Autor Thema: Verlängerung der Straßenbahnzüge in Wien  (Gelesen 18262 mal)

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Klingelfee

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Verlängerung der Straßenbahnzüge in Wien
« am: 01. Juni 2018, 13:43:37 »
Auf Grund der Tatsache, dass schon wieder einmal über die Zugslänge diskutiert wird, eröffne ich hier einen eigenen Thread

Haltestellen, die aus technischen Gründen nicht für längere Züge umrüstbar wären, kann man vermutlich an einer Hand abzählen. Dass man sich gegen längere Fahrzeuge sträubt, hat eher mit den Abstellanlagen und Werkstätteneinrichtungen zu tun, die auf ULF-Länge konzipiert sind.

Also mir fallen dazu auf Anhieb die Haltestellen

  • Währinger Straße/Volksoper (Li 40/41)
  • Alser Straße (Li 43)
  • Josefstädter Straße (Li 2)
  • Thalia Straße (Li 46)
  • Westbahnhof (Li 52 und 60)

Ein, wo eine Verrlängerung der jetzigen Haltestelle so gut wie unmöglich ist und wo man dann erst einen neuen Ort für die Haltestelle wählen müsste

Und bei  den Haltestellen

  • Kliebergasse
  • Matzleinsdorferplatz
  • Eichenstraße
  • Blechturmgasse
  • Ring/Volkstheater (FR Oper)
  • Schottentor
  • Börse

hat man das Problem, dass dann theoretisch keine 2 Züge gleichzeitig hintereinander in der Haltestelle stehen bleiben können, um einen Fahrgastwechsel durchführen zu können.

Von den vielen Haltestelleninsel, die man dann umbauen muss, damit der Zug komplett in die Haltestelle passt ganz zu schweigen.

Und dass man auf einigen Linien eventuell 2 A /A1 koppelt ist man zumindest derzeit aus Kostengründen wieder abgekommen.

Was sicherlich ein gewichtiger Grund ist, sind die Werkstätten. Denn diese sind nun mal auf 35m und nicht auf 45 bzw 50m ausgelegt. Auch die HW ist jetzt nach dem Umbau nur auf 35m Züge ausgelegt und nicht auf Längere.
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T1

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Re: Verlängerung der Straßenbahnzüge in Wien
« Antwort #1 am: 01. Juni 2018, 14:07:57 »
Wozu nochmals die Diskussion? Es ist eh sinnlos, da du (und viele Teile der Wiener Linien) problemorientiert denkst, weil man einfach nicht will.

Wenn man lösungsorientiert denkt, wäre vieles kein Problem. Transdanubien beispielsweise lässt sich relativ simpel umstellen, man müsste dazu vor allem in den Betriebsbahnhöfen Anpassungsarbeiten durchführen. Würde man langfristig agieren, dann würde man nach und nach umrüsten, vor allem im Zuge von Umbauten und Sanierungen, die eh stattfinden.

Wenn man anhand einer kurzen Liste an Stationen die Möglichkeit für das Gesamtnetz ausschließt, dann kann man die Diskussion natürlich gleich lassen. Möglich ist es, das wird mir jeden Tag demonstriert: Falls es dir nicht aufgefallen sein sollte, die WLB fährt bereits heute im selben Netz mit längeren Garnituren…

hema

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Re: Verlängerung der Straßenbahnzüge in Wien
« Antwort #2 am: 01. Juni 2018, 14:09:55 »
Man kann sich jeden Unfug* schönreden, wenn man nur die "richtigen" Argumente findet!  ::)





*) In dem Fall halt die absolute Unmöglichkeit längerer oder breiterer Fahrzeuge in Wien!   :'(
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38ger

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Re: Verlängerung der Straßenbahnzüge in Wien
« Antwort #3 am: 01. Juni 2018, 14:28:32 »
Das Problem ist halt immer das kurzfristige Denken.
Natürlich müsste man zwei-drei Jahre massiv investieren in Gleisneulagen, zu verlegende Haltestellen, längere Hebebühnen und was man eben sonst noch so braucht für die Wartung, Reperatur und Unterbringung längere Züge.
Wenn man aber auf 20-30 Jahre hochrechnet, wie viel man sich an Personal-, Fahrzeug-, Wartungskosten spart, dann sähe es auf den Linien 6 und 43 schon ganz anders aus, da man dann in der HVZ eben (je nach "Über"länge) nur noch alle 3-6 Minuten fahren müsste statt alle 2-4 Minuten.
Wobei 20-30 Jahre eh schon extrem konservativ gerechnet wären. Schließlich spart man sich auch in 100 Jahren noch etliches an Betriebskosten (von Personalkosten red ich jetzt bewusst nicht, da automatisiertes Fahren irgendwann ja vielleicht doch auch im Straßenverkehr möglich sein könnte).

