Autor Thema: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt  (Gelesen 23524 mal)

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Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
« Antwort #15 am: 11. Juli 2017, 10:17:11 »
In der "Wasserwelt" produziert der armseligste Brunnen der Stadt ein Rinnsal, und Kinder spielen ohne Sonnenschutz auf kargem Stein mit einer Handvoll kleiner Wasserdüsen.
Das "Rinnsal" schaut eher aus, als ob unter der Bank, wo es hervortritt, ein Rohr undicht wäre. ::)
Oder grad vorher ein Sandhase drauf gesessen wäre.

Saads froh, doss do überhaupt a Wossa aussekummt!
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Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
« Antwort #16 am: 11. Juli 2017, 21:52:16 »
Diese Miroirs d'Eau sind überall ein großer Renner, hier ein Bild von gestern aus Nantes:
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Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
« Antwort #17 am: 11. Juli 2017, 22:03:28 »
Diese Miroirs d'Eau sind überall ein großer Renner, hier ein Bild von gestern aus Nantes:

Auch die, ähm, weniger opulente Version :D eines Wasserspiels am Wallensteinplatz erfreut sich beim Publikum trotz ihrer Minimalistik großer Beliebtheit.
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Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
« Antwort #18 am: 13. Juli 2017, 12:37:13 »
Eines der wenigen positiven Beispiele (auch wenn schon älter) ist für mich der Wallensteinplatz. Moderne Gestaltung, aber trotzdem "wohnlich". Die Folge: Der Platz wird von den Menschen angenommen, man geht gerne hin. Warum wohl? Weil er einfach angenehm ist. Große, alte Bäume spenden schatten, die "Wasserspiele" ein angenehmes Mikroklima. Für Kinder gibts das Wasser, die Straßen sind weit weg und relativ gut abgegrenzt. Eine lebendige Lokal- und Geschäftsszene am und um den Platz, viele Naturmaterialien, zeitloses Design und genug konsumfreie Sitzplätze machen das Ganze "wohnlich". Zu guter Letzt tragen natürlich auch die schön renovierten Gründerzeithäuser zur Atmosphäre bei. Nebeneffekt: Obwohl der Platz nicht grade im "besten" Viertel ist, gibt es dort weder Vandalismus, noch Schmierereien. Eben weil der Platz belebt ist und zum Verweilen einlädt.
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Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
« Antwort #19 am: 13. Juli 2017, 14:06:07 »
Ob die "Kein Trinkwasser"-Schilder wirklich notwendig sind, kann man auch hinterfragen; wer nuckelt schon Wasser vom Boden?

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Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
« Antwort #20 am: 13. Juli 2017, 14:10:42 »
Ob die "Kein Trinkwasser"-Schilder wirklich notwendig sind, kann man auch hinterfragen; wer nuckelt schon Wasser vom Boden?

Genau so notwendig wie die Mind-the-gap-Hinweise bei Schnellbahn und U-Bahn ... die Bevölkerung wird halt für allgemein verblödet gehalten. Dann darf man sich allerdings auch nicht wundern, wenn sie sich dementsprechend aufführt.
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Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
« Antwort #21 am: 13. Juli 2017, 18:44:30 »
Gelungene attraktive Freiraumgestaltung ist in Wien seit einigen Jahren leider absolute Mangelware...  :-\ Ich teile das Faible für alles, was aus Frankreich kommt zwar nicht zu 100% (ich bin etwa bei vielen der designmäßig so gelobten Straßenbahnen (etwa jene aus Straßburg) froh, solche Ungetümer nicht in Wien zu haben) aber was Grünraum und urbane Flächen betrifft, wird einem bei den Fotos schon bewusst, was die da bei uns für Mist produzieren... Ich sage nur Mariahilfer Straße...  :luck:

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Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
« Antwort #22 am: 13. Juli 2017, 22:19:06 »
Gelungene attraktive Freiraumgestaltung ist in Wien seit einigen Jahren leider absolute Mangelware...

Hallo! -

Das heißt / impliziert, dass es einmal besser war? -

Wann genau bzw. kannst du konkrete Beispiele bringen?

