Wenn es nach dem geht, dann kannst du ca. 50% aller Baustellen vergessen.]
So ein Unsinn. Als könnte man bei knapp 300 km U- und Straßenbahnstrecken Bauarbeiten nicht so koordinieren, dass Ausweichlinien nicht betroffen sind - vor allem, wenn man wie in Wien das Straßenbahnnetz konsequent verfallen lässt und nur halb so viel saniert wie man müsste, um den Status Quo beizubehalten (simple Rechnung: 8 km Straßenbahngleis werden heuer saniert, gut 400 km gibt es, also wird jeder Meter Straßenbahngleis im Schnitt alle 50 Jahre saniert). Alles eine Frage des Wollens.
Deine Antwort auf dem Niveau von "Geht nicht! Haben wir noch nie so gemacht! Wo kämen wir denn da hin?" zeigt allerdings recht repräsentativ das grundsätzliche Problem der Wiener Linien: ein Denken vom Kunden aus ist nicht gegeben, stattdessen dominiert eine Friss-oder-Stirb-Haltung.
Selbst zeitlich wären sich beide Maßnahmen in den Sommerferien ausgegangen: würde die U3-Maßnahme insgesamt eine Woche später stattfinden (also 17.07-06.09. statt 10.07.-30.08.), wären zwischen Ferien- und U3-Bauarbeitenbeginn 13 Tage Zeit gewesen - die Bauarbeiten am 46er dauern zehn Tage. Würde halt eine rechtzeitige und abgestimmte Planung innerhalb der Wiener Linien erfordern, und ein prinzipielles Interesse an den Fahrgästen.
Und ich weiß nicht, was an der Bahnsteigsanierung der U3 so ein großes Tamtam gemacht wird.
Schließlich wird die U3 auf der gesamten Strecke geführt und in der Hütteldorfer Straße braucht man nur die Bahnsteig Seite wechseln.
Ich habe diesbezüglich auch herrlich gefunden, dass es im Abschnitt Hütteldorfer Straße - Ottakring keinen SEV gibt.
Es geht nicht darum,
dass sie stattfinden, auch nicht ums
Wie, sondern
Wann. Auch bei der gewählten Maßnahme können Fahrzeitverlängerungen von bis zu 10 min auftreten, was den Fahrzeitvorteil zwischen Ottakring und Volkstheater negiert (vor allem vor dem Hintergrund, dass für viele der Weg zum 46er kürzer ist, was ansonsten angesichts der schnelleren U3 weniger bedeutsam ist). Unbequemer ist es durch den zusätzlichen Umstieg auch. Ich halte es für nicht unwahrscheinlich, dass viele während der Bauarbeiten auf den 46er umsteigen.
Noch aus einem anderen Grund wäre es angebracht gewesen, den 46er für Fahrgäste Richtung Gürtel und Volkstheater während der Bauarbeiten konsequent als Alternative zur U3 anzubieten - mit Taktverdichtungen und langen ULFs: die Kapazitäten der U3 zwischen Hütteldorfer Straße und Ottakring werden je nach Tageszeit um über die Hälfte gesenkt. Da gibt es doch gerade diese Pandemie...