Es ist ja jetzt nicht so, dass sich irgendwelche gewinnsüchtigen Bauträger auf das Flugfeld gestürzt haben und die Stadt vor vollendete Tatsachen stellen, die Initiative geht ja sehr wohl von der Stadt aus, die ja auch Projektträger des Ganzen dort ist.
Und es gehört immer noch massig Geld in die Hand genommen, dass auf der anderen Seite der Donau die ÖV-Infrastruktur ausgebaut wird. Auch in der Seestadt, wo der 25er jetzt mehr als naheliegend und notwendig wäre. Aber der würde ja wieder der U2 Fahrgäste wegnehmen...
Man nimmt ja massig Geld in die Hand, nur leider wird halt ohne Konzept und Fleckerlteppichartig irgend etwas in die Botanik gesetzt und nicht auf Jahrzehnte hin geplant. Es muß nur schnell etwas herzeigbares her, um bei der nächsten Wahl vielleicht ein paar Stimmen zu bekommen.
Es war eindeutig die Stadt und gewisse Politiker die aus 'sich selbst ein Denkmal setzend' heraus unbedingt einen Ort mit einem schlagkräftigen Namen, der auf Seestadt viel, durchdrücken wollten. Man sieht ja auch heute und kann es in gewissen Portalen nachlesen, die kostenpflichtig sind, daß Bauträger - obwohl ja jetzt gerade wieder ein Schub stattfindet und der nächste Bauschub schon in den Startlöchern steht - nur widerwilligst in die Seestadt investieren und nur mit sehr viel Honig ums Maul geködert werden können. Das meiste Geld für diese Schübe kommt von der Stadt. Es kommen viele ausländische Delegationen, schauen sich die Seestadt an, fahren aber eigentlich enttäuscht wieder ab. Auch das Hochhaus aus Holz muß da herhalten. In Wahrzeit ein Betongerippe, außen mit Holz verkleidet. Man lügt sich permanent in den eigenen Sack, Stimmung wie in Caorle in der Vorsaison, nach wie vor nur wenige Geschäfte (teilweise wieder zugesperrt), ja, nach wie vor nur eine Schlafstadt. Man versucht krampfhaft Events auf die Beine zu stellen, man will Public Viewing leben, die paar Leute die kommen, von denen kann aber kein Veranstalter leben und man läßt es wieder sein. Diese div. Veranstaltungen werden auch in den div. Medien als 'nicht stark besucht' eingestuft. Da helfen selbst viele Fotos vom Nevrivy und seiner SPÖ Donaustadt in Partylaune in den div. Publikationen nicht viel. Urbanes Wohnen sieht für mich anders aus, die Seestadt springt einfach nicht an...
Außerdem ist städtebaulich der Platz, andem die Seestadt situiert wurde eindeutig der Falsche. Die Seestadt hätte eigentlich nördlich der Marchegger Ostbahn und östlich der Hausfeldstraße in den Bereich der Lackenjöchelgasse situiert gehört, die U-Bahn im Bereich Hausfeldstraße gerade aus weiter nördlich geführt gehört. Da wäre ein geordneter Übergang in städtebaulicher Sicht mit zusätzlicher Verkehrsinfrastruktur sehr wohl möglich gewesen.
Ich glaube fast, man hat die Seestadt dort nur absichtlich hingebaut und kostenmäßig ins Kalkül gezogen um irgendwie politisch Druck erzeugen zu können, daß man einen Lobautunnel bekommt.
Fast Gleiches ist im Bereich des Kretaviertels passiert. Man hat gebaut, gebaut, na ja, der 6er genügt schon. Es liegt eingeklemmt zwischen der Ostbahn, der Süd-Ost-Tangente, einem riesiegem Areal der ehemaligen Anker-Brot-Fabrik und wird im wesentlichen nur durch die Quellenstraße und Absberggasse versorgt. Hätte man beim Bau der neuen Ostbahn-Unterführung eine S-Bahn-Station mit eingeplant, hätte man schlagartig einen tollen Knotenpunkt für dieses Gebiet. Sogar mit 2 S-Bahnlinien Richtung Bruck/Leitha und Aspern Nord. An der Laaer-Berg-Straße wird ebenfalls wie wild gebaut, da kommt man schon mit dem 68A aus. Wo man heute steht, wissen wir alle.
MMn würde dort es nur Sinn machen, das Kreta-Viertel durch den 14A zu versorgen, den D-Wagen durch die Absberggasse hinauf auf den Laaer Berg zu verlängern, im Bereich Laaer-Berg-Straße eine Art Linienkreuz mit einem zu bauenden 15er, 67er oder 68er durchzuführen um einerseits mit dem 68er zur Filmteichstraße zu gelangen und andererseits mit dem D-Wagen in den Bereich der Per-Albin-Hannson-Siedlung, U-Bahn-Station Neulaa - so quasi von hinten - zu gelangen.