Autor Thema: Das Forum ist in Gefahr?  (Gelesen 52565 mal)

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60er

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Re: Das Forum ist in Gefahr?
« Antwort #60 am: 15. April 2019, 13:03:17 »
Was auch der einzige Grund für das geplante Gesetz sein dürfte. Nachdem der Standard das nicht überleben würde, wäre die österreichische Medienlandschaft (bis auf Exoten wie Falter etc.) erzkonservativ bis stramm rechts.
Von dem Gesetz wären aber auch alle Zeitungen betroffen, die mehr als 50.000 Euro Presseförderung beziehen. Also müsste z.B. auch das ungustiöse Kroneforum dann Klarnamen und Echtdaten seiner User ermitteln.

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Re: Das Forum ist in Gefahr?
« Antwort #61 am: 15. April 2019, 13:46:17 »
Gegen ein Kritik hat auch niemand etwas. Nur was in so manchen Foren abgeht, das ist mehr als grenzwertig. Und das man sich dann gegen diese Beschuldigungen wären kann, finde ich nicht schlecht, dass man nachvollziehen kann, wer das geschrieben hat.
Doch, die aktuelle Regierung hat was gegen sachliche Kritik - ich erinnere nur an „Ein Blödsinn, was Sie da reden“ oder ist zumindest immun dagegen - siehe Rauchverbot.

Nicht vergessen: die überwiegende Mehrzahl der Hasspostings (ich bilde mir ein, irgendeine Zahl jenseits der 90 % gelesen zu haben) findet unter Klarnamen statt! Und vom Rest kann man den Urheber wohl in vielen Fällen über die E-Mail-Adresse, mit der er beim Betreiber der jeweiligen Plattform registriert ist, auch ausforschen.

Die Leute, die wirklich unerkannt bleiben wollen, werden auch nach Einführung einer derartigen Registrierungspflicht einen Weg finden. Somit ist das einzige, was bleibt, eine Überwachung all jener, die nur ihre Meinung kundtun wollen. Und das öffnet staatlichem Missbrauch Tür und Tor.

Ich bleibe dabei: ein derartiges Gesetz ist ein Anschlag der Regierung auf die Meinungsfreiheit.

Der einzige Lichtblick: die aktuell kommunizierten Ideen strotzen dermaßen von technischer und juristischer Inkompetenz, dass zu hoffen ist, dass die Umsetzung schon daran scheitert. Aus derzeitiger Sicht widerspricht die geplante Regelung nicht nur der DSGVO...

Die Frage ist, was nach der Registrierungspflicht kommt. Du weißt sicherlich, dass in manchen Ländern Kritik an der Regierung schon strafbar ist. Ich traue Strache und Kickl durchaus zu, davon zu träumen.
Die Regierung ist derzeit dem Vernehmen nach bemüht, die in der EU derzeit verbotene Vorratsdatenspeicherung wieder zu legalisieren. Und ich bin mir sicher, dass die Konservativen anderer Länder (Ungarn, Deutschland, Polen,...) dem nicht im Wege stehen werden, sondern laut Beifall klatschen.


Abgesehen davon, dass die aktuellen Versuche in Österreich klar durchsichtige Aktionen sind, Kritiker der Regierung mundtot zu machen, sollte man immer eines im Hinterkopf behalten: „Wer Freiheit für Sicherheit aufgibt, wird am Ende beides verlieren.“
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.

68er

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Re: Das Forum ist in Gefahr?
« Antwort #62 am: 15. April 2019, 15:36:13 »
Von dem Gesetz wären aber auch alle Zeitungen betroffen, die mehr als 50.000 Euro Presseförderung beziehen. Also müsste z.B. auch das ungustiöse Kroneforum dann Klarnamen und Echtdaten seiner User ermitteln.
Ja, aber nur der Standard lebt alleine vom Online-Auftritt und dessen Forum. Die Krone wäre weiterhin profitabel, weil sie noch genug gedruckte Exemplare verkaufen und die Leute das Online-Angebot auch ohne Forum nutzen würden.

