Autor Thema: Berufe im Alten Wien  (Gelesen 15846 mal)

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lera1

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Re: Berufe im Alten Wien
« Antwort #30 am: 23. April 2019, 20:51:14 »
Zitat: Auch in Frankfurt/Main und Düsseldorf gibt es Viertel mit Gasbeleuchtung.
auch in Budapest (am Burgberg in Buda und meines Wissens auch in Altofen) und - fast im gesamten Viertel - im Dresdener Stadtteil Blasewitz.

Katana

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Re: Berufe im Alten Wien
« Antwort #31 am: 23. April 2019, 21:07:27 »
In der Familiengeschichte hieß es immer, er sei Posamentierer gewesen. Sagt wohl den meisten ebenso wenig. Er hatte eine Wetkstatt, in der alle möglichen Dekors für Uniformen hergestellt wurden.
Zumindest in München gibt es noch eine Posamenten-Manufaktur, die u.a. Quasten, Raffseile, Absperrseile, Fransen und Borten anfertigt.

Ebenfalls ein interessanter Beruf, der inzwischen verschwunden ist: Seifensieder.
Nicht ganz, mindestens einen gibt es in Wien. https://wienerseife.at/unser-team/

Vento66

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Re: Berufe im Alten Wien
« Antwort #32 am: 23. April 2019, 22:32:36 »
Genau, da hat sich eine Voralbergerin und ein Schweizer zusammengetan, und die alten Rezepte vom Herrn Weiss aus Stadlau zu bewahren. Mittlerweile halt ohne Knochenfett :) Aber ein sehr nettes Geschäft, und ganz sicher mal einen Besuch wert. Wenn man mal mit der Chefin redet, kann man sich auch mal die Produktion in der Hintzerstrasse umschauen.

WIENTAL DONAUKANAL

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Re: Berufe im Alten Wien
« Antwort #33 am: 23. April 2019, 22:59:25 »
Genau, da hat sich eine Voralbergerin und ein Schweizer zusammengetan, und die alten Rezepte vom Herrn Weiss aus Stadlau zu bewahren. Mittlerweile halt ohne Knochenfett :) Aber ein sehr nettes Geschäft, und ganz sicher mal einen Besuch wert. Wenn man mal mit der Chefin redet, kann man sich auch mal die Produktion in der Hintzerstrasse umschauen.

Hier ist ein Trailer, der die Rezeptur und die Herstellung anreisst:

https://www.wien.gv.at/video/1714/Wiener-Seifenmanufaktur

Florian

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Re: Berufe im Alten Wien
« Antwort #34 am: 24. April 2019, 06:10:51 »
Das Bild von der Firma Schroll stammt aber aus Sollenau. ;)

hema

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Re: Berufe im Alten Wien
« Antwort #35 am: 02. Mai 2019, 11:11:04 »
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fr3

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Re: Berufe im Alten Wien
« Antwort #36 am: 02. Mai 2019, 17:04:43 »
Eigentlich lebt der Expeditor ja im heutigen Disponenten fort, oder?

Auf Geschichtewiki (https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Gewerbe) gibt es einen interessanten Artikel zu den historisch in Wien bestehenden Gewerben und deren Entwicklung, wo auch zahlreiche verschwundene Berufe erwähnt werden.

Nicht alles war jedoch amtlich vermerkt. Wer weiss heute schon was ein Höcker ist? Immerhin, das Wort verhöckern dürfte unmittelbar damit zusammenhängen.

Und im Thread zur Linie 58 (https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=124.msg338844;topicseen#msg338844) wird der Pracker erwähnt. War mir auch nicht bekannt.

