Autor Thema: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße  (Gelesen 105772 mal)

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95B

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Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
« Antwort #45 am: 03. Juni 2016, 11:29:55 »
Bei aller Zählerei kann man Durchzugsverkehr nicht zählen

Doch, kann man. Und zwar mittels Kennzeichenerfassung.

Wird das wirklich gemacht?

Wenn man derartige Daten braucht, selbstverständlich.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
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W_E_St

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Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
« Antwort #46 am: 03. Juni 2016, 11:46:33 »
Bevor hier noch ewig weitergestritten wird eine recht solide fundierte Studie zu dem Thema...

http://www.onestreet.org/images/stories/Disappearing_traffic.pdf

Kurzzusammenfassung: man muss es schon recht blöd anstellen, dass eine Verkehrsberuhigung keinen positiven Gesamteffekt hat.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

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coolharry

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Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
« Antwort #47 am: 03. Juni 2016, 12:06:04 »
Bevor hier noch ewig weitergestritten wird eine recht solide fundierte Studie zu dem Thema...

http://www.onestreet.org/images/stories/Disappearing_traffic.pdf

Kurzzusammenfassung: man muss es schon recht blöd anstellen, dass eine Verkehrsberuhigung keinen positiven Gesamteffekt hat.
Danke. Die Tabelle spricht eigentlich für sich.
Gesamt meist weniger aber auf Ausweichrouten mehr Verkehr.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

haidi

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Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
« Antwort #48 am: 03. Juni 2016, 12:27:42 »
Die vorgeschlagenen Bücher sind "state of science" - da genügt der Verweis und man muss das Buch nicht hier abschreiben.

Die Grundlage, dass eine Straße mit einem Fahrstreifen weniger Verkehr aufnehmen kann als eine mit zwei?
Dafür braucht man kein Fachbuch der TU.
Das eine gesperrte Straße weniger Verkehr aufweist als eine offene, dazu braucht man auch kein Fachbuch.

Das ist die kleinräumige Betrachtungsweise. Das ist so ähnlich wie wenn in einem Haus einer im Winter nicht heizt und die Fenster offen hat du behauptest, in allen Wohnungen in diesem Haus wäre es saukalt

Zitat
Die Sperre einer Straße, hat auswirkungen auf ein gesamt System. Und die Praterstraße hat einen höheren Anteil an Fahrzeugen die nicht in die Umgebung der PRaterstraße wollen als die MaHü. Deswegen ist es meiner Meinung nach nicht möglich die Ergebnisse der MaHü 1:1 auf die Praterstraße umuzulegen.

Du hast Recht, eine Sperre der Praterstraße hätte Auswirkungen auf das gesamte System. Zuerst würde der Verkehr wahrscheinlich zusammenbrechen. Wenn man dann nicht den Fehler macht und die Praterstraße wieder öffnet, dann wird sich die Lage in wenige Wochen wieder beruhigen. Wer fährt schon gerne bewusst in den Stau? Dann kommt es zu den Verhaltensänderungen, die in Summe eine Abnahme des Verkehrs bewirken.
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moszkva tér

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Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
« Antwort #49 am: 03. Juni 2016, 13:40:54 »
Verkehr ist halt auch ein Fluß. Sperrst ihn ab, fließt er woanders.
Nein!
Verkehr ist keine Flüssigkeit. Im Gegensatz zu einer Flüssigkeit lässt sich nämlich Verkehr komprimieren.

Und im Gegensatz zu Wasser, dass unbedingt im vorgegebenen Bett bis zum Meer fließen muss, muss ein Mensch nicht unbedingt einer vorgegebenen Route bis zu einem vorgegebenen Ziel folgen. Mobilität ist kein Selbstzweck sondern dient nur der Befriedigung anderer Bedürfnisse. Viele Bedürfnisse kann man genauso gut auch woanders befriedigen oder einfach neu evaluieren.

W_E_St

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Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
« Antwort #50 am: 03. Juni 2016, 14:49:56 »
Bevor hier noch ewig weitergestritten wird eine recht solide fundierte Studie zu dem Thema...

http://www.onestreet.org/images/stories/Disappearing_traffic.pdf

Kurzzusammenfassung: man muss es schon recht blöd anstellen, dass eine Verkehrsberuhigung keinen positiven Gesamteffekt hat.
Danke. Die Tabelle spricht eigentlich für sich.
Gesamt meist weniger aber auf Ausweichrouten mehr Verkehr.

Das sehe ich anders. Einen Verkehrsanstieg auf den Ausweichrouten gab es fast nur bei relativ kurzfristigen Sperren (<2 Jahre, meistens < 1 Jahr) wegen Bauarbeiten, Naturkatastrophen, etc. Außerdem ist in manchen Fällen der Anstieg auf Parallelrouten absolut lächerlich (6 Fahrzeuge in einem Fall, ich nehme an die Zahlen sind pro Tag). Allerdings würde ich schon sagen, dass es zu wenig brauchbare Zahlen über Parallelrouten bei langfristigen Sperren gibt, um wirklich viel sagen zu können.
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h 3004

