Heute hab ich mir den Ersatzverkehr mal angesehen. Route: Praterstern - Schwedenplatz - 68 - 66 - Karlsplatz.
Im großen und ganzen erst mal Lob für die WiLi, da sind sehr viele schöne Sachen dabei. Vor allem die Situation am Schwedenplatz hat mich sehr positiv überrascht: am Bahnsteig pro Rolltreppe 2 Mitarbeiter (ob WiLi-eigen oder "zugekauft" weiß ich nicht, ist mir als Fahrgast aber auch egal), die die herunterkommenden Fahrgäste auf den Bahnsteig mit der nächsten Abfahrt lotsen (da Gleiswechselbetrieb ab Praterstern stadteinwärts - ob am Nestroyplatz auch wer steht hab ich nicht mitgekriegt), zusätzlich ein Infomonitor/Vorwegweiser pro Rolltreppe, auf dem diese Information in der letzten Zeile rot umrandet angezeigt wird (wenn auch leider mit ca. 20 Sekunden Verzögerung nach der Abfahrt, was kurz für Verwirrung sorgt wenn Neuankömmlinge bereits wieder auf den anderen Bahnsteig verwiesen werden).
In der Halle unübersehbare Wegweiser zum 68er.
Bei der fahrt mit dem 68er gab es dann ein paar Dämpfer. Erst mal kam fast 10 Minuten keiner (dafür dann einige kurz hintereinander, scheinbar gabs Probleme in der Taborstraße/Gredlerstraße). Von der angekündigten Beschleunigung der Ampelschaltungen ist auch nicht viel zu merken (am Schubertring 2 Ampelphasen Wartezeit, in der Hst. Schwarzenbergplatz ebenfalls fast 3 Minuten Aufenthalt, in der Laxenburgertraße hinter einem O hergezuckelt und praktisch an jeder Kreuzung Rot + Abwarten der Linksabbieger.
Am Quellenplatz wieder Mitarbeiter die die 67er-Fahrgäste zur jeweils richtigen Station schicken (nicht ganz so motiviert wie am Schwedenplatz, aber ok). Hier trägt zu Verwirrung bei, dass der 68er auch in der Haltestelle aus Richtung Reumannplatz angeschrieben ist (weil die Nacht-Züge planmäßig dorthin fahren) - zwar korrekt, aber eigentlich eher kontraproduktiv. Hier zeigt sich wieder mal, dass Haltestellen *nach* der Kreuzung logischer wären, weil es dann eindeutig wäre wohin die Züge fahren. Zumindest müsste man den Nachtverkehr ev. doch deutlicher kennzeichnen.
Die Fahrt mit dem 66er verlief dann wieder vergleichsweise flotter, abgesehen davon dass die Anlage 1 in der Kliebergasse genau bei meinem Zug schlapp machte, was für ca. 2 Minuten Verzögerung sorgte bis auf die Anlage 2 umgeschaltet war.
Am Karlsplatz wartete eine Gruppe Touristen in der aufgelassenen (und mit Bauzäunen abgesperrten) Haltestelle - offenbar fehlt hier ein sichtbarer Hinweis auf die Ersatzhaltestelle. Die Zugänge zur U1 sind (zumindest in der unteren Zwischenpassage) sehr eindeutig abgesperrt, dort fehlt leider der Hinweis *wo* der 66er zu finden ist. Überhaupt ist die U1 zwar auf den ortsfesten Wegweisern überklebt/ausgekreuzt, nicht aber auf den Infotafeln bezüglich der Neugestaltung der Passage zur Oper. In der Musikvereinspassage wird man da immer noch munter via U2-Bahnsteig geschickt statt hinauf zur Bim.
Fazit: nicht 100% zufriedenstellend, aber im großen und ganzen auch nicht schlecht gemacht. Ein etwas forschere Ampelbeeinflussung auf den Ersatzlinien (speziell 68, der 66er kommt vergleichsweise viel flotter voran, ist aber IMHO doch der "unwichtigere" der beiden Linien) wäre aber jedenfalls wünschenswert.