Autor Thema: Donaudampfschiffe  (Gelesen 27039 mal)

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hema

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Re: Donaudampfschiffe
« Antwort #45 am: 08. Dezember 2017, 12:16:59 »
Schade, dass man das (einstmals) schöne Schiff so verkommen hat lassen!
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

h 3004

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Re: Donaudampfschiffe
« Antwort #46 am: 08. Dezember 2017, 14:43:45 »
Gerüchten nach wurde die Johann Strauß nach dem 2. WK aus der Grein und der Johann Strauß (nach Bombenschäden) zusammengebastelt. Dadurch auch der komische Anblick mit zwei "Bugteilen" anstatt Heck und Bug. Mit der Johann Strauß, die früher Franz Ferdinand geheißen hat, dürfte sie nicht viel gemein gehabt haben.

Kálvin tér

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Re: Donaudampfschiffe
« Antwort #47 am: 08. Dezember 2017, 17:06:08 »
Gerüchten nach wurde die Johann Strauß nach dem 2. WK aus der Grein und der Johann Strauß (nach Bombenschäden) zusammengebastelt. Dadurch auch der komische Anblick mit zwei "Bugteilen" anstatt Heck und Bug. Mit der Johann Strauß, die früher Franz Ferdinand geheißen hat, dürfte sie nicht viel gemein gehabt haben.
Ganz so "russisch" lief der Umbau nicht ab, die versenkte Johann Strauß spendete die noch intakte Dampfmaschine, die Grein den Rumpf. Zur Geschichte des Schiffes sowie dem (fast) aktuellen Zustand siehe:
http://www.fhsaustria.org/fileadmin/Bibliothek/News/2016/Gutachten_JohannStrauss-Teil1-1.pdf
http://www.fhsaustria.org/fileadmin/Bibliothek/News/2016/Gutachten_JohannStrauss-Teil2-1.pdf

Tramwayhüttl

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Re: Donaudampfschiffe
« Antwort #48 am: 08. Dezember 2017, 18:44:09 »
Das Schoff wird in den Hafen Freudensu geschleppt und versteigert.
Bitte seien Sie achtsam! Zwischen Ihren Ohren befindet sich nichts als Luft.

Kálvin tér

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Re: Donaudampfschiffe
« Antwort #49 am: 15. Dezember 2017, 14:46:23 »
Und weg ist sie:

Donaukanal: Partyschiff abgeschleppt
Die desolate "Johann Strauss" wurde nach jahrelangem Rechtsstreit abgeschleppt.

Die "Johann Strauss" hat am Freitag ihre vorerst letzte Fahrt angetreten. Das ehemalige Dampfschiff der Donaudampfschiffahrtsgesellschaft (DDGS) wurde nach Abschluss aller rechtlicher Verfahren und intensiver Vorbereitungsarbeiten endgültig abgeschleppt. Dem vorausgegangen war ein jahrelanger Rechtsstreit zwischen der Stadt Wien und dem Besitzer des Schiffes Norbert Weber, welcher laut eigenen Angaben jedoch gar nicht mehr Eigner des Schiffes ist.

„Dieser Schandfleck, der jahrelang Ärgernis am Donaukanal war, ist nun endgültig Geschichte. Der Weg war ein mühsamer, aber die Gerichte haben uns Recht gegeben und so konnten wir den Erholungsort Donaukanal endlich von diesem Wrack befreien“, gab sich die zuständige Stadträtin Ulli Sima erfreut über die Entfernung des desolaten Dampfers.

100 000 Euro Abschleppkosten
Bevor das Schiff abgeschleppt werden konnte, wurde es entrümpelt und baulich gesichert, erklärte Martin Jank, Geschäftsführer der Gewässer Management GmbH. Am Freitagvormittag wurde schließlich zunächst die Anlegebrücke mit einem Kran entfernt und der am Kai befestigte Schorbaum - eine Halterung, die das Schiff zum Ufer auf Distanz hält - abmontiert.

Danach trat der Dampfer - gezogen von einem Schleppschiff - seine rund zwei Stunden lange Fahrt in den Hafen Freudenau an. Die Kosten für die Abschleppung des Schiffes, die auf von Jank auf mindestens 100 000 Euro beziffert werden, soll Norbert Weber, der sich mittlerweile Norbert Waldenburg nennt, tragen.

