Autor Thema: Linie 69 (1907-1975)  (Gelesen 55696 mal)

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95B

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Re: Linie 69 (1907-1975)
« Antwort #135 am: 29. Februar 2024, 13:50:46 »
Laut Straßenbahnjournal-Wiki ist der OPEC-69er kein G'schichtl. Und Dienstauftrag wird es dafür sicher keinen gegeben haben. Da wurden spontan zwei Triebwagen in FAV mit 69er-Scheiben besteckt und rausgeschickt.

Mit einem Augenzwinkern betrachtet ist der Opec-69er sogar völlig logisch. Denn Kurzführungen der Linie D zwischen Schwarzenbergplatz und Südbahnhof waren eben mit dem Signal 69 zu kennzeichnen. Dann gab es einen Dienstauftrag, wonach die auf dieser Strecke verkehren Planzüge als D gestrichen zu führen seien. Aber außerplanmäßige ... 8)
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Ferry

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Re: Linie 69 (1907-1975)
« Antwort #136 am: 29. Februar 2024, 14:44:16 »
Mit einem Augenzwinkern betrachtet ist der Opec-69er sogar völlig logisch. Denn Kurzführungen der Linie D zwischen Schwarzenbergplatz und Südbahnhof waren eben mit dem Signal 69 zu kennzeichnen. Dann gab es einen Dienstauftrag, wonach die auf dieser Strecke verkehren Planzüge als D gestrichen zu führen seien. Aber außerplanmäßige ... 8)

Das wäre zumindest plausibler als ein "spontanes Entsenden" von als Linie 69 besteckten Zügen, wie in einem Vorposting behauptet (als ob bei den WL etwas spontan geschehen würde!). Und es würde auch erklären, wieso noch Besteckmaterial für den 69er vorhanden war - dieses musste natürlich vor solche "Sondereinsätze" bereitgehalten werden. Wäre interessant, ob sich diese Regelung auch auf 36 und 37 erstreckt hat und falls nicht, warum. Denn dieser Logik folgend, hätte es natürlich an diesem Tag in der Früh auch einen 36er geben müssen (was aber erwiesenermaßen nicht der Fall war).

So oder so, kurios war das kurze Aufleben des 69ers auf jeden Fall. :)
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Re: Linie 69 (1907-1975)
« Antwort #137 am: 29. Februar 2024, 15:13:11 »
Wäre interessant, ob sich diese Regelung auch auf 36 und 37 erstreckt hat und falls nicht, warum.

Da ich diese "Regelung" soeben erfunden habe, ist anzunehmen, dass sie damals keine Anwendung fand.  ;)
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Bimdose

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Re: Linie 69 (1907-1975)
« Antwort #138 am: 29. Februar 2024, 15:17:27 »
Der 69er an diesem Vormittag ist kein Gschichtl. Das wurde, neben anderen umgeleiteten Linien, sogar im ORF-Verkehrsdienst durchgesagt, konkret im Ö3-Wecker. Das weiß ich deshalb, weil die ursprüngliche Textformulierung zum Vorlesen lautete "Die Linie 69 ist eingestellt" und der Sprecher, das war Rudi Klausnitzer, meinte, warum soll er eine eingestellt Linie vorlesen. Es wurde dann auf "ist in Betrieb" umgeändert. Das spricht auch dafür, dass das vorbereitet war, da die Linienänderungen sicher auch bereits am Vortag angesagt wurden.

fr3

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Re: Linie 69 (1907-1975)
« Antwort #139 am: 29. Februar 2024, 15:37:50 »
Mit einem Augenzwinkern betrachtet ist der Opec-69er sogar völlig logisch. Denn Kurzführungen der Linie D zwischen Schwarzenbergplatz und Südbahnhof waren eben mit dem Signal 69 zu kennzeichnen. Dann gab es einen Dienstauftrag, wonach die auf dieser Strecke verkehren Planzüge als D gestrichen zu führen seien. Aber außerplanmäßige ... 8)

Das wäre zumindest plausibler als ein "spontanes Entsenden" von als Linie 69 besteckten Zügen, wie in einem Vorposting behauptet (als ob bei den WL etwas spontan geschehen würde!). Und es würde auch erklären, wieso noch Besteckmaterial für den 69er vorhanden war - dieses musste natürlich vor solche "Sondereinsätze" bereitgehalten werden. Wäre interessant, ob sich diese Regelung auch auf 36 und 37 erstreckt hat und falls nicht, warum. Denn dieser Logik folgend, hätte es natürlich an diesem Tag in der Früh auch einen 36er geben müssen (was aber erwiesenermaßen nicht der Fall war).

