thaliastraße - und das, weil ich eben die U6 prinzipiell vermeiden will...

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Re: Sechs Linien: Grüne wollen Bim ausbauen
« Antwort #106 am: 20. September 2015, 02:56:18 »
Hm, ich bezweifle trotzdem, dass die Leute dann nicht weiterhin mit den verschiedenen Buslinien + U1 in die Stadt fahren. In vielen Köpfen ist die U-Bahn leider Nr.1 und danach kommt lange nichts. Aber vielleicht bin ich hier zu negativ eingestellt...

Ich weiß nicht, ob das jetzt ein guter Vergleich ist, aber vom Zentralfriedhof wird es doch auch sicherlich genug Leute geben, die lieber mit dem 71er+U3 fahren als nur mit dem 71er, der ja nun auch direkt auf den Ring fährt - oder täusche ich mich da?
Beispielstrecke: Urselbrunnengasse -> Lange Gasse. Folgendes sagt die Fahrplanauskunft (Montag, 7 Uhr morgens):

Urselbrunnengasse - Lange Gasse: 38-39 Minuten mit 68A-U1-U2-43
Alfred-Adler-Straße - Lange Gasse: 27-28 Minuten mit D-43

Vorausgesetzt der D-Wagen benötigt für die rund 2,6 km zur A-A-Str. weniger als 11 Minuten, bist du mit der Straßenbahn schneller unterwegs UND hast beim einzigen Umstieg am Schottentor den kürzeren Umsteigeweg obendrein.

Zum 71/U3-Vergleich: hier fragt sich, wo der Zielort liegt. Für eine Strecke à la Weißenböckstraße-Burgtheater brauche ich wegen der minimalen Zeitersparnis (< 5 min) nicht in die U3 einzusteigen.

Die eigentliche Fehler im System ist ja sowieso ein ganz banaler: Die U-Bahn ist in Wahrheit gar nicht so schnell, die Straßenbahn ist einfach nur SAU langsam!  :bh:
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

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Re: Sechs Linien: Grüne wollen Bim ausbauen
« Antwort #107 am: 20. September 2015, 09:47:26 »
Die eigentliche Fehler im System ist ja sowieso ein ganz banaler: Die U-Bahn ist in Wahrheit gar nicht so schnell, die Straßenbahn ist einfach nur SAU langsam!  :bh:

Gar so einfach ist es auch wieder nicht. Maßgeblich ist die Umsteigezeit. Umsteigefreie Verbindungen können schnell einmal weniger Zeit benötigen als Routen mit Umsteigen. Der U-Bahn wird dabei zum Verhängnis, dass sie Umsteigezwänge oft erst erzeugt, weil zur Kapazitätsauslastung Verkehrsströme gebündelt werden.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Re: Sechs Linien: Grüne wollen Bim ausbauen
« Antwort #108 am: 20. September 2015, 17:11:35 »
Die eigentliche Fehler im System ist ja sowieso ein ganz banaler: Die U-Bahn ist in Wahrheit gar nicht so schnell, die Straßenbahn ist einfach nur SAU langsam!  :bh:

Gar so einfach ist es auch wieder nicht. Maßgeblich ist die Umsteigezeit. Umsteigefreie Verbindungen können schnell einmal weniger Zeit benötigen als Routen mit Umsteigen. Der U-Bahn wird dabei zum Verhängnis, dass sie Umsteigezwänge oft erst erzeugt, weil zur Kapazitätsauslastung Verkehrsströme gebündelt werden.
In anderen Großstädten sind U-Bahn-Systeme auch so konzipiert, dass mehrere Linien eine Strecke benützen und/oder die Umsteigebahnhöfe kreuzender oder einander berührender Linien standardmäßig als Längenfeldgassen angelegt sind, sodass sich mehr umsteigefreie Verbindungen und kürzere Umsteigezeiten ergeben. Das fand ich gerade an der New Yorker Subway und mit Abstrichen der London Underground so toll. Auch hier in Skandinavien funktionieren Metro-Systeme nach diesem Prinzip. Das sture Festhalten an der "Eine Strecke, Eine Linie"-Politik in Wien reiht sich gemeinsam mit dem systematischen Ausbremsen der Straßenbahn in eine lange Liste an klassischen Fällen von antiquiertem Denken unserer Verkehrsplaner (und bekanntlich nicht nur der!).

