Autor Thema: Linie 6: Neubau Unterführung Gudrunstraße  (Gelesen 63679 mal)

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T1

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Re: Linie 6: Neubau Unterführung Gudrunstraße
« Antwort #165 am: 17. August 2019, 11:59:43 »
Und wenn du wüsstest, wie viele Leute sich beschweren, wenn man für ein paar Minuten in 2. Spur stehen bleibt.
Ja, und vor denen knickt man ein und stellt sich auf den Radweg oder auf die Straßenbahnschienen >:(

FromHell

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Re: Linie 6: Neubau Unterführung Gudrunstraße
« Antwort #166 am: 17. August 2019, 12:54:24 »
Straßenbahnschienen zu blockieren ist ein Unding, da bin ich ganz bei dir. Beim Radweg sehe ich das ein wenig anders. Ein gutes Beispiel ist die Engerthstraße beim Stadion, dort ist die Parkplatzsituation oft horrend und man stellt sich dann eben auf den - sehr großzügig dimensionierten - Radweg. In der Innenstadt sind es ähnliche Situationen mit Gehsteigen - oftmals gibt es eben keine andere Möglichkeit, als am Gehsteig stehen zu bleiben, wenn man nicht die einzige Fahrspur blockieren will. Und der Fahrer kann schwer in der Zwischenzeit Runden drehen, nur um nichts zu blockieren, da oftmals nur im Zweimann-Betrieb gefahren wird und selbst zu zweit in manchen Situationen die zur Verfügung stehenden Hände schon kaum ausreichend sind.

Glaub mir, wir sind bemüht niemanden zu blockieren und es bereitet jedes Mal Unbehagen, wenn man keinen optimalen Platz für das Fahrzeug findet, aber manchmal geht es eben schlichtweg nicht anders. Bei manchen Reaktionen hier bekomme ich das Gefühl, dass die Leute denken, wir machen uns einen Spaß daraus, sie zu ärgern, aber wenn es einmal hart auf hart kommt und die Wahl steht zwischen der Hilfeleistung bei einem Patienten und einer langwierigen Suche nach einem Parkplatz, damit ja niemand behindert wird - sei mir nicht böse, aber ich denke bei so etwas nicht nach und entscheide mich ohne schlechtem Gewissen für ersteres... Wenn jemand ein paar Minuten warten muss, ist das mMn in Kauf zu nehmen - vorausgesetzt natürlich es gibt in unmittelbarer Nähe keinen geeigneten Stellplatz, bevor mir hier wieder irgendjemand die Worte im Mund umdreht...

T1

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Re: Linie 6: Neubau Unterführung Gudrunstraße
« Antwort #167 am: 17. August 2019, 13:17:23 »
Es ist trotzdem zu beobachten, dass man sich grundsätzlich lieber am Radweg stellt, auch wenn daneben eine mehrspurige Straße liegt, weil das "ja nicht den Verkehr blockieren" so stark in den Köpfen verankert ist, und zwar in der Interpretation, dass Verkehr Autoverkehr heißt und nicht Fuß-, Rad-, oder Straßenbahnverkehr. Das ist auf jeden Fall ein Punkt, an welchem man ansetzen müsste. Hier gehört Bewusstseinsbildung unter Rettungs- und Krankentransportfahrern gemacht. Klar geht es oft um Minuten – aber man kann nicht mit diesem Totschlagargument kommen, wenn in 2. Spur zu stehen genauso viel oder wenig Zeit wie auf den Straßenbahnschienen stehen kostet. Es ist halt in den Köpfen der Vorrang des MIVs drin (wohl auch, weil man selbst den ganzen Tag auf der Straße ist).

Glaub mir, wir sind bemüht niemanden zu blockieren und es bereitet jedes Mal Unbehagen, wenn man keinen optimalen Platz für das Fahrzeug findet, aber manchmal geht es eben schlichtweg nicht anders.
Das mag für dich stimmen, aber es gibt genügend Beispiele, die das Gegenteil beweisen. Gerade im Krankentransport (Stichwort Zivibomber, falls es die noch gibt) wird aus Gehfaulheit sich einmal schnell irgendwo hingestellt. Und da denkt halt niemand daran, dass man Radfahrer oder Fußgänger blockiert – eben weil man primär den MIV im Kopf hat. Ich bin ja durchaus der Meinung, dass man den Rettungsdiensten und Krankentransporten das Leben nicht unnötig schwer machen soll – aber alles mit Maß und Ziel. Und wenn z.B. in unmittelbarer Nähe eine Wohnstraße ist, sehe ich keinen Grund, ums Eck am Gehsteig zu stehen.

