Autor Thema: Übergriffe auf Mitarbeiter  (Gelesen 167874 mal)

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Klingelfee

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #345 am: 25. August 2014, 13:47:14 »
Und ich war die letzten 3 Tage auch dort (als Fahrgast). Die Busse waren alle schön gleichmäßig gefüllt. Natürlich kamen die Leute von hinten, da ist's klar, dass die hinterste Türe am begehrtesten ist.

Die Klingelfee hat eine Fahrgastphobie.

Klar steigen alle Fahrgäste, wenn sie von hinten kommen bei der hintersten Türe ein. Das hat einen ähnlichen Grund wie das Einsteigen in den ersten, überfüllten Zug, auch wenn dahinter ein leerer steht.

Zweiteres, weil der zweite Zug oder Bus sicher irgendwo kurz geführt wird.
Ersteres, weil wenn der Fahrgast nach vorne geht, die Türe schon vorgelöscht ist und der Fahrgast nicht mehr rein kommt, oder wenn sie noch offen ist, gerade dann zu geht und die Vorlöschung aktiv ist.

Ich hab keine Fahrgastphobie, sondern schön langsam eine Forumsphobie.

Denn meine Machrichten werden immer aus dem Zusammenhang heraus zitiert.

Denn solange viele der Fahrgäste sich TROTZ Informationen des Personales sich immer bei 1 Türe reinzwängen, OBWOHL die anderen Türe offen sind UND die Fahrgäste AKUSTISCH auf diese hingewiesen wird.

Ebenso kann ich das Argument, des Aussteigen auf der Strecke und das warten müssen nicht mehr hören. Denn selbst wenn ich einmal aussteigen musste, so habe ich zu 95% das nachfolgende Betriebsmittel schon gesehen.
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13er

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #346 am: 25. August 2014, 13:51:41 »
Ich hab keine Fahrgastphobie, sondern schön langsam eine Forumsphobie.
Doch, du hast eine ganz schöne Fahrgastphobie. Weder sind bei uns die Fahrgäste dümmer noch intelligenter als sonst irgendwo - sondern genau gleich. Das ganze nennt sich Massenpsychologie. Kurz gesagt: In der Masse verhalten sich Menschen nicht immer auf die intelligenteste Art ;)

Wenn du mit euren Kunden so ein Problem hast, würde ich mich einfach nicht mehr zum Frontdienst einteilen lassen... so was macht doch letztendlich nur die Nerven kaputt.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Klingelfee

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #347 am: 25. August 2014, 13:53:54 »
Ich hab keine Fahrgastphobie, sondern schön langsam eine Forumsphobie.
Doch, du hast eine ganz schöne Fahrgastphobie. Weder sind bei uns die Fahrgäste dümmer noch intelligenter als sonst irgendwo - sondern genau gleich. Das ganze nennt sich Massenpsychologie. Kurz gesagt: In der Masse verhalten sich Menschen nicht immer auf die intelligenteste Art ;)

Wenn du mit euren Kunden so ein Problem hast, würde ich mich einfach nicht mehr zum Frontdienst einteilen lassen... so was macht doch letztendlich nur die Nerven kaputt.

Im Gegenteil. Ich mache den Frontdienst schon deshalb, weil ich mich über die Dummheit der Lemminge königlich amüsiere.
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13er

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #348 am: 25. August 2014, 13:56:53 »
Im Gegenteil. Ich mache den Frontdienst schon deshalb, weil ich mich über die Dummheit der Lemminge königlich amüsiere.
Mit der Einstellung wirst du ohnehin überall nur Lemminge sehen, ganz egal ob es 5 oder 50 Prozent sind. Selektive Wahrnehmung bzw. self-fulfilling prophecy, würd ich mal sagen :)

Du solltest es übrigens als Privileg sehen, mit so einer Einstellung im Kundendienst arbeiten zu dürfen. In der Privatwirtschaft würdest du mit so einem Denken über Kunden kein Jahr überleben...
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95B

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #349 am: 25. August 2014, 14:04:08 »
Denn selbst wenn ich einmal aussteigen musste, so habe ich zu 95% das nachfolgende Betriebsmittel schon gesehen.

Schön, wenn man es schon sieht. Aber um so ärgerlicher, wenn es – *piep*, *klesch* – unvermittelt doch nicht ans Ziel führt. Und so was merken sich die Fahrgäste.

Dass die Fahrgäste in der Masse ein massenorientiertes Verhalten zeigen, ist überall auf der Welt so. Beispielsweise findet man auf den stärksten Linien in Krakau, die mit Dreifachtraktionen betrieben werden, im dritten Triebwagen immer einen freien Sitzplatz, weil sich die große Masse (wie bei uns) in den Triebwagen drängt und einige in den zweiten Wagen gehen. Aber den dritten besteigen sie nur, wenn sie von hinten zueilen oder der Zug wirklich schon gerammelt voll ist.

In der Masse ignorieren die Fahrgäste gern auch Anweisungen, das ist ebenfalls überall so. Man denkt entweder "Das geht mich eh nix an" oder "Mir wurscht, ich geh den anderen nach" oder "Es werden schon welche der Anweisung folgen, dann hab ich mehr Platz" etc.

