Autor Thema: Wien einmal anders  (Gelesen 48172 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

WIENTAL DONAUKANAL

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1973
Re: Wien einmal anders
« Antwort #120 am: 26. Februar 2019, 22:55:29 »
Is ja gut, die alten Leuchten waren auch direkt über den Ampeln, wie Google Street View beweist (sie hier und hier). Kugelkalottenförmige LED-Leuchten auf mein Haupt. :D

Meistens wurden die Signalanlagen erst nach der Beleuchtungsverspannung gebaut. Die Armaturen, (Leuchten), waren bei der Erhaltung wenig beliebt, weil sie mit Drehleiter oder Hubsteiger nur schwer erreichbar waren.

Die Leuchten waren schon immer ohne Spezialwerkzeuge behandelbar, in meiner Aussendienstzeit bin ich mit Prokschlampe, Schraubenzieher undKombizange ausgekommen. In den achtziger Jahren hatte man fast nur Drehleiterwagen, leider habe ich nur ein Foto einer Kontrahentenfirma gefunden. Unsere Leitern waren auf weinrot lackierte OM montiert.

https://www.youtube.com/watch?v=JQVH24Xamog

https://www.youtube.com/watch?v=E_tOjDcu7ss
https://www.wien.gv.at/video/1015/Die-LED-Leuchten-der-MA-33

Z-TW

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2297
Re: Wien einmal anders
« Antwort #121 am: 27. Februar 2019, 09:54:42 »
Ganz sicher OT, aber vielleicht trotzdem interessant: Als Kind verbrachte ich oftmals Ferien in Hippersdorf, dort wurden die an wenigen Masten angebrachten relativ schwachen Birnen gegen eine neue - noch heute übliche -  Beleuchtung auf neuen Masten ausgetauscht. Die plötzliche Helligkeit  im Vergleich zu vorher brachte am Erstabend fast die ganze Dorfbevölkerung zum Bestaunen auf die Gassen.

4463

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5778
Re: Wien einmal anders
« Antwort #122 am: 27. Februar 2019, 12:29:12 »
In den achtziger Jahren hatte man fast nur Drehleiterwagen, leider habe ich nur ein Foto einer Kontrahentenfirma gefunden. Unsere Leitern waren auf weinrot lackierte OM montiert.
Aus heutiger Sicht ist der Firmenname, wenn man ihn sich als englisches Wort denkt, bei ansichtig werden der Arbeitsbedingungen ein Hohn. Ich will nicht wissen, wieviele Unfälle es da mit Stürzen gab. :o

Was sind „OM“? ???
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.

WIENTAL DONAUKANAL

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1973
Re: Wien einmal anders
« Antwort #123 am: 27. Februar 2019, 13:23:28 »
In den achtziger Jahren hatte man fast nur Drehleiterwagen, leider habe ich nur ein Foto einer Kontrahentenfirma gefunden. Unsere Leitern waren auf weinrot lackierte OM montiert.
Aus heutiger Sicht ist der Firmenname, wenn man ihn sich als englisches Wort denkt, bei ansichtig werden der Arbeitsbedingungen ein Hohn. Ich will nicht wissen, wieviele Unfälle es da mit Stürzen gab. :o

Was sind „OM“? ???

Es gab nur einen einzigen Unfall, da ist der Monteur am grossen Rüstwagen von der Leiter auf die ausgefahrenen Stützstempel mit dem Rücken voran gestürzt. Es war zum Gück keine Querschnittlähmung, aber nur mehr innendienstfähig.

OM = Klein-LKW 3,5t, spätere IVECO.

Man ist mit aufgestellter Leiter von Leuchte zu Leuchte gefahren, natürlich ohne Gegensprechanlage. Die Fahrbefehle hat der Mann auf der Leiter mit dem Sicherheitsring geschlagen, in den man wegen des Winkels ohnehin nicht hineinschlüpfen konnte.

1 Schlag = vorwärts
2 Schlag = rückwärts
3 Schlag = Halt

4463

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5778
Re: Wien einmal anders
« Antwort #124 am: 27. Februar 2019, 22:13:00 »
Man ist mit aufgestellter Leiter von Leuchte zu Leuchte gefahren, natürlich ohne Gegensprechanlage.
Also quasi die motorisierte Version einer „gehbaren“ Leiter, wie sie Handwerker in Innenräumen aus Bequemlichkeit gerne verwenden, um nicht dauernd hinauf- und hinuntersteigen zu müssen. Dass Leitern, die so ausgeleiert sind, dass man mit ihnen „gehen“ kann, aus Gründen des Arbeitnehmerschutzes selbstverständlich verboten sind, sei hier am Rande erwähnt.
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.

WIENTAL DONAUKANAL

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1973
Re: Wien einmal anders
« Antwort #125 am: 27. Februar 2019, 22:44:32 »
Man ist mit aufgestellter Leiter von Leuchte zu Leuchte gefahren, natürlich ohne Gegensprechanlage.
Also quasi die motorisierte Version einer „gehbaren“ Leiter, wie sie Handwerker in Innenräumen aus Bequemlichkeit gerne verwenden, um nicht dauernd hinauf- und hinuntersteigen zu müssen. Dass Leitern, die so ausgeleiert sind, dass man mit ihnen „gehen“ kann, aus Gründen des Arbeitnehmerschutzes selbstverständlich verboten sind, sei hier am Rande erwähnt.