Die Straßenbahn hat den entscheidenden Nachteil gegenüber der U-Bahn, dass sie zwischen den Stationen an Ampeln stehenbleibt, und das ständig, zumindest in Wien. Würde sie überall zügig durchfahren, hätte der Durchschnittsfahrgast subjektiv das Gefühl, schneller unterwegs zu sein. Es reicht aber schon der Gedanke an den Schwarzenbergplatz mit seinen hunderten Ampeln und mir kommt das Grauen! (Gußhausstraße <-> Oper am D-Wagen 5-6 Minuten für eine Strecke von 750m!)
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Re: Sechs Linien: Grüne wollen Bim ausbauen
« Antwort #109 am: 20. September 2015, 20:21:10 »
Die Straßenbahn hat den entscheidenden Nachteil gegenüber der U-Bahn, dass sie zwischen den Stationen an Ampeln stehenbleibt, und das ständig, zumindest in Wien.

Wie du sagst: in Wien. Auf den meisten Strecken wären mit konsequenter Ampelbeeinflussung locker 20-25% Fahrzeiteinsparung drinnen. Aber in Wien wird ja sogar auf Strecken wie der Brünner Straße grausamst herumgeschlichen und dort wo man den MIV nicht als Ausrede nehmen kann werden halt Eigenkreuzungen eingebaut...
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

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Re: Sechs Linien: Grüne wollen Bim ausbauen
« Antwort #110 am: 20. September 2015, 21:13:55 »
Die Straßenbahn hat den entscheidenden Nachteil gegenüber der U-Bahn, dass sie zwischen den Stationen an Ampeln stehenbleibt, und das ständig, zumindest in Wien.
Wie du sagst: in Wien. Auf den meisten Strecken wären mit konsequenter Ampelbeeinflussung locker 20-25% Fahrzeiteinsparung drinnen. Aber in Wien wird ja sogar auf Strecken wie der Brünner Straße grausamst herumgeschlichen und dort wo man den MIV nicht als Ausrede nehmen kann werden halt Eigenkreuzungen eingebaut...
100% true that. Dabei ist die Ampelbeeinflussung auch nur einer von mehreren berechtigten Kritikpunkten. Da gäbe es weiters die unsäglichen Langsamfahrstellen, die in immer größerer Zahl auftauchen, fragwürdige Gleisverschwenkungen auf geraden Strecken, fehlende Doppel- und Dreifachhaltestellen, unzureichend eigenständige Gleiskörper, die ewige Falschparkerproblematik (Lichtraumprofil!) und eine mancherorts - für meinen Geschmack! - zu hohe Haltestellendichte. Und gerade weil die meisten von uns hier ja wissen und es selbst erlebt haben, dass all diese Probleme anderswo auf ein absolutes Minimum reduziert werden können, ist es so deprimierend! :bh:
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Re: Sechs Linien: Grüne wollen Bim ausbauen
« Antwort #111 am: 21. September 2015, 00:08:07 »
Was ist mit dem 67er?
Der fährt nach U1 Südverlängerung zum Gräßlplatz und später auf den Laaer Berg. ;)

Sagt wer?

Niemand, den man auch nur ansatzweise ernst nehmen kann.

Bezirksvorsteherin Hermine Mospointner: "Die Straßenbahnlinie 67 wird ab September 2017 nicht mehr durch die Favoritenstraße fahren, weil es ja die U-Bahn gibt. Der 67er wird über die Laaer-Berg-Straße geführt werden und erschließt die neuen Siedlungsgebiete, Monte Laa, Viola Park, etc. Eine wichtige Verbesserung, weil in der Straßenbahn weit mehr Menschen Platz finden als im Autobus."

http://www.meinbezirk.at/favoriten/politik/oeffi-offensive-fuer-favoriten-d1470718.html

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Re: Sechs Linien: Grüne wollen Bim ausbauen
« Antwort #112 am: 21. September 2015, 01:02:36 »
Die besten und fundiertesten Antworten kommen von Grüne und Neos.
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Re: Sechs Linien: Grüne wollen Bim ausbauen
« Antwort #113 am: 21. September 2015, 09:12:43 »
Die besten und fundiertesten Antworten kommen von Grüne und Neos.

Denen muss man aber auch nicht unbedingt glauben.

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Re: Sechs Linien: Grüne wollen Bim ausbauen
« Antwort #114 am: 21. September 2015, 09:38:10 »
Die besten und fundiertesten Antworten kommen von Grüne und Neos.

Denen muss man aber auch nicht unbedingt glauben.