Hawk

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Re: Linie 6: Neubau Unterführung Gudrunstraße
« Antwort #168 am: 17. August 2019, 13:22:20 »
Es ist trotzdem zu beobachten, dass man sich grundsätzlich lieber am Radweg stellt, auch wenn daneben eine mehrspurige Straße liegt, weil das "ja nicht den Verkehr blockieren" so stark in den Köpfen verankert ist, und zwar in der Interpretation, dass Verkehr Autoverkehr heißt und nicht Fuß-, Rad-, oder Straßenbahnverkehr. Das ist auf jeden Fall ein Punkt, an welchem man ansetzen müsste. Hier gehört Bewusstseinsbildung unter Rettungs- und Krankentransportfahrern gemacht. Klar geht es oft um Minuten – aber man kann nicht mit diesem Totschlagargument kommen, wenn in 2. Spur zu stehen genauso viel oder wenig Zeit wie auf den Straßenbahnschienen stehen kostet. Es ist halt in den Köpfen der Vorrang des MIVs drin (wohl auch, weil man selbst den ganzen Tag auf der Straße ist).

Glaub mir, wir sind bemüht niemanden zu blockieren und es bereitet jedes Mal Unbehagen, wenn man keinen optimalen Platz für das Fahrzeug findet, aber manchmal geht es eben schlichtweg nicht anders.
Das mag für dich stimmen, aber es gibt genügend Beispiele, die das Gegenteil beweisen. Gerade im Krankentransport (Stichwort Zivibomber, falls es die noch gibt) wird aus Gehfaulheit sich einmal schnell irgendwo hingestellt. Und da denkt halt niemand daran, dass man Radfahrer oder Fußgänger blockiert – eben weil man primär den MIV im Kopf hat. Ich bin ja durchaus der Meinung, dass man den Rettungsdiensten und Krankentransporten das Leben nicht unnötig schwer machen soll – aber alles mit Maß und Ziel. Und wenn z.B. in unmittelbarer Nähe eine Wohnstraße ist, sehe ich keinen Grund, ums Eck am Gehsteig zu stehen.
Um weniger Stau zu machen ist es besser abseits des Fahrstreifens zu stehen!  ;)
Das leben zwingt einen oft in die Knie,jedoch ein jeder kann selbst entscheiden ob er liegen bleibt oder wieder aufsteht! :-)

Paulchen

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Re: Linie 6: Neubau Unterführung Gudrunstraße
« Antwort #169 am: 17. August 2019, 13:33:32 »
Um weniger Stau zu machen ist es besser abseits des Fahrstreifens zu stehen!  ;)

Siehst du, das ist genau das, was T1 gerade angesprochen hat: Hauptsache, der Autoverkehr wird nicht eingeschränkt. Dass Fußgänger, Radfahrer oder die Straßenbahn nicht mehr weiterkommen, ist nebensächlich.

