Meiner Erinnerung nach stimmt das nicht ganz: Ursprünglich war der Umbau von Meidling-Hauptstraße bis Hütteldorf "unter dem rollenden Rad" der Stadtbahn geplant, wie es auch von Heiligenstadt bis Meidling-Hauptstraße gemacht worden war. Das wurde dann aber nur mehr bis Hietzing durchgeführt und der Rest eben im SEV geführt. Man war damals sehr stolz, dass man einige Monate vor dem geplanten Ende und auch entsprechend unter dem veranschlagten Budget fertig geworden ist.
Ab der Verlängerung der U4 bis Hietzing hätte man, wie ich geschrieben habe, entweder einen Inselbetrieb bis und ab Hütteldorf einrichten oder die Stadtbahnzüge zum Ausfahren und Einziehen auf der U-Bahnstrecke bis Meidling führen und von dort auf die Gürtelstrecke leiten müssen.
Der Inselbetrieb war aber wegen des ebenfalls im Umbau befindlichen Bahnhofes Hütteldorf nicht möglich; außerdem: was hätte man mit den Stadtbahnzügen nach der Verlängerung der U4 bis Hütteldorf gemacht? Den Platz hat man ab da ja dann zum Abstellen der U-Bahn-Züge gebraucht, die Stadtbahnzüge wären nur im Weg gewesen.
Und ob eine Führung der Stadtbahnzüge auf der U-Bahn-Strecke zwischen Hietzing und Meidling technisch möglich gewesen wäre, (Probleme mit LZB?), kann ich nicht sagen. Aber nach dem durch die Verlängerung der U-Bahn notwendig gewordenen Umbau der Station Meidling Hauptstraße war ein Übergang von der Wiental- auf die Gürtelstrecke nicht mehr möglich, daher kam diese Lösung auch nicht in Frage.
Die übrige Umstellung der Donaukanal- und Wientalstrecke auf U-Bahn-Betrieb bis Meidling konnte unter "rollendem Rad" erfolgen, weil für die Stadtbahn Michelbeuern, das damals einzig noch verbliebene Depot, direkt erreichbar war. Mit der Verlängerung der U4 bis Hietzing war das nicht mehr der Fall; die Inbetriebnahme eines SEV für den ohnehin relativen kurzen Zeitraum (31.8. - 20.12.81) war daher die logische Folge.