Schau, und genau da ist das Problem: Ein Anrainer hat immer etwas gegen Bauarbeiten in seiner Nachbarschaft. Erstens hat er den Lärm und Dreck, zweitens hat er ja schon ein Haus bzw. eine Wohnung, und drittens sinkt der Wert von Immobilien (und damit auch seiner), wenn es mehr Angebot als Nachfrage gibt.
Aber alle anderen profitieren davon, weil sie eine größere Wohnung oder ein größeres Haus um weniger Geld bekommen. Oder halt nicht in die Obdachlosigkeit rutschen.
Beim 12er ähnlich: Die Querulanten haben etwas dagegen, weil sie den Lärm und Dreck während der Bauzeit haben und selbst eh nie Öffis fahren, aber weniger Parkplätze zur Verfügung stehen. Auch da profitieren alle anderen, weil sie eine bessere Öffi-Anbindung bekommen.
Insofern ist das Anrainerklagerecht undemokratisch, weil es die Partikularinteressen Einzelner, die einen unmittelbaren Anreiz haben, alles zu verhindern, gegenüber dem Nutzen für die Allgemeinheit übergewichtet.