Autor Thema: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden  (Gelesen 56938 mal)

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #150 am: 26. April 2019, 14:23:08 »
Die schnellen Züge zwischen Westbahnhof und Amstetten via Tullnerfeld wurden marketingtechnisch als „REX 200“ beworben. Mit der Umstellung auf CityJets änderte man dies logischerweise auf „REX PLUS“ (die hier gemeinten „REX 160“), um diese von den „normalen“ REX zu unterscheiden. Mittlerweile ist auch das PLUS wieder weggefallen, das sind heute normale REX.

Weder REX200 noch REX+ waren jemals offizielle Zugklassen, sondern nur Marketingnamen. Das hat sich bis heute nicht geändert.

An Wagen wird dort ja nicht gespart.

Naja, warum auch? Die Kapazität wird sicher erforderlich sein. Ähnlich lange Züge gab es auch am REX200, soland der noch mit FV-Wagen verkehrte.

Dem VDV der Ostregion nach will man die REX Plus zur Zuggattung IRX - InterRegioEXpress aufsteigen lassen.

Das würde u.a. den Vorteil bringen, eindeutig und in allen Informationskanälen feststellen zu können, welcher der beiden in St. Pölten zur selben Zeit am selben Bahnsteig stehenden Züge über Tullnerfeld und welcher über Neulengbach nach Wien verkehrt (Fahrzeitunterschied: knappe 30 Minuten).

Signalabhängigkeit

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #151 am: 26. April 2019, 14:43:01 »
Am selben Bahnsteig stehen sie nicht, der Wienerwald-REX fährt von Bahnsteig 4, der beschleunigte von Bahnsteig 2.

Aber du hast recht, eine Unterscheidung wäre fein, könnten auch Liniennummern sein. Bin da auch schon darübergestolpert :D

towot

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #152 am: 30. April 2019, 10:24:19 »
Nach dem Durchlesen des ganzen Threads kommen mir folgende Fragen/Gedanken:

* Das Hauptproblem der Stammstrecke sehe ich im langsamen Fahrgastwechsel, der hauptsächlich durch nicht adäquates Rollmaterial bedingt ist. Vor Allem sind die DoStos mit den engen Türen und Stiegen ein Problem. Die Abfertigung durch den Zugchef kostet weitere paar Sekunden. Dies führt in der HVZ oft zu Rückstaus und Verspätungen. Wie schon oft hier geschrieben, sind die CityJets in diesem Punkt alles andere als ideal. Da hilft auch kein ETCS...
Insofern befürchte ich, dass die angekündigten DoSto-Triebwagen ähnliche Probleme verursachen können. Auch wenn die Türen und Auffangräume großzügiger gestaltet werden, dauert es einfach länger, bis die Fahrgäste über die Stiege runter kommen.

* Ich erinnere mich, gelesen zu haben, dass der 40er zwischen Rennweg und Wien Mitte signalbedingt ist. Würde ETCS eine Besserung bringen? Auch, wenn es sich nur um Sekunden handelt...

* Auf der Neubau-Strecke Praterstern - Traisengasse ist angeblich ein 80er. Ich glaube mich zu erinnern, dass die Altbaustrecke eine 10er oder gar 12er Tafel hatte. Warum hat man reduziert? Auch wenn es nur Sekunden sind, unterschätzen wir die subjektive Wahrnehmung einer Schnellbahn nicht. Von der Norbahn kommend ist man schneller in der Stadt, wenn man in Leopoldau und nicht erst am Praterstern in die U1 umsteigt. Bei vielleicht doppelt so vielen Halten...

* Da das Kreuzen Kapazitäten kostet und mehrere Gleise belegt: Bringt ETCS hier eine Verbesserung, oder ist das signalunabhängig?

* Hätte man die WB nicht bis Floridsdorf fahren lassen können, da eh eine Schattentrasse existiert, und wo das Einziehen und Wenden einfacher ist, oder sogar bis Süssenbrunn, wo freie Bahnsteigkanten existieren. Man hätte sich das kritische Kreuzen beim Praterstern erspart.