60er

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Re: Das Forum ist in Gefahr?
« Antwort #63 am: 15. April 2019, 16:03:11 »
Ja, aber nur der Standard lebt alleine vom Online-Auftritt und dessen Forum. Die Krone wäre weiterhin profitabel, weil sie noch genug gedruckte Exemplare verkaufen und die Leute das Online-Angebot auch ohne Forum nutzen würden.
Ich hoffe, dass es dann wenigstens einen Aufschrei in der Bevölkerung gibt, wenn über Jahrzehnte liebgewonnene Online-Dienste aus rechtlichen Gründen plötzlich nicht mehr verfügbar sein werden. Dass sich unsere rechtspopulistische Bundesregierung zum Glück auch (noch) nicht alles erlauben kann, zeigt aktuell die Abänderung des Sozialhilfegesetzes, dass Bedürftigen die erhaltenen Sach- und Geldspenden nun doch nicht wie ursprünglich angedacht von der Sozialhilfe abgezogen werden sollen.

darkweasel

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Re: Das Forum ist in Gefahr?
« Antwort #64 am: 15. April 2019, 19:47:17 »
Ja, aber nur der Standard lebt alleine vom Online-Auftritt und dessen Forum. Die Krone wäre weiterhin profitabel, weil sie noch genug gedruckte Exemplare verkaufen und die Leute das Online-Angebot auch ohne Forum nutzen würden.
Ich hoffe, dass es dann wenigstens einen Aufschrei in der Bevölkerung gibt, wenn über Jahrzehnte liebgewonnene Online-Dienste aus rechtlichen Gründen plötzlich nicht mehr verfügbar sein werden. Dass sich unsere rechtspopulistische Bundesregierung zum Glück auch (noch) nicht alles erlauben kann, zeigt aktuell die Abänderung des Sozialhilfegesetzes, dass Bedürftigen die erhaltenen Sach- und Geldspenden nun doch nicht wie ursprünglich angedacht von der Sozialhilfe abgezogen werden sollen.
Ja, nur überschätzt du mE das Interesse der Wählerschaft an Fragen der digitalen Freiheit. Dass irgendwelche Online-Dienste nicht mehr verfügbar sind, merken die Leute erst nachher, wenn das Gesetz schon in Kraft ist und es zu spät ist; davor versteht der Durchschnittsbürger leider nicht, worum es überhaupt geht. Das mit den Bedürftigen und den Geldspenden verstehen die Leute relativ schnell und sie können auch schneller einsehen, warum sie das für falsch halten; das Thema ist nicht besonders komplex und hat keine internationalen Implikationen. Davon abgesehen gibt es leider bei Fragen, wo es nur darum geht, wie viel Umverteilung es geben soll, von Opposition und Medien viel mehr Aufschrei als bei Fragen, die die Grundfeste der modernen liberalen Demokratie erschüttern (wie zB das, was wir hier diskutieren)

Wir erleben jetzt halt einfach die Reaktion der bislang Mächtigen, der ehemaligen Informationsmonopolisten, dagegen, dass der freie Austausch von Informationen im Internet ihre Macht bedroht. Deshalb haben Zeitungen die Uploadfilter durchgebracht, deshalb will die Bundesregierung die Möglichkeit haben, die Daten von Kritikern einfacher zu haben, und in ein paar Monaten bis Jahren kann dieses Forum wahrscheinlich endgültig zusperren, denn dann wird wahrscheinlich im Europäischen Parlament eine Verpflichtung beschlossen, "terroristische Propaganda" (was auch immer das sein mag) innerhalb einer Stunde zu löschen, wenn man darauf aufmerksam gemacht wird - kein kleiner Betreiber kann im Falle des Falles so schnell reagieren, nur die großen sozialen Medien bleiben über, und werden halt dann zu den neuen Informationsmonopolisten, die man gut kontrollieren kann! Anderswo ist es auch nicht besser, mit dem deutschen NetzDG, Netzsperren im Vereinigten Königreich, den russischen Abschottungsversuchen; selbst in den ansonsten in solchen Fragen vorbildlichen USA wurde irgendwann in den letzten Jahren die sonst sehr fortschrittliche Haftungsfreiheit von Seitenbetreibern eingeschränkt!

