Autor Thema: Lange & kurze ULFe  (Gelesen 69524 mal)

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hema

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Re: Lange & kurze ULFe
« Antwort #75 am: 10. Januar 2015, 00:57:22 »

Beim Ulf brauchst ja nur aufs Knopferl drücken, um den Bügel rechtzeitig vorm Oberleitungskontakt runterzulassen.  ;) >:D
Viel Spaß mit einem A1/B1!  ::)


Und bei Ampeln mit Funkanmeldung hilft das gar nichts. Da müsstest du schon das IBIS deaktivieren.
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HLS

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Re: Lange & kurze ULFe
« Antwort #76 am: 10. Januar 2015, 12:30:33 »

Viel Spaß mit einem A1/B1!  ::)
Die Meldung würde ich gern dann lesen wollen, die dann gelegt werden muß, wenn wer dadurch zu Sturz kommt.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

hema

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Re: Lange & kurze ULFe
« Antwort #77 am: 10. Januar 2015, 13:42:36 »
"Bügel ab" geht ja!  ;)
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HLS

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Re: Lange & kurze ULFe
« Antwort #78 am: 10. Januar 2015, 15:11:07 »
"Bügel ab" geht ja!  ;)
Wir hatten einen Ulf in der Fahrerfach, der hat sich prinzipiell bis zum Stillstand eingeknautscht, außer man hat gleichzeitig "Federspeicher lösen" gedrückt. Und lt. einem befreundeten Werkstättler, kommt das nicht mal selten vor.
"Grüß Gott"

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hema

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Re: Lange & kurze ULFe
« Antwort #79 am: 10. Januar 2015, 15:31:01 »
"Unerlaubte Schalthandlung"
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denond

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Re: Lange & kurze ULFe
« Antwort #80 am: 10. Januar 2015, 21:10:29 »
Gruppe (Dienstgruppe) ist eine aus der "alten Zeit" übernommene Bezeichnung. Es bezeichnete die Gruppe von Leuten (Fahrer, Schaffner) die während einer Dienstschicht gemeinsam ihren Dienst ableisteten und diese waren auch auf dem für diese Schicht gültigen Fahrplan als "Gruppe" vermerkt (z.B. Gruppe 3). Irgendwann wandelte das Wort seine Bedeutung und blieb nur mehr im Dienstplan als Bezeichnung des zugewiesenen Dienstes erhalten, unter dieser Nummer (Linie+Gruppe) konnten die Bediensteten ihren Tagesfahrplan einsehen und abschreiben. Es gab meist Dienste, wo Fahrer und Schaffner gemeinsam den Dienst von Beginn bis Schluss ableisteten (also die selbe Gruppe besetzten), aber auch Pläne mit eigenen Fahrer- und Schaffnergruppen, da wurde die Mannschaft für jede Tour neu zusammengewürfelt. Das kam immer dann vor, wenn sich während des Tages die Zugszusammenstellungen auf einer Linie änderten, also Beiwagen an- oder abgekuppelt wurden. Heute besteht die Gruppe naturgemäß nur aus einer Person bzw. dem Plan für diese eine Person, somit besetzt jeder Fahrer eine Gruppe oder umgekehrt, jede Gruppe muss von der Diensteinteilung mit einem Bediensteten besetzt werden.

Die Darstellung des Tagesfahrplanes einer Linie durch Auflistung der Zeiten in Zuordnung zu den einzelnen Gruppen (also der Dienstplan für die Abwicklung des Fahrdienstes) nennt man Gruppenbuch, die Aufstellung der Ab- und Durchfahrtszeiten für eine bestimmte Gruppe (also der Dienst, den ein bestimmter Fahrer zu leisten hat) nennt man Gruppenbuchauszug.




Ich hoffe, es war einigermaßen verständlich und jeder hat wieder was in der Forumsschule gelernt!  ;D

Die Zugmannschaft neu zusammengewürfelt wurde z.B. auf der Linie 5 am Wallensteinplatz insofern, daß damals Brigittenauer Fahrer mit Rudolfsheimer Schaffner und auch umgekehrt eine Zugmannschaft für eine oder zwei Touren bildeten. Aber nicht aus dem oben angeführten Grund einer Zugzusammenstellungsänderung sondern da es sich aus den Dienstplänen zeitmäßig so ergab bzw. vorgesehen war. Diese Umstände machten damals den 5er, der in den späten 80er und 90er-Jahren noch sehr störungsanfällig war, sehr schwer zu expedieren. Es gab damals noch auf sehr vielen Wagentypen keinen Wagenfunk, Entscheidungen über Kurzführungen, Einziehen am Bahnhof, Zugmannschaftstäusche gab es meistens am Wallensteinplatz in FR Praterstern. Es kam auch schon mal vor, daß ein Rudolfsheimer Zug in Brigittenau bzw. ein Brigittenauer Zug in Rudolfsheim eingezogen wurde.

denond

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Re: Lange & kurze ULFe
« Antwort #81 am: 10. Januar 2015, 21:40:51 »
Verstehe. Also das, was gemeinhin als "Gruppenbuch" bezeichnet wird (was der Fahrer bei sich am Fahrerplatz liegen hat), ist eigentlich der Gruppenbuchauszug und das "wirkliche" Gruppenbuch ist beim Expeditor.