FromHell

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Re: Linie 6: Neubau Unterführung Gudrunstraße
« Antwort #170 am: 17. August 2019, 13:37:41 »
Es geht nicht darum, dass man den MIV ja nicht behindern will und die Radfahrer und Fußgänger dabei vergisst, sondern schlichtweg darum, dass ein Radfahrer oder Fußgänger einfach viel leichter ausweichen kann, als ein Auto. Wenn man einen Fahrstreifen blockiert ist das a) ein nicht zu unterschätzendes Risiko für die Sanitäter und Patienten b) Ursache für eine wesentlich gravierendere Behinderung, als einfach am Gehsteig oder Fahrradweg zu halten (und mir ist bis jetzt noch kein Fahrer untergekommen, der es schafft, so stehen zu bleiben, dass am Gehsteig/Radweg weder Fußgänger noch Radfahrer mehr vorbeikommen, ohne die Straße betreten zu müssen). Mir ist durchaus bewusst, dass es schwarze Schafe gibt, die meinen, sich alle Freiheiten nehmen zu können und aus Bequemlichkeit etwaige Verkehrsteilnehmer behindern, aber ich kann dir versichern, dass der Großteil sehr wohl großen Wert darauf legt, den Verkehr (und hierbei inkludiere ich jetzt sämtliche Verkehrsteilnehmer abseits des MIV) in einem möglichst geringen Maß zu behindern. Aber wir leben nun einmal in einer historischen Großstadt, was unweigerlich dazu führt, dass eben nicht immer gewährleistet werden kann, dass niemand blockiert wird wenn ein Einsatzfahrzeug am Einsatzort steht. Wobei mir ein Rätsel ist, warum hier alle so einen Grant auf die Rettung zu haben scheinen, die Kollegen mit den netten roten LKWs gehen aus meinen bisherigen Erfahrungen diesbezüglich mit wesentlich mehr Wurschtigkeit an die Sache heran, ob sie jemanden blockieren oder nicht...

T1

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Re: Linie 6: Neubau Unterführung Gudrunstraße
« Antwort #171 am: 17. August 2019, 14:18:15 »
Natürlich ist es angenehmer für die Rettung, am Gehsteig zu stehen und dort in Ruhe zu ver- oder entladen. Dennoch ist meiner Meinung nach eine höhere Wurschtigkeit gegenüber dem Fuß- und Radverkehr sowie dem öffentlichen Verkehr zu beobachten. Und genau das ist der Kritikpunkt, ich vermute, auch deswegen, weil unter den Fahrern natürlich wenig Radfahrer oder ÖV-Benutzer dabei sind – die meisten waren grundsätzlich nur mit dem Auto unterwegs, zumindest zu meinen Zivildienstzeiten...

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Re: Linie 6: Neubau Unterführung Gudrunstraße
« Antwort #172 am: 17. August 2019, 15:00:46 »
Es geht nicht darum, dass man den MIV ja nicht behindern will und die Radfahrer und Fußgänger dabei vergisst, sondern schlichtweg darum, dass ein Radfahrer oder Fußgänger einfach viel leichter ausweichen kann, als ein Auto.

Und das ist falsch! Ein Autofahrer kann spielend einfach ausweichen, er muss dazu nur die Hände in Kreisbogenform bewegen und etwas mit den Füßen wippen. Ein Fußgänger hingegen – vielleicht sogar ein mobilitätseingeschränkter (dazu gehören auch Mütter mit Kindern, schwer bepackte Leute und dergleichen und nicht nur der Opa mit Gehstock) – tut sich da wesentlich schwerer und muss sich dann eventuell sogar in Gefahr begeben, wenn der Gehsteig blockiert ist und ein Ausweichen auf die Fahrbahn erfordert. Hast du das schon einmal aus dieser Perspektive betrachtet?

Wenn man einen Fahrstreifen blockiert ist das a) ein nicht zu unterschätzendes Risiko für die Sanitäter und Patienten

Aber doch nicht im Stadtverkehr!

b) Ursache für eine wesentlich gravierendere Behinderung, als einfach am Gehsteig oder Fahrradweg zu halten

Sorry, schlicht falsche Annahme.

Wobei mir ein Rätsel ist, warum hier alle so einen Grant auf die Rettung zu haben scheinen, die Kollegen mit den netten roten LKWs gehen aus meinen bisherigen Erfahrungen diesbezüglich mit wesentlich mehr Wurschtigkeit an die Sache heran, ob sie jemanden blockieren oder nicht...

Die treten aber wesentlich weniger häufig auf – und wenn, dann gleich im Rudel. ;)
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Re: Linie 6: Neubau Unterführung Gudrunstraße
« Antwort #173 am: 17. August 2019, 15:03:16 »
Es geht hier nicht um Wurschtigkeit, sondern einfach um gesunden Menschenverstand! Wo ist das große Problem, wenn ein Radfahrer oder ein Fußgänger nicht direkt geradeaus gehen kann, sondern einen Umweg von schätzungsweise 5 Metern um ein Auto herum in Kauf nehmen muss? Während hingegen eine völlig okkupierte Fahrspur zur HVZ schon einmal zum kleinen Verkehrschaos sorgt, das steht in keinerlei Relation zueinander. Und dass der ÖPNV nicht blockiert werden sollte, da stimme ich dir absolut zu, das habe ich aber auch schon mehrere Male erwähnt. Nur langsam frage ich mich echt, wer sich da bezüglich übertriebener Bequemlichkeit anprangern sollte: Das Einsatzfahrzeug, das für ein paar Minuten auf dem Gehsteig/Radweg steht, oder der Fußgänger/Radfahrer, der zu faul ist, um ein Auto herumzugehen/-fahren.