Optimismus sehe ich in der derzeitigen Welt als Form von Informationsmangel an. Ich hoffe, mit allem, was ich in diesem Thread geschrieben habe, am Ende Unrecht zu haben.

WVB

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Re: Das Forum ist in Gefahr?
« Antwort #65 am: 15. April 2019, 20:09:55 »
Nachdem der Standard das nicht überleben würde, wäre die österreichische Medienlandschaft (bis auf Exoten wie Falter etc.) erzkonservativ bis stramm rechts.
Wäre allerdings kein großer Verlust weil der Standard in den letzten Jahren qualitativ massiv abgebaut hat.

- 80% kopierte/gekürzte APA-Meldungen die oft mit Rechtschreibfehlern versehen sind (hat weder der APA-Schreiber noch der Standard-Kopierer gelesen)
- 19% eigene Artikel/Kommentare die man lieber nicht lesen sollte. Von wirren Webmix-Artikeln mit Verweis auf Buzzfeed über die halblustigen Albenrezensionen, die noch unlustigeren Gastrokritiken, TCM-Kochrezepte, skurille Produkttests, 10 Tiny-House-Artikel pro Woche, 50 Apple-Artikel pro Monat, nervige GIPHY-GIFs bei Quiz-Artikeln, Clickbait-Überschriften im VICE-Style bis zu den täglichen Doubletten (stimmen sich die Redakteure untereinander nicht ab?!) und natürlich den oft fragwürdigen Ansichten der Redakteure bei den Kommentaren
- 1% Lesenswerte Artikel mit einer entsprechenden Länge

Und natürlich die nervigen, großflächigen Werbungen die man nicht blockieren kann weil man dann keine Artikel mehr sieht. Mir fällt außer der chronologischen Übersicht für die Artikel kein Grund ein warum man den Online-Standard lesen sollte. Sicher nicht wegen der journalistischen Qualität. Höchstens weil man (verständlicherweise) nicht bei der Krone oder oe24 vorbeischauen will.

haidi

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Re: Das Forum ist in Gefahr?
« Antwort #66 am: 15. April 2019, 21:13:00 »
Und natürlich die nervigen, großflächigen Werbungen die man nicht blockieren kann weil man dann keine Artikel mehr sieht.
die kannst blockieren, wenn du ein Online"Abo" nimmst.
Allerdings: Ich hab auch die Werbungen auf dem Bildschirm, mir fallen sie nicht auf, weil ich mich auf die Texte konzentriere und damit ist die rechte Bildschirmhälfte ausgeblendet.
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60er

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Re: Das Forum ist in Gefahr?
« Antwort #67 am: 16. April 2019, 00:11:00 »
Und natürlich die nervigen, großflächigen Werbungen die man nicht blockieren kann weil man dann keine Artikel mehr sieht. Mir fällt außer der chronologischen Übersicht für die Artikel kein Grund ein warum man den Online-Standard lesen sollte. Sicher nicht wegen der journalistischen Qualität. Höchstens weil man (verständlicherweise) nicht bei der Krone oder oe24 vorbeischauen will.
Der Hauptgrund ist natürlich das Forum darunter. Wenn das wegfällt, wäre das ein enormer Verlust und die Seite könnte zusperren.

Und ja, Foren wie dieses können auch zusperren, sollte das Leistungsschutzrecht und der Uploadfilter so kommen, wie kürzlich von der EU beschlossen. Es wäre unglaublich wichtig, die Konservativen bei der EU-Wahl dafür abzustrafen, die das im EU-Parlament durchgedrückt haben. Wird aber leider nicht passieren.