Katana

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Re: Verlängerung der Straßenbahnzüge in Wien
« Antwort #4 am: 01. Juni 2018, 14:47:15 »
Bei der Festlegung auf 35 m max. Fahrzeuglänge beim HW-Umbau wird man sicher mittel- und langfristige Entwicklungen die Überlegungen einbezogen haben. Wenn nicht, wäre es für den Rechnungshof ein gefundenes Fressen.

Klingelfee

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Re: Verlängerung der Straßenbahnzüge in Wien
« Antwort #5 am: 01. Juni 2018, 15:29:28 »
Wozu nochmals die Diskussion? Es ist eh sinnlos, da du (und viele Teile der Wiener Linien) problemorientiert denkst, weil man einfach nicht will.


Damit endlich einmal ein Platz dafür ist, wo man seinen Frust diesbezüglich ablassen kann und man in den anderen Thread bei dem eigentlichen Thema bleiben kann.

Und ich bin nicht gegen eine Verlängerung von Zügen, ich versuche nur sachlich zu erklären, wieso es mMn nicht wirklich sinnvoll ist, jetzt mit längeren Zügen anzufangen.
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hema

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Re: Verlängerung der Straßenbahnzüge in Wien
« Antwort #6 am: 01. Juni 2018, 16:12:41 »
Bei der Festlegung auf 35 m max. Fahrzeuglänge beim HW-Umbau wird man sicher mittel- und langfristige Entwicklungen die Überlegungen einbezogen haben. Wenn nicht, wäre es für den Rechnungshof ein gefundenes Fressen.
Jahrzehntelang waren 21 Meter als Dogma festgelegt, was beinhart mit Zähnen und Klauen von den zuständigen Entscheidern verteidigt wurde. Zähneknirschend mussten sie dann größere Wagenlängen akzeptieren, mehr als 35 Meter passt(e) halt nicht in ihr Denken, wo sie doch weltbeste Experten waren/sind!  :-\
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Klingelfee

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Re: Verlängerung der Straßenbahnzüge in Wien
« Antwort #7 am: 01. Juni 2018, 16:18:21 »
Bei der Festlegung auf 35 m max. Fahrzeuglänge beim HW-Umbau wird man sicher mittel- und langfristige Entwicklungen die Überlegungen einbezogen haben. Wenn nicht, wäre es für den Rechnungshof ein gefundenes Fressen.
Jahrzehntelang waren 21 Meter als Dogma festgelegt, was beinhart mit Zähnen und Klauen von den zuständigen Entscheidern verteidigt wurde. Zähneknirschend mussten sie dann größere Wagenlängen akzeptieren, mehr als 35 Meter passt(e) halt nicht in ihr Denken, wo sie doch weltbeste Experten waren/sind!  :-\
Wann war das bitte?

Solange ich mich zurück erinnere, gab es schon 35m lange Straßenbahnzüge
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Der Reisende

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Re: Verlängerung der Straßenbahnzüge in Wien
« Antwort #8 am: 01. Juni 2018, 16:25:08 »
Bei der Festlegung auf 35 m max. Fahrzeuglänge beim HW-Umbau wird man sicher mittel- und langfristige Entwicklungen die Überlegungen einbezogen haben. Wenn nicht, wäre es für den Rechnungshof ein gefundenes Fressen.
Jahrzehntelang waren 21 Meter als Dogma festgelegt, was beinhart mit Zähnen und Klauen von den zuständigen Entscheidern verteidigt wurde. Zähneknirschend mussten sie dann größere Wagenlängen akzeptieren, mehr als 35 Meter passt(e) halt nicht in ihr Denken, wo sie doch weltbeste Experten waren/sind!  :-\
Wann war das bitte?

Solange ich mich zurück erinnere, gab es schon 35m lange Straßenbahnzüge

Züge schon. Ich denke, die Aussage bezieht sich auf das Fahrzeug an sich. Und F, D1 und Ex sind in dieser Größenordnung.