Edit:
Und das ist falsch! Ein Autofahrer kann spielend einfach ausweichen, er muss dazu nur die Hände in Kreisbogenform bewegen und etwas mit den Füßen wippen. Ein Fußgänger hingegen – vielleicht sogar ein mobilitätseingeschränkter (dazu gehören auch Mütter mit Kindern, schwer bepackte Leute und dergleichen und nicht nur der Opa mit Gehstock) – tut sich da wesentlich schwerer und muss sich dann eventuell sogar in Gefahr begeben, wenn der Gehsteig blockiert ist und ein Ausweichen auf die Fahrbahn erfordert. Hast du das schon einmal aus dieser Perspektive betrachtet?


Ich glaube, wir haben unterschiedliche Vorstellungen davon, wie die Einsatzfahrzeuge abgestellt werden. Es sollte sehr wohl darauf geachtet werden, dass nicht der komplette Gehsteig blockiert wird, und sei mir nicht böse, aber da zieht dein Argument einfach nicht. Wir reden hier von keinem Tagesmarsch, sondern von maximal einer Autolänge! Jemand, der eben diese nicht zurücklegen kann, der wird wohl kaum alleine auf der Straße unterwegs sein... Auf die Straße sollte in so einem Fall niemand ausweichen müssen.

Wenn man einen Fahrstreifen blockiert ist das a) ein nicht zu unterschätzendes Risiko für die Sanitäter und Patienten

Aber doch nicht im Stadtverkehr!

Oh doch, auch im Stadtverkehr birgt das Stehenbleiben auf der Straße ein gewisses Risiko. Es mag nicht so hoch sein, wie auf einer Autobahn oder Freilandstraße, aber gerade in Zeiten wo Ablenkung durch diverse Unterhaltungselektronik während dem Fahren ein immer größeres Risiko darstellt, wäre es schlichtweg naiv das als nicht vorhanden abzutun...

b) Ursache für eine wesentlich gravierendere Behinderung, als einfach am Gehsteig oder Fahrradweg zu halten

Sorry, schlicht falsche Annahme.

Das sehe ich nach wie vor anders. Wie gesagt, sofern der Gehsteig/Radweg nicht komplett blockiert ist (und das ist er in der Regel nicht), kann ich die hier genannten Argumente absolut nicht nachvollziehen. Und mich hat in der Hinsicht im Dienst auch noch nie jemand angesprochen, dass ich ihm am Gehsteig/Radweg im Weg stehen würde. Einen Umweg auf die Straße hat bei meinem Beisein auch noch nie jemand wegen mir unternehmen müssen. Aber gut, ich gehe dieser Tätigkeit ja erst ein paar Jährchen nach, was weiß ich denn schon davon, wie man dieser Arbeit am effizientesten nachgeht... ;)

HLS

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Re: Linie 6: Neubau Unterführung Gudrunstraße
« Antwort #174 am: 17. August 2019, 16:45:58 »

Wobei mir ein Rätsel ist, warum hier alle so einen Grant auf die Rettung zu haben scheinen, die Kollegen mit den netten roten LKWs gehen aus meinen bisherigen Erfahrungen diesbezüglich mit wesentlich mehr Wurschtigkeit an die Sache heran, ob sie jemanden blockieren oder nicht...

Die treten aber wesentlich weniger häufig auf – und wenn, dann gleich im Rudel. ;)
Im Übrigen tut man sich mit einem LKW auch weit schwerer einen geeigneteren Anhalteplatz zu finden, als eben son Transporter, allein die Abmaße sind ja schon deutlich unterschiedlich. Auch sind viele Geh- & Radwege sowie auch Parkstreifen schlicht und einfach gar nicht LKWs ausgelegt und könnten im schlimmsten Falle sogar nachgeben.

