Autor Thema: Wiedereinführung Linie 8  (Gelesen 94159 mal)

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Monorail

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #165 am: 15. Januar 2024, 18:15:28 »
Und die Umweltverbundprojekte nützen halt nicht viel, wenn man trotzdem seinen Autobahn-Größenwahn auslebt. Wer Autoverkehr wirklich reduzieren möchte, muss den Straßenbau (außer Erschließungsstraßen) einstellen und konsequent zurückbauen: Schnellstraßen, Fahrspuren, Parkplätze. Alles andere führt nur dazu, dass der Verkehr insgesamt wächst, aber nicht, dass der Autoverkehr sinkt. Daran haben die Benzinbrüder und -schwestern von der roten ÖVP trotz aller gegenteiligen Beteuerungen kein Interesse.
Ich weiß nicht, was genau du willst. Nehmen wir das Beispiel Stadtstraße. Damit wird der Durchzugs-Autoverkehr aus den Ortskernen von Aspern und Eßling verbannt und es entsteht Platz für Straßenbahntrassen (25er!), Radwege, Parks/Begrünung, Spielplätze, breitere Gehsteige usw.
Die Autofahrer wiederum kommen ihrerseits auch schneller aus der Stadt raus.
So haben alle (!) Verkehrsteilnehmenden etwas davon. :lamp:

38ger

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #166 am: 15. Januar 2024, 18:27:39 »
Und die Umweltverbundprojekte nützen halt nicht viel, wenn man trotzdem seinen Autobahn-Größenwahn auslebt. Wer Autoverkehr wirklich reduzieren möchte, muss den Straßenbau (außer Erschließungsstraßen) einstellen und konsequent zurückbauen: Schnellstraßen, Fahrspuren, Parkplätze. Alles andere führt nur dazu, dass der Verkehr insgesamt wächst, aber nicht, dass der Autoverkehr sinkt. Daran haben die Benzinbrüder und -schwestern von der roten ÖVP trotz aller gegenteiligen Beteuerungen kein Interesse.
Ich weiß nicht, was genau du willst. Nehmen wir das Beispiel Stadtstraße. Damit wird der Durchzugs-Autoverkehr aus den Ortskernen von Aspern und Eßling verbannt und es entsteht Platz für Straßenbahntrassen (25er!), Radwege, Parks/Begrünung, Spielplätze, breitere Gehsteige usw.
Die Autofahrer wiederum kommen ihrerseits auch schneller aus der Stadt raus.
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Nein, die Stadtstraße zieht zusätzlichen Autoverkehr an, Autofahrer legen mehr Strecke in derselben Zeit zurück, wodurch entferntere Ziele angesteuert werden und die nahe Umgebung entleert sich zugunsten von EKZ und Gewerbeparks. Wer auf Öffis, Fahrrad und zu Fuß gehen angewiesen ist erreicht diese aber schlechter, sodass letzten Endes nur der Autofahrer wirklich profitiert!

Monorail

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #167 am: 15. Januar 2024, 19:14:55 »
Und die Umweltverbundprojekte nützen halt nicht viel, wenn man trotzdem seinen Autobahn-Größenwahn auslebt. Wer Autoverkehr wirklich reduzieren möchte, muss den Straßenbau (außer Erschließungsstraßen) einstellen und konsequent zurückbauen: Schnellstraßen, Fahrspuren, Parkplätze. Alles andere führt nur dazu, dass der Verkehr insgesamt wächst, aber nicht, dass der Autoverkehr sinkt. Daran haben die Benzinbrüder und -schwestern von der roten ÖVP trotz aller gegenteiligen Beteuerungen kein Interesse.
Ich weiß nicht, was genau du willst. Nehmen wir das Beispiel Stadtstraße. Damit wird der Durchzugs-Autoverkehr aus den Ortskernen von Aspern und Eßling verbannt und es entsteht Platz für Straßenbahntrassen (25er!), Radwege, Parks/Begrünung, Spielplätze, breitere Gehsteige usw.
Die Autofahrer wiederum kommen ihrerseits auch schneller aus der Stadt raus.
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Nein, die Stadtstraße zieht zusätzlichen Autoverkehr an, Autofahrer legen mehr Strecke in derselben Zeit zurück, wodurch entferntere Ziele angesteuert werden und die nahe Umgebung entleert sich zugunsten von EKZ und Gewerbeparks. Wer auf Öffis, Fahrrad und zu Fuß gehen angewiesen ist erreicht diese aber schlechter, sodass letzten Endes nur der Autofahrer wirklich profitiert!
Und warum soll ich unnötig weit in ein EKZ oder einen Gewerbepark fahren, wenn ich meine Besorgungen auch in der Umgebung meines Wohnortes erledigen kann? Wenn der Autoverkehr ausgelagert wird, steigert das die Aufenthaltsqualität im Grätzl und die Menschen werden weniger dazu animiert, in den autofreien Konsumtempel zu flüchten. Und wer gerne im Donauzentrum oder Marchfeldcenter sitzt, wird auch künftig aus dem Ortskern Aspern mit dem 26A dorthin gondeln.