* Das Abfahren einzelner Züge Vom Bahnsteig 5 in Floridsdorf halte ich aus Fahrgastsicht für ein Missverständnis und ist hoffentlich betrieblich bedingt. In meinen Augen wäre der Bahnsteig ideal für die WB.

* Sofern Floridsdorf zum Einziehen und Wenden gut geeignet ist, sehe ich es im Meidling kritischer, weil dort der vom Süden und Westen kommende FV häufig Verspätungen beim Warten auf eine freie Bahnsteigkante aufreißt. Die Pottendorfer Linie bringt wahrscheinlich eine Entlastung, ein drittes Gleis bis Liesing und Wenden ebendort wäre auch eine Lösung, die in Meidling Bahnsteigkanten frei machen würde.

* Der Umstand, dass St.Marx und die Geiselbergstrasse keinen 15 Minuten Takt haben, ist eine Frechheit. Durch das Taktgefüge der Stammstrecke, den CAT und den FV ab Kaiserebersdorf wahrscheinlich unrealistisch. Hätte man in Schwechat noch eine Bahnsteigkante, könnte man vielleicht dort wenden.

MK

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #153 am: 30. April 2019, 11:14:55 »
* Das Hauptproblem der Stammstrecke sehe ich im langsamen Fahrgastwechsel, der hauptsächlich durch nicht adäquates Rollmaterial bedingt ist. Vor Allem sind die DoStos mit den engen Türen und Stiegen ein Problem. Die Abfertigung durch den Zugchef kostet weitere paar Sekunden. Dies führt in der HVZ oft zu Rückstaus und Verspätungen. Wie schon oft hier geschrieben, sind die CityJets in diesem Punkt alles andere als ideal. Da hilft auch kein ETCS...
Insofern befürchte ich, dass die angekündigten DoSto-Triebwagen ähnliche Probleme verursachen können. Auch wenn die Türen und Auffangräume großzügiger gestaltet werden, dauert es einfach länger, bis die Fahrgäste über die Stiege runter kommen.

Ich habe S-Bahn-Mischbetrieb mit Talent 2 und Lok+Doppelstockwagen auf der S-Bahn Mitteldeutschland miterlebt, als das Netz erweitert wurde, aber in den ersten Monaten noch nicht genügend vorgesehene Fahrzeuge zur Verfügung standen. Das war absolut kein Problem, der Fahrgastwechsel ging ähnlich schnell. Da ist das Problem tatsächlich, dass nach Signalen gefahren wird und eine kleine Verspätung das Fünf-Minuten-Intervall für die nächsten zwei Züge durcheinanderbringt.
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JochenK

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #154 am: 30. April 2019, 11:26:26 »
* Hätte man die WB nicht bis Floridsdorf fahren lassen können, da eh eine Schattentrasse existiert, und wo das Einziehen und Wenden einfacher ist, oder sogar bis Süssenbrunn, wo freie Bahnsteigkanten existieren. Man hätte sich das kritische Kreuzen beim Praterstern erspart.

Geht sich mit dem Einsatz einer Garnitur wahrscheinlich nur knapp oder gar nicht aus....

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #155 am: 30. April 2019, 15:36:16 »
* Ich erinnere mich, gelesen zu haben, dass der 40er zwischen Rennweg und Wien Mitte signalbedingt ist. Würde ETCS eine Besserung bringen? Auch, wenn es sich nur um Sekunden handelt...
Wo ist da ein 40er?

* Auf der Neubau-Strecke Praterstern - Traisengasse ist angeblich ein 80er.
Ja.
Ich glaube mich zu erinnern, dass die Altbaustrecke eine 10er oder gar 12er Tafel hatte. Warum hat man reduziert?
An etwas anderes als einen 80er kann ich mich auf der Altbaustrecke Praterstern / Traisengasse nicht erinnern. Zumindest 120 möchte ich ausschließen.

Ab der nunmehrigen Station Handelskai Richtung Floridsdorf war ein 100er. Der konnte auch gefahren werden, da die Kurve von Traisengasse zur nunmehrigen Station Handelskai einen 80er erlaubt hat und daher über dem Handelskai auf einen 100er beschleunigt werden konnte - trotz Halt in Strandbäder.

