Tramwayforum
Öffentlicher Verkehr national und international => Verkehrspolitik => Thema gestartet von: Operator am 12. Februar 2013, 13:55:31
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Was haltet IHR denn von diesr Art Werbung?
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Nichts.
Panikmache, Angst um die letzten Stimmen, Plan- und Konzeptlosigkeit.
Da is es nicht mal wert, negativ drüber zu diskutieren.
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Hmm, welche Partei war für das CBL zuständig? Und unter welcher Partei haben manche/Viele Straßenbahnfahrzeuge einen äußeren Zustand erhalten, den man nicht einmal mehr in Polen usw. zu sehen bekommt?
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Hmm, welche Partei war für das CBL zuständig?
Das CBL war damals ein Goldesel. Da sind auch andere Parteien drauf reingefallen.
Und unter welcher Partei haben manche/Viele Straßenbahnfahrzeuge einen äußeren Zustand erhalten, den man nicht einmal mehr in Polen usw. zu sehen bekommt?
Aber ÖV = U-Bahn, und die ist pipifein (außer U4 und U6, also 40 % der Linien) ;)
Ich finde aber die Rhetorik kritikwürdig. Wir haben doch nicht mehr 1934, dass man irgendwas vor irgendwem schützen muss. Oder doch?
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Die SPÖ schützt die Privilegien ihrer Sesselkleber.
Die SPÖ schützt Versorgungsposten ihrer Genossen.
Das wären wahre Slogans! :D
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Würden die öffentlichen Betriebe ihre Aufgaben ordentlich erledigen, bräuchten sie auch keine Angst haben. Aber wer ich als (teurer) Monopolist gern an Markt und Kunden vorbeibewegt . . . . 8)
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ich finde es fürchterlich, das man meinen Lieblingstriebwagen PCC auf diesem Bild abbildet! 8)
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ich finde es fürchterlich . . . .
Die SPÖ mag dich vermutlich nicht! :'(
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ich finde es fürchterlich, das man meinen Lieblingstriebwagen PCC auf diesem Bild abbildet! 8)
Hättest wohl lieber einen Konstal! ;D
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. . . . einen Favoritner ULF. :lamp:
Ach nein, die hat die SPÖ ja nicht geschützt! ::)
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Da is es nicht mal wert, negativ drüber zu diskutieren.
Da war aber mehr der Wunsch Vater des Gedanken. >:D
Nein, aber im Ernst: Wer daran denkt grundlegende öffentliche Infrastruktur wie Energie- und Wasserversorgung sowie das Verkehrsnetz zu privatisieren ist ohnehin nicht mehr zu retten – was nicht heißt, daß man nicht Konzessionen für Linien unter bestimmten Bedingungen ausschreiben kann. Die Kampagne ist aber saublöde Panikmache.
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Die Kampagne ist aber saublöde Panikmache.
So ist es!
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Danke, ich wollte mal so wissen, wie Ihr darüber denkt, jetzt weiss ich, das ich nicht allein bin mit meiner Meinung und meinen Gedanken!
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Aber was nutzt es, wenn die SPÖ-Kernwähler (Pensionisten und Frauen) sagen "Der Michi is' so liab und so sche', dem müss' ma helfen!". ::)
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Nein, aber im Ernst: Wer daran denkt grundlegende öffentliche Infrastruktur wie Energie- und Wasserversorgung sowie das Verkehrsnetz zu privatisieren ist ohnehin nicht mehr zu retten
Hast du da nicht was versäumt bei der Energieprivatisierung? ;) Ich hab weder die Wien Energie als Strom- noch die Wiengas als Gasanbieter (und spar mir damit ziemlich einiges im Jahr). Ich würde jetzt da ehrlich gesagt nicht wirklich das große Problem sehen, wenn auch das Wasser wie diese anderen Betriebe aufgeteilt wird. Das heißt ja nicht, dass wir ab morgen nur mehr mit Arsen verseuchtes Dreckwasser bekommen. Das heißt nur, dass die Wasserinfrastruktur von der Dienstleistung abgetrennt wird. Und selbst so weit geht die EU-Richtlinie nicht einmal, die will nämlich im Grunde nur Fairness bei Auftragsvergaben; kein Wunder, dass gerade Wien da so dagegen ist ;)
Für den Verkehr sollte es eine ähnliche Lösung geben: Infrastruktur bleibt fix bei der Stadt, der Personenverkehr wird ausgeschrieben und es gibt einen Dienstleistungsvertrag zwischen WL und Stadt. Die WL leben davon, dass sie ein Monopol sind. Nur in diesem Status kann man ein Netz so an den Kundenwünschen vorbei betreiben, weils einem einfach wurscht ist. Die Leit miassn'd eh mit uns foahrn.