Das ist nicht ganz Richtig. Das Gruppenbuch, daß der Fahrer während seiner gesamten Dienstsequenz bei sich am Fahrerplatz liegen hat, ist eigentlich eine Fahrtenzusammenfassung für die entsprechende Dienstgruppe aus dem Dienstplan der betreffenden Linie. Das was du als "wirkliches" Gruppenbuch beim Expeditor bezeichnest ist das sogenannte Expeditorbuch (oder auch Expeditorjournal oder Linienjournal bezeichnet), wo sämtliche Fahrten (oder Touren), sämtliche gesichtete Verspätungen oder Zugtäusche, Störungen etc. eines ganzen Tages der betreffenden Linie zusammengefaßt dargestellt und eingetragen werden.

Es ist Richtig, daß die Gruppenbücher früher oder auch vielleicht wieder in naher Zukunft beim Expeditor vor Ort am Expedit ausgegeben bzw. abgegeben werden...

Rodauner

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Re: Lange & kurze ULFe
« Antwort #82 am: 11. Januar 2015, 12:30:25 »
"Unerlaubte Schalthandlung"
Welche meinst Du - "Federspeicher lösen" oder "Bügel ab"?

hema

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Re: Lange & kurze ULFe
« Antwort #83 am: 11. Januar 2015, 14:00:14 »
Nein, die von HLS beschriebene Situation, wo ein ULF sich bei "Bügel ab" fehlerhaft selber und spontan die Haltebremse einschaltet. Wenn du das nicht sofort löst (durch Fahrhebel kurz auf Fahrt oder Federspeicher auf "lösen") quietscht sich der sich Wagen mit Federspeicher und Schienenbremse bis zum Stillstand ein und meldet eine "Unerlaubte Schalthandlung". Gleiches passiert, wenn du den Federspeichertaster/-schalter während der Fahrt auf voll stellst und dort belässt bzw. nicht sofort wieder löst (beim A/B kriegst du temporär irgend eine A-Störung, bei A1/B1 eine unerlaubte Schalthandlung). Es gibt ja auch einige A1/B1, welche beim Schalten von Fahrt auf Null die Haltebremse einzuschalten wollen, was du instinktiv sofort mit einer kurzen Bewegung des Steuerhebels nach vorne abstellst. Wenn du hart bleibst und das nicht machst, hast du das selbe Ergebnis, wie vorher beschrieben.

Und wenn du verwegen versuchen würdest, den Bügel während der Fahrt raufzugeben, hättest du auch eine "Unerlaubte Schalthandlung", weil du dazu ja den BAWS auf Null stellen musst, was zur unangenehmen und bis zum Stillstand unaufhebbaren Volleinbremsung des Zuges führt!  ;)
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Rodauner

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Re: Lange & kurze ULFe
« Antwort #84 am: 11. Januar 2015, 17:41:04 »
Nein, die von HLS beschriebene Situation, wo ein ULF sich bei "Bügel ab" fehlerhaft selber und spontan die Haltebremse einschaltet. Wenn du das nicht sofort löst (durch Fahrhebel kurz auf Fahrt oder Federspeicher auf "lösen") quietscht sich der sich Wagen mit Federspeicher und Schienenbremse bis zum Stillstand ein und meldet eine "Unerlaubte Schalthandlung". Gleiches passiert, wenn du den Federspeichertaster/-schalter während der Fahrt auf voll stellst und dort belässt bzw. nicht sofort wieder löst (beim A/B kriegst du temporär irgend eine A-Störung, bei A1/B1 eine unerlaubte Schalthandlung). Es gibt ja auch einige A1/B1, welche beim Schalten von Fahrt auf Null die Haltebremse einzuschalten wollen, was du instinktiv sofort mit einer kurzen Bewegung des Steuerhebels nach vorne abstellst. Wenn du hart bleibst und das nicht machst, hast du das selbe Ergebnis, wie vorher beschrieben.

