Angenommen sei folgende Situation (weil wettermäßig derzeit ja auch aktuell): Fahrer entdeckt rechtzeitig einen Baumast in der Fahrleitung, bügelt ab (ULF), um durchzurollen . . . .
So eine Situation ist nicht vorgesehen! Wenn der Fahrer den Ast erkennt, hat er anzuhalten (hoffentlich rechtzeitig) und den Vorfall der Leitstelle zu melden. Die schicken dann Hilfe. Ein spontanes eigenmächtiges Absenken des Stromabnehmers steht ihm nicht zu, das erfolgt nur über Auftrag. Und dann heißt es, ohne Verkehrsbeeinträchtigung ein Stück vor der fraglichen Stelle anzuhalten, den Bügel abzuziehen und wieder anzulegen. Ist das erfolgreich, ist Schwung zu holen, stromlos über besagte Stelle zu rollen und dann der Stromabnehmer wieder anzulegen. Beim A1/B1 ist zu diesem Zweck anzuhalten, ein Anlegen während der Fahrt* ist nicht möglich! Das wurde von einem Wiffzack unter den Kompetenzlern vermutlich deshalb so gefixt, damit es Fahrern nicht (mehr) möglich sein soll, Kontakte durch kurzes Bügel ab auszutricksen.
*) Rein mechanisch ist es zwar möglich den Bügel wieder anzulegen (nicht sofort, doch nach etwa 40 Sekunden Abstand vom Abziehen), aber es erfolgt dann keine Stromversorgung des Antriebs und es gibt die Fehlermeldung "Stromabnehmer liegt nicht an". Ein erfolgreiches Anlegen des Bügels ist nur bei ausgeschaltetem BAWS möglich, also bei Stillstand des Zuges.