Autor Thema: [PM] Verbindungsbahn jetzt fix: Bessere S-Bahn von Penzing nach Meidling  (Gelesen 415709 mal)

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denond

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Laut derzeitigem Planungsstand sollen ab Dezember täglich 17 Fernverkehrszüge in alle Himmelsrichtungen vom Hbf zum Westbahnhof rückverlängert werden bzw. ab Westbahnhof beginnen, mit Halt in Meidling.
Sind das jene Züge, die heute schon zwecks Abstellen zum Westbahnhof müssen, aber meist leer fahren?  ;D

...ist richtig, aber in Zukunft wieder mit FG, sollten sie in diesem Streckenabschnitt schon wieder pünktlich verkehren können.

Als Regiefahrt zum/vom Westbahnhof spielt es keine Rolle, wenn er einmal mehr, einmal weniger lang vor einem roten Signal steht.

highspeedtrain

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Dass der Lainzer Tunnel überlastet ist stimmt so nicht, Wienerwaldtunnel ja aber der GV über Rekawinkel hat im LT locker Platz, da geht auch noch was. Die Verbindungsbahn ist außerdem auch nach dem geplanten Ausbau keine sinnvolle Güterstrecke (mehr), 1. ändert sich die maßgebende Steigung zur Brücke über die Südbahn nicht, und die ist weit höher als vom Wiental rauf, 2. gäbe es bei planmäßigem GV derart viele Konfliktpunkte in Hütteldorf, Maxing, Altmannsdorf und Inzersdorf dass ein vernünftiger Betrieb nicht möglich wäre und 3. wird die Pottendorfer Linie alleine im Abschitt Altmannsdorf - Inzersdorf nach Verlegung des FV und Fertigstellung der Schleife Ebenfurth wenig Spielraum für GV überlassen, der in beiden Richtungen Konflikte hätte.

Mit dem geplanten Fahrprogramm in Hütteldorf laut Vdv (S80 bis Unter Purkersdorf) sehe ich auch in Hütteldorf wenig Möglichkeiten, dort GV durchzubringen, und wenn dann sowieso nur über die Weichenhalle, somit ist die NBS erst wieder betroffen.

Und im FV sind schon ab Fahrplanwechsel 17 Zugpaare zwischen Westbahnhof und Hauptbahnhof je Richtung geplant.

Das nehme ich, da du hier Experte bist, natürlich so zur Kenntnis. Was aber nichts daran ändert, dass wir dann wieder am Ausgangspunkt sind. Wie kann man die Kosten dieses Ausbaus für eine minderwichtige S-Bahn-Linie rechtfertigen?

Das Projekt, wie es da liegt, gehört eingestampt.

Und alles im Westen von Wien ist ja sowieso schräg. Die S80 bis UP - bei einer alle 15 Minuten verkehrenden S50 mit Einfachgarnituren - ist völlig hypertroph, jedenfalls tagesdurchgängig. Da gehören Trassen eingespart, um so weit wie möglich alles, was "vorher" und "nachher" oben fährt nicht durch die Weichenhalle schicken zu müssen. Wohnen alle VOR-Planer im 14. Bezirk?

Signalabhängigkeit

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Das Projekt, wie es da liegt, gehört eingestampt.

Auch wenn ich mich wiederhole, aber bei einer Durchbindung Richtung Penzing würde sich südlich der Auhofstraße an den Anforderungen ans Projekt eigentlich nichts ändern, das könnte man 1:1 übernehmen.

highspeedtrain

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Das Projekt, wie es da liegt, gehört eingestampt.

Auch wenn ich mich wiederhole, aber bei einer Durchbindung Richtung Penzing würde sich südlich der Auhofstraße an den Anforderungen ans Projekt eigentlich nichts ändern, das könnte man 1:1 übernehmen.

Das habe ich schon verstanden. Aber es ist eben nicht das Projekt, das eingereicht ist. Daher gehört das jetzige Projekt eingestampft - in juristischer Sicht. Weil man kann nicht das eine genehmigen lassen und dann was anderes bauen, selbst wenn die Projekte zu einem guten Teil deckungsgleich sind. Genehmigt ist, was eingereicht wurde (gegebenenfalls mit zusätzlichen Auflagen). Die Planung kann, soweit relevant, natürlich bestehen bleiben.