Die Befragung an sich finde ich lustig, denn wenn die EU die Verordnung (oder was es legalistisch genau ist) beschließt, dann kann die Stadt sich so oder so brausen gehen. Alles reiner Populismus.
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Ich finde aber die Rhetorik kritikwürdig. Wir haben doch nicht mehr 1934, dass man irgendwas vor irgendwem schützen muss. Oder doch?
Die Existenz eines Privatisierungs- und Liberalisierungsdrucks, dem alle Lebensbereiche in unterschiedlicher Intensität zunehmend ausgesetzt sind, ist mMn nicht abzustreiten. Wenn man dessen potentielle Auswirkungen negativ einschätzt, warum sollte man dann nicht von "Schutz" sprechen? Erst vor einigen Tagen war hier an anderer Stelle von einem Bahnpaket der EU-Kommission die Rede, das "das mehr Wettbewerb auch im Regional- und städtischen Verkehr bringen soll und weiters die Trennung zwischen Infrastruktur und Personenverkehr forcieren soll (http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=2040.msg76541#msg76541)". Das scheint nicht nur hier im Forum, sondern auch generell etwas untergegangen zu sein - vermutlich ganz im Sinne der Urheber. 1999 sagte der Luxemburgische Ministerpräsident Juncker über die Arbeitsweise des Europäischen Rats der Staats- und Regierungschefs, dessen Entscheidungsfindung von vergleichbar intransparent und nur unzureichend demokratisch legitimiert ist, folgendes:
Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.
Quelle: Der Spiegel (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-15317086.html)
Die SPÖ ist aber leider, um Uwe Scheuch zu bemühen, "part of the game" und daher in diesem Zusammenhang nicht ernstzunehmen. Ich will gar nicht wissen, an wievielen derartigen Beschlüssen die SPÖ hinter verschlossenen Türen in Brüssel beteiligt war. Zuhause in Wien folgen dann Aktionen wie der Gusenbauer-Faymann-Brief von 2008 oder die Volksbefragung 2013. Ansonsten gibt man sich aber "staatstragend" und verteidigt die EU gegen jedwede Kritik. Ist ja ein Friedensprojekt (derzeit z.B. erfolgreich in Südeuropa vorgelebt) und wer anderes behauptet ist ein Populist und total fpö.
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Hast du da nicht was versäumt bei der Energieprivatisierung? ;) Ich hab weder die Wien Energie als Strom- noch die Wiengas als Gasanbieter (und spar mir damit ziemlich einiges im Jahr).
Erstens wurde da gar nichts privatisiert, sondern lediglich die Anbieterwahl freigestellt, zweitens sind die meisten Anbieter selbst in öffentlicher Hand (eines anderen Bundeslandes oder Staates) und drittens wurde schon gar nicht die Infrastruktur privatisiert. Letztere ist nach wie vor in Hand der Landesenergieversorger und somit der Gebietskörperschaft.
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ch würde jetzt da ehrlich gesagt nicht wirklich das große Problem sehen, wenn auch das Wasser wie diese anderen Betriebe aufgeteilt wird. Das heißt ja nicht, dass wir ab morgen nur mehr mit Arsen verseuchtes Dreckwasser bekommen. Das heißt nur, dass die Wasserinfrastruktur von der Dienstleistung abgetrennt wird.
Wie stellst du dir das vor?
Bei Strom speist irgendwer irgendwo den Strom ein und verkauft ihn 1000 km weiter weg. Ob da jetzt sein STrom ankommt oder der von irgend jemand anderen ist vollkommen egal.
Bei Erdgas, wo es kaum Qualitätsunterschiede gibt, passiert ähnliches, auch kein Problem.
Beim Wasser wird es kaum so funtkionieren, dass irgendwer in Malaga Wasser in die LEitung einspeist und dafür in Wien Hochquellenwasser verkauft. Der müsste das schon in Wien oder in die Zuleitung einspeisen und da stellt sich die Frage: Woher nimmer er das Wasser, welche Qualität hat es etc.