Wieviele Leute haben (außer uns Freaks) wohl wirklich wahrgenommen und inhaltlich verstanden, was der Muezzin beim Stadionverkehr gebetsmühlenartig verkündet hat? Wenn ich 5 % schätze, liege ich wahrscheinlich schon viel zu hoch. In der Masse ist akustische Information ganz schlecht transportierbar.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

wolfrathplatz

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #350 am: 25. August 2014, 14:32:13 »
Du solltest es übrigens als Privileg sehen, mit so einer Einstellung im Kundendienst arbeiten zu dürfen. In der Privatwirtschaft würdest du mit so einem Denken über Kunden kein Jahr überleben...

 :up:   

Diese *Lemminge*(Steuerzahler)  bezahlen aber den Gehalt von der Klingelfee. :bh:

Pflichten des Vertragsbediensteten:
§4/4  VBO :
4) Der Vertragsbedienstete hat gegenüber den Vorgesetzten, den Mitarbeitern, den Parteien und Kunden ein höfliches und hilfsbereites Verhalten an den Tag zu legen. Er hat im Dienst und außer Dienst ]alles zu vermeiden, was die Achtung und das Vertrauen, die seiner Stellung entgegengebracht werden, untergraben könnte.

§42 /5
Kündigung:
 wenn sich erweist, daß das gegenwärtige oder frühere Verhalten des Vertragsbediensteten mit dem Ansehen oder den Interessen des Dienstes unvereinbar ist, sofern nicht die Entlassung in Frage kommt


 8) 8)

Bus

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #351 am: 25. August 2014, 15:20:40 »
Also in der Privatwirtschaft begegnen mir manchmal schlimmer Typen und die machen jahrelang ihren Job irgendwie. Man merkt das das Sommerloch im Forum herumgeistert. Wien wäre nicht Wien, würde man alles schlecht reden.

Klingelfee

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #352 am: 25. August 2014, 16:13:51 »
Also ich würde eure Gedankengänge auch gerne verstehen.

Denn nur weil man sich innerlich über das Verhalten so mancher Benutzer des ÖV amüsiert, heißt es noch lange nicht, dass deshalb der Kundendienst leidet. Im Gegenteil, oft amüsieren sich korrekt verhaltende Fahrgast mit einem mit. Zeitweise kommt dann von diesen auch die Frage, wie man als Mitarbeiter all diese kranke Individuen aushält.
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roadrunner

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #353 am: 25. August 2014, 16:21:31 »
Also ich würde eure Gedankengänge auch gerne verstehen.

Denn nur weil man sich innerlich über das Verhalten so mancher Benutzer des ÖV amüsiert, heißt es noch lange nicht, dass deshalb der Kundendienst leidet. Im Gegenteil, oft amüsieren sich korrekt verhaltende Fahrgast mit einem mit. Zeitweise kommt dann von diesen auch die Frage, wie man als Mitarbeiter all diese kranke Individuen aushält.

 :up:

tramway.at

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #354 am: 25. August 2014, 17:18:22 »
Die ganze Massenpsychologie wird halt bei den WiLi nicht immer professionell gehandhabt. Das fängt ja schon bei der Konstruktion der STraßenbahn an. Beim ULF ist der Fahrer auch durch das Sprechfenster als anzusprechende Person vorhanden; der erste Einstieg ist mit dem Rolliplatz auch recht komfortabel. Bei den Citadis in Frankreich sind die komfortablen Einstiegbereiche in Wagenmitte, die erste Tür ist eine halbe, oft ist dort sogar ein Einbahnpickerl. Den Fahrer kann man nur über das Interkom ansprechen, direkter Kontakt ist garnicht vorgesehen.

Vom Chefdesigner in Paris weiss ich: der Großteil der Kommunikation mit dem Fahrgast passieren intuitiv, nur ein kleiner Teil ist direkte Ansprache. Das heisst, die Wegeführung oder die Fahrzeuge müssen selbsterklärend sein, die Fahrgäste ganz automatisch dorthin gelenkt werden, wo sie hin gehören. Aus der Anfangszeit der U-Bahn in Wien gibt es auch solche Beispiele: Die Sitze auf den Bahnsteigen sind/waren in Bahnsteigmitte, um die Leute dorthin zu locken. All das ist eine Wissenschaft, die üblicherweise sorgfältig betrieben wird und Chefsache ist. Bei uns machen das irgendwelche Tüftler oder Praktiker, gut gemeint, aber ohne wissenschaftliches/empirisches Fundament.

Das hat man übrigens in Paris schon immer so gemacht und sogar die Stationen mit Einbahnen angelegt, wo die Fahrgäste dorthin gepumpt wurden, wo sie hingehören :-) Anbei ein Plan von der Station Opera, wo man das ein wenig sieht.