So oder so, kurios war das kurze Aufleben des 69ers auf jeden Fall. :)
Ich fuhr am Tag nach dem Überfall in der Früh mit dem D-Wagen aus der Porzellangasse kommend zur Schule - der war ganz bestimmt normal als D-Wagen ausgeschildert. In der Haltestelle Börse (in der Peregringasse) wurde unser Zug von der Polizei angehalten. Dann kam mit viel Polizeibegleitung ein gelber Postbus mit geschlossenen Vorhängen die Ringstrasse herunter. Er beförderte die Geisel und die Terroristen zum Flughafen. Bekanntlich schüttelte der damalige Innenminister Rösch dem Terroristenführer Carlos am Flughafen zur Verabschiedung noch die Hand. Kaum war der Konvoi vorbei, durfte unser D-Wagen zum Schottentor weiterfahren. Ich kam vermutlich mit etwas Verspätung in die Schule (fuhr immer sehr knapp und für solche Ereignisse gab es freilich keinen Polster, aber endlich eine gute Ausrede). Die Erinnerung ist auch nach vielen Jahrzehnten noch lebendig.

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Re: Linie 69 (1907-1975)
« Antwort #140 am: 29. Februar 2024, 15:41:19 »
Dazu gibt es übrigens einen ausgezeichnet ausgestatteten Spielfilm über den Terroristen und den Ablauf, der einzige Fehler ist, dass der D-Wagen im Film mit einem E2 daherkommt, weil die Ausstattungs-Filmcrew - so wie auch die Öffentlichkeitsarbeit der Wiener Linien vor eineinhalb Jahren - den unterschied zwischen E1 und E2 nicht kannte.

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Re: Linie 69 (1907-1975)
« Antwort #141 am: 29. Februar 2024, 15:47:58 »
Dazu gibt es übrigens einen ausgezeichnet ausgestatteten Spielfilm über den Terroristen und den Ablauf, der einzige Fehler ist, dass der D-Wagen im Film mit einem E2 daherkommt, weil die Ausstattungs-Filmcrew - so wie auch die Öffentlichkeitsarbeit der Wiener Linien vor eineinhalb Jahren - den unterschied zwischen E1 und E2 nicht kannte.
Gab's 1975 schon E1 am D-Wagen? ???
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Hans Rauscher

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Re: Linie 69 (1907-1975)
« Antwort #142 am: 29. Februar 2024, 16:50:48 »
Gab's 1975 schon E1 am D-Wagen? ???
Mit Sicherheit beantworten kann ich das nicht. Der typische Auslauf dürfte zu dieser Zeit aber eher aus T2+c3, L+l und M+mx bestanden haben.

Am 69er sind aber Einsätze moderner E1 dokumentiert.

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Re: Linie 69 (1907-1975)
« Antwort #143 am: 29. Februar 2024, 17:24:36 »
Dazu gibt es übrigens einen ausgezeichnet ausgestatteten Spielfilm über den Terroristen und den Ablauf, der einzige Fehler ist, dass der D-Wagen im Film mit einem E2 daherkommt, weil die Ausstattungs-Filmcrew - so wie auch die Öffentlichkeitsarbeit der Wiener Linien vor eineinhalb Jahren - den unterschied zwischen E1 und E2 nicht kannte.
Gab's 1975 schon E1 am D-Wagen? ???
Am Favoritner Ast ganz sicher, aber meist nur D strich......
Auch zwischen Börse und Nußdorf kamen in den 70er Jahren schon E1 zum Einsatz
Foto 1: Vitecek
Foto 2: Rassmusen

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Re: Linie 69 (1907-1975)
« Antwort #144 am: 29. Februar 2024, 17:31:52 »
Danke für die Antworten und die Fotos!
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Re: Linie 69 (1907-1975)
« Antwort #145 am: 29. Februar 2024, 17:37:56 »
Am Favoritner Ast ganz sicher, aber meist nur D strich......
Foto 1: Vitecek
Foto 2: Rassmusen
Das waren die sonntäglichen 69er bzw. D. Fotos von E1-Einsätzen am durchgebundenen D-Wagen findet man erst aus den späten 70er-Jahren.