T1

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Re: Verlängerung der Straßenbahnzüge in Wien
« Antwort #9 am: 01. Juni 2018, 16:27:15 »
Und ich bin nicht gegen eine Verlängerung von Zügen, ich versuche nur sachlich zu erklären, wieso es mMn nicht wirklich sinnvoll ist, jetzt mit längeren Zügen anzufangen.
Irgendwann muss man aber anfangen, mit deinen Argumenten landet man in einem Zirkelschluss, weil es dann deiner Meinung nach nie wirklich sinnvoll sein kann, mit längeren Zügen anzufangen;)

Klingelfee

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Re: Verlängerung der Straßenbahnzüge in Wien
« Antwort #10 am: 01. Juni 2018, 16:33:29 »
Und ich bin nicht gegen eine Verlängerung von Zügen, ich versuche nur sachlich zu erklären, wieso es mMn nicht wirklich sinnvoll ist, jetzt mit längeren Zügen anzufangen.
Irgendwann muss man aber anfangen, mit deinen Argumenten landet man in einem Zirkelschluss, weil es dann deiner Meinung nach nie wirklich sinnvoll sein kann, mit längeren Zügen anzufangen;)

Nur derzeit hat man mMn nicht die Linien, dass man wirklich Ganztägig mit so langen Zügen durch die Gegend fahren muss.

Und wenn, dann sollte man auch überlegen, was man alles noch dazu braucht. Und wenn man eben mit der Linie 6 beginnen will, dann muss man auch daran denken, was man alles an der Infrastruktur ändern muss. Wie zum Beispiel die Haltestellen und die Werkstätten.

Und vor allem braucht man dann auch Fahrgäste, die beim Einsteigen mitdenken.

Sprich, die dann auch in das Wageninnere weitergehen und eventuell doch einen überfüllten Zug fahren lassen und nicht mutwillig die Türen blockieren.
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T1

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Re: Verlängerung der Straßenbahnzüge in Wien
« Antwort #11 am: 01. Juni 2018, 16:38:53 »
Nur derzeit hat man mMn nicht die Linien, dass man wirklich Ganztägig mit so langen Zügen durch die Gegend fahren muss.
Was spricht denn bitte dagegen?

Die zusätzlichen Kosten sind bei modernen Zügen gering, dafür bietet man halt in Schwachlastzeiten jedem Fahrgast einen Sitzplatz. Soll schlimmeres passieren, es braucht auch heute niemand um 23:00 am 60er B-ULFe. Trotzdem fährt man nicht ganztägig deswegen mit A spazieren ::)

U4

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Re: Verlängerung der Straßenbahnzüge in Wien
« Antwort #12 am: 01. Juni 2018, 16:38:59 »
Und es ist auch zu bedenken, wieviel Energie diese überlangen Züge benötigen. Erstens sind das Kosten, die einmal gestemmt werden müssten, und andererseits müssten viele Unterwerke umgebaut sprich verstärkt werden
All das vermindert wieder den eventuell von euch angedachten Vorteil der "überlangen" Züge
🥒 Haltestelle NEU -  die schlechteste Version seit Beginn der Haltestellen, Stangln die fast nicht zu sehen sind im Bild der Stadt

T1

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Re: Verlängerung der Straßenbahnzüge in Wien
« Antwort #13 am: 01. Juni 2018, 16:46:33 »
Geh bitte, jetzt wird's lächerlich. Wenn es wirklich um den Energieverbrauch geht, müsste man einfach einmal beginnen "Halt nur in Haltestellen" umzusetzen. Dann – welch Wunder – sinkt der von alleine ::)

Und ein längeres Fahrzeug ist logischerweise auch energieeffizienter als zwei kürzere, die stattdessen fahren müssen.

Der Reisende

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Re: Verlängerung der Straßenbahnzüge in Wien
« Antwort #14 am: 01. Juni 2018, 16:52:55 »
Vielleicht wäre dann der Einsatz von Doppeltraktionen zielführend, welche mittels Scharfenbergkupplung gekoppelt sind und sich zu Schwachlastzeiten auch auf der Strecke bzw. in der Nähe der Remise einfach trennen lassen.
Vorstellen könnte ich mir da z.B. die Flexity Classic 8-Achser und wegen ausreichender Türen ähnlich der Krakauer Version. Diese Wagen haben einzeln eine Länge von ca. 30 Metern und böten als Doppeltraktion ausreichend Kapazität. Vorteil dieser Lösung wäre die nicht notwendige Anpassung der Infrastruktur im großen Umfang in der HW und in den Werkstätten der Bahnhöfe. Auch bei allfälligen Revisionen würde nur ein Teil des Zuges nicht zur Verfügung stehen.

Einzeln fahrend können sie dann auch auf Kurz-ULF-Linien fahren, wo heute schon ein Ax oft zu wenig Kapazität hat, aber es noch nicht für einen Bx reicht (auch weil sie auf anderen Linien dringend gebraucht werden).