Das Ergebnis wäre, dass sich dann nicht einmal mehr Wasserleitungsverbände realisieren ließen und dass der "Anbieter" ein Wassermonopol für einige Zeit erhält, d.h. er kann in dieser Zeit über den Wasserpreis absahnen und die Infrastruktur den Bach runter gehen lassen.
Wer dagegen ist, kann die Petition (http://www.right2water.eu/de) an die EU unterstützen
Hannes
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Beim Strom muss auch ausgewiesen werden, wie und zu welchem Prozentsatz er produziert wird. Und wie gesagt, die Wasser"erzeugung"/-aufbereitung soll ja nicht privatisiert werden (entsprechend der Strom/Gas-Infrastruktur). Woher das Wasser, das du von deinem Anbieter dann beziehst, kommt, wird gekennzeichnet und die "W-Control" (wie die E-Control, eines der wenigen Kontrollorgane, das einigermaßen funktioniert in Ö.) kümmert sich darum, dass das eingehalten wird.
Ich muss die Wasserprivatisierung jetzt auch nicht auf Teufel komm raus haben, aber genau diesen an die Wand malen würde ich auch nicht. Denn sonst könntest du folgerichtig auch argumentieren, dass nur der Staat Lebensmittel verkaufen darf und Billa, Spar und Co. verstaatlicht werden müssen ;)
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Sorry 13er, aber das ist einfach völlig verblödeter Humbug. :fp:
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Sorry 13er, aber das ist einfach völlig verblödeter Humbug. :fp:
Dann wirst du das sicher auch argumentieren können, ohne dabei Haiders Schildlausjoghurt auszulöffeln und Ochsenblutschokolade zu mampfen ;)
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Es wäre schon sinnvoll, unser wertvolles (überschüssiges) Hochquellwasser als bestes Trinkwasser international zu vermarkten - Evian & Co machen ja auch nix anders, und qualitativ ist unser Leitungswasser sogar besser. Mit dem Gewinn könnte man nach und nach ein Nutzwassernetz installieren. Wäre immer noch besser als damit luxuriös die Klos zu spülen...
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Alleine schon, weil
a) das Wasser bereits in Besitz der Bürger ist,
b) die Natur der Infrastruktur nicht mit einem Gas- oder Stromnetz vergleichbar ist,
c) sowohl "Produktion" als auch Konsum lokal begrenzt sind und bleiben sollen,
d) Wasser ein absolutes Grundnahrungsmittel ist, über dessen Verteilung niemals internationale Konzerne mit Gewinnabsicht entscheiden dürfen.
Überschüsse können gerne am freien Markt verkauft werden, aber nur so lange die Grundversorgung nicht gefährdet ist.
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Problem, das Hochquellenwasser zumindest der 1. Wasserleitung zu verkaufen liegt darin, dass angeblich der damalige Bürgermeister von ... (Standor der Quelle) dieses den Wiener wegen der armen Kinder geschenkt hätte und eine Verwertung des Wassers nicht genehmigt ist.
Allerdings können die Gemeinden selbst das Wasser verkaufen, was zum Teil auch passiert z.B. die Marke Wildalp. (http://www.kleinezeitung.at/steiermark/liezen/wildalpen/2336258/seit-100-jahren-fliesst-wasser-nach-wien.story)
Hannes
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a) das Wasser bereits in Besitz der Bürger ist,
Alles, was der Staat besitzt, ist eigentlich Besitz der Bürger, da diese ja die Steuern zahlen und somit alles finanzieren ;)
b) die Natur der Infrastruktur nicht mit einem Gas- oder Stromnetz vergleichbar ist,
Das Gas wird irgendwo in Rußland oder einem anderen Land gewonnen und dann an uns verkauft. Das entspricht sogar exakt dem, was du unsererseits beim Wasser verhindern möchtest! Nur dass es da ja ein anderes Land trifft, das halt ein Übermaß einer bestimmten Resource hat. Florianiprinzip: I wü dena Gas, oba mei Wossa kriagns ned ;)
c) sowohl "Produktion" als auch Konsum lokal begrenzt sind und bleiben sollen,
Warum soll es lokal begrenzt bleiben? Das ist deine Meinung und die vieler anderer, aber der Meinung muss man nicht unbedingt sein. Beim Mineralwasser könnte man ja genau dasselbe sagen. Nur die Bad Vöslauer sollen ihr Mineral trinken dürfen ;)
d) Wasser ein absolutes Grundnahrungsmittel ist, über dessen Verteilung niemals internationale Konzerne mit Gewinnabsicht entscheiden dürfen.
