Autor Thema: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien  (Gelesen 15165 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

moszkva tér

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 8283
Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
« Antwort #30 am: 19. Februar 2011, 16:27:25 »
Traurige Sache, aber was soll man sagen...
die Geschichte passt daher, finde ich. Tödlicher Unfall in der U-Bahn:

Quelle
http://wien.orf.at/stories/499849/

Zitat
Wegen Zigaretten von U-Bahn überfahren
Ein 26-Jähriger hat Samstagnacht in der Station Rochusgasse eine hinabgefallene Zigarettenschachtel von den U-Bahn-Schienen holen wollen. Dabei wurde er von einem Zug erfasst und getötet.

...

Jede Hilfe kam zu spät
Der 26-Jährige starb noch im Rettungsfahrzeug.
Der U-Bahn-Fahrer erlitt einen schweren Schock und wurde psychologisch behandelt.

Der Betrieb der U3 war zwischen Landstraße und Erdberg für etwa eine Stunde eingestellt.
         

hema

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 16386
Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
« Antwort #31 am: 19. Februar 2011, 16:38:41 »
Zwei Besoffene streiten um eine Schachtel Zigaretten, die dabei aufs Gleis fällt. Einer klettert runter um sie wieder zu holen und wird dabei vom einfahrenden Zug erfasst. Tragisch, aber soll mir der jetzt leidtun? Traurig und schlimm ist das für den U-Bahn-Fahrer und die Leute, die es mitansehen mussten.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

13er

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 27735
Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
« Antwort #32 am: 19. Februar 2011, 17:18:53 »
Tragisch, aber soll mir der jetzt leidtun?
Das ist wohl wirklich genau das, was man unter sträflichem Leichtsinn versteht. Nun, er hat die größte Strafe dafür bekommen, die es überhaupt gibt . . .

Auch besoffen sollte man sich noch ein bißchen Resthirn bewahren, sonst ist die Taxifahrt wohl wirklich gscheiter.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

moszkva tér

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 8283
Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
« Antwort #33 am: 19. Februar 2011, 17:30:25 »
Eine interessante Frage, die mir erst nach Abschicken des Postings eingefallen ist, aber die ich hier stelle:
Bei Notbremsungen fährt die U-Bahn ja bis zur nächsten Station, da ein Nothalt im Tunnel unerwünscht ist - es erschwert ja die Evakuierung.
Angenommen, ein anderer Fahrgast hätte bemerkt, dass der Betrunkene aufs Gleis klettert und hätte geistesgegenwärtig die Notbremse bedient (gibt es diese in Stationen eigentlich noch?), wäre doch der Zug trotzdem bis zur folgenden Station durchgefahren, oder?
Und in dem Fall, wenn die Station mit dem Gleiswanderer eben die nächste ist, würde der Zug ihn trotzdem niederführen.

Also ich sehe hier, bei allem Leichtsinn, der da im Spiel war, trotzdem ein Sicherheitsproblem.

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36090
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
« Antwort #34 am: 19. Februar 2011, 18:16:03 »
Angenommen, ein anderer Fahrgast hätte bemerkt, dass der Betrunkene aufs Gleis klettert und hätte geistesgegenwärtig die Notbremse bedient (gibt es diese in Stationen eigentlich noch?), wäre doch der Zug trotzdem bis zur folgenden Station durchgefahren, oder?
Natürlich gibt es den Zug-Notstopp am Bahnsteig. Bei Betätigung wird verhindert, dass ein Zug in die Station einfahren bzw. diese verlassen kann.

Also ich sehe hier, bei allem Leichtsinn, der da im Spiel war, trotzdem ein Sicherheitsproblem.
Ich nicht.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

Linie 41

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11667
    • In vollen Zügen
Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
« Antwort #35 am: 19. Februar 2011, 19:37:06 »
Also ich sehe hier, bei allem Leichtsinn, der da im Spiel war, trotzdem ein Sicherheitsproblem.
Wo ist da ein Sicherheitsproblem? Wenn jemand vom Bahnsteig in den Gleisbereich hupft, dann ist er nicht mehr zu retten.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

darkweasel

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 3707
  • Kompliziertdenker
Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
« Antwort #36 am: 19. Februar 2011, 20:26:22 »
Also ich sehe hier, bei allem Leichtsinn, der da im Spiel war, trotzdem ein Sicherheitsproblem.
Wo ist da ein Sicherheitsproblem? Wenn jemand vom Bahnsteig in den Gleisbereich hupft, dann ist er nicht mehr zu retten.
Es kann ja auch einmal passieren, dass jemand nicht hüpft, sondern fällt.

