Autor Thema: Fahrplanwechsel 2016 in der Ost-Region (war: U3-Verlängerung nach Kaiserebersdorf)  (Gelesen 50552 mal)

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60er

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Naja, objektiv gibt es natürlich schon erheblich Benachteiligte; die Anrainer vom Westbahnhof ein bisschen (aber die sind mit der U6 gut an Meidling angebunden), die Anrainer der S45 stark. Siehe oben, und die Stadt Wien verschläft das völlig. Aber dennoch: Ein ÖV-System kann es nunmal nicht jedem recht machen, der Knoten Hbf-Meidling schöpft enorme Potentiale, die erst in einigen Jahren oder sogar einem Jahrzehnt wirklich sichtbar werden.
Es wird immer so getan, als ob jeder Anrainer täglich eine Fernreise nach Salzburg oder weiter machen müsste. Für die paar Mal im Jahr, die man so eine Reise vielleicht macht, ist es wohl zumutbar, entweder mit der U6 nach Meidling zu fahren oder eben den Taktknoten St. Pölten zu nutzen, um dort in den (nationalen und internationalen) Fernverkehr umzusteigen. Oder halt die private Westbahn zu verwenden, was bekanntlich auch sehr viele Fahrgäste tun.

Von einer erheblichen Benachteiligung zu sprechen, halte ich für stark übertrieben.

haidi

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Das ist insofern nicht wahr, als es auf der Verbindungsbahn außer der Schnellbahn mWn kaum mehr Bahnverkehr gibt. Die Güterzüge fahren (so gut wie?) alle durch den Tunnel. Oder täusche ich mich da? Und im Umleitungsfall muss man halt flexibel reagieren...
Wie willst da flexibel reagieren? Die Schranken offen lassen, wenn ein Zug kommt?
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

Linie 58

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Das ist insofern nicht wahr, als es auf der Verbindungsbahn außer der Schnellbahn mWn kaum mehr Bahnverkehr gibt. Die Güterzüge fahren (so gut wie?) alle durch den Tunnel. Oder täusche ich mich da? Und im Umleitungsfall muss man halt flexibel reagieren...
Wie willst da flexibel reagieren? Die Schranken offen lassen, wenn ein Zug kommt?

Es gab Zeiten (und die sind nicht einmal fünf Jahre her), da herrschte auf der Verbindungsbahn wesentlich dichterer Verkehr, als es ein S-Bahn-Viertelstundentakt sein würde. Noch dazu war der komplett unsystematisch und bei weitem nicht so berechenbar.

Das ist insofern nicht wahr, als es auf der Verbindungsbahn außer der Schnellbahn mWn kaum mehr Bahnverkehr gibt. Die Güterzüge fahren (so gut wie?) alle durch den Tunnel. Oder täusche ich mich da? Und im Umleitungsfall muss man halt flexibel reagieren...

Das, was neben der S-Bahn noch in recht großem Umfang verkehrt sind Leerpersonenzüge Wien Hauptbahnhof - Wien Westbahnhof (ca. 15 pro Tag), weil bei erstgenanntem zu wenig Abstellkapazität vorhanden ist. Dazu noch eine Menge Lokzüge. Aber das sind alles Dinge, die man mit etwas gutem Willen und ein bisschen Investition auch vermeiden könnte.

highspeedtrain

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Naja, objektiv gibt es natürlich schon erheblich Benachteiligte; die Anrainer vom Westbahnhof ein bisschen (aber die sind mit der U6 gut an Meidling angebunden), die Anrainer der S45 stark. Siehe oben, und die Stadt Wien verschläft das völlig. Aber dennoch: Ein ÖV-System kann es nunmal nicht jedem recht machen, der Knoten Hbf-Meidling schöpft enorme Potentiale, die erst in einigen Jahren oder sogar einem Jahrzehnt wirklich sichtbar werden.
Es wird immer so getan, als ob jeder Anrainer täglich eine Fernreise nach Salzburg oder weiter machen müsste. Für die paar Mal im Jahr, die man so eine Reise vielleicht macht, ist es wohl zumutbar, entweder mit der U6 nach Meidling zu fahren oder eben den Taktknoten St. Pölten zu nutzen, um dort in den (nationalen und internationalen) Fernverkehr umzusteigen. Oder halt die private Westbahn zu verwenden, was bekanntlich auch sehr viele Fahrgäste tun.

Von einer erheblichen Benachteiligung zu sprechen, halte ich für stark übertrieben.

Ich glaube, dir ist nicht bewusst, wie viele Menschen den Fernverkehr zum täglichen Pendeln benutzen, auch aus Wien raus. Heutzutage sogar auch schon Linz - Wien. Oder auch zum Wochenpendeln. Oder für Dienstreisen, meistens am selben Tag hin und zurück. Es geht genau nicht um die Menschen, die zwei Mal im Jahr fahren. Ich persönlich bin übrigens auch jemand, der den Fernverkehr an jedem Arbeitstag benützt - aber in diesem Fall nicht befangen, weil ich zum Hbf genauso gut komme, wie zum Westbf, mir die Umstellung also "wurscht" ist.