Viele andere Lebensmittel sind auch ein absolutes Grundnahrungsmittel. Willst du alle Supermärkte verstaatlichen?
Überschüsse können gerne am freien Markt verkauft werden, aber nur so lange die Grundversorgung nicht gefährdet ist.
Hast du gelesen, bevor du so aus der Haut fährst, was die EU überhaupt machen will? :) Ich glaub nicht... die Gemeinde Wien wird das ganze sowieso nicht betreffen, da diese ja bisher schon ihr Wasser kommunal verwaltet hat und das auch weiterhin darf, wenn sie möchte. Deswegen ist die ganze Befragung sowieso eine Farce, der die Leute für die Nationalratswahl einpeitschen soll.
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Hast du gelesen, bevor du so aus der Haut fährst, was die EU überhaupt machen will?
Ich habe mich überhaupt nicht auf die EU-Richtlinie bezogen, sondern auf das, was Du vorgeschlagen hast – und das halte ich im Gegensatz zu der EU-Richtlinie für schwachsinnig.
Und im übrigen ist Wasser kein Gas und hat einen völlig anderen Stellenwert. Wer privat eine Quelle besitzt, kann damit gerne tun, was er will. Quellen in öffentlichem Eigentum haben primär der Versorgung der Bevölkerung zu dienen und ganz sicher nicht den Interessen internationaler Lebensmittelkonzerne.
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Ich habe mich überhaupt nicht auf die EU-Richtlinie bezogen, sondern auf das, was Du vorgeschlagen hast – und das halte ich im Gegensatz zu der EU-Richtlinie für schwachsinnig.
Ich sage ja, du hast dich nicht genügend über die Richtlinie informiert - lies das zuerst mal, dann red ma weiter ;)
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Die Richtlinie besagt nichts anderes als daß eine Gemeinde den Betrieb der Wasserversorgung ausschreiben muß, wenn sie die Wasserwerke nicht selbst betreiben will. Das hat absolut nichts damit zu tun, was beim Strom und Gas passiert ist – und im übrigen ist auch dort die Leitungs- und Verteilungsinfrastruktur nie privatisiert worden. Bei der Wasserversorgung gibt es aber im Gegensatz zu Gas und Strom keine vom Grundnetz abgetrennten Speisevorrichtungen (und das ist bei Frischwasser auch kaum sinnvoll, das wird ja nicht wie Tafel- oder Mineralwasser in Flaschen verkauft).
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Die Richtlinie besagt nichts anderes als daß eine Gemeinde den Betrieb der Wasserversorgung ausschreiben muß, wenn sie die Wasserwerke nicht selbst betreiben will.
Eben! Aber sie musste sich bisher in dem Fall auch schon einen Betreiber suchen. Da ist das halt am Land meistens über den Stammtisch gelaufen oder in Kleinstädten über ein bisserl Taschengeld. Jetzt soll das eben ausgeschrieben werden, damit werden sich wahrscheinlich (zumindest hat man in anderen Branchen die Erfahrung gemacht) die Kosten sogar etwas verringern, weil das ganze nicht mehr unter der Hand läuft und es eh nur Steuergeld ist, darum braucht man das ja jetzt nicht so eng sehen.
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Wie gesagt, darüber habe ich nicht geredet... Du hast oben etwas völlig anderes (und viel weitergehendes) als den Inhalt dieser EU-Richtlinie vorgeschlagen.
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Du hast oben etwas völlig anderes (und viel weitergehendes) als den Inhalt dieser EU-Richtlinie vorgeschlagen.
Ja, weils für mich jetzt auch nicht so das Problem wäre, wenn es irgendwann dazu kommen würde. Ich bin eben keineswegs davon überzeugt, dass der Staat oder die Stadt mit unseren Resourcen optimal wirtschaftet. Mit den entsprechenden Reglementierungen, wie oben genannt, und nur Verkauf privat, nicht aber die Infrastruktur (nichts anderes habe ich geschrieben), wäre das für mich ok, weil es auch in vielen anderen Bereichen so ist und funktioniert. Nicht alles, was staatlich ist, ist schlecht, aber auch nicht alles, was privat ist.