EDIT: Und sollte man bei der Meinung bleiben, dass eine Durchbindung zur S45 schlecht ist, muss man das zur Kenntnis nehmen. Aber dann trotzdem das Projekt so nicht umsetzen, weil die Kosten/Nutzen-Rechnung überhaupt nicht passt, erst recht nicht, wenn man den Umbau Hütteldorf einbezieht. Dann einfach nur den südlichen Teil der Verbindungsbahn machen, samt Neubau Speising und Haltestelle Stranzenbergbrücke, Wientalbrücken erneuern und von mir aus Richtung Hütteldorf verdoppeln, auf die Haltestelle Hietzinger Hauptstraße verzichten und einfach dennoch alle 15 Minuten fahren - für den Güterverkehr ist die Strecke offenbar uninteressant, und das bisschen mehr Schrankenschließzeiten muss man dann halt aushalten. Wenn einmal wieder Hochwasser ist und der FV dort durch muss, wird die INFRA mutmaßlich die S80 eh wieder auslegen.

fr3

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Auch wenn ich mich wiederhole, aber bei einer Durchbindung Richtung Penzing würde sich südlich der Auhofstraße an den Anforderungen ans Projekt eigentlich nichts ändern, das könnte man 1:1 übernehmen.

Die Schwierigkeit bei einer teilweisen Realisierung des Projekts besteht etwa darin, dass die Hochlage über die Hietzinger Hauptstraße und Auhofstraße nur in Zusammenhang mit dem Neubau der Brücken über den Wienfluss erfolgen kann, weil der Brückenkopf im Vergleich zum Bestand viel höher liegen wird. Ohne Realisierung der Umsteigstation Unter St. Veit und zweigleisige Brücke Richtung Penzing also nicht förderlich für eine Durchbindung.

Möglich wäre freilich der Neubau der Station Speising (mit besseren Zugängen* und Umstieg zum 60er) so wie die Station Stranzenbergbrücke. Weiss nicht ob diese Vorhaben eigene Baulose darstellen und somit unabhängig vom Wiental durchgeführt werden können.

Die 17 FV-Zugpaare nach Westbahnhof sind schon heavy und bestätigen irgendwie meine Hypothese, dass der Ausbau eigentlich ganz anderen Zwecken als einem S-Bahn Verkehr dienen soll. In Speising werden die wohl nicht halten...

*zur Zeit muss man von Lainz kommend mindestens 5-10 Minuten vor Abfahrt des Zuges Richtung Meidling in der Station eintreffen, weil man sonst riskiert vor geschlossenem Schranken zu stehen und nicht mehr zum Bahnsteig zu gelangen. Der Schranken schließt sich mitunter schon früher und ganz unberechenbar weil ein Überstellungszug in die andere Richtung oder zuvor vorbeifährt.

60er

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*zur Zeit muss man von Lainz kommend mindestens 5-10 Minuten vor Abfahrt des Zuges Richtung Meidling in der Station eintreffen, weil man sonst riskiert vor geschlossenem Schranken zu stehen und nicht mehr zum Bahnsteig zu gelangen. Der Schranken schließt sich mitunter schon früher und ganz unberechenbar weil ein Überstellungszug in die andere Richtung oder zuvor vorbeifährt.
Oder man nutzt den Fußweg von der Hofwiesengasse zum Bahnsteig, der beim Bau des Lainzer Tunnels angelegt wurde. Ist zwar ein Umweg, aber in ca. 5 Minuten machbar.

Signalabhängigkeit

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Die 17 FV-Zugpaare nach Westbahnhof sind schon heavy und bestätigen irgendwie meine Hypothese, dass der Ausbau eigentlich ganz anderen Zwecken als einem S-Bahn Verkehr dienen soll. In Speising werden die wohl nicht halten...

Das ist völlig falsch, das Projekt gibt es seit vielen Jahren, die Entwicklungen im FV zurück zum Westbahnhof sind viel jünger. Und der FV ersetzt zum Teil Leerpersonenzüge, also sind das nur teilweise zusätzliche Zugfahrten.

fr3

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Oder man nutzt den Fußweg von der Hofwiesengasse zum Bahnsteig, der beim Bau des Lainzer Tunnels angelegt wurde. Ist zwar ein Umweg, aber in ca. 5 Minuten machbar.
Wenn Du in der Versorgungsheimstraße (Hofer) vor verschlossenem Schranken stehst hast Du ca. 700 m Fußweg bis zum richtigen Bahnsteig.