38ger

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #168 am: 15. Januar 2024, 20:23:23 »
Und die Umweltverbundprojekte nützen halt nicht viel, wenn man trotzdem seinen Autobahn-Größenwahn auslebt. Wer Autoverkehr wirklich reduzieren möchte, muss den Straßenbau (außer Erschließungsstraßen) einstellen und konsequent zurückbauen: Schnellstraßen, Fahrspuren, Parkplätze. Alles andere führt nur dazu, dass der Verkehr insgesamt wächst, aber nicht, dass der Autoverkehr sinkt. Daran haben die Benzinbrüder und -schwestern von der roten ÖVP trotz aller gegenteiligen Beteuerungen kein Interesse.
Ich weiß nicht, was genau du willst. Nehmen wir das Beispiel Stadtstraße. Damit wird der Durchzugs-Autoverkehr aus den Ortskernen von Aspern und Eßling verbannt und es entsteht Platz für Straßenbahntrassen (25er!), Radwege, Parks/Begrünung, Spielplätze, breitere Gehsteige usw.
Die Autofahrer wiederum kommen ihrerseits auch schneller aus der Stadt raus.
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Nein, die Stadtstraße zieht zusätzlichen Autoverkehr an, Autofahrer legen mehr Strecke in derselben Zeit zurück, wodurch entferntere Ziele angesteuert werden und die nahe Umgebung entleert sich zugunsten von EKZ und Gewerbeparks. Wer auf Öffis, Fahrrad und zu Fuß gehen angewiesen ist erreicht diese aber schlechter, sodass letzten Endes nur der Autofahrer wirklich profitiert!
Und warum soll ich unnötig weit in ein EKZ oder einen Gewerbepark fahren, wenn ich meine Besorgungen auch in der Umgebung meines Wohnortes erledigen kann? Wenn der Autoverkehr ausgelagert wird, steigert das die Aufenthaltsqualität im Grätzl und die Menschen werden weniger dazu animiert, in den autofreien Konsumtempel zu flüchten. Und wer gerne im Donauzentrum oder Marchfeldcenter sitzt, wird auch künftig aus dem Ortskern Aspern mit dem 26A dorthin gondeln.

Das passiert in der Regel deshalb, weil dort eingekauft wird, wo es am günstigsten ist und EKZ, die auf der grünen Wiese errichtet werden haben weniger Kostendruck. Ist einer der Gründe warum Ortskerne aussterben. Ist bei fast allen Autobahnen, Schnellstraßen und Ortsumfahrungen beobachtbar.

haidi

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #169 am: 15. Januar 2024, 20:24:41 »
Nein, die Stadtstraße zieht zusätzlichen Autoverkehr an, Autofahrer legen mehr Strecke in derselben Zeit zurück, wodurch entferntere Ziele angesteuert werden und die nahe Umgebung entleert sich zugunsten von EKZ und Gewerbeparks. Wer auf Öffis, Fahrrad und zu Fuß gehen angewiesen ist erreicht diese aber schlechter, sodass letzten Endes nur der Autofahrer wirklich profitiert!
Und warum soll ich unnötig weit in ein EKZ oder einen Gewerbepark fahren, wenn ich meine Besorgungen auch in der Umgebung meines Wohnortes erledigen kann? Wenn der Autoverkehr ausgelagert wird, steigert das die Aufenthaltsqualität im Grätzl und die Menschen werden weniger dazu animiert, in den autofreien Konsumtempel zu flüchten. Und wer gerne im Donauzentrum oder Marchfeldcenter sitzt, wird auch künftig aus dem Ortskern Aspern mit dem 26A dorthin gondeln.
Die Stadtstraße ist in Fahrbahnbreite und Kurvenradien auf 70 km/h trassiert und eine Verbauung entlang dieser Straße zumindest derzeit nicht vorgesehen. Weiters wird es auch keine Gehsteige geben. Und was ich weiß, wird Radfahren verboten sein, man muss also sein Rad auf der Fahrbahn schieben.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

