Gleich vorweg: die Sache ist nicht ganz einfach verständlich erklärbar; ich versuchs mal.
Grundsätzlich kann die Wirkung der Rückspeisung nur auf einen Einspeisepunkt im Fahrleitungsnetz wirken: also nix mit Cityrunner in Graz oder Waschmaschine daheim!
Der Grund ist, dass ein Gleichrichter Strom nur in einer Richtung durchlässt und Rückspeisung ins Wechselstromnetz unmöglich ist.
Ein stromverbrauchendes Fahrzeug ist im Prinzip einfach gesprochen ein variabler Widerstand der das Netz mehr oder weniger belastet; mehrere Fahrzeuge daher parallel geschaltete Widerstände.
Bremst jetzt ein Fahrzeug und erzeugt eine Gegenspannung die grösser als die am eigenen Stromabnehmer vorhanden Netzspannung ist, dreht sich die Sache um - der Strom fließt jetzt umgekehrt: das bremsende Fahrzeug wird zu einem weiteren Einspeisepunkt. Durch das Verhältnis der Fahrdrahtabschnittswiderstände vom bremsenden Fahrzeug zum verbrauchenden Fahrzeug und von diesem zum Gleichrichter ergibt sich dann die Aufteilung der Einspeiseanteile von Gleichrichterstation und bremsendem Fahrzeug. Bei mehreren bremsenden, fahrenden oder beschleunigenden Fahrzeugen an verschiedenen Punkten der Fahrleitung wird die Sache dann schnell kompliziert. Da aus diesem Grund die Aufnahmefähigkeit des betreffenden Abschnitts nie konstant sein kann, besitzen Fahrzeuge mit Bremsenergierückgewinnung auch die klassischen Bremswiderstände, die über eine elektronische Steuerung variabel mit angesteuert werden um die erforderliche Bremswirkung zu erzielen. Ist das bremsende Fahrzeug das Einzige am Abschnitt wird dann auschließlich klassisch über Widerstände gebremst.
Nur zur Ergänzung: Wechselstrombahnnetze sind komplett rückspeisefähig, da grossflächig ins gesamte Bahnnetz eingespeist werden kann.