Auch habe ich in den knapp 8 Jahren bei den WL, kein einziges Feuerwehrauto gehabt, was mich behindert hat, weil es sich was zu essen holen war. Hingegen Polizei und diverse Rettungsorganisationen sowie auch Funkwagenbeweger haben es gar nicht so selten geschafft das ich wegen ihnen angefunkt habe und eine Fahrtbehinderung gemeldet habe. Dabei muß ich aber gestehen, dass ich frühestens nach 3-5min angefunkt habe.

Auch habe ichs am Schwarzenbergplatz erlebt, dass ein Rettungswagen mit "MA" im Nummernschild mich überholt hat, Blaulich+Folgeton waren an um dann mich beim Abbiegen zum Karlsplatz zu hindern, weil sie sich im Halltestellenbereich zwar so versucht haben hinzustellen, dass eine Bim vorbeikommt, es aber nicht ganz zusammengebracht haben.
Nach etwa 7-10min kamen die beiden Herren seelenruhig daher und hatten jeweils was zu Essen in der Hand vom dortigen Würstelstandl.

Ich gönne ihnen absolut das Essen, sowie auch die kurze Auszeit von ihrem durchaus nervenaufreibendem Job, dass sie allerdings nicht mal dann es zusammenbringen einzuschätzen ob dort noch was vorbeikommt oder auch nicht, ist schon echt peinlich.

Meldung habe ich keine gelegt, weil sie sich wirklich gefühlt 1000mal entschuldigt hatten und ich ja sowieso leer war, auch wurde kein D & 71er behindert, da diese grad noch vorbeihuschen konnten und es zu dem Zeitpunkt bereits in einem 15min Intervall war.

Weil du ja sagtest, dass die Kollegen mit den Roten Lkws und der Partybeleuchtung sich gern schmerzbefreiter positionieren, habe ich ich auch etliche Erfahrungen sammeln können, die sogar das Gegenteil davon waren.
Ein Beispiel davon: In der Breite Gasse gabs mal einen Feuerwehreinsatz/Rettungseinsatz(es war jedenfalls eine Tragehilfe der Kameraden in Blau) und dort stand der RLF sowie der Rettungswagen logischerweise so blöd am Gleis, dass in beide Richtungen nichts mehr ging(es war aber zumindestens für die Rettung ein so genügend großer Parkplat direkt vor der haustür frei, dass dieser hätte dort halten können, es aber aus welchem Grund auch immer nicht getan hat. Da ist der eine von der Feuerwehr mit dem Rettungswagen in die Parklücke gefahren und der andere hat den RLF bis vor zur Kreuzung Burggasse/Breite Gasse gefahren und so dafür gesorgt, dass die Schienenstraße problem- und gefahrlos befahren werden konnte.

Allein wie in dem jetzt beschrieben kann ich mir kaum vorstellen, dass das der Rettungswagenfahrer nicht auch geschafft hätte, zumal die Rettung vor dem RLF eingetroffen ist und der Parkplatz bereits frei war, als ich 3-5min vorher dort vorbeigekommen bin.

Aber auch andere weniger dramatische Situationen von Rettungswagenfahrern liefen ähnlich ab. Wenn ich irgendwem zum Krankentransport abhole, muß ich nicht zwingend am Gleis, in zweiter Spur und schon gar nicht direkt vor der Tür stehen. Es ist, leider scheinbar ein moderner Chic der Rettungsorganisationen(ohne jetzt verallgemeinernd reden zu wollen) geworden genau so zu handeln.
Ich selbst war teilweise Einsatzfahrer bei einer Feuerwehr und uns wurde immer und immer wieder eingetrichtert, sowenig als möglich andere Verkehrsteilnehmer zu behindern oder zu blockieren mit einem Hinweis, wenn es gar nicht anders gehen sollte drauf zu achten, dass zumindesten Fußgänger und der öffentliche Verkehr fließen kann.
Sprich wenns nicht anders geht nur eine oder mehrere Fahrspuren dicht zu machen.