abc

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #170 am: 15. Januar 2024, 21:40:15 »
Und die Umweltverbundprojekte nützen halt nicht viel, wenn man trotzdem seinen Autobahn-Größenwahn auslebt. Wer Autoverkehr wirklich reduzieren möchte, muss den Straßenbau (außer Erschließungsstraßen) einstellen und konsequent zurückbauen: Schnellstraßen, Fahrspuren, Parkplätze. Alles andere führt nur dazu, dass der Verkehr insgesamt wächst, aber nicht, dass der Autoverkehr sinkt. Daran haben die Benzinbrüder und -schwestern von der roten ÖVP trotz aller gegenteiligen Beteuerungen kein Interesse.
Ich weiß nicht, was genau du willst. Nehmen wir das Beispiel Stadtstraße. Damit wird der Durchzugs-Autoverkehr aus den Ortskernen von Aspern und Eßling verbannt und es entsteht Platz für Straßenbahntrassen (25er!), Radwege, Parks/Begrünung, Spielplätze, breitere Gehsteige usw.
Die Autofahrer wiederum kommen ihrerseits auch schneller aus der Stadt raus.
So haben alle (!) Verkehrsteilnehmenden etwas davon. :lamp:
Nein, die Stadtstraße zieht zusätzlichen Autoverkehr an, Autofahrer legen mehr Strecke in derselben Zeit zurück, wodurch entferntere Ziele angesteuert werden und die nahe Umgebung entleert sich zugunsten von EKZ und Gewerbeparks. Wer auf Öffis, Fahrrad und zu Fuß gehen angewiesen ist erreicht diese aber schlechter, sodass letzten Endes nur der Autofahrer wirklich profitiert!
Und warum soll ich unnötig weit in ein EKZ oder einen Gewerbepark fahren, wenn ich meine Besorgungen auch in der Umgebung meines Wohnortes erledigen kann? Wenn der Autoverkehr ausgelagert wird, steigert das die Aufenthaltsqualität im Grätzl und die Menschen werden weniger dazu animiert, in den autofreien Konsumtempel zu flüchten. Und wer gerne im Donauzentrum oder Marchfeldcenter sitzt, wird auch künftig aus dem Ortskern Aspern mit dem 26A dorthin gondeln.

Das passiert in der Regel deshalb, weil dort eingekauft wird, wo es am günstigsten ist und EKZ, die auf der grünen Wiese errichtet werden haben weniger Kostendruck. Ist einer der Gründe warum Ortskerne aussterben. Ist bei fast allen Autobahnen, Schnellstraßen und Ortsumfahrungen beobachtbar.

Absolut richtig. Und das ist nur ein Aspekt: wenn dann S1 und S8 doch mal fertig sind, kommt man doch so schön schnell von Wien ins Marchfeld. Also kann man ja weiter rausziehen - es gibt also mehr Pendlerverkehr. Folglich wird bald der Ruf nach Entlastungsstraßen laut - und es sieht in Aspern und Essling genauso aus wie heute.

Wenn das Prinzip "Entlastung durch Schnellstraßen" so gut funktioniert - warum gibt es dann auf der Prager Straße bis heute keinen vernünftigen durchgehenden Radweg? Warum gibt es im inneren Teil kaum Bäume? Schließlich verläuft unmittelbar parallel die A22.

holzi

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #171 am: 15. Januar 2024, 21:49:20 »
Befürchtet ihr nicht einen Aufstand, wenn am Gürtel je eine Fahrspur wegkommt?

Nein. 50 Hansln die eine Initiative starten wo dann maximal 1000 Leute unterschreiben ja. Aber sonst weiß man aus x Befragungen genau woher der Wind in der Bevölkerung weht. Selbst in den Außenbezirken gibt es große Mehrheiten pro Rad, pro Öffis und pro Fußverkehr. Begrünungsmaßnahmen haben überall 80%+ Zustimmung. Es hat schon einen Grund warum man den Bau der Stadtstraße zu Beginn der Periode forciert hat und die Öffi Projekte jetzt alle zu Ende der Periode startet.

