Ich weis nicht, was du meinst mit Ausreizen der maximalen Arbeitszeit. Auf der Linie 18 hast du zum Beispiel eine Rundenzeit von rund 80 min. Das bedeutet 2 Runden kein Problem. Wenn ich aus welchen Grund auch immer nach 2 Runden meine Pause nicht antreten kann und ein 3 Runde antreten, DANN komme ich drüber. Sollen die WL deshalb jetzt die Pläne so gestalten, dass die Fahrer nur mehr eine Runde drehen dürfen?
Der 18er ist ein gutes Beispiel, denn es geht weniger drum, dass der Fahrer nach zwei Runden seine Pause nicht antreten kann, sondern dass er durch Kurzführungen, Störungsaufenthalte etc. zeitmäßig schon zweieinhalb Runden verbraten hat. Wenn der Dienstplan zwei Runden vorsieht, ist also genügend Zeitpolster vorhanden.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass man dem Fahrpersonal insgesamt mehr Pausenzeit zubilligt, aufgeteilt in die gesetzliche Pause und eine zusätzliche, von mir aus als Bereitschaft bezeichnete, Zeit. Dann hat man nicht mehr das Problem, dass ein zu spät abgelöster Fahrer um seine Pause umfällt, da das durch die Bereitschaftszeit ausgeglichen wird. Zudem kann man den Kollegen bei Bedarf auch schon früher auf einen anderen Zug aufsteigen lassen. Und als positiver externer Effekt ist auch eine Anhebung des Betriebsklimas zu verzeichnen.
Das Problem ist nicht, wenn Fahrer auf Grund von Verspätungen ihre Pausen nicht antreten können. Denn wenn ein Fahrer in Folge von Verspätungen in die Pause geht, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass er dann verspätet einen Zug wieder übernimmt recht hoch. Und auch wenn, sein Zug dann planmässig ist, ist die Pause oft noch so lange, dass auch das kein Problem ist. Das Problem ist nur dann, wenn die Züge wegen einer Störung durchgemischt werden und die Fahrer dann in einer anderen Reihenfolge zur Ablösestelle kommen, als lt. Fahrplan vorgesehen.
Dann wird auch jetzt schon das aufsteigende Fahrpersonal in einer anderen Reihenfolge als eigentlich vorgesehen ab und der verspätete Fahrer wird dann mittels einer Kurzführung richtig gereiht.
Von einem im Plan vorgesehen Bereitschaft halte ich nichts, da meistens der Bereitschaftsfahrer dann erst nicht verwendet werden kann, weil er dann womöglich für seine planmässige Fahrt fehlt.