60er

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Wenn Du in der Versorgungsheimstraße (Hofer) vor verschlossenem Schranken stehst hast Du ca. 700 m Fußweg bis zum richtigen Bahnsteig.
Du hast ja vorhin nur "von Lainz kommend" geschrieben und nicht, dass du vor dem Schranken Versorgungsheimstraße stehst. Ich habe daher mit einem Ausgangspunkt Lainzer Straße/Preyergasse gerechnet.

Den Fußweg könnte man etwas abkürzen, indem man über den Bahnsteig Richtung Hütteldorf vor zur Preyergasse geht. Aber natürlich, attraktiv ist etwas anderes.

Kurzzug

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Laut derzeitigem Planungsstand sollen ab Dezember täglich 17 Fernverkehrszüge in alle Himmelsrichtungen vom Hbf zum Westbahnhof rückverlängert werden bzw. ab Westbahnhof beginnen, mit Halt in Meidling.
Alles klar, also im Wesentlichen die ECs nach Ungarn, Polen und in die Slowakei. Macht natürlich Sinn, vor allem für die Anbindung von Meidling. Man wird bei den Zugpaaren wohl nicht viel wert auf eine attraktive Fahrzeit Meidling - Westbahnhof legen, also kann man das sehr entspannt sehen, denke ich.

Die 17 FV-Zugpaare nach Westbahnhof sind schon heavy und bestätigen irgendwie meine Hypothese, dass der Ausbau eigentlich ganz anderen Zwecken als einem S-Bahn Verkehr dienen soll. In Speising werden die wohl nicht halten...

Für einen Zug pro Stunde extra macht man keinen Ausbau. Mittlerweile sind die REX2 wieder von der Strecke weg, die waren damals aber auch kein Problem. Bezüglich Halt in Speising: Ja, wird wahrscheinlich nicht passieren, aber wäre eigentlich nett. Gibt unter den Polen-ECs ja einige Züge mit Lok + 5 Wagen, die wären kurz genug für die Bahnsteige in Speising, dann hätte man ein bisschen Fahrgastpotential zwischen Meidling und Westbahnhof.

Dass ein 15'-Takt ohne zweigleisigen Ausbau in welcher Form auch immer möglich ist bezweifle ich, da erstens die Trassen auf der Stammstrecke fix geplant sind und in Hütteldorf nur 1 Bahnsteig für die S80 verfügbar ist. Somit müsste analog zur S45 innerhalb von 15 Minuten ein Zug von der Hietzinger Haupstraße nach Hütteldorf, dort wenden und wieder retour. Bei der Verspätungsanfälligkeit der Stammstrecke unmöglich, das ist mit der isolierten S45 nicht vergleichbar.

Laut Planung im Verkehrsdienstevertrag für die 2030er soll die S80 aus Meidling 3 min nach der nach Meidling in Hütteldorf einfahren. Bedeutet, dass man sich ca. bei der irgendwann mal zu schaffenden Haltestelle Baumgarten treffen würde. Da im VDV aber die Haltestellen Stranzenbergbrücke und Hietzing Hauptstraße in die Fahrzeit eingearbeitet sind, denke ich, dass durch den Nicht-Bau einer der beiden Haltestellen genug Spiel im Fahrplan wäre, dass nicht alles wegen kleiner Verzögerungen zusammenbricht (und bei >2 min Verspätung kreuzt man halt bei Hietzinger Hauptstraße). Also definitiv möglich, planmäßig sogar 12 min Wendezeit.

Was ich damit eigentlich sagen wollte: Den ganzen Spaß mit dem Ausbau macht man "nur" wegen der EKs und den neuen Haltestellen bzw. damit man den Viertelstundentakt schon früher einführen könnte. Aktuell ginge mein Vorschlag aufgrund der Zwänge der Stammstrecke/Südbahn nämlich nicht.

