Eine Art Metallgrat hatte sich vom rechten vorderen Radreifen am ersten Drehgestell des Triebwagens gelöst (der Rüstwagenwerkstattler nannte es "Radbärtl" oder so) und hat schlagende Geräusche verursacht. Der Jungbeweger hatte daraufhin Angst zu entgleisen und unterließ die Weiterfahrt. Der Werkstattler griff nur kurz zum Radreifen und zog das Ding (das aus kurzer Entfernung aussah wie ein ca. 1 m langes Stück Draht) locker heraus, sodann konnte die Verkehrsaufnahme erfolgen.
"Radbörtel" nennt man das. Das fällt immer wieder an, normalerweise fallen die Dinger irgendwann während der Fahrt ab und landen irgendwo neben dem Gleis, wo man sie auch finden kann. Es gibt auch "Schienenbörtel", welche an den äußeren Kanten der Schienenköpfe entstehen und dort wegbrechen. Es ist in beiden Fällen überschüssiges Material, das durch die ständige Walkbewegung anfällt, welche durch das Abrollen des Rades auf der Schiene entsteht. So ein Wagen ist schließlich ziemlich schwer und der Druck auf die Räder und Schienen entsprechend hoch.
Dass der Wagenbeweger so panisch reagiert hat, spricht wieder einmal für die "gute" und umfassende Ausbildung, die derzeit dem neuen Personal geboten wird! Und man sieht wieder einmal, es sind oft/meist nicht echte Wagengebrechen, sondern mangelnde Kenntnisse und Erfahrung des befassten Fahr- und Aufsichtspersonals, die zu Störungen und Ausfällen führen.