Und ganz ehrlich, es kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein, erhebliche finanzielle Mittel in eine Beschleunigung des FV zu investieren, nur damit die Menschen dann erst recht die Zeit in der Stadt auf der Fahrt zum Bahnhof verbummeln. Dann braucht man sich nicht wundern, wenn dann manche sagen, jetzt fahr ich doch wieder mit dem Auto.

Also ja, lügen wir uns nicht in die Tasche, es ist eine- mMn - eine erhebliche Verschlechterung für nicht ganz wenige Menschen im Vergleich zu vorher.

Das heißt ja nicht, dass es in Summe nicht trotzdem in Ordnung ist - ich sehe das eh so und bin ein großer Verfechter des neuen Fahrplans. Habe ich ja auch User HLS gegenüber zum Ausdruck gebracht. Ich glaube auch, dass sich die meisten bald an die Änderung gewöhnen werden.

Aber die Nachteile einfach zu leugnen... naja. Taugt mir nicht.

Das ist insofern nicht wahr, als es auf der Verbindungsbahn außer der Schnellbahn mWn kaum mehr Bahnverkehr gibt. Die Güterzüge fahren (so gut wie?) alle durch den Tunnel. Oder täusche ich mich da? Und im Umleitungsfall muss man halt flexibel reagieren...
Wie willst da flexibel reagieren? Die Schranken offen lassen, wenn ein Zug kommt?

Den Nahverkehr teilweise ausfallen lassen. Das ist zwar nicht optimal, aber besser an 363 Tagen im Jahr ein gutes Angebot und an zwei Tagen nicht, als nie ein gscheiter Verkehr.

Schienenfreak

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Das ist insofern nicht wahr, als es auf der Verbindungsbahn außer der Schnellbahn mWn kaum mehr Bahnverkehr gibt. Die Güterzüge fahren (so gut wie?) alle durch den Tunnel. Oder täusche ich mich da? Und im Umleitungsfall muss man halt flexibel reagieren...
Wie willst da flexibel reagieren? Die Schranken offen lassen, wenn ein Zug kommt?
Den Nahverkehr teilweise ausfallen lassen. Das ist zwar nicht optimal, aber besser an 363 Tagen im Jahr ein gutes Angebot und an zwei Tagen nicht, als nie ein gscheiter Verkehr.
So ein Unsinn! ::)

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Zitat
Den Nahverkehr teilweise ausfallen lassen. Das ist zwar nicht optimal, aber besser an 363 Tagen im Jahr ein gutes Angebot und an zwei Tagen nicht, als nie ein gscheiter Verkehr.
So ein Unsinn! ::)

Na zum Glück ein gut begründeter Kommentar;)

War früher auf der inneren Westbahn manchmal auch so, bevor die Tullnerfeldstrecke eröffnet wurde (und auch jetzt würde es im Umleitungsfall des FV zu Verspätungen und sicher teilweise Zugsausfällen im Nahverkehr kommen). Nicht schön, aber was soll die Tragik sein? Die U-Bahn kommt auch immer wieder ned daher, wenn ich sie gerade brauche... Und auf der Straße stauts es manchmal... wenn das ein, zwei Mal im Jahr passiert, können die Fahrgäste schon damit umgehen.

Und wenn man dann schrittweise Unterführungen baut, reduziert sich das Problem eh, weil dann die Verbindungsbahn dichter befahren werden kann.

Schienenfreak

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War früher auf der inneren Westbahn manchmal auch so, bevor die Tullnerfeldstrecke eröffnet wurde (und auch jetzt würde es im Umleitungsfall des FV zu Verspätungen und sicher teilweise Zugsausfällen im Nahverkehr kommen). Nicht schön, aber was soll die Tragik sein? Die U-Bahn kommt auch immer wieder ned daher, wenn ich sie gerade brauche... Und auf der Straße stauts es manchmal... wenn das ein, zwei Mal im Jahr passiert, können die Fahrgäste schon damit umgehen.

Und wenn man dann schrittweise Unterführungen baut, reduziert sich das Problem eh, weil dann die Verbindungsbahn dichter befahren werden kann.
Wieso sollte man die Nahverkehrszüge ausfallen lassen? Wenn schon ein Notfall ist, dann bestenfalls etwas zurückhalten aber einfach ausfallen lassen, finde ich gar nicht gut.

95B

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Zitat
Den Nahverkehr teilweise ausfallen lassen. Das ist zwar nicht optimal, aber besser an 363 Tagen im Jahr ein gutes Angebot und an zwei Tagen nicht, als nie ein gscheiter Verkehr.
So ein Unsinn! ::)

Na zum Glück ein gut begründeter Kommentar;)

Mit stichhaltiger, begründ- und nachvollziehbarer Argumentation kennt er sich eben gut aus. 8)
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

highspeedtrain

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War früher auf der inneren Westbahn manchmal auch so, bevor die Tullnerfeldstrecke eröffnet wurde (und auch jetzt würde es im Umleitungsfall des FV zu Verspätungen und sicher teilweise Zugsausfällen im Nahverkehr kommen). Nicht schön, aber was soll die Tragik sein? Die U-Bahn kommt auch immer wieder ned daher, wenn ich sie gerade brauche... Und auf der Straße stauts es manchmal... wenn das ein, zwei Mal im Jahr passiert, können die Fahrgäste schon damit umgehen.