60er

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Alles klar, also im Wesentlichen die ECs nach Ungarn, Polen und in die Slowakei.
Wie in der guten alten Zeit, da fuhren die Fernverkehrszüge zu unseren östlichen Nachbarn auch ab Westbahnhof. 8)

fr3

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Den Fußweg könnte man etwas abkürzen, indem man über den Bahnsteig Richtung Hütteldorf vor zur Preyergasse geht. Aber natürlich, attraktiv ist etwas anderes.
Da hast Du natürlich Recht. Trotzdem, selbst wenn man 5 Minuten vor Abfahrt an der Ecke Preyerstraße/Lainzer Straße ist - also etwa mit dem 60er gekommen ist - und dann der Schranken herunter geht ist der Zug nach Meidling/Hauptbahnhof weg bis man am Bahnsteig steht. Für Stadtverkehr und S-Bahn-Verhältnisse eigentlich untragbar.

Bezüglich Halt in Speising: Ja, wird wahrscheinlich nicht passieren, aber wäre eigentlich nett. Gibt unter den Polen-ECs ja einige Züge mit Lok + 5 Wagen, die wären kurz genug für die Bahnsteige in Speising, dann hätte man ein bisschen Fahrgastpotential zwischen Meidling und Westbahnhof.
Das war eigentlich nur ironisch von mir gemeint. Wer studiert schon den Fahrplan, um mit dem Zug von Speising zum Westbahnhof zu fahren? Zumal bei Fernzügen häufige Verspätungen nicht auszuschließen sind. Da ist man mit dem 60er zwar theoretisch länger, aber dafür zuverlässiger und flexibler unterwegs.

Nulltarif

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Den 17 FV-Zügen hilft der zweigleisige Ausbau der Wientalquerung Richtung Hütteldorf genau nichts.
Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe. (Dalai Lama)

Oskar

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Die 17 FV-Zugpaare nach Westbahnhof sind schon heavy...

...und sie zeigen, dass das stärkste Argument für den Bau des Hbf immer stärker untergraben wird: Nämlich eine Alternative zu den Kopfbahnhöfen zu werden, um mehr durchgehende Fernverkehrszüge anbieten zu können. Die Praxis (u.a. RJ Graz - Prag) hat leider gezeigt, dass die beteiligten Bahnen es oft nicht schaffen, auf langen, grenzüberschreitenden Relationen einigermaßen pünktlichen Betrieb zu fahren, und anscheinend ist auch für die absehbare Zukunft diesbezüglich nichts oder sogar eher ein Rückschritt zu erwarten. Hinzu kommt, dass die durch ETCS erhoffte Vereinheitlichung der Zugicherungssysteme ebenfalls stockt und so manches EVU die Kosten der Fahrzeugausrüstung scheut. Das "grenzenlose Europa auf Schienen" - wo ist es geblieben?

Donaufelder

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Die 17 FV-Zugpaare nach Westbahnhof sind schon heavy...

...und sie zeigen, dass das stärkste Argument für den Bau des Hbf immer stärker untergraben wird: Nämlich eine Alternative zu den Kopfbahnhöfen zu werden, um mehr durchgehende Fernverkehrszüge anbieten zu können. Die Praxis (u.a. RJ Graz - Prag) hat leider gezeigt, dass die beteiligten Bahnen es oft nicht schaffen, auf langen, grenzüberschreitenden Relationen einigermaßen pünktlichen Betrieb zu fahren, und anscheinend ist auch für die absehbare Zukunft diesbezüglich nichts oder sogar eher ein Rückschritt zu erwarten. Hinzu kommt, dass die durch ETCS erhoffte Vereinheitlichung der Zugicherungssysteme ebenfalls stockt und so manches EVU die Kosten der Fahrzeugausrüstung scheut. Das "grenzenlose Europa auf Schienen" - wo ist es geblieben?

Oder ist der Hintergrund, dass man mehr Halte in Wien anbieten will?  ??? Irgend wo habe ich auch mal gelesen, dass einige FV, oder auch Nahverkehrszüge leer Rchtung Westbahnhof geführt werden, zum Zweck des Abstellens, es würde auch durchaus Sinn machen, diese Züge eben auch mit Fahrgäste zu führen, soviel ich weiß, stehen dort 11 Gleise zur Verfügung, wenn man die nicht mehr benötigte Autoverladeeinrichtung abbauen würde, vielleicht noch mehr! :)