Genau dasselbe wäre auch bei den Wiener Linien notwendig. Die (jüngeren) Mitarbeiter werden ohnehin schon nach KV privatwirtschaftlich bezahlt und alles an Stunden herausgepresst, was überhaupt gesetzlich geht, für die wird sich nicht mehr viel ändern. Aber in Erdberg würde mal ein wenig rationalisiert werden und das wäre sicher keine schlechte Sache, wenn ich unser Organigramm und Mitarbeiteranzahl mit anderen Städten vergleiche. Die haben das dort genauso gemacht und es hat ihnen sicher nicht geschadet. Zusätzlich werden Prozesse schneller und effizienter. Denn obwohl wir einen Höchststand an Mitarbeitern haben, ist das Unternehmen in sich selbst erstarrt und schafft es nicht einmal mehr, Hinweistafeln innerhalb eines Jahres zu tauschen (nur als Beispiel).
Sicher würde ich auch lieber in einer Welt/einem Land leben, in dem man sich solche Fragen gar nicht stellen müsste und wohlbehütet von der Wiege bis zur Bahre durchs Leben geführt wird. Ist aber halt nicht (mehr).
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Ja, weils für mich jetzt auch nicht so das Problem wäre, wenn es irgendwann dazu kommen würde. Ich bin eben keineswegs davon überzeugt, dass der Staat oder die Stadt mit unseren Resourcen optimal wirtschaftet.
Eh nicht. Aber die Erfahrungen mit privaten Dienstleisten laufen halt darauf hinaus, dass diese die Ressourcen verbrennen, weil das Ziel des Betriebs nicht ein gutes Produkt (oder eine gute Dienstleistung) ist, sondern Gewinne für die Shareholder (wozu sie gesetzlich sogar verpflichtet sind). Das "optimale Wirtschaften" besteht also darin, den Wert des Betriebes zu steigern, nicht das Service für den Kunden zu verbessern. Unter den derzeitigen Bedingungen ist eine solche Wertsteigerung ja auch nur möglich, indem das Service am Kunden verschlechtert wird.
In GB war das mit den Verkehrsdiensteverträgen recht lustig, weil ein nicht geringer Teil wegen Nichterfüllung der Auflagen nach ein paar jahren vorzeitig gekündigt wurde, nur war da von den Ressourcen schon so viel verbrannt und für die Profitmaximierung abgewirtschaftet, dass die öffentliche Hand erst recht wieder Geld zuschießen musste, um den Betrieb für den nächsten privaten Betreiber wieder attraktiv zu machen.
In D beschweren sich in nicht wenigen Gebieten mit privaten EVUs die Kunden über zu dünne Fahrpläne, zu geringe Kapazitäten, weil eben, um mit der Finanzierung klarzukommen und noch Gewinne zu erwirtschaften, das Service aufs absolute Minimum zurückgefahren wird. Auch hier gilt oft: die Kunden können eh nicht groß anders, und der Betrieb wird halt auf das Maß runterdimensioniert, mit dem Gewinne zu machen sind. Alle anderen Kunden sollen halt mit dem Auto fahren.
Wer glaubt, dass irgendeine Firma, egal in welchem Geschäft, in erster Linie für die Kunden wirtschaftet und nicht fürs eigene Konto, sollte schnellstens aufwachen.
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In D beschweren sich in nicht wenigen Gebieten mit privaten EVUs die Kunden über zu dünne Fahrpläne, zu geringe Kapazitäten, weil eben, um mit der Finanzierung klarzukommen und noch Gewinne zu erwirtschaften, das Service aufs absolute Minimum zurückgefahren wird. Auch hier gilt oft: die Kunden können eh nicht groß anders, und der Betrieb wird halt auf das Maß runterdimensioniert, mit dem Gewinne zu machen sind. Alle anderen Kunden sollen halt mit dem Auto fahren.
Der REgionalverkehr in Deutschland wird von den EVUs nicht eigenwirtschaftlich durchgeführt, sondern im Auftrag des Landes oder Landkreises. Wo aber gespart wird ist z.B. bei den Fahrzeuge, da werden zwar maximal 5 Jahre alte Züge gefordert und bestimmte Platzkilometer. GEspart wird dann wo geht, so habe ich schon von 3+2-Bestuhlung gehört, das ja fast schon der 4. Klasse entspricht.