Inventar

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Re: Das Forum ist in Gefahr?
« Antwort #68 am: 16. April 2019, 09:58:10 »
Nachdem reddit um die 330 Millionen registrierte Accounts hat und auch mehrere aktive österreichische Foren knackt die Seite diese Grenze sicherlich.
Ich stelle einmal die Behauptung auf, dass die meisten auch bei r/Austria dabei sind und da gibt es nur rund 62.000 Mitglieder und es sind sicher auch einige Nicht-Österreicher dabei.

Das einzige Forum mit mehr als 100.000 registrierte Nutzern in Ö wird wohl nur jenes vom Standard sein.
Ich kenne noch eines, und die haben um die 400.00 registrierte User. Und da könnt ich mir vorstellen die Meisten wollen lieber anonym bleiben.

WVB

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Re: Das Forum ist in Gefahr?
« Antwort #69 am: 16. April 2019, 10:33:08 »
Ich kenne noch eines, und die haben um die 400.00 registrierte User. Und da könnt ich mir vorstellen die Meisten wollen lieber anonym bleiben.
Stimmt an das ("Hobby"-) Forum habe ich nicht gedacht. Wobei da bei den 412.865 Mitgliedern bestimmt auch zahlreiche Karteileichen dabei sind aber sicher nicht so viele dass es am Schluss weniger als 100.000 wären.

Der Hauptgrund ist natürlich das Forum darunter. Wenn das wegfällt, wäre das ein enormer Verlust und die Seite könnte zusperren.
Da sorgt man aber schon selber dafür beim fleißigen Löschen, zeitversetzten Freischalten oder wenn ich an das vor kurzem eingeführt ForumX denke wo man die Beiträge nicht mehr nach der Bewertung sortieren kann und wo Beiträge nach 24 Stunden verschwinden können.

60er

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Re: Das Forum ist in Gefahr?
« Antwort #70 am: 16. April 2019, 10:45:00 »
Da sorgt man aber schon selber dafür beim fleißigen Löschen, zeitversetzten Freischalten oder wenn ich an das vor kurzem eingeführt ForumX denke wo man die Beiträge nicht mehr nach der Bewertung sortieren kann und wo Beiträge nach 24 Stunden verschwinden können.
Also ich hatte damit eigentlich noch nie Probleme. Bin seit 2006 dort registriert und von mehr als 13.000 Postings wurden bei mir 88 gelöscht.

moszkva tér

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Re: Das Forum ist in Gefahr?
« Antwort #71 am: 17. April 2019, 05:29:47 »
Mit Klarnamen wäre auf jeden Fall eine Einschränkung gegeben, selbst in einem Forum wie diesen. Welcher Mitarbeiter der WL würde sich noch trauen, frei zu diskutieren, Informationen weiterzugeben und gegebenenfalls auch Kritik zu üben, wenn jederzeit vom Arbeitgeber sein echter Name herausgefunden werden kann?
Man darf nicht nur an politisch kritische Themen denken. Es wäre auf jeden Fall eine Einschränkung für soziale oder psychische Gruppen, die nicht zum Mainstream gehören. Müssen sich jetzt Mitglieder von Fachforen für zum Beispiel Transsexualität oder psychische Probleme namentlich bloßstellen lassen?


haidi

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Re: Das Forum ist in Gefahr?
« Antwort #72 am: 17. April 2019, 08:31:21 »
Mit Klarnamen wäre auf jeden Fall eine Einschränkung gegeben, selbst in einem Forum wie diesen. Welcher Mitarbeiter der WL würde sich noch trauen, frei zu diskutieren, Informationen weiterzugeben und gegebenenfalls auch Kritik zu üben, wenn jederzeit vom Arbeitgeber sein echter Name herausgefunden werden kann?
Man darf nicht nur an politisch kritische Themen denken. Es wäre auf jeden Fall eine Einschränkung für soziale oder psychische Gruppen, die nicht zum Mainstream gehören. Müssen sich jetzt Mitglieder von Fachforen für zum Beispiel Transsexualität oder psychische Probleme namentlich bloßstellen lassen?
Auch wenn ich gegen die Registrierungspflicht bin: im Forum darf man einen Nick verwenden und muss nicht den Klarnamen posten.
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Paulchen