Wirklich pro Auto ist in Wien eine winzige Minderheit an Schreihansln und sonst niemand.

Werner1981

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #172 am: 15. Januar 2024, 21:58:51 »
Die verkehrspolitisch völlig jenseitige Einstellung des 8ers 1989 war doch auch mehrheitsfähig bzw. wurde einfach auf Kosten der Öffifahrer umgesetzt. Und die Kritik hallt bis heute nach. Vergessen wird gerade in dieser Sache also garantiert nicht (und vergeben schon gar nicht!).  :lamp:

Und genau das ist der Grund, warum der 8er nie kommen wird: man müsste eingestehen, dass die seinerzeitige Einstellung ein Fehler war. Welcher Politiker bzw. welche Partei nimmt das schon gerne auf seine/ihre Kappe?

Das würde man einfach mit einer selbst gebastelten Studie positiv verkaufen, die darstellt aufgrund welcher getroffenen Maßnahmen die Fahrgastzahlen derart gestiegen sind, dass es ein großer Erfolg ist eine neue Linie 8 einzuführen. So ziemlich alle damaligen Entscheidungsträger sind mittlerweile von uns gegangen, und außerhalb des Forums werden die Leute denen die Linie 8 noch etwas sagt naturgemäß auch immer weniger.

Aber die Frage stellt sich ohnehin nicht, da es keine ernsthaften Absichten gibt eine Linie 8 zu bauen.

abc

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #173 am: 15. Januar 2024, 22:00:06 »
Befürchtet ihr nicht einen Aufstand, wenn am Gürtel je eine Fahrspur wegkommt?

Nein. 50 Hansln die eine Initiative starten wo dann maximal 1000 Leute unterschreiben ja. Aber sonst weiß man aus x Befragungen genau woher der Wind in der Bevölkerung weht. Selbst in den Außenbezirken gibt es große Mehrheiten pro Rad, pro Öffis und pro Fußverkehr. Begrünungsmaßnahmen haben überall 80%+ Zustimmung. Es hat schon einen Grund warum man den Bau der Stadtstraße zu Beginn der Periode forciert hat und die Öffi Projekte jetzt alle zu Ende der Periode startet.

Wirklich pro Auto ist in Wien eine winzige Minderheit an Schreihansln und sonst niemand.

Letztlich zeigt ja sogar die "Stadtstraße", dass wirklich niemand mit den negativen Folgen des Autoverkehrs leben möchte, auch die überzeugtesten Autofahrenden nicht. Denn das Hauptargument war ja, dass man Essling und Aspern vom Autoverkehr entlasten müsse.

Im Grunde sind sich also alle einig: niemand möchte neben einer stark befahrenen Hauptstraße leben. Nur die Wege, die dahin führen, unterscheiden sich.

Bus

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #174 am: 16. Januar 2024, 07:29:57 »
Lt. meinen Informationen ist es geplant, östlich der Stadtstraße viele Gemeindewohnungen bzw. Genossenschaftswohnungen zu bauen. Dies war ein Hauptgrund, den Straßenbau durchzuziehen.

abc

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #175 am: 16. Januar 2024, 07:50:24 »
Lt. meinen Informationen ist es geplant, östlich der Stadtstraße viele Gemeindewohnungen bzw. Genossenschaftswohnungen zu bauen. Dies war ein Hauptgrund, den Straßenbau durchzuziehen.

Zugleich ist es auch geplant, den MIV deutlich zu reduzieren. Wenn man das ernstmeint, hätte das Bestandsnetz (natürlich ergänzt um Erschließungsstraßen für die neuen Grätzl) ausgereicht, um den zusätzlichen Autoverkehr aufzunehmen.

coolharry

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #176 am: 16. Januar 2024, 07:59:57 »
Lt. meinen Informationen ist es geplant, östlich der Stadtstraße viele Gemeindewohnungen bzw. Genossenschaftswohnungen zu bauen. Dies war ein Hauptgrund, den Straßenbau durchzuziehen.