Ja richtig, nur mit einer ausgeleierten Leiter kann man gut gehen.

Aufgestellt fahren war natürlich nicht zulässig aber der Umfang der Arbeitsaufträge hat ein Zusammenlegen der Drehleiter vor der Versetzfahrt gar nicht zugelassen.
Es gab aber auch Ausnahmen bei gewissen Strecken, z.B. bei einer Revision oder Störungssuche in der Hütteldorfer Strasse. Über der Fahrleitung verläuft die Strassenbeleuchtung, zwischen den beiden Fahrdrähten verläuft im zick-zack der VB-Speisedraht, und da muss man dann mit der Drehleiter gezielt durchstechen um die Leuchte zu treffen. Als Draufgabe kommt aus beiden Richtungen im dichten Interval der 49er und bimmelt dich bösartig an, während man versucht mit der Stahlleiter nicht an den Fahrdraht zu geraten. Das ist selbst mit Hubsteigern nicht einfach, haarig war auch die Einfahrt in den Bahnhof Breitensee mit den zusätzlichen Weichendrähten.

Operator

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5518
Re: Wien einmal anders
« Antwort #126 am: 14. Juli 2019, 17:54:47 »
Oft sieht man solch altes "Zeitungsstandl" nicht mehr in Wien; dieses hier dient in der Pozellangasse offensichtlich den Taxlern als Pausenraum!

nord22

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 13567
Re: Wien einmal anders
« Antwort #127 am: 16. Juli 2021, 11:27:58 »
Diese historische Aufnahme aus der Dornbacher Straße Anfang der 70er Jahre atmet so richtig Wiener Lokalkolorit: die Trafik mit "Lotto" und der Greißler mit zwei alten Schabracken; die meistverkaufte "Delikatesse" war "HEISSER LEBERKÄSE" (Foto: Slg. Joe Malina).

LG nord22

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36090
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Re: Wien einmal anders
« Antwort #128 am: 16. Juli 2021, 12:03:20 »
43 Schilling für einen Doppler Weiß (mutmaßlicher Heckenklescher) erscheint mir sehr teuer.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

Ferry

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11483
Re: Wien einmal anders
« Antwort #129 am: 16. Juli 2021, 12:34:38 »
43 Schilling für einen Doppler Weiß (mutmaßlicher Heckenklescher) erscheint mir sehr teuer.

Mir auch. Wo siehst du das auf dem Bild?

Ich habe seinerzeit als Kind für meine Eltern fallweise beim Wirt vis-à-vis (Ecke Ungargasse/Neulinggasse) eine Doppler für etwas über 30 Schilling geholt (genau weiß ich es nicht mehr, 32 oder 34 Schilling werden es gewesen sein). Das war Ende der Sechziger und es waren Lokalpreise!
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

nord22

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 13567
Re: Wien einmal anders
« Antwort #130 am: 16. Juli 2021, 12:36:05 »
Dafür konnte man sich nebenan mit Suppe und Schinkenfleckerl und Salat um öS 28.- trösten.

nord22

haidi

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14471
Re: Wien einmal anders
« Antwort #131 am: 16. Juli 2021, 13:39:59 »
43 Schilling für einen Doppler Weiß (mutmaßlicher Heckenklescher) erscheint mir sehr teuer.

Mir auch. Wo siehst du das auf dem Bild?
Unter dem Leberkäse, aber schlecht zu entziffern.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

martin8721

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 4143
  • Halbstarker
Re: Wien einmal anders
« Antwort #132 am: 17. Juli 2021, 10:54:00 »
Oft sieht man solch altes "Zeitungsstandl" nicht mehr in Wien; dieses hier dient in der Pozellangasse offensichtlich den Taxlern als Pausenraum!

Wie ich kürzlich festgestellt habe, gibt es dieses Zeitungsstandl leider nicht mehr... :'(
Und jenes, das sich am Beginn der Josefstädter Straße gegenüber vom Forum-Kino bzw. später Glaspalast, bei der 2er-Station Rathaus, befand, fiel ja bekanntlich dem U-Bahn-Bau zum Opfer.
Dieses Zeitungsstandl konnte zumindest von 4 engagierten Mädels gerettet werden:

https://kurier.at/chronik/wien/abgerissen-umgepflanzt-uebersiedelt-die-opfer-des-u-bahn-baus/401376347

Gast1090

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 531
Re: Wien einmal anders
« Antwort #133 am: 17. Juli 2021, 18:44:09 »
43 Schilling für einen Doppler Weiß (mutmaßlicher Heckenklescher) erscheint mir sehr teuer.

ebenso die Kartoffel: 1 kg um ATS 9,90 entsprechen € 0,72; im Supermarkt kosten Heurige aktuell 1 kg € 1,15 bzw. wenn man clever kauft 5 kg um € 3,19

Z-TW

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2297
Re: Wien einmal anders
« Antwort #134 am: 17. Juli 2021, 20:36:42 »
43 Schilling für einen Doppler Weiß (mutmaßlicher Heckenklescher) erscheint mir sehr teuer.

ebenso die Kartoffel: 1 kg um ATS 9,90 entsprechen € 0,72; im Supermarkt kosten Heurige aktuell 1 kg € 1,15 bzw. wenn man clever kauft 5 kg um € 3,19

Da sind sie ja gewaltig billiger geworden - vor allem im Vergleich zur damaligen Kaufkraft.