Revisor

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 4954
Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
« Antwort #37 am: 19. Februar 2011, 20:44:58 »
Es kann ja auch einmal passieren, dass jemand nicht hüpft, sondern fällt.
Natürlich, deshalb sollten die U-Bahn-Züge nur mit Schrittgeschwindigkeit in den Haltestellenbereich einfahren. Oder hoppla, es könnte sich ja auch jemand in den Tunnel verirrt haben, also lassen wir die U-Bahn überhaupt nur mit Schrittgeschwindigkeit fahren.  ::)

Linie 41

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11667
    • In vollen Zügen
Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
« Antwort #38 am: 19. Februar 2011, 21:00:51 »
Es kann ja auch einmal passieren, dass jemand nicht hüpft, sondern fällt.
Jo mei... Weißt Du wieviele Bahnsteige es in Österreich gibt, wo Züge mit 100+ km/h durchbrausen, wieviele Bahnsteige es in Deutschland gibt, wo Züge mit 200+ durchbrausen? Das sind ja noch viel größere Sicherheitsprobleme! ::) ::) ::)
Wer sich an unübersichtlicher Stelle im Gleisbereich aufhält, begiebt sich in Lebensgefahr, ergo hat der Bahnkunde sich vom Bahnsteigrand in angemessenem Sicherheitsabstand aufzuhalten. Für die Einhaltung des Sicherheitsabstandes ist jeder eigenverantwortlich und weder die Gesellschaft, der Staat noch das Eisenbahnunternehmen. Die gelb markierte Linie als Hinweis muß hierfür ausreichen.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

13er

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 27735
Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
« Antwort #39 am: 19. Februar 2011, 22:34:33 »
Darum sollte man – wie in anderen Ländern internationaler Standard – die U-Bahn-Schächte in den Stationen durch Barrieren und Schleusen absichern! :D

(scnr)
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

moszkva tér

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 8283
Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
« Antwort #40 am: 20. Februar 2011, 09:15:29 »
Angenommen, ein anderer Fahrgast hätte bemerkt, dass der Betrunkene aufs Gleis klettert und hätte geistesgegenwärtig die Notbremse bedient (gibt es diese in Stationen eigentlich noch?), wäre doch der Zug trotzdem bis zur folgenden Station durchgefahren, oder?
Natürlich gibt es den Zug-Notstopp am Bahnsteig. Bei Betätigung wird verhindert, dass ein Zug in die Station einfahren bzw. diese verlassen kann.
Wenn das tatsächlich so ist, dann ist es natürlich kein Sicherheitsproblem. Ich bin fälschlicherweise davon ausgegangen, dass Züge zwischen den Stationen automatisch bis zur nächsten durchfahren. So hieß es ja damals, als am Enkplatz das Kind mitgeschleift wurde. Es ist alles komplexer, als ich mir vorstelle.

hema

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 16386
Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
« Antwort #41 am: 20. Februar 2011, 16:53:06 »
Da hat ja auch keiner denn Notstopp gezogen, zumindest nicht rechtzeitig.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

moszkva tér

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 8283
Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
« Antwort #42 am: 21. Februar 2011, 07:51:05 »
Da hat ja auch keiner denn Notstopp gezogen, zumindest nicht rechtzeitig.
Meine Frage war ja eher theoretisch, was passiert wäre, hätte es jemand gemacht. Ist inzwischen geklärt.

benkda01

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2694
Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
« Antwort #43 am: 23. Februar 2011, 11:40:23 »
@moszkva tér: Wenn ich das richtig verstehe: Wenn die Notbremse im Zug gezogen wird, fährt er tatsächlich bis zur nächsten Station weiter. Wenn die Notbremse am Bahnsteig gezogen wird, wird der Stationsbereich für Züge gesperrt. (Das wäre auch die logisch sinnvolle Variante.)

schaffnerlos

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 3171
Re: Sicherheitsoffensive der Wiener Linien
« Antwort #44 am: 23. Februar 2011, 11:48:35 »
Notbremse im Zug wird gezogen: Falls die Notbremsüberbrückung bereits wirkt, fährt der Zug bis zur nächsten Station.
Notbremse am Bahnsteig wird gezogen: Ein Zug wird mittels Betriebsbremsung vor der Station zum Stillstand gebracht bzw. wenn er bereits einfährt mittels Notbremsung. Ein ausfahrender Zug wird nur gestoppt, wenn die Notbremsüberbrückung noch nicht wirkt.

So verstehe ich das.