Ich hab heute Nachmittag kurz in Bratislava vorbeigeschaut, um den Bombardier-Wagen probezufahren. Bratislava ist immerhin die letzte EU-Hauptstadt, die noch keinen einzigen Niederflurwagen einsetzt. Da ist es durchaus spannend, wofür man sich im Endeffekt entscheiden wird.
Anbei einige Schnappschüsse (für bessere Fotos war zu wenig Zeit und es ehrlich gesagt zu heiß):
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Einige Aufnahmen im Wagen:
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Der hintere Fahrerstand:
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In der Endstation Rača:
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Im Wagen fand man vorne an der Fahrerkabine auch ein Typenblatt zur freien Entnahme vor:
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Meine Zusammenfassung: Der Wagen an sich gefällt mir sehr gut; große Laufruhe (nur nicht in den Weichenbögen, aber das sind generell die seltsamen Übergangsbögen in Bratislava), absolut kein Rumpeln (sofern nicht der Oberbau an sich kaputt ist, was auf einigen Teilstrecken ziemlich übel ist). Durch die Zweirichtungsfähigkeit natürlich weniger Sitzplätze, aber ansonsten alles recht geräumig. Insgesamt wäre der Wagen sicher keine schlechte Entscheidung für die Stadt.
Absolutes No-Go: Die Fenster können nicht geöffnet werden
und es gibt keine Klimaanlage (oder sie war abgeschaltet/kaputt). Ich habe schon beim Einsteigen gedacht, ich geh ein! So ging's den allermeisten Fahrgästen, die bei jeder Haltestelle extra die Türen öffneten, obwohl sie gar nicht aussteigen wollten. Das Typenblatt diente bei einigen Fahrgästen zweckentfremdet als Fächer

In dem Sinn ist es psychologisch verheerend, dass die Innendisplays abwechselnd zur nächsten und zur Endstation die Uhrzeit und (Außen-)Temperatur anzeigten. Es war sogar noch eine schlimmere Sauna als ich in den A am 44er gewohnt bin.
Von Seiten der Verkehrsbetriebe wurde für die nicht einmal drei Testwochen wirklich großer Aufwand betrieben: Abgesehen von Durchsagen, die es nicht gab, war die gesamte Streckeninformation im System vorhanden: Die nächsten Haltestellen wurden auf allen Displays richtig angezeigt, der Wagen hat - weil er nicht direkt die Route einer normalen Linie befährt - am Bug jeweils das nächste bekanntere Ziel (z.B. Kammené Nam.) angezeigt und dort dann auf das nächste "Etappenziel" gewechselt. Einziger kleiner Bug: Die slowakischen Sonderzeichen wurden nur als "normale" Zeichen - also ohne Haćek und Akzente - angezeigt. Jedenfalls vorbildlich, wie man sich um den Testwagen bemüht.