Die Großflächenplatten waren in den 70ern wohl der logische Nachfolger der Pflasterung, technisch gesehen sind sie ja nichts anderes als riesengroße Pflastersteine, die sich aufgrund ihrer Größe schneller und mit weniger Handarbeit verlegen lassen.
Ein elementarer Unterschied ist allerdings schon, dass die Pflastersteine aus Granit sind - die Großflächenplatten aus Beton sind natürlich anfälliger für Ausbrüche. Außerdem wurden Pflastersteine auf viel befahrenen Straßen meistens vergossen.
Das ist in der Praxis ganz offensichtlich ein Problem, die abgesplitterten Ecken sind ein Hammer! Das dürfte allerdings maßgeblich damit zu tun haben, dass die Platten im Gegensatz zu gegossenen Betonfeldern nicht fest aufliegen sondern in die Höhe stehen können und dann an den stark belasteten Kanten brechen. Wiederholtes Ausheben und Einlegen tut den Ecken sicher auch nicht gut.
Die Platten könnte man ja prinzipiell auch vergießen und das würde gleich einen Teil der Auswaschungen und aufstehenden Platten beheben. Ein Problem ist ja, dass der Regen Dreck unter die Platten spült. Dann kommen LKWs oder Busse, drücken die Platte nach unten und das pumpt Wasser samt Dreck nach oben. Eventuell entsteht ein Hohlraum unter der Platte, in dem sich beim nächsten Regen mehr Wasser sammeln kann, usw. usw. Deswegen sieht man nach stärkeren Regenfällen so oft gelbe Lehmspuren auf den Gleisen! Noch viel schlimmer ist das Phänomen natürlich bei Budapester Platten und Großverbundplatten ohne Tragschicht, wo gleich riesige Hohlräume entstehen können und die Gleise mit absinken.