Und wenn du verwegen versuchen würdest, den Bügel während der Fahrt raufzugeben, hättest du auch eine "Unerlaubte Schalthandlung", weil du dazu ja den BAWS auf Null stellen musst, was zur unangenehmen und bis zum Stillstand unaufhebbaren Volleinbremsung des Zuges führt!  ;)
In der Fahrerfach und den Ausbildungsunterlagen (Ausgabe 2011) wird das stromlose Befahren von Streckenabschnitten (sinngemäß und gekürzt) wie folgt beschrieben - allerdings bezogen auf E1: Man braucht einen 2. Bediensteten, der den STA auf Zuruf des Fahrers "Stromabnehmer ab" abzieht. Nach der betreffenden Stelle lässt er den STA wieder hochfahren und meldet dies dem Fahrer mit "fertig". Soweit, so gut. Eine Einschränkung, dass ein solches Vorgehen mit einem ULF nicht erlaubt oder möglich sei, ist dort nicht zu finden. Und es handelt sich ja auch - wie von Dir angedeutet - um ein fehlerhaftes Verhalten des Fahrzeuges.

Angenommen sei folgende Situation (weil wettermäßig derzeit ja auch aktuell): Fahrer entdeckt rechtzeitig einen Baumast in der Fahrleitung, bügelt ab (ULF), um durchzurollen, Zug bremst sich ein, Fahrer rechnet nicht damit und kann daher nicht gegensteuern, ein FG stürzt. Durch einen weiteren Windstoß fällt der Ast runter => Beweis für sein Handeln ist futsch! Fahrer kriegt zu 99% grobe Probleme, wahrscheinlich sogar gerichtlich. Das kann's aber bittschön nicht sein - nur weil man werkstattseitig offenbar zu bequem ist, den betreffenden Zügen dieses Fehlverhalten abzugewöhnen! Ich kann mir nämlich schwer vorstellen, dass das Unternehmen den Fahrer von aller Schuld entbindet und damit indirekt zugibt, Züge mit versteckten Störungen in Betrieb zu haben!

(Sind wir jetzt nicht schon zu sehr off topic? Wenn ja, Verzeihung!)

HLS

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Re: Lange & kurze ULFe
« Antwort #85 am: 11. Januar 2015, 19:38:02 »
In den Ulfunterlagen findet man aber, dass nach einen Durchrollen mit gesenktem STA, vor dem Aufbügeln anzuhalten ist und, wie Hema beschrieben, mit BAWS Nullstellungszwang, zu quittieren ist. :lamp:
"Grüß Gott"

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Rodauner

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Re: Lange & kurze ULFe
« Antwort #86 am: 11. Januar 2015, 19:53:51 »
In den Ulfunterlagen findet man aber, dass nach einen Durchrollen mit gesenktem STA, vor dem Aufbügeln anzuhalten ist und, wie Hema beschrieben, mit BAWS Nullstellungszwang, zu quittieren ist. :lamp:
Das ist mir bekannt, aber du hast ja selbst beschrieben, dass bestimmte Züge schon bei Bügel ab spontan die Haltebremse bringen. Darauf habe ich mich beim Entwerfen meines Baumast-Szenarios bezogen.

95B

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Re: Lange & kurze ULFe
« Antwort #87 am: 11. Januar 2015, 20:14:51 »
Das ist mir bekannt, aber du hast ja selbst beschrieben, dass bestimmte Züge schon bei Bügel ab spontan die Haltebremse bringen. Darauf habe ich mich beim Entwerfen meines Baumast-Szenarios bezogen.

Diese Züge gehören beim Auftreten dieses Verhaltens sofort aus dem Verkehr gezogen, da es ganz offensichtlich ist, dass der Bordcomputer nicht so reagiert, wie er sollte. Also ist ein Zug mit solchem Verhalten als schadhaft anzusehen.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

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Re: Lange & kurze ULFe
« Antwort #88 am: 11. Januar 2015, 22:58:13 »
Welche A1 / B1 bleiben nicht mit der Notbremse stehen ?? Die muss ich wissen :D
Wenn, dann sind es aber sicher nur ein paar, die das nicht machen.

Rodauner

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Re: Lange & kurze ULFe
« Antwort #89 am: 11. Januar 2015, 23:01:13 »
Diese Züge gehören beim Auftreten dieses Verhaltens sofort aus dem Verkehr gezogen, da es ganz offensichtlich ist, dass der Bordcomputer nicht so reagiert, wie er sollte. Also ist ein Zug mit solchem Verhalten als schadhaft anzusehen.
Ganz Deiner Meinung! Aber wie den Fehler finden? "Bügel ab beim Rausrollen aus der Halle" oder dgl. in die morgendliche Wagenübernahme am Bhf. aufnehmen (wie Türkontrolle, Schienenbremse, etc., usw.) ??? ???