Ferry

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Re: Linie 69 (1907-1975)
« Antwort #146 am: 29. Februar 2024, 17:45:34 »
Wäre interessant, ob sich diese Regelung auch auf 36 und 37 erstreckt hat und falls nicht, warum.

Da ich diese "Regelung" soeben erfunden habe, ist anzunehmen, dass sie damals keine Anwendung fand.  ;)

Bist du sicher, dass du sie tatsächlich erfunden hast? Einem (damals; heute maße ich mir da kein Urteil mehr an) so bürokratisch organsierten Verein wie den WL wäre eine solche Regelung (Stammlinie - nur an SF: D/, gekürzte Linie - nur an Werktagen: 69) ohne weiteres zuzutrauen.

Und wie gesagt: es erklärt auch die Verfügbarkeit von 69er-Besteckmaterial. Vom Vater eines Schulfreundes, der in FAV Fahrer war, weiß ich, dass 66er und 167er Besteckmaterial (vor allem die Signalscheiben) wenige Tage nach der Einstellung der Linien samt und sonders "vergriffen" waren. Das wäre wohl auch beim 69er passiert, wenn es nicht irgendeine Anweisung gegeben hätte, das Besteckmaterial aufzuheben.

Danke für dein Posting, User "Bimdose"! Dass der 69er sogar im Radio durchgesagt wurde, lässt darauf schließen, dass es hier tatsächlich eine Anweisung "von oben" gegeben haben muss. Das Bahnhofspersonal von FAV hätte Ö3 ja wohl kaum von sich aus über den 69er informiert. Es muss also doch mehr dahinter gesteckt haben. Das war mir bislang nicht bewusst.

Zitat von: fr3
Ich fuhr am Tag nach dem Überfall in der Früh mit dem D-Wagen aus der Porzellangasse kommend zur Schule - der war ganz bestimmt normal als D-Wagen ausgeschildert.

Ja, der nördliche Ast des D war ja auch wie sonst als D/ (oder vielleicht überhaupt nur als D) beschildert. Das ist es ja, was mir nicht einleuchtet.
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Re: Linie 69 (1907-1975)
« Antwort #147 am: 29. Februar 2024, 17:59:52 »
Und wie gesagt: es erklärt auch die Verfügbarkeit von 69er-Besteckmaterial. Vom Vater eines Schulfreundes, der in FAV Fahrer war, weiß ich, dass 66er und 167er Besteckmaterial (vor allem die Signalscheiben) wenige Tage nach der Einstellung der Linien samt und sonders "vergriffen" waren. Das wäre wohl auch beim 69er passiert, wenn es nicht irgendeine Anweisung gegeben hätte, das Besteckmaterial aufzuheben.
Sehr viel Besteckmaterial war vermutlich eh nicht mehr da. Der am Foto gezeigte Zug war nur vorne mit einer Scheibe besteckt.

Ich vermute weiterhin, dass irgendein "Oberer" relativ kurzfristig entschieden hat, die Züge als "69" zu beschildern und da kein großer bürokratischer Akt dahintegesteckt hat.

Operator

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Re: Linie 69 (1907-1975)
« Antwort #148 am: 29. Februar 2024, 19:39:11 »
Am Favoritner Ast ganz sicher, aber meist nur D strich......
Foto 1: Vitecek
Foto 2: Rassmusen
Das waren die sonntäglichen 69er bzw. D. Fotos von E1-Einsätzen am durchgebundenen D-Wagen findet man erst aus den späten 70er-Jahren.
Ja, genau genommen erst seit der U1 Eröffnung zum Reumannplatz im Februar 1978. Du wurden einige Wagen frei, die konnte man dann am D Wagen fahren lassen.....

haidi

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Re: Linie 69 (1907-1975)
« Antwort #149 am: 29. Februar 2024, 20:05:15 »
Foto 1: Vitecek
Prominent im Bild die Heckansicht eines Morris oder Austin 1100, diese Autos wurden in England unter unzählichen Markennamen verkauft.
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