Gefahr für Mensch und Umwelt
Das Magistratische Bezirksamt für den 10. Bezirk hatte aufgrund mehrerer Gutachten  von verschiedenen nautischen Sachverständigern einen Bescheid erlassen, dass Waldenburg das desolate Schiff von ihrem derzeitigen Liegeplatz zu entfernen hat.

Ende November verstrich die Frist, welche die Stadt Waldenburg gestellt hatte, um es selbst zu entfernen. Die Stadt Wien hat das Wrack daher nun auf Kosten Waldenburgs entfernen lassen.

Waldenburg hatte jahrelang keine Sanierungen und Wartungen durchgeführt, womit eine ordnungsgemäße Verwendung unmöglich wurde und das Schiff eine Gefahr für Mensch, Umwelt und Eigentum anderer darstellte. Im nächsten Jahr soll die "Johann Strauss" versteigert werden
.

Quelle:https://kurier.at/chronik/wien/donaukanal-partyschiff-abgeschleppt/302.188.824

moszkva tér

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Re: Donaudampfschiffe
« Antwort #50 am: 16. Dezember 2017, 06:50:23 »
„Dieser Schandfleck, der jahrelang Ärgernis am Donaukanal war, ist nun endgültig Geschichte. Der Weg war ein mühsamer, aber die Gerichte haben uns Recht gegeben und so konnten wir den Erholungsort Donaukanal endlich von diesem Wrack befreien“, gab sich die zuständige Stadträtin Ulli Sima erfreut über die Entfernung des desolaten Dampfers.
Gestern Nachmittag mit der U4 vom Büro heim gefahren und zwischen Schwedenplatz und Schottenring schaue ich aus dem Gitter raus zum Kanal. Plötzlich reißt es mich, weil da, wo immer das Schiff war, waren nur mehr zwei Kranwagen von Toman.  :'(

Man kann natürlich mit Ulli Sima übereinstimmen, teilweise mache ich das auch, dass das ein Schandfleck war. Aber das Schiff war auch eine Art Wahrzeichen am Donaukanal. Es war "immer schon" da. Und es war gemeinsam mit der Agora am Ufer gegenüber einer der wenigen Orte am Donaukanal, der noch nicht komplett durchkommerzialisiert war. Insoferne tut es mir schon leid um das Schiff.

Schade, dass man es so hat verkommen lassen. Dabei muss man die Stadt natürlich auch in die Schuld nehmen, dass man wiederholt mit so einer Person Verträge schließt. Dass der Herr was komplett verkommen lässt, ist nicht das erste Mal passiert Aber das war vielleicht so gewollt, dass man da herunterwirtschaften lässt, damit man dann den Liegeplatz an ein neues Badeschiff o.Ä. verpachten kann.

nord22

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Re: Donaudampfschiffe
« Antwort #51 am: 16. Dezember 2017, 07:55:32 »
Das es auch anders geht, hat die ÖGEG mit der Schönbrunn bewiesen. Das Verhältnis zwischen Kaufpreis und den Kosten der Generalüberholung war allerdings extrem: Die Casinos Austria trennten sich von der Schönbrunn um öS 1.-, die Instandsetzung inkl. Hauptuntersuchung der Kessel und Maschinenanlage verschlang dann 16 Millionen öS.

nord22

Klingelfee

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Re: Donaudampfschiffe
« Antwort #52 am: 16. Dezember 2017, 08:33:04 »
Schade, dass man es so hat verkommen lassen. Dabei muss man die Stadt natürlich auch in die Schuld nehmen, dass man wiederholt mit so einer Person Verträge schließt. Dass der Herr was komplett verkommen lässt, ist nicht das erste Mal passiert Aber das war vielleicht so gewollt, dass man da herunterwirtschaften lässt, damit man dann den Liegeplatz an ein neues Badeschiff o.Ä. verpachten kann.

Für diese Behauptung wäre interessant, welchen Ruf der Eigner zum Kauf des Schiffes hatte und von wem er es gekauft hat. Wenn es damals ein Privatverkauf war, dann hatte die Stadt Wien keinen Einfluss auf den Kauf.
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coolharry

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Re: Donaudampfschiffe
« Antwort #53 am: 16. Dezember 2017, 09:16:25 »
Schade, dass man es so hat verkommen lassen. Dabei muss man die Stadt natürlich auch in die Schuld nehmen, dass man wiederholt mit so einer Person Verträge schließt. Dass der Herr was komplett verkommen lässt, ist nicht das erste Mal passiert Aber das war vielleicht so gewollt, dass man da herunterwirtschaften lässt, damit man dann den Liegeplatz an ein neues Badeschiff o.Ä. verpachten kann.