Vor der Wahl kann, darf, muss und soll man sowieso keinem politischen Vertreter auch nur irgendein Wort glauben. Die Argumente der beiden genannten Parteien weisen jedoch – ganz wertfrei gesehen – den höchsten Gehalt an planerischem Wissen auf (während die Aussagen der anderen Parteien purer Stumpfsinn sind); ich denke, nicht mehr als das wollte tramway.at zum Ausdruck bringen.
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Re: Sechs Linien: Grüne wollen Bim ausbauen
« Antwort #115 am: 21. September 2015, 09:39:14 »
[Bezirksvorsteherin Hermine Mospointner: "Die Straßenbahnlinie 67 wird ab September 2017 nicht mehr durch die Favoritenstraße fahren, weil es ja die U-Bahn gibt. Der 67er wird über die Laaer-Berg-Straße geführt werden und erschließt die neuen Siedlungsgebiete, Monte Laa, Viola Park, etc. Eine wichtige Verbesserung, weil in der Straßenbahn weit mehr Menschen Platz finden als im Autobus."

Gibt es hierfür überhaupt schon konkrete Pläne? Gibt es Ausschreibungsunterlagen u.ä.? Ist diese Neubaustrecke budgetmäßig schon irgendwie eingeplant?

Das Einzige, das ich daran glaube, ist, dass der 67er ab 2017 nicht mehr durch die Favoritenstraße fahren wird. Der Rest ist Wahlkampfgetrommel und wird nach der Wahl schnell wieder in der Schublade verschwinden.
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Re: Sechs Linien: Grüne wollen Bim ausbauen
« Antwort #116 am: 21. September 2015, 09:40:27 »
Gibt es hierfür überhaupt schon konkrete Pläne? Gibt es Auschreibungsunterlagen u.ä.? Ist diese Neubaustrecke budgetmäßig schon irgendwie eingeplant?

Natürlich nicht, wir befinden uns unmittelbar vor der Wahl!
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Re: Sechs Linien: Grüne wollen Bim ausbauen
« Antwort #117 am: 21. September 2015, 11:04:32 »
Auch wenn ich die haarsträubenden U-Bahn-Verlängerungspläne von ÖVP und FPÖ wie alle hier natürlich schon gewöhnt bin, so bleibt meine Verwunderung über so viel Inkompetenz und Ahnungslosigkeit trotzdem nie aus...  :o

Wobei ich hier schon etwas enttäuscht bin, dass man nicht gleich eine U-Bahn bis nach Leopoldsdorf und Zwölfaxing fordert!

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Re: Sechs Linien: Grüne wollen Bim ausbauen
« Antwort #118 am: 21. September 2015, 15:28:20 »
Auch wenn ich die haarsträubenden U-Bahn-Verlängerungspläne von ÖVP und FPÖ wie alle hier natürlich schon gewöhnt bin, so bleibt meine Verwunderung über so viel Inkompetenz und Ahnungslosigkeit trotzdem nie aus...  :o

Wobei ich hier schon etwas enttäuscht bin, dass man nicht gleich eine U-Bahn bis nach Leopoldsdorf und Zwölfaxing fordert!
Und was ist mit den Himbergern? Bekommen die keine U-Bahn? 8)
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Re: Sechs Linien: Grüne wollen Bim ausbauen
« Antwort #119 am: 21. September 2015, 19:43:18 »
Auch wenn ich die haarsträubenden U-Bahn-Verlängerungspläne von ÖVP und FPÖ wie alle hier natürlich schon gewöhnt bin, so bleibt meine Verwunderung über so viel Inkompetenz und Ahnungslosigkeit trotzdem nie aus...  :o

Wobei ich hier schon etwas enttäuscht bin, dass man nicht gleich eine U-Bahn bis nach Leopoldsdorf und Zwölfaxing fordert!
Und was ist mit den Himbergern? Bekommen die keine U-Bahn? 8)

Ich kann dich beruhigen, ein ÖVP-Insider hat mir neulich berichtet, dass hier eine U-Bahn-Anbindung mittels U6-Verlängerung und Gabelung bei der SCS erfolgen soll: Der eine Ast soll, wie bereits seit Jahren gefordert, nach Mödling gebaut werden, der andere über Hennersdorf, Maria Lanzendorf und Himberg bis nach Rauchenwarth! Ist aber noch top secret, die ÖVP wird dieses Jahrhundertprojekt erst vorstellen, nachdem sie ab Oktober in der Stadtregierung gemeinsam mit der FPÖ die jetzt schon herbeigesehnten U-Bahn-Verlängerungen nach Stammersdorf, Klosterneuburg, Auhof und Schwechat beschlossen hat... Also psst... 8)