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Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
« Antwort #23 am: 14. Juli 2017, 09:03:51 »
Das heißt / impliziert, dass es einmal besser war? -

Wann genau bzw. kannst du konkrete Beispiele bringen?
Um 1900, als man noch nicht 80% der Verkehrsflächen dem MIV zur Verfügung stellen musste. ;)

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Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
« Antwort #24 am: 14. Juli 2017, 09:34:32 »
nicht nur... in den 1980ern, 1990ern.
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Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
« Antwort #25 am: 14. Juli 2017, 09:43:18 »
Das heißt / impliziert, dass es einmal besser war? -

Wann genau bzw. kannst du konkrete Beispiele bringen?
Um 1900, als man noch nicht 80% der Verkehrsflächen dem MIV zur Verfügung stellen musste. ;)

Dem kann man nur zustimmen. Wenn man die alten Aufnahmen betrachtet - vor allem die Ringstraße betreffend - dann stellt man die absolut harmonische Gestaltung fest. Es gab  keine störenden Verkehrszeichen, Straßenmarkierungen, Ampeln etc. Derzeitige schön gestaltete Plätze - wie z.B. der schon erwähnte Wallensteinplatz - sind zu Oasen in einer dem zumeist dem IV geopferten Stadtlandschaft geworden.

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Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
« Antwort #26 am: 14. Juli 2017, 09:52:33 »
Das heißt / impliziert, dass es einmal besser war? -

Wann genau bzw. kannst du konkrete Beispiele bringen?
Um 1900, als man noch nicht 80% der Verkehrsflächen dem MIV zur Verfügung stellen musste. ;)

Haha, darauf wollte ich jetzt nicht hinaus, stimmt aber trotzdem irgendwie...  :))

Naja ich finde einfach es einfach traurig, dass man aktuell überall mit dem Modewort "Begegnungszone" um sich wirft und dann aber ALLE Visualisierungen (und meistens dann leider auch die Umsetzung) gleich mutlos und monoton ausschauen! Soll heißen man rendert ein paar glänzende Bäume hinein - damit es irgendwie hübsch ausschaut - und nimmt IMMER immer die gleichen hässlichen Pflastersteine sowie irgendwelche Beton-Sitzelemente, ohne sich wirkliche echte Gedanken darüber zu machen, was gut ausschaut und praktisch ist...

moszkva tér

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Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
« Antwort #27 am: 14. Juli 2017, 10:04:45 »
..., ohne sich wirkliche echte Gedanken darüber zu machen, was gut ausschaut und praktisch ist...
Man macht sich auch keine Gedanken, von wem und wie der Freiraum genutzt werden wird / soll. Man knallt einfach mit dem Gießkannenprinzip - zumeist ohne Struktur - irgendwelche Stadtmöbel hin:
Sitzbänke, Trinkbrunnen, grindige Baumscheiben und Betonblumenbeete, ein bis zwei Kinderspielgeräte. Und wo noch Platz ist, kommen Litfasssäulen, Streugutbehälter, eine Müllsammelstelle und mehrere Elektrokasteln hin. Der Rest wird dann mit Schanigärten zugepflastert.

Man muss sich eigentlich nur anschauen, welche Plätze international und auch in Wien als "gelungen" bzw. angenehm betrachtet werden: Die, wo Platz ist. Wo es keine oder nur geringe Nutzungsvorgaben gibt. Eine solche legere Freiraumgestaltung hält man in Wien einfach nicht mehr aus, bei uns muss leider jeder Quadratmeter mit irgendwas zugestellt werden  :down:

Anid

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Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
« Antwort #28 am: 14. Juli 2017, 10:28:36 »

Naja ich finde einfach es einfach traurig, dass man aktuell überall mit dem Modewort "Begegnungszone" um sich wirft und dann aber ALLE Visualisierungen (und meistens dann leider auch die Umsetzung) gleich mutlos und monoton ausschauen! Soll heißen man rendert ein paar glänzende Bäume hinein - damit es irgendwie hübsch ausschaut - und nimmt IMMER immer die gleichen hässlichen Pflastersteine sowie irgendwelche Beton-Sitzelemente, ohne sich wirkliche echte Gedanken darüber zu machen, was gut ausschaut und praktisch ist...

Wenn es denn wenigstens Pflastersteine wären! In der Wehrgasse hat man zum Beispiel nix anderes gemacht als eine mäandernde Fahrbahn auf gleichem Niveau wie das Trottoir gemacht, beides aus hübschem Beton. Folge ist natürlich dass viele Autos (nicht alle) weiterhin mit einem 50er da durch rasen. Würde man ein Radar dort aufstellen hätte man garantiert an die 50, 60 Strafen pro Tag.

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Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
« Antwort #29 am: 14. Juli 2017, 10:43:27 »
Wenn es denn wenigstens Pflastersteine wären!

Pflostastana woin s! Wos des wieda kost!

In der Wehrgasse hat man zum Beispiel nix anderes gemacht als eine mäandernde Fahrbahn auf gleichem Niveau wie das Trottoir gemacht, beides aus hübschem Beton.

Wie sang die Worried Men Skiffle Group vor Jahrzehnten, wenngleich in unterschiedlichem Kontext: I wüü, oba i trau mi ned – wer waaß, wia des daun weidageht!
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