Naja, objektiv gibt es natürlich schon erheblich Benachteiligte; die Anrainer vom Westbahnhof ein bisschen (aber die sind mit der U6 gut an Meidling angebunden), die Anrainer der S45 stark. Siehe oben, und die Stadt Wien verschläft das völlig. Aber dennoch: Ein ÖV-System kann es nunmal nicht jedem recht machen, der Knoten Hbf-Meidling schöpft enorme Potentiale, die erst in einigen Jahren oder sogar einem Jahrzehnt wirklich sichtbar werden.
Es wird immer so getan, als ob jeder Anrainer täglich eine Fernreise nach Salzburg oder weiter machen müsste. Für die paar Mal im Jahr, die man so eine Reise vielleicht macht, ist es wohl zumutbar, entweder mit der U6 nach Meidling zu fahren oder eben den Taktknoten St. Pölten zu nutzen, um dort in den (nationalen und internationalen) Fernverkehr umzusteigen. Oder halt die private Westbahn zu verwenden, was bekanntlich auch sehr viele Fahrgäste tun.
Von einer erheblichen Benachteiligung zu sprechen, halte ich für stark übertrieben.
Ich glaube, dir ist nicht bewusst, wie viele Menschen den Fernverkehr zum täglichen Pendeln benutzen, auch aus Wien raus. Heutzutage sogar auch schon Linz - Wien. Oder auch zum Wochenpendeln. Oder für Dienstreisen, meistens am selben Tag hin und zurück. Es geht genau nicht um die Menschen, die zwei Mal im Jahr fahren. Ich persönlich bin übrigens auch jemand, der den Fernverkehr an jedem Arbeitstag benützt - aber in diesem Fall nicht befangen, weil ich zum Hbf genauso gut komme, wie zum Westbf, mir die Umstellung also "wurscht" ist.
Und ganz ehrlich, es kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein, erhebliche finanzielle Mittel in eine Beschleunigung des FV zu investieren, nur damit die Menschen dann erst recht die Zeit in der Stadt auf der Fahrt zum Bahnhof verbummeln. Dann braucht man sich nicht wundern, wenn dann manche sagen, jetzt fahr ich doch wieder mit dem Auto.
Also ja, lügen wir uns nicht in die Tasche, es ist eine- mMn - eine erhebliche Verschlechterung für nicht ganz wenige Menschen im Vergleich zu vorher.
Das heißt ja nicht, dass es in Summe nicht trotzdem in Ordnung ist - ich sehe das eh so und bin ein großer Verfechter des neuen Fahrplans. Habe ich ja auch User HLS gegenüber zum Ausdruck gebracht. Ich glaube auch, dass sich die meisten bald an die Änderung gewöhnen werden.
Aber die Nachteile einfach zu leugnen... naja. Taugt mir nicht.
Das ist insofern nicht wahr, als es auf der Verbindungsbahn außer der Schnellbahn mWn kaum mehr Bahnverkehr gibt. Die Güterzüge fahren (so gut wie?) alle durch den Tunnel. Oder täusche ich mich da? Und im Umleitungsfall muss man halt flexibel reagieren...
Wie willst da flexibel reagieren? Die Schranken offen lassen, wenn ein Zug kommt?
Den Nahverkehr teilweise ausfallen lassen. Das ist zwar nicht optimal, aber besser an 363 Tagen im Jahr ein gutes Angebot und an zwei Tagen nicht, als nie ein gscheiter Verkehr.