Zugleich ist es auch geplant, den MIV deutlich zu reduzieren. Wenn man das ernstmeint, hätte das Bestandsnetz (natürlich ergänzt um Erschließungsstraßen für die neuen Grätzl) ausgereicht, um den zusätzlichen Autoverkehr aufzunehmen.

Nur wenn die Rechnung so ist, dass sich Zuzug und Rückgang der MIV Nutzung die Waage halten bzw. ein stärkerer Rückgang als Zuzug. Im 22. hast aber einen wesentlich stärkeren Zuzug als Rückgang. Und das über die nächsten 10-15 Jahre und auch schon die letzten 10-15 Jahre. Den MIV deutlich reduzieren und die Einwohnerzahl verdoppeln, das spießt sich halt ein bissl.

Als Beispiel: Der 22. Bezirk hatte 2002 (als man anfing den Vorgänger der Stadtstraße zu planen) 138.100 Einwohner. 2023 hatte der 22. Bezirk 212.658 Einwohner. Immerhin 74.558 Einwohner oder ~54% mehr.
Der 6. Bezirk hatte 2002 28.525 Einwohner und 2023 31.423 Einwohner. Das sind 2.898 Einwohner oder 10,15% mehr. Da ist es leicht den Modalsplit zu ändern weil der Rückgang der MIV Nutzung (aufgrund der Rahmenbedingungen weltweit) höher ist als der Zuzug. Auch im 22. verzichten immer mehr menschen aufs Auto, es sind aber weniger als neue Menschen dazu kommen. Von denen auch viele gar kein Auto haben, aber eben nicht alle.
Als kleines Beispiel: Eine Siedlung. Alles alte Siedlungshäuschen aus den 30-40iger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Teilweise durchsetzt mit ein paar größeren Einfamilienhäusern. So insgesamt um die 80 Häuser.
Sind also 80 Haushalte mit ~80 Autos. Jetzt wird daneben eine Mehrparteienwohnsiedlung errichtet. Auf der selben Fläche wo auf der einen Seite 80 Häuser stehen werden 250 Wohnungen errichtet. Durch die bessere Busanbindung verzichten ca. 50% der alten und neuen Bewohner auf die Benutzung des Autos. Sprich 40+125=165 Autos. Sind also über 50% mehr Autos als vorher obwohl weniger Leute das Auto nutzen als vorher.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

abc

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #177 am: 16. Januar 2024, 08:23:48 »
Lt. meinen Informationen ist es geplant, östlich der Stadtstraße viele Gemeindewohnungen bzw. Genossenschaftswohnungen zu bauen. Dies war ein Hauptgrund, den Straßenbau durchzuziehen.

Zugleich ist es auch geplant, den MIV deutlich zu reduzieren. Wenn man das ernstmeint, hätte das Bestandsnetz (natürlich ergänzt um Erschließungsstraßen für die neuen Grätzl) ausgereicht, um den zusätzlichen Autoverkehr aufzunehmen.

Nur wenn die Rechnung so ist, dass sich Zuzug und Rückgang der MIV Nutzung die Waage halten bzw. ein stärkerer Rückgang als Zuzug. Im 22. hast aber einen wesentlich stärkeren Zuzug als Rückgang. Und das über die nächsten 10-15 Jahre und auch schon die letzten 10-15 Jahre. Den MIV deutlich reduzieren und die Einwohnerzahl verdoppeln, das spießt sich halt ein bissl.

Als Beispiel: Der 22. Bezirk hatte 2002 (als man anfing den Vorgänger der Stadtstraße zu planen) 138.100 Einwohner. 2023 hatte der 22. Bezirk 212.658 Einwohner. Immerhin 74.558 Einwohner oder ~54% mehr.
Der 6. Bezirk hatte 2002 28.525 Einwohner und 2023 31.423 Einwohner. Das sind 2.898 Einwohner oder 1,02% mehr. Da ist es leicht den Modalsplit zu ändern weil der Rückgang der MIV Nutzung höher ist als der Zuzug.

Nun wäre es allerdings auch Aufgabe der Stadt Wien, dafür Sorge zu tragen, dass möglichst viele der neuen Einwohnerinnen (im Folgenden sind Männer immer mitgemeint) nicht ins Auto steigen: durch kurze, am besten zu Fuß und mit dem Fahrrad zurücklegbare Wege zu alltäglichen Zielen (Läden des kurz- und mittelfristigen Bedarfs, Ärztinnen, Schulen), gut ausgebaute Öffis, Rad- und Fußwege etc.