Man sehe sich zum Thema dieses Video an, das sehr lehrreich ist:
http://www.urbannous.org.uk/urbandesignlondon/udlyk.htm
Mit dem Herren habe ich inzwischen viel zu tun gehabt, so jemand würde ich mir für Wien wünschen.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Linie 41

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #355 am: 25. August 2014, 17:29:56 »
Sperren des ersten Türflügels bzw. Adaption als reine Fahrertür, wäre genau mein Ansatz gewesen. War bei den E6 ja auch kein Problem.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

haidi

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #356 am: 25. August 2014, 21:39:44 »
Sperren des ersten Türflügels bzw. Adaption als reine Fahrertür, wäre genau mein Ansatz gewesen. War bei den E6 ja auch kein Problem.
Das ist ja ganz was anderes, das kannst ja gar nicht vergleichen, das waren ja Ubahn-Fahrzeuge, da steigen alle Fahrgäste nur bei den mittleren Türen ein
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martin8721

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #357 am: 25. August 2014, 21:56:05 »
Die ganze Massenpsychologie wird halt bei den WiLi nicht immer professionell gehandhabt. Das fängt ja schon bei der Konstruktion der STraßenbahn an. [...]
Vom Chefdesigner in Paris weiss ich: der Großteil der Kommunikation mit dem Fahrgast passieren intuitiv, nur ein kleiner Teil ist direkte Ansprache. Das heisst, die Wegeführung oder die Fahrzeuge müssen selbsterklärend sein, die Fahrgäste ganz automatisch dorthin gelenkt werden, wo sie hin gehören. [...]
Man sehe sich zum Thema dieses Video an, das sehr lehrreich ist:
http://www.urbannous.org.uk/urbandesignlondon/udlyk.htm

Cool.
Ein Verkehrsbetrieb, der sich als Urban Player sieht und die Straßenbahn als stadtgestaltendes Element einsetzt.
Ein wirklich toller Vortrag.  :up:
Wie du sagst - so etwas würde man sich auch für Wien wünschen.

moszkva tér

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #358 am: 25. August 2014, 22:35:21 »
Vom Chefdesigner in Paris weiss ich: der Großteil der Kommunikation mit dem Fahrgast passieren intuitiv, nur ein kleiner Teil ist direkte Ansprache. Das heisst, die Wegeführung oder die Fahrzeuge müssen selbsterklärend sein, die Fahrgäste ganz automatisch dorthin gelenkt werden, wo sie hin gehören. Aus der Anfangszeit der U-Bahn in Wien gibt es auch solche Beispiele: Die Sitze auf den Bahnsteigen sind/waren in Bahnsteigmitte, um die Leute dorthin zu locken. All das ist eine Wissenschaft, die üblicherweise sorgfältig betrieben wird und Chefsache ist. Bei uns machen das irgendwelche Tüftler oder Praktiker, gut gemeint, aber ohne wissenschaftliches/empirisches Fundament.
Ein gut funktionierendes Menschenmassenleitsystem haben schon die alten Römer gehabt. Das Kolosseum ist der Prototyp moderner Stadien und hat schon vor fast 2000 Jahren mehrere zehntausend Besucher effizient abgefertigt.

Aber in Wien erfindet man das Rad halt gerne neu. Man siehe auch den Skylink am Flughafen, dort hat man es auch geschafft, dass die unterschiedlichen Warteschlangen sich gegenseitig blockieren (Check-In-Automat, Gepäckabgabe, SiKo, Passkontrolle). Und bei der Gepäckabholung habe ich es einmal erlebt, dass gleich am ersten Band - wo das Gepäck vom Flieger aus Mallorca lag - sich eine 20-köpfige Reisegruppe versammelt hat, um sich am Ende der Reise zu verabschieden. Da war kein Durchkommen mehr. Sowas kann man alles planen, damit große Gruppen am Flughafen - kommt ja häufiger vor - eben nicht im Weg stehen müssen. Anderswo funktioniert das sogar. Nur bei uns nicht, da redet man sich lieber auf die blöden Lemminge aus.  :down:

13er

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Re: Übergriffe auf Mitarbeiter
« Antwort #359 am: 25. August 2014, 22:40:02 »
Dabei hat man bei der U-Bahn bei uns sogar einigermaßen mitgedacht und die Einstiege auf den Linien halbwegs gut verteilt (funktioniert klarerweise nicht überall). Eine Station Mitteleinstieg, dann wieder vorne oder hinten die Massen - geht sich dann schon ganz gut aus, dass der Zug halbwegs gleichmäßig aufgefüllt wird.

Bei einer Straßenbahn geht das einfach nicht. Wenn ich bei der Langen Gasse vom 5er zum 43er laufe, dann ist es eh klar, dass ich bei der 1er-Tür rein will, ich werd ja nicht noch ein paar Türen nach hinten laufen, nur um load balancer zu spielen. Bei anderen Haltestellen, die z.B. nicht entlang einer Straße liegen, gleicht es sich eh immer gut aus, z.B. Schottentor. Da steigen die Leute bei allen Türen ein, je nachdem, wo sie gerade stehen. Freilich, wenn dann dahinter in der Doppelhaltestelle ein 44er stehenbleibt, sprinten alle zur Tür 1. Das ist aber nicht absonderlich wie bei Lemmingen, sondern ganz normal.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.