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Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
« Antwort #51 am: 03. Juni 2016, 16:47:39 »
Vom Blickwinkel eines Benutzers von öffentlichen Verkehrsmitteln sehe ich in einer Verkehrsberuhigung keinerlei Vorteile, sondern einige Nachteile: Es gibt dadurch keinerlei zusätzliche öffentliche Verkehrsanbindungen oder eventuell  Haltestellen mehr (außer den ohnedies bereits  vorhandenen Offi-Hst) , sondern der 5A wird durch Stau in der Praterstraße noch mehr blockiert, ebenso wie Taxis. Die einzigen Nutznießer sind die Radfahrer sowie einige Gastronomen, die dann den erweiterten Gehsteig saisonal für ihre Zwecke benützen können.
Heute 14.30 Uhr war ich am Praterstern, Auto-Stau Ri. Franzensbrücke (wie soll man künftig bei Verkehrsberuhigung der Praterstr. automäßig zum Donaukanal kommen?); wollte mit 5B fahren, 18 min. Wartezeit, dann 2 hintereinander (natürlich der erste total überfüllt, Mütter mit Kinderwagen konnten unterwegs nicht mehr zusteigen, der Fahrer des 2.Busses hat am Praterstern alle zum ersten "gescheucht" -  Stau vermutlich Gr. Stadtgutg). Soweit zur derzeitigen Situation. Und das soll in Zk. besser werden??
Im 2. und 20. Bez. liegen auf ca der Hälfte der Strecke des 5B ungenutzte Schienen, hier eine Straßenbahn zu installieren, würde vermutlich weniger kosten als ein Rückbau der Praterstr. und wäre auch effektiver (auch wenn es nicht unmittelbar mit dem Thema zusammenhängt)

60er

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Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
« Antwort #52 am: 03. Juni 2016, 17:55:45 »
Im 2. und 20. Bez. liegen auf ca der Hälfte der Strecke des 5B ungenutzte Schienen, hier eine Straßenbahn zu installieren, würde vermutlich weniger kosten als ein Rückbau der Praterstr. und wäre auch effektiver (auch wenn es nicht unmittelbar mit dem Thema zusammenhängt)
Du vergleichst Äpfel mit Birnen! Was hat eine Verkehrsberuhigung der Praterstraße hat mit einer Straßenbahnstrecke in der Oberen Augartenstraße zu tun? Wer damals beim U2-Ausbau die Straßenbahn, die aus dem U-Bahn-Budget finanziert hätte werden können, verhindert hat, dürfte dir ja bekannt sein als langjähriger User dieses Forums.

h 3004

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Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
« Antwort #53 am: 03. Juni 2016, 18:51:43 »
ad 60er: Es geht auch um die Verkehrsverlagerung in die umliegenden Straßen  :lamp:

Werner1981

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Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
« Antwort #54 am: 03. Juni 2016, 19:25:34 »
Die ganze Aufregung ist sowieso unnötig. Die Angelegenheit ist Sache des Bezirks. Die Grünen sind dafür, alle anderen Parteien dagegen. Vorschlag abgelehnt. Erledigt. Das ist Demokratie.

moszkva tér

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Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
« Antwort #55 am: 03. Juni 2016, 20:13:20 »
Die Angelegenheit ist Sache des Bezirks.
Die Praterstraße ist eine Hauptstraße A. Straßenhalter ist die Gemeinde Wien   :lamp:

60er

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Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
« Antwort #56 am: 03. Juni 2016, 22:17:25 »
ad 60er: Es geht auch um die Verkehrsverlagerung in die umliegenden Straßen  :lamp:
Und warum soll sich der Verkehr aus der Praterstraße ausgerechnet in die Obere Augartenstraße verlagern?

Die Straßenbahnstrecke durch die Obere Augartenstraße wäre ohne Zweifel sinnvoll, hat aber ansonsten mit der Umgestaltung der Praterstraße nichts zu tun, außer dass sie halt im gleichen Bezirk verläuft.

h 3004

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Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
« Antwort #57 am: 04. Juni 2016, 08:26:51 »
Ich will es ja nicht noch weiter verbreitern: aber wenn z.B. die Franzensbrückenstr. und die Praterstr. "zu" sind, wird halt noch großräumiger ausgewichen, besonders wenn man in den Westen will oder von dort kommt: Heinestr - Taborstr/Castellezg - Ob. Augartenstr. -Rembrandtstr./Unt. Augartenstr. (jeweils je Richtung).

haidi

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Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
« Antwort #58 am: 04. Juni 2016, 09:30:39 »
Unabhängig von Mariahilfer Straße, Praterstraße und was auch immer - der vom KFZ-Verkehr beanspruchte Platz entspricht in keinster Weise seiner Größenordnung.
In der hier zitierten Studie wurde festgestellt, dass der KFZ-Verkehr für 27% des Modal Splits 6% der Stadtfläche verbraucht, während der Öffentliche Verkehr für 39% Modal Split nur 1% der Stadtfläche zur Verfügung hat. Das Verhältnis liegt bei ca. 1:10 zu Gunsten des KFZ-Verkehrs.
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Z-TW

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Re: Studie zur Neugestaltung der Praterstraße
« Antwort #59 am: 04. Juni 2016, 15:52:45 »
In der hier zitierten Studie wurde festgestellt, dass der KFZ-Verkehr für 27% des Modal Splits 6% der Stadtfläche verbraucht, während der Öffentliche Verkehr für 39% Modal Split nur 1% der Stadtfläche zur Verfügung hat. Das Verhältnis liegt bei ca. 1:10 zu Gunsten des KFZ-Verkehrs.

Und diesem Diktat ordnet man sich nahezu widerspruchslos unter!