Nach dem Durchlesen des ganzen Threads kommen mir folgende Fragen/Gedanken:
* Das Hauptproblem der Stammstrecke sehe ich im langsamen Fahrgastwechsel, der hauptsächlich durch nicht adäquates Rollmaterial bedingt ist. Vor Allem sind die DoStos mit den engen Türen und Stiegen ein Problem. Die Abfertigung durch den Zugchef kostet weitere paar Sekunden. Dies führt in der HVZ oft zu Rückstaus und Verspätungen. Wie schon oft hier geschrieben, sind die CityJets in diesem Punkt alles andere als ideal. Da hilft auch kein ETCS...
Insofern befürchte ich, dass die angekündigten DoSto-Triebwagen ähnliche Probleme verursachen können. Auch wenn die Türen und Auffangräume großzügiger gestaltet werden, dauert es einfach länger, bis die Fahrgäste über die Stiege runter kommen.
* Ich erinnere mich, gelesen zu haben, dass der 40er zwischen Rennweg und Wien Mitte signalbedingt ist. Würde ETCS eine Besserung bringen? Auch, wenn es sich nur um Sekunden handelt...
* Auf der Neubau-Strecke Praterstern - Traisengasse ist angeblich ein 80er. Ich glaube mich zu erinnern, dass die Altbaustrecke eine 10er oder gar 12er Tafel hatte. Warum hat man reduziert? Auch wenn es nur Sekunden sind, unterschätzen wir die subjektive Wahrnehmung einer Schnellbahn nicht. Von der Norbahn kommend ist man schneller in der Stadt, wenn man in Leopoldau und nicht erst am Praterstern in die U1 umsteigt. Bei vielleicht doppelt so vielen Halten...
* Da das Kreuzen Kapazitäten kostet und mehrere Gleise belegt: Bringt ETCS hier eine Verbesserung, oder ist das signalunabhängig?
* Hätte man die WB nicht bis Floridsdorf fahren lassen können, da eh eine Schattentrasse existiert, und wo das Einziehen und Wenden einfacher ist, oder sogar bis Süssenbrunn, wo freie Bahnsteigkanten existieren. Man hätte sich das kritische Kreuzen beim Praterstern erspart.
* Das Abfahren einzelner Züge Vom Bahnsteig 5 in Floridsdorf halte ich aus Fahrgastsicht für ein Missverständnis und ist hoffentlich betrieblich bedingt. In meinen Augen wäre der Bahnsteig ideal für die WB.
* Sofern Floridsdorf zum Einziehen und Wenden gut geeignet ist, sehe ich es im Meidling kritischer, weil dort der vom Süden und Westen kommende FV häufig Verspätungen beim Warten auf eine freie Bahnsteigkante aufreißt. Die Pottendorfer Linie bringt wahrscheinlich eine Entlastung, ein drittes Gleis bis Liesing und Wenden ebendort wäre auch eine Lösung, die in Meidling Bahnsteigkanten frei machen würde.
* Der Umstand, dass St.Marx und die Geiselbergstrasse keinen 15 Minuten Takt haben, ist eine Frechheit. Durch das Taktgefüge der Stammstrecke, den CAT und den FV ab Kaiserebersdorf wahrscheinlich unrealistisch. Hätte man in Schwechat noch eine Bahnsteigkante, könnte man vielleicht dort wenden.