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Re: Das Forum ist in Gefahr?
« Antwort #73 am: 17. April 2019, 09:52:55 »
Mit Klarnamen wäre auf jeden Fall eine Einschränkung gegeben, selbst in einem Forum wie diesen. Welcher Mitarbeiter der WL würde sich noch trauen, frei zu diskutieren, Informationen weiterzugeben und gegebenenfalls auch Kritik zu üben, wenn jederzeit vom Arbeitgeber sein echter Name herausgefunden werden kann?
Man darf nicht nur an politisch kritische Themen denken. Es wäre auf jeden Fall eine Einschränkung für soziale oder psychische Gruppen, die nicht zum Mainstream gehören. Müssen sich jetzt Mitglieder von Fachforen für zum Beispiel Transsexualität oder psychische Probleme namentlich bloßstellen lassen?
Auch wenn ich gegen die Registrierungspflicht bin: im Forum darf man einen Nick verwenden und muss nicht den Klarnamen posten.

Ja, allerdings muss der Forenbetreiber gemäß der vorliegenden Gesetzesvorlage unter bestimmten Voraussetzungen die Daten des Benutzers an Dritte (und nicht nur an Behörden) herausgeben (z.B. jemand gibt an, durch ein Posting beleidigt worden zu sein, und möchte daher eine Privatklage anstreben).

Klingelfee

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Re: Das Forum ist in Gefahr?
« Antwort #74 am: 17. April 2019, 10:58:13 »
Mit Klarnamen wäre auf jeden Fall eine Einschränkung gegeben, selbst in einem Forum wie diesen. Welcher Mitarbeiter der WL würde sich noch trauen, frei zu diskutieren, Informationen weiterzugeben und gegebenenfalls auch Kritik zu üben, wenn jederzeit vom Arbeitgeber sein echter Name herausgefunden werden kann?
Man darf nicht nur an politisch kritische Themen denken. Es wäre auf jeden Fall eine Einschränkung für soziale oder psychische Gruppen, die nicht zum Mainstream gehören. Müssen sich jetzt Mitglieder von Fachforen für zum Beispiel Transsexualität oder psychische Probleme namentlich bloßstellen lassen?
Auch wenn ich gegen die Registrierungspflicht bin: im Forum darf man einen Nick verwenden und muss nicht den Klarnamen posten.

Ja, allerdings muss der Forenbetreiber gemäß der vorliegenden Gesetzesvorlage unter bestimmten Voraussetzungen die Daten des Benutzers an Dritte (und nicht nur an Behörden) herausgeben (z.B. jemand gibt an, durch ein Posting beleidigt worden zu sein, und möchte daher eine Privatklage anstreben).

Mit den an Dritte wäre ich vorsichtig. Denn ich bin mir da nicht sicher, ob diese Anforderung der Daten dann nicht sehr wohl über eine Behörde gehen muss.

Sprich du machst bei Gericht die Anzeige geben den User XYZ und die Behörde prüft dann erst einmal, ob diese Anzeige überhaupt rechtsgültig ist und fordert dann den Betreiber des Forum auf, die Daten herauszugeben.

Nur du als Privatmann glaube ich kaum, dass du diese Daten bekommst. 

Das ist auch im Straßenverkehr so. Du kannst auch immer nur Anzeige gegen Unbekannt machen (Autolenker) und erst im Zuge Strafverfahren bekommst  du auch die Daten des Lenker.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen