Hätte man einige E2 schon im Rahmen des Chopper-Umbaus mit einem NF-Mittelteil ausgestattet, wären das aber mehr als 10 Jahre gewesen und ausgezahlt hätte es sich in jedem Fall.
Bei einer Restnutzungsdauer von etwas mehr als 15 Jahren würde ich nicht pauschal behaupten, dass es sich auf jeden Fall auszahlt, zumindest nicht in Westeuropa.
Offensichtlich hat man die Lichtraumprofilgrenzdaten nur in der Geraden oder am Computer überprüft und auch auf die sich in Natura doch anderens zeigenden Kastenbewegungen, die ein Multigelenkfahrzeug in Fahrt an den Tag legt, nicht gedacht bzw. beachtet. Noch ist nichts verloren, man hätte sich allerdings - unabhängig von Computerprogrammen - in anderen Städten in Natura vorinformieren können. Wenn das geschehen ist, dann hat man etwas gewaltig verbockt.
Ich glaube wie hema eher, dass ins Lichtraumprofil reingebaut wurde, weil das bisher ja eh wurscht war. Mittlerweile kennt man Multigelenkfahrzeuge und deren Eigenheiten gut genug, um diese auf die jeweiligen Gleisgeometrien abstimmen zu können.
MMn wird das Thema 'Niederflur', 'Barrierefrei' bei weitem überstrapaziert, 50 oder 70% Niederflur würde es auch tun (da aber in 100%iger Form) und Verkehrsbetriebe würden sich - auch in pkt. Kosten - wesentlich leichter tun.
Heutzutage sind 100%-Niederflurfahrzeuge technisch grundsätzlich unproblematisch, man muss halt auf die Rahmenbedingungen achten. Klar geht es anders auch. Aber stufenfreie Einstiege sind gerade im Bezug auf schnellen Fahrgastwechsel nicht zu verachten, Stufen im Fahrzeug sind gerade im Stadtverkehr unbeliebt. Das hat man relativ gut in Zürich gesehen, wo der Stadler Tango im Testbetrieb von den Fahrgästen gegenüber Combino und Flexity wegen den Niveauunterschieden im Inneren abgelehnt wurde.
Aber wenn mir als Betrieb/Stadt die Infrastruktur sprichwörtlich unterm A.... wegbröselt, ich glaub' da ist es legitim, daß man u.U. um zwei Stufen zurück denkt als stur weiter auf 'Barrierefrei und Bequemlichkeit ' in 100% Form zu beharren und so einen ganzen Betrieb an den Rand des Ruins zu bringen.
Symptombekämpfung ist aber langfristig auch keine Lösung. Da müssen halt die Prioritäten anders verteilt werden: Es kann mir niemand erzählen, dass kein Geld für die Infrastruktur da ist, wenn gleichzeitig ein Monsterprojekt unter der Erde gebaut wird. Und der mediale Aufschrei, den es (zurecht) geben würde (wenn man einmal Blut geleckt hat…), wenn Neubaufahrzeuge mit Stufen beschafft werden, wäre auch nicht gerade förderlich für das Image der Tramway.