Für diese Behauptung wäre interessant, welchen Ruf der Eigner zum Kauf des Schiffes hatte und von wem er es gekauft hat. Wenn es damals ein Privatverkauf war, dann hatte die Stadt Wien keinen Einfluss auf den Kauf.

Lt. einem Wien Heute Berichts gehörte es 1986 der Wigast. Einer Gemeindeeigenen Gastro Gesellschaft.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Klingelfee

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Re: Donaudampfschiffe
« Antwort #54 am: 16. Dezember 2017, 09:24:40 »
Schade, dass man es so hat verkommen lassen. Dabei muss man die Stadt natürlich auch in die Schuld nehmen, dass man wiederholt mit so einer Person Verträge schließt. Dass der Herr was komplett verkommen lässt, ist nicht das erste Mal passiert Aber das war vielleicht so gewollt, dass man da herunterwirtschaften lässt, damit man dann den Liegeplatz an ein neues Badeschiff o.Ä. verpachten kann.

Für diese Behauptung wäre interessant, welchen Ruf der Eigner zum Kauf des Schiffes hatte und von wem er es gekauft hat. Wenn es damals ein Privatverkauf war, dann hatte die Stadt Wien keinen Einfluss auf den Kauf.


Lt. einem Wien Heute Berichts gehörte es 1986 der Wigast. Einer Gemeindeeigenen Gastro Gesellschaft.

Nur das war vor 30 Jahren. Und ich glaube da stand der Eigentümer noch als erfolgreicher Geschäftsmann dar. Und zu dem damaligen Zeitpunkt gab es wahrscheinlich keinerlei Argumente, dass man ihm das Schiff NICHT verkauft.

Zumindest gab es damals auch noch keinerlei Probleme mit der Copa Kagraner.
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Kálvin tér

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Re: Donaudampfschiffe
« Antwort #55 am: 16. Dezember 2017, 09:36:03 »
Nur das war vor 30 Jahren. Und ich glaube da stand der Eigentümer noch als erfolgreicher Geschäftsmann dar. Und zu dem damaligen Zeitpunkt gab es wahrscheinlich keinerlei Argumente, dass man ihm das Schiff NICHT verkauft.

Zumindest gab es damals auch noch keinerlei Probleme mit der Copa Kagraner.
Das ist schon richtig, die Frage ist nur, ob man dem Treiben nicht fahrlässig/absichtlich zu lange zugesehen hat, um anschließend den "Schandfleck" loswerden und die Fläche gewinnbringend neu vermarkten zu können (medienwirksamer Auftritt einer bekannten Stadträtin inklusive). War ja, wenn man sich den Gang der Ereignisse ansieht, beim Schloss Cobenzl ein recht ähnlicher Vorgang.

Klingelfee

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Re: Donaudampfschiffe
« Antwort #56 am: 16. Dezember 2017, 10:06:14 »
Nur das war vor 30 Jahren. Und ich glaube da stand der Eigentümer noch als erfolgreicher Geschäftsmann dar. Und zu dem damaligen Zeitpunkt gab es wahrscheinlich keinerlei Argumente, dass man ihm das Schiff NICHT verkauft.

Zumindest gab es damals auch noch keinerlei Probleme mit der Copa Kagraner.
Das ist schon richtig, die Frage ist nur, ob man dem Treiben nicht fahrlässig/absichtlich zu lange zugesehen hat, um anschließend den "Schandfleck" loswerden und die Fläche gewinnbringend neu vermarkten zu können (medienwirksamer Auftritt einer bekannten Stadträtin inklusive). War ja, wenn man sich den Gang der Ereignisse ansieht, beim Schloss Cobenzl ein recht ähnlicher Vorgang.

Ich weis nicht, wie lange streitet sich da jetzt eigentlich man sich eigentlich jetzt schon mit den Hr. Weber.

Du hast das Problem, dass eine Räumungsklage sich über mehrere Jahre ziehen kann. Da gehört endlich einmal unser Rechtssystem geändert.