Auch haben wir immer und immer wieder geübt(theoretisch und praktisch) ob es nicht besser ist kleinere Nebenstaßen zu befahren um plötzlich auftauchenden Stau zu umgehen, da diese Straßen zwar oft nur mit 30km/h zu befahren waren, allerdings ohne diese Masse an Verkehr.
Dazu bedarfs aber absoluter Ortskenntnis, die in einer Großstadt wie Wien nur schwer für Rettungswagenfahrer zu erlangen ist, für Feuerwehren hingegen schon eher, da Wien sehr gut aufgeteilt ist in seine unterschiedlichen Wachen und somit dem Einsatzgebiet. Bei Rettung und Polizei kommt es ja doch gar nicht selten vor, dass die Besatzung aus einer ganz anderen Ecke von Wien zum Einsatz gerufen werden.

Ein Feuerwehrmann der BF Wien hat mir z.B. mal gesagt, dass wenn sie zu einem Falschparker bei Bim und Bus gerufen werden, sie versuchen immer von vorn auf die Behinderung zuzufahren um eben dem sich bildenden Stau auszuweichen.
Die Rettungswagenbesatzungen kommen komischerweise (fast) immer von hinten wenn man diese angefordert hatte. Dadurch habe ich es selbst oft erlebt, dass sie für die letzten 200-300m fast genauso lange benötigt haben, wie für die ganze Anfahrt von der Verständigung weg.
Es stellt sich für mich somit auch die Frage, ob sowas nicht auch durch Schulungen und Sensibilisierungen vermieden werden könnte oder aber zumindestes eingedämmt.

Ich habe jedenfalls den größten Respekt für alle Einsatzfahrer und bin froh in einem Land zu wohnen, wo die Versorgung diesbezüglich noch sehr gut ist und vorallem, dass diese Organisationen es schaffen doch noch den einen oder anderen feiwilligen anzusprechen, der sich für UNS den A... aufreißen würde um uns in Notsituationen zu helfen.

Daher sollte sich auch jeder Kritiker überlegen, ob er diesen "Beruf" neben seinem eigentlichem Job auch machen würde und sich zu jeder Tages- & Nachtzeit aus seiner Freizeit reißen lassen würde und das für sprichwörtliche Arschtritte, denn ein Danke gibts in letzter Zeit immer und immer weniger. Von Verständnis sind wir, als Gesellschaft, jedenfalls meilenweit entfernt. Das ist aber klar in einer "Ich"-Gesellschaft wo jeder nur an sich denkt, an seine Bedürfnisse und was mit anderen ist, ist völlig unintressant.

Ich selber kenne beide Seiten, die des Einsatzfahrers, aber auch die des scheinbar behinderten Verkehrsteilnehmers, deshalb habe ich durchaus Verständnis, wenn man irgendwelche Entscheidungen in der schnelle und kürze der Zeit trifft, die bei nüchterner Betrachtung doch irgendwie sinnbefreit waren. Es gibt einige Studien, wo Einsatzkräfte medizinisch überwacht werden, was es auslöst, wenn es zu Blaulichtfahren mit und ohne Sirene(Folgeton) kommt, der Puls sowie Blutdruck können soweit nach oben gegen, dass das Herzinfarktrisiko um bis zum 100fachen erhöht sind wie beim normalen Menschen. Und jetzt stellt euch vor, dass das diese Personen teilweise 100 oder gar 1000fach miterleben und dadurch auch, wie beim konsumieren von legalen/illegalen Drogen, Gehinzellen einfach absterben oder für den Moment der Einsatzfahrt nicht abrufbar sind.
Auch ist jede Einsatzfahrt mit dem Faktor 40 erhöhtem Risiko ausgesetz zu verunfallen, was nochmal zusätzlichen Stress verursacht. Daher bitte ich euch alle auch mal einwenig weniger auf diese Organisationen "hinzuprüglen", nicht alles ist aus pure Absicht oder Gleichgültigkeit entstanden.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

MK

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Re: Linie 6: Neubau Unterführung Gudrunstraße
« Antwort #175 am: 18. August 2019, 19:26:07 »
Dein Vorschlag in allen Ehren. Aber wie willst du das umsetzen? Denn wie soll die Ampel 3 Kreuzungen wissen, ob das Einsatzfahrzeug wirklich bei ihm vorbei kommt, oder vorher abbiegt?

