Nicht auszudenken wie lange andere Linien blockiert sind, wenn man die noch umrüstet.
Ich glaube nicht, dass man nach diesem Deseaster noch ein großes Interesse haben wird an derartigen Umstellungen. Wenn es im Mischbetrieb U2/U5 zu Problemen kommt hat man ein U2/U4-Dejavu und die konservativen Kräfte bei den Wiener Linien würden jahrelang alle Ideen in Richtung Automatisierung oder Mischbetrieb blocken. Und eine neue U-Bahnlinie wird es in Wien jetzt mal auf sehr lange Zeit nicht geben. Vielleicht hilft das Deseaster sogar dabei die sture Blockade von Parallelverkehren zur U-Bahn aufzugeben und wir erleben die ein oder andere Straßenbahn entlang von U-Bahn-Abschnitten. Am wahrscheinlichsten natürlich Krieau-Stadion, aber wer weiß was die nächsten Jahrzehnte noch bringen. Wichtig wären netztechnisch vor allem weitere Alternativen zu U1 und U6 über die Donau, wobei sich einerseits eine ordentliche S80 aufdrängt, andererseits eine effiziente Nutzung der Brigittenauer Brücke.

Traurig, wie hier schon ein Ende des Automatikbetriebs herbeigewünscht wird, ohne, dass er überhaupt begonnen hat. Es ist wie immer: Überall anders auf der Welt funktioniert das und die Vorteile, die sich daraus ergeben, werden genutzt. Aber in Wien soll natürlich alles so bleiben wie es ist 
Automatikbetrieb im U-Bahn-Bereich ist im Übrigen seit Jahren in Europa bei Neubauprojekten de facto Standard. Und wer den Aufwand nur mit eingesparten Personalkosten gegenrechnet, der denkt zu kurz. Ich hoffe, dass nach den Anfangsschwierigkeiten eine rasche Umstellung der U3 folgt. Die Reduktion der Störungen durch Bahnsteigtüren, die Möglichkeit zur treffsicheren Kapazitätserhöhung in der HVZ ohne Peaks beim Personaleinsatz (die sowohl von der Anzahl des Fahrpersonals als auch in der Dienstplanung suboptimal sind) und die flexiblere Betriebsführung sollten Grund genug sein (kurzfristige Verstärkung ohne Personalmehrbedarf möglich, 24h-Betrieb mit Gleiswechselbetrieb in der Nacht für Wartungsfenster,…).
Und bevor jemand (= Klingelfee) meint, die muss dafür jahrelang gesperrt werden: Anderswo wurde das im laufenden Betrieb umgebaut, bei deutlich älterer Infrastruktur. Klar, kostet das – aber jetzt hat man eh jahrelang Zeit gehabt, sich auf einer eingestellten Strecke auszutoben und Fehler zu machen, beim zweiten Mal funktioniert das hoffentlich.
Zu den Punkten -
Gleich beantragen der Bewilligung - Das wird deshalb gemacht, nicht dass dann wegen Testfahrten die Strecke neuerlich gesperrt werden muss.
Und dann der Umbau bei laufenden betrieb. Da kommt es auch immer darauf an, was für ein System eingebaut wird. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das Wiener System im laufenden Betrieb errichtet werden kann. Das würde zumindest für die Errichtung der Wand sicherlich eine Sperre pro Bahnsteig von 3-4 Tage benötigt. Und das während den Bauarbeiten die Züge da vorbei fahren können, das glaube ich auch nicht.
Und dann muss man auch bedenken, wenn man Gleise auch nur Tageweise sperrt, wie willst du das auf der U3 bewältigen, wenn man zum Beispiel dann die Stationen Zieglergasse, Neubaugasse und Volkstheater, oder dann eben Herrengasse, Stephansplatz, Stubentor, Landstraße, Rochusgasse halbseitig sperrst. Das stell ich mir sehr spannend vor.