Wenn man natürlich das Autofahren möglichst attraktiv gestaltet, weil man praktisch direkt über die Autobahn vor die Tür fahren kann, entscheiden sich natürlich viele auch fürs Auto - und für weit entfernte Ziele, mit denen man mit dem Auto ja so gut hinkommt. Bis viele auf die Idee kommen und es dann plötzlich Staus gibt - aber dann zieht man natürlich nicht den Schluss, sich näher gelegene und mit dem Umweltverbund erreichbare Ziele zu suchen, sondern den weiteren Ausbau des Straßennetzes zu fordern.

So wird es auch in der Donaustadt kommen. Die Stadtautobahn samt Verlängerung ins Marchfeld und Lobautunnel wird kommen, durch neue Gewerbeparks und Fachmarktzentren entlang der neugebauten Straßen extrem viel Kaufkraft aus Wien abwandern, alle rumjammern, weil die Grätzlzentren aussterben, und weil ja so viel Verkehr ist, ist leider, leider in den "entlasteten" Stadtteilen doch kein Platz für den 25er, Busspuren oder Radwege. Der Asperner Ortskern wird auch 10 Jahre nach Eröffnung der Donaustadtautobahn so aussehen wie heute und der 25er niemals kommen. Den brauchen die Autofanatikerinnen von der SPÖ nur, um ihre Autobahn durchzusetzen. (Ich hoffe natürlich, mich zu irren.)

Der jüngste Abschnitt der Sonnenallee ist doch mal wieder bezeichnend: natürlich gibt es auch hier wieder Parkplätze im öffentlichen Straßenraum, dafür ist die "Radinfrastruktur" ein schlechter Witz (zu schmal, im Dooringbereich, ohne physische Abgrenzung, damit sind Radfahrende zum Abschuss freigegeben), und natürlich hat man es mal wieder nicht geschafft, die Bushaltestellen mit Wartehäuschen auszustatten. Soll der Pöbel doch im Regen stehen.

Eine Frage noch: Was haben eigentlich die z.B. entlang der U2 zwischen Donau und Aspernstraße entstandenen Grätzl mit der Donaustadtautobahn zu tun? Denn die sind in die Bevölkerungsentwicklung der Donaustadt natürlich mit eingerechnet.

Ferry

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #178 am: 16. Januar 2024, 08:36:03 »
Wenn genug Zeit vergangen ist und die damals Verantwortlichen unter der Erde liegen, dann ist das auch kein Problem mehr. Siehe 72er, der scheitert an NÖ und nicht an Wien.

Sagen wir so: er scheitert derzeit an NÖ, und die Wiener verstecken sich dahinter. Wäre NÖ einverstanden, würde Wien garantiert etwas finden, was die Realisierung des 72ers "leider momentan" unmöglich macht. Außerdem geht es in der Diskussion u.a. auch um die Finanzierung der Streckenerhaltung, also um die Kosten für den laufenden Betrieb, und da gibt es m.W. immer noch unterschiedliche Auffassungen (so wie seinerzeit beim 360er - und was daraus geworden ist, wissen wir ja!).
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

coolharry

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Re: Wiedereinführung Linie 8
« Antwort #179 am: 16. Januar 2024, 08:39:50 »
Eine Frage noch: Was haben eigentlich die z.B. entlang der U2 zwischen Donau und Aspernstraße entstandenen Grätzl mit der Donaustadtautobahn zu tun? Denn die sind in die Bevölkerungsentwicklung der Donaustadt natürlich mit eingerechnet.

Auch aus diesen Grätzeln fahren Leute mit dem Auto, nicht so viele wie aus anderen Gebieten aber auch dort wohnen nicht nur Öffinutzer, trotz U-Bahn vor der Nase. Sie verstopfen halt dabei aber halt eher die Stadlauer Straße. Die Schleichwege die hinten beim Mühlwasser vorbei zur Kaisermühlenstraße und Neuhaufenstraße führen sprechen ein deutliches Bild. Die dort gesichteten GF Kennzeichen ein weiteres. Ja der Verkehr von weiter draussen verteilt sich im Bezirk.
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