Durch Änderung der Signalstandorte - vermutlich zur Kapazitätserhöhung - wurde dann auf 80 heruntergesetzt - ich kann jetzt aber nicht einordnen, ob das vor der Eröffnung Handelskai / Schließung Strandbäder war oder danach.

Eine Beschleunigungsmöglichkeit durch ETCS sehe ich nur zwischen Wien Mitte und Praterstern - abgesehen von den Radien der Donaukanalquerung. Eine U-Bahn würde, so denke ich, beidseits der Donaukanalquerung mit 80 statt 50 bzw. 60 fahren.

sheldor

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #156 am: 30. April 2019, 15:50:39 »
Nach dem Durchlesen des ganzen Threads kommen mir folgende Fragen/Gedanken:

* Das Abfahren einzelner Züge Vom Bahnsteig 5 in Floridsdorf halte ich aus Fahrgastsicht für ein Missverständnis und ist hoffentlich betrieblich bedingt. In meinen Augen wäre der Bahnsteig ideal für die WB.

Ja, das abfahren einzelner Züge vom Bahnsteig 5 ist betriebsbedingt da die Züge dort enden um nach Liesing/Mödling retour zu fahren. Da bietet sich der Bahnsteig 5 eher an als ein Bahnsteig 1/2 oder 3/4 welche ohnehin ausgelastet sind.

fastpage

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #157 am: 30. April 2019, 15:52:40 »
Einfahrsignal wien Praterstern "Frei 40"(steht vor dem Loch Rennweg von Meidling kommend). Ab Rennweg dann 40km/h wegen restrektiver PZB-Beeinflussung. Zwischensignal vor Wien Mitte auf Bahnsteig 3 "Frei40", Bahnsteig 4 "Frei"
Zwischen Rennweg und Wien Mitte wären 60km/h möglich, ab dem Weichenbereich 50km/h.
Wien Mitte-Wien Praterstern dann je nach PZB-Beeinflussung 40 oder 50km/h möglich. Nach der Donaukanalbrücke 60km/h und nach Bahnsteig Wien Praterstern 80km/h bis Foridsdorf.
Fährt jetzt die Schnellbahn im Blockabstand, dann hat der hintere Zug ständig "Vorsicht" und dadurch kommt er nicht mehr aus der restrektiven Überwachung=40km/h.

ETCS würde einem verspätetem Zug das aufholen der Verspätung ermöglichen und somit auch den Folgezügen das 40er-Gondeln ersparen.
Man sieht es bei einem 4020er mit alter PZB, wie dieser in Wien Mitte oder Praterstern den Vorderzug einholt und dieser am Nebenbahnsteig einfährt, während der andere gerade erst wegkommt.

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #158 am: 30. April 2019, 16:12:28 »
Einfahrsignal wien Praterstern "Frei 40"(steht vor dem Loch Rennweg von Meidling kommend).
Abzweigender Strang bei der Einmündung der Flughafenbahn bzw. Kurvenradius.

Warum hier "Einfahrtssignal Praterstern?" Geht der Bahnhof Praterstern "organisatorisch" bis zum Rennweg?
Ab Rennweg dann 40km/h wegen restrektiver PZB-Beeinflussung.
Ich fahre täglich von Rennweg nach Floridsdorf. 40km/h-Schleichen ist mir da noch nicht aufgefallen.

Zwischensignal vor Wien Mitte auf Bahnsteig 3 "Frei40", Bahnsteig 4 "Frei"

Zwischen Rennweg und Wien Mitte wären 60km/h möglich, ab dem Weichenbereich 50km/h.

Ich denke, von Rennweg weg sind es zuerst 70 und später erst 60, dann wie Du richtig schreibst 50, wobei der abzweigende Strang nur 40 verträgt.
Wien Mitte-Wien Praterstern dann je nach PZB-Beeinflussung 40 oder 50km/h möglich.
Ich habe da nur 50 erlebt, kann mich aber auch täuschen. 40 wegen abzweigenden Strang bei Ausfahrt aus einem der beiden Bahnsteiggleise? Und das bis über den Donaukanal?