Und wenn man dann schrittweise Unterführungen baut, reduziert sich das Problem eh, weil dann die Verbindungsbahn dichter befahren werden kann.
Wieso sollte man die Nahverkehrszüge ausfallen lassen? Wenn schon ein Notfall ist, dann bestenfalls etwas zurückhalten aber einfach ausfallen lassen, finde ich gar nicht gut.

Ich finds ja auch nicht gut, aber irgendwo muss man einen Kompromiss finden. Wenn an zwei Tagen im Jahr zu Gunsten umgeleiteter Fernverkehrs- und Güterzüge dann nur alle 30 Minuten statt alle 15 Minuten die S-Bahn fährt, ist es kein Weltuntergang. Sollten geplante Sperren des Lainzer Tunnels notwendig sein, kann man es sogar lange im Vorhinein ankündigen.

Was sicher keinen Sinn macht, ist, tagaus tagein Infrastruktur brachliegen zu lassen, nur damit an den zwei Tagen im Jahr niemand "inkonveniert" ist.

Ich wäre eh neugierig, welche Notfallpläne die PV AG für eine Sperre des Tunnels hat - wahrscheinlich teilweise Westbahnhof, teilweise Aussetzen in Hütteldorf, teilweise Verbindungsbahn.

HLS

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Darf ich eine ein Zitat, einer 83 jährigen Frau von mir geben?
Sie ist Vielfahrerin bei der DB und besitzt die Bahncard 100.
Zitat
Die scheiß Durchgangsbahnhöfe, sind für Personen wie mich, die ein Rollator, Kinderwagen oder Koffer bei sich haben, eine Zumutung, da irgendwelche Sesselpupser mit ihren 20-30Jahren, scheinbar in ei er anderen Welt leben und nicht verstehen können, dass Menschen wie ich die Umsteigezeiten fast nicht einhalten können. Hingegen bei Kopfbahnhöfen es problemlos funktioniert.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

MK

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Wollte sie schon einmal am Leipziger Hbf von Gleis 6 zu Gleis 23?
Wanderer, kommst du nach Liechtenstein,
tritt nicht daneben, tritt mitten rein!

haidi

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Sie hat ja Recht, aber mit diesem Argument müsste man jeden Bahnhof zum Kopfbahnhof machen.
Stell dir vor: Wien - Innsbruck:
Wien West - st. Pölten (Kopf machen)
St.Pölten - Amstetten (Kopf machen)
Amstetten - Linz (Kopf machen)
.....

Oder anders rum: wenn die Frau in St. Pölten wohnt, würde sie sicher nicht mit dem Taxi nach Wien fahren um am Kopfbahnhof einsteigen zu können.
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Linie 58

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Hier werden schön langsam Argumente in den Raum geworfen, die eines Fachforums nicht würdig sind. :blank:


haidi

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Richtig, aber auch den Kopfbahnhof als Argument bringen ist Schnaps, wie viele Städte gibt es mit Kopfbahnhof?

edit: Oder sagen wir so: Es war eine drastischer Umschreibung, dass man zwar das Glück haben kann, einen Kopfbahnhof vor der Nase zu haben und dieser Ausgangs-oder Endpunkt einer Reise ist, aber das kein Argument ist, dass man auf Durchgangsbahnhof umstellt.
Wien war bis 1918 Zentrum eines großen Reiches, die meisten Fahrten begannen oder endeten in Wien, Durchreisende (das war die Minderzahl) hatte Pech und mussten sich mit den Bahnhofslinien begnügen.
Nach 1945 war Wien das Ende der (westlichen) Welt, die Zahl der Durchreisenden ging eher gegen Null und steigt seit dem Fall des Eisernen Vorhanges wieder an.
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Ferry

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Re: Fahrplanwechsel 2016 in der Ost-Region (war: U3-dnach Kaiserebersdorf)
« Antwort #59 am: 22. Dezember 2015, 17:42:09 »
Darf ich eine ein Zitat, einer 83 jährigen Frau von mir geben?
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Die scheiß Durchgangsbahnhöfe, sind für Personen wie mich, die ein Rollator, Kinderwagen oder Koffer bei sich haben, eine Zumutung, da irgendwelche Sesselpupser mit ihren 20-30Jahren, scheinbar in ei er anderen Welt leben und nicht verstehen können, dass Menschen wie ich die Umsteigezeiten fast nicht einhalten können. Hingegen bei Kopfbahnhöfen es problemlos funktioniert.
Sie hat ja Recht, aber mit diesem Argument müsste man jeden Bahnhof zum Kopfbahnhof machen.

Nein, hat sie nicht bzw. verstehe ich nicht, wieso bei einem Kopfbahnhof die Umsteigezeiten leichter einzuhalten sind als bei einem Durchgangsbahnhof. Diese Aussage ist für mich nicht schlüssig.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")