Bei nicht wirklich vordefinierten Fahrten kannst du nicht wirklich die Ampel für Einsatzfahrzeuge schalten.

Ausserdem hat der Beifahrer bei einer Einsatzfahrt andere Sachen zu tun, als eventuell mit einer Handsteuerung Ampeln zu beeinflussen. Und bei Rettungsfahrten mit Patienten bin ich mir nicht sicher, ob der Beifahrer immer im Font ist, oder zeitweise auch hinten, um den Patienten zu behandeln

Ein Einsatzfahrzeug hat üblicherweise ein durch den Disponenten definiertes Ziel.
Wanderer, kommst du nach Liechtenstein,
tritt nicht daneben, tritt mitten rein!

Klingelfee

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Re: Linie 6: Neubau Unterführung Gudrunstraße
« Antwort #176 am: 18. August 2019, 19:54:35 »
Dein Vorschlag in allen Ehren. Aber wie willst du das umsetzen? Denn wie soll die Ampel 3 Kreuzungen wissen, ob das Einsatzfahrzeug wirklich bei ihm vorbei kommt, oder vorher abbiegt?

Bei nicht wirklich vordefinierten Fahrten kannst du nicht wirklich die Ampel für Einsatzfahrzeuge schalten.

Ausserdem hat der Beifahrer bei einer Einsatzfahrt andere Sachen zu tun, als eventuell mit einer Handsteuerung Ampeln zu beeinflussen. Und bei Rettungsfahrten mit Patienten bin ich mir nicht sicher, ob der Beifahrer immer im Font ist, oder zeitweise auch hinten, um den Patienten zu behandeln

Ein Einsatzfahrzeug hat üblicherweise ein durch den Disponenten definiertes Ziel.

Aber bedingt durch die Verkehrssituation entscheidet der Fahrzeugkommandant kurzfristig, wie das Ziel erreicht wird.

Und da die Logik diesbezüglich zu Programmieren stelle ich mir spannend vor. Und wie weit willst du dann die Ampeldurchschaltung zum Beispiel am Gürtel machen?
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

MK

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Re: Linie 6: Neubau Unterführung Gudrunstraße
« Antwort #177 am: 19. August 2019, 04:28:11 »
Aber bedingt durch die Verkehrssituation entscheidet der Fahrzeugkommandant kurzfristig, wie das Ziel erreicht wird.

Was natürlich bei entsprechender Ampelsteuerung nicht mehr notwendig, bzw. sogar schädlich ist.

Zitat
Und da die Logik diesbezüglich zu Programmieren stelle ich mir spannend vor. Und wie weit willst du dann die Ampeldurchschaltung zum Beispiel am Gürtel machen?

Gürtel querend oder auf dem Gürtel?
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Re: Linie 6: Neubau Unterführung Gudrunstraße
« Antwort #178 am: 19. August 2019, 08:59:44 »
Zum Thema Grün und Rasengleis und so weiter.

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Da ist wohl so einiges an Grün abhanden gekommen über die Jahre.

Links 2014.
Rechts 2019.
Quelle: Google Earth
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

FromHell

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Re: Linie 6: Neubau Unterführung Gudrunstraße
« Antwort #179 am: 19. August 2019, 10:22:06 »
Der direkte Vergleich ist dann schon recht ernüchternd. Ich finde es zwar einerseits gut, dass die Infrastruktur für Radfahrer und Fußgänger ausgebaut wurde, aber dafür quasi sämtliche Grünflächen zu opfern ist dann auch recht hinterfragenswürdig. Ich war vor ein paar Jahren im Zuge meines Ferialjobs jeden Tag in der Gegend unterwegs, und Wohlfühlfaktor war da ohnehin nie gegeben - selbst mit den Grünflächen. Da will ich mir gar nicht ausmalen, wie das aktuell in der Betonwüste wäre. Was mich jedoch interessieren würde: Wäre es überhaupt möglich, unterhalb der Brücken ein Rasengleis anzulegen? Oder müsste man diese Abschnitte aussparen? Das wäre eventuell ein weiterer Grund, warum einfach gänzlich darauf verzichtet wurde...