Signalabhängigkeit

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #159 am: 30. April 2019, 17:05:22 »
Ja, Rennweg gehört betrieblich genauso zum Praterstern wie Wien Mitte auch. Der Bahnhof Praterstern erstreckt sich von den Einfahrsignalen A/B auf Höhe Kleistgasse bis zu den Einfahrsignalen Z/Y auf Höhe Traisengasse!

J-C

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #160 am: 01. Mai 2019, 09:44:42 »
Mit anderen Worten, durch ETCS können wir die Geschwindigkeiten haben, die bisher die 4020er mit ihrer alten PZB-Version hinkriegten.

Nebenbei, ist es nicht so, dass die Anfahrt nach Überfahren eines 500Hz-Magneten (also wenn man vor einem roten Signal hält) eine restriktive PZB-Beeinflussung mit Maximalgeschwindigkeit von 25 km/h zur Folge hat?

Weil, bei 1000 Hz und keiner Möglichkeit zur Befreiung werden 40 km/h aktiv, klar. Wber wenn man im Blockabstand fährt, sind rote Signale doch gar nicht so selten.

haidi

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #161 am: 01. Mai 2019, 10:46:50 »
Was ich mich erinnere, haben die ÖBB auf der Stammstrecke vor 20, 25 (?) Jahren die Blockabstände verkleinert um mehr Züge auf die Strecke zu bekommen. Damit ist aber auch die Streckenhöchstgeschwindigkeit herabgesetzt worden. Grund: Verringerter Abstand Vor- Hauptsignal.

ETCS ist halt auch nicht das Wundermittel auf der Stammstrecke, limitierend sind die Aufenthaltsdauer in stark frequentierten Haltestellen. Wenn dort der Zug 2 Minuten Aufenthalt hat, dann ist es sinnlos, ein 90 Sekunden-Intervall einzuhalten. Außerdem wird man auch Reserven brauchen für zumindest kleinere Störungen, sonst krachts trotz ETCS.
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J-C

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #162 am: 01. Mai 2019, 17:28:57 »
Aber wie oft werden die Züge 2 Minuten Aufenthalt brauchen?

ich habe mal die Zeit gemessen, auch bei höherem Fahrgastaufkommen bleibt man unter einer Minute Aufenthalt.

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #163 am: 01. Mai 2019, 18:40:14 »
Zwei Minuten Aufenthalt kommen außer bei Störungen (rein aufgrund des Fahrgastwechsels) so gut wie nie vor.

Aber umso wichtiger ist es in diesem Zusammenhang bei einer Verkürzung der Zugfolgezeiten, dass in den frequenzstarken Stationen (Praterstern, Landstraße) zur HVZ immer alle Bahnsteige frei verfügbar sind und nicht durch irgendwelche Spaßverkehre (und ja, da zähle ich auch komplett zweckentfremdend bereitstehende "Fernverkehrs"züge dazu) blockiert werden.

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #164 am: 01. Mai 2019, 19:01:21 »
Zwei Minuten Aufenthalt kommen außer bei Störungen (rein aufgrund des Fahrgastwechsels) so gut wie nie vor.

Aber umso wichtiger ist es in diesem Zusammenhang bei einer Verkürzung der Zugfolgezeiten, dass in den frequenzstarken Stationen (Praterstern, Landstraße) zur HVZ immer alle Bahnsteige frei verfügbar sind und nicht durch irgendwelche Spaßverkehre (und ja, da zähle ich auch komplett zweckentfremdend bereitstehende "Fernverkehrs"züge dazu) blockiert werden.

Naja, wenn Gerüchte in anderen Foren wahr sind, wandern etliche 4110 zu Jahresende zur DB. Dann geht sich nur mehr eine WB-Linie aus. Mal schauen, welche es sein wird. Vielleicht sind wir diesen Verkehr bald wieder los...

Bleibt nur mehr der CAT, den man sinnvollerweise durch die neu zu beschaffenden DoStos ersetzt und ins REX-Netz integriert. Müssen halt die CATler den Zug mit der Plebs teilen...