Helga06

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Re: Berufe im Alten Wien
« Antwort #37 am: 02. Mai 2019, 17:37:28 »
Und da gab es noch die Rastelbinder die von Haus zu Haus zogen und die Häfen und Reindl flickten.
Weiteres noch die Scheren- und Messerschleifer, ich weiß das gibt es immer noch, aber damals zogen sie noch von Haus zu Haus. Der Ausruf im Hinterhof wurde oft musikalisch angeboten. Die Scheren und Messer wurden auf einem mitgebrachten fahrbaren Gerät das einen großen Schleifstein, der durch die darunter liegende Wasserwanne gekühlt wurde, und durch ein Pedal angetrieben wurde, geschliffen.

haidi

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Re: Berufe im Alten Wien
« Antwort #38 am: 02. Mai 2019, 18:25:44 »
oder mit einer Kurbel auf Drehzahl gebracht wurde und dann so lange geschliffen wurde, bis wieder andrehen notwendig war.

Der Zuckerwatteverkäufer ist bei uns auch noch durchgegangen.

Meine Großtante hatte in der Gaullachergasse eine Weißnäherei (Unterwäsche und Tisch-/Bettwäsche, wenn ich es richtig in Erinnerung habe).
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WIENTAL DONAUKANAL

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Re: Berufe im Alten Wien
« Antwort #39 am: 02. Mai 2019, 18:59:49 »
Sechserlpracker war die umgangsprachliche Benennung für >Taxler<.

Scheren und Messerschleifer kamen auch zu uns ins Zinshaus, stellten ihr Gerät im Hausflur auf und gingen von Tür zu Tür und sammelten die Aufträge ein. Erstaunlicherweise bekam jede Partei nach dem Schleifen ihre Messer und Scheren zurück, Irrtum ausgeschlossen.

WIENTAL DONAUKANAL

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Re: Berufe im Alten Wien
« Antwort #40 am: 02. Mai 2019, 19:23:53 »
In der Storchengasse gab es noch einen Metalldrücker, jedesmal wenn ich zum Jocham ging, bewunderte ich in der kleinen Auslage die ausgestellten Produkte.
Über eine Hartholzform wird mittels Stange mit viel Kraft eine Ronde angeformt. Der Beruf lebt zusammengefasst mit den Gürtlern als Metallumformer mit modernisierter Technik weiter.

Ich habe einen Trailer, der die alte Technik zeigt, gefunden:

https://www.youtube.com/watch?v=gFArS9hG5bI

haidi

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Re: Berufe im Alten Wien
« Antwort #41 am: 02. Mai 2019, 20:17:15 »
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Z-TW

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Re: Berufe im Alten Wien
« Antwort #42 am: 02. Mai 2019, 20:20:45 »
In den Dörfern gab es seinerzeit Altstoffsammler. Die gingen durch das Dorf mit dem Ruf "Eisen, Bahna (Beine=Knochen), Lumpen (Altkleider)" - daraufhin konnte er sich von den Eisenbahnern was anhören!

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Re: Berufe im Alten Wien
« Antwort #43 am: 02. Mai 2019, 21:33:50 »
https://www.youtube.com/watch?v=gFArS9hG5bI
Wenn das der Arbeitsinspektor heutzutage sieht.
Da weiß man nicht, wo man anfangen soll mit dem schockiert sein. :o
Keine Schutzbrille bei spanabhebender Bearbeitung zu tragen, ist aber sicher eines der heftigsten Dinge und wäre hier problemlos möglich.
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.

haidi

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Re: Berufe im Alten Wien
« Antwort #44 am: 03. Mai 2019, 10:30:18 »
https://www.youtube.com/watch?v=gFArS9hG5bI
Wenn das der Arbeitsinspektor heutzutage sieht.
Da weiß man nicht, wo man anfangen soll mit dem schockiert sein. :o
Keine Schutzbrille bei spanabhebender Bearbeitung zu tragen, ist aber sicher eines der heftigsten Dinge und wäre hier problemlos möglich.
Ist keine spanabhebende Bearbeitung - was mich stört ist vor allem die ungeschützt rotierende Metallscheibe.
Aber: eine feine Arbeit, die die zwei da abliefern. Man sieht keine Spuren des Metalldrückens.
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