Heute hatte ich offenbar den richtigen Riecher für Störungen- irgendwie war ständig eine.
Am Vormittag stand E1 4522 als 1er mit eingeschalteten Warnblinkern quer über der Babenbergerstraße in Fahrtrichtung Oper. Der rechte Teil des Bugs sah etwas eingedrückt aus, es war aber nichts zu sehen, was auf einen Unfall hindeutete. Es hatte sich allerdings schon ein kleiner Konvoi gebildet. Ich saß im 1er in die Gegenrichtung, daher konnte ich nicht weiterverfolgen, was geschah.
Bei der Bellaria angekommen, fiel mir ein E1 als 2er auf, der aufgrund der Störung offenbar den Auftrag erhalten hatte, dort zu wenden. Er stand in der Bellaristraße vor der Weiche zum Innenring und versäumte eine, zwei, drei Grünphasen. Auch hier stauten sich schnell zwei 49er, ein 48A und ein 46er an. Ein Blick nach oben verriet eine mögliche Ursache: der Zug stand genau unter dem Streckentrenner. Ich weiß nicht, ob es sich hier um einen unüberbrückbaren handelt und konnte das Spielchen auch nicht weiter verfolgen (der Fahrer war inzwischen schon zweimal mit Weichenkrücke (!) ausgestiegen und hatte sich am Zug zu schaffen gemacht), da ich in den inzwischen nicht am Gleiskörper kommenden 48A einstieg.
Nach einer störungsfreien Fahrt mit dem 1er zur Oper (nur das RBL zeigte ärgste Phantasiezeiten an) ging es bei der Rückfahrt Richtung Prater wieder rund. Bei der Stadiongasse stand ein Haufen verwirrter Fahrgäste, die nicht wußten was los sei - der Fahrer des unmittelbar vor meinem B stehenden E1 der Linie 1 hatte alle aussteigen lassen. Ich ging nach vor und sah mir die Garnitur genauer an. Da war nichts. Doch ein Blick nach oben brachte wieder die - diesmal sicher richtige - Lösung: da hatte wohl jemand vergessen, die Weiche umzustellen. Das vordere Drehgestell stand schon zu zwei Dritteln in der nach links gerichteten Weiche. Dieser Jemand, der Fahrer des E1, versuchte indes, nicht faul, die Weiche unter dem Zug (!) umzustellen, was natürlich schwer hinhauen konnte. Mittlerweile hatte sich wieder einmal ein Konvoi gebildet und neugierige Fahrer anderer Züge gingen nach vorne, um zu schauen, was los war. Nachdem der Fahrer des E1 noch ein paar Mal versuchte, die Weiche unter dem Zug zu stellen, gab er schließlich auf und folgte dem Rat eines Kollegen, den Zug doch etwas zurückzuschieben. Gesagt, getan, mit vereinten Kräften gings ab zum Rangierfahrschalter und der Zug setzte sich in Bewegung. Doch der Hinterzug - mein B - stand zu nahe am Vorderzug und das Drehgestell des E1 konnte erwartungsgemäß nicht "befreit" werden. Und dann endlich - die herbeigerufene Funkstreife hatte die rettende Idee: sie gab dem - mittlerweile leicht nervösen - Fahrer den Auftrag, am Uhlplatz zu wenden. Da die Freiphase in die Stadiongasse irgendwie nicht kam, wurde noch diskutiert, ob man die am Ring fahrenden Autos aufhalten solle, der Plan aber dank doch erscheinender Freiphase wieder verworfen.
Soweit meine kurzweiligen Erlebnisse heute - eine Heimfahrt kommt noch, wer weiß, was mir da zustößt. Zum Glück hab ichs heute nicht eilig.