Derzeit hast du nämlich nach ewigen Zeiten eine Gerichtsverhandlung, wo du zwar Recht bekommst, du aber dann noch Monatelang auf ein schriftliches Urteil warten musst. Und erst bei Zustellung des schriftlichen Urteil beginnt dann auch die Einspruchsfrist zu laufen. Und wenn dann womöglich dann schon Gegenklagen eingebracht werden, dann wird die Einspruchsfrist bis zum Urteil des anderen Verfahren ausgesetzt. Einspruch hast du in der Regel nur 4 Wochen. Bis zur Ausstellung eines schriftlichen Urteil vergehen oft Monate. Ein Kollege hat bei einem Rechtstreit 10 (in Worten ZEHN) Monate auf das Urteil gewartet.

Und auch wenn ich wieder einen Rüffel von den Admins bekomme, weil es nicht hierher gehört. Das ist etwas, was ich auch im Asylverfahren verurteile. Dass es bis zu einem endgültigen Urteil von mehrere Jahre dauert.

Da sollte man schauen, dass es ZWISCHEN den einzielen Instanzen nicht so lange vergehen, bzw wenn eine Verhandlung wegen der langen Verhandlungszeit nicht immer oft auf mehrere Wochen unterbrochen wird.
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moszkva tér

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Re: Donaudampfschiffe
« Antwort #57 am: 16. Dezember 2017, 10:09:52 »
... und die Fläche gewinnbringend neu vermarkten zu können (medienwirksamer Auftritt einer bekannten Stadträtin inklusive).
Gewinnbringend ist es i.d.R. nicht für die Stadt, sondern für befreundete Unternehmen / Unternehmer. Ich glaube auch, dass die Liegeposition im Donaukanal, so wie der Treppelweg, nicht der Stadt gehört, sondern der Via Donau.
Es geht außer dem Zuschanzen von geschäftlichen Vorteilen primär um den medienwirksamen Auftritt.  >:D

Dass bei der Vergabe am Donaukanal eh ein bisschen seltsam ausgezählt wird, zeigt ja auch die neue Ausschreibung zahlreicher Gastro-Lizenzen. Da bevorzugt man ganz klar Großinvestoren (also Eventgastronomie im gehobenen Preissegment) und versucht ganz unverblümt, die kleineren, alternativen Lokale (z.B. Hafenkneipe) rauszudrängen. Mit Hilfe der Stadt, versteht sich. http://derstandard.at/2000068670365/Neuvergabe-von-Lokalflaechen-Aufstand-am-Donaukanal

N1

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Re: Donaudampfschiffe
« Antwort #58 am: 16. Dezember 2017, 11:09:14 »
Das ist schon richtig, die Frage ist nur, ob man dem Treiben nicht fahrlässig/absichtlich zu lange zugesehen hat, um anschließend den "Schandfleck" loswerden und die Fläche gewinnbringend neu vermarkten zu können (medienwirksamer Auftritt einer bekannten Stadträtin inklusive). War ja, wenn man sich den Gang der Ereignisse ansieht, beim Schloss Cobenzl ein recht ähnlicher Vorgang.
Beim Café und Schloss Cobenzl könnte es auch so gewesen sein, dass der Pächter, nachdem absehbar war, dass sein Pachtvertrag nicht mehr verlängert wird, einfach nur mehr das Nötigste investiert hat, was einerseits durchaus verständlich erscheint, aber andererseits natürlich ungewollt die Position der Stadt gestärkt hat, die dann am Ende genüsslich den heruntergekommenen Zustand, ich denke da nicht zuletzt an die Küche, den Medien präsentieren konnte.
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

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Re: Donaudampfschiffe
« Antwort #59 am: 16. Dezember 2017, 12:53:59 »
Das es auch anders geht, hat die ÖGEG mit der Schönbrunn bewiesen. Das Verhältnis zwischen Kaufpreis und den Kosten der Generalüberholung war allerdings extrem: Die Casinos Austria trennten sich von der Schönbrunn um öS 1.-, die Instandsetzung inkl. Hauptuntersuchung der Kessel und Maschinenanlage verschlang dann 16 Millionen öS.
Natürlich kann man Äpfel mit Birnen vergleichen. Nur was hat man davon?

Die Schönbrunn war zum Zeitpunkt ihres Verkaufs noch (nahezu) vollständig, wenngleich auch eher mehr Wrack. Bei der Johann Strauß hingegen ist das ja, wie hier diskutiert, nicht der Fall, die ist ja total ausgeräumt.