Wenn dann der Auftraggeber die Leistungen nicht oder nicht ausreichend überwacht, dann fallen Kurse aus etc.
Hannes
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Eben! Aber sie musste sich bisher in dem Fall auch schon einen Betreiber suchen. Da ist das halt am Land meistens über den Stammtisch gelaufen oder in Kleinstädten über ein bisserl Taschengeld. Jetzt soll das eben ausgeschrieben werden, damit werden sich wahrscheinlich (zumindest hat man in anderen Branchen die Erfahrung gemacht) die Kosten sogar etwas verringern, weil das ganze nicht mehr unter der Hand läuft und es eh nur Steuergeld ist, darum braucht man das ja jetzt nicht so eng sehen.
Du weist aber schon dass die meisten Wasserleitungsverbände Genossenschaften sind die nicht Gewinnorientiert abreiten dürfen!
Sobald ein Unternehmen dahinter steht muss unterm Strich ein Gewinn da stehen oder warum glaubst du verkaufen uns die Gas und Stromnbieter seit gut zwei Jahren beides soviel teuerer als sie es am Weltmarkt einkaufen? Weils Gewinne machen müssen. Wem jetzt die Infrastruktur gehört ist völlig powidl wenns mal wieder ein Kartell bilden und uns trotzdem verarschen. Ich sag jetzt nicht das der Status qou besser ist aber auch nicht schlechter. Ich mag irgendwie nicht dass ich mein Wasser bei einem Chinesischen Großkonzern bezahl der nichts investiert und die Quellen verrotten lässt oder die Anlagen vernachlässigt. Wenn jetzt wieder das Argument kommt, dass die Infrastruktur ja beim Staat bleibt ja was wird dann Privatisiert? Nichts. Weil das Wasser sprudelt aus einer Quelle die dem Land gehört (oder Wasserleitungsverband), was sie dann auch weiterhin tut, dann durch eine Leitung die dem Land oder der Gemeinde gehört, was dann auch nachher tut, und sprudelt bei mir aus dem Wasserhahn, der auch weiterhin mir gehört. Also was willst jetzt genau privatisieren, wenn nicht genau diese Dinge, bis auf den Wasserhahn natürlich?
Beim Strom hats Kraftwerksbesitzer (meist eine Komune, ein Land, der Staat, oder ein halbstaatliches Unternehmen) somit gibts da nichts "privates" wie alle immer sagen. Der Strommarkt ist liberalisiert worden aber privat ist da in 90% der Fälle gar nichts. Beim Gas gibst einen einzigen Lieferanten der auf alle Aufteilt und das ist die OMV. Auch halbstaatlich. Die machen aber mit dem Gas soviel Gewinn, dass es ihnen vollkommen wurscht ist was die Endanbieter dafür verlangen.
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Ich bin eben keineswegs davon überzeugt, dass der Staat oder die Stadt mit unseren Resourcen optimal wirtschaftet.
Ich glaube, die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung dieser Stadt und dieses Landes ist davon überzeugt, dass unsere Ressourcen und die aus unserem Steuergeld errichtete öffentliche Infrastruktur nicht dazu da sind, Privaten eine Basis für die Erzielung von Profiten bereitzustellen. Ich würde mir wünschen, dass das einmal in einem ernstzunehmenden Plebiszit ein für allemal festgehalten wird.
Mit den entsprechenden Reglementierungen, wie oben genannt, und nur Verkauf privat, nicht aber die Infrastruktur (nichts anderes habe ich geschrieben), wäre das für mich ok, weil es auch in vielen anderen Bereichen so ist und funktioniert.
In vielen anderen Bereichen ist es so und funktioniert nicht.
Nicht alles, was staatlich ist, ist schlecht, aber auch nicht alles, was privat ist.
Der auf dieser Annahme basierende Mittelweg, u.a. in Österreich in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg mit Erfolg beschritten, wird derzeit leider zunehmend in Frage gestellt. Den derzeitigen Privatisierungsirrsinn assoziiere ich allerdings eher mit Chile unter Pinochet.
Genau dasselbe wäre auch bei den Wiener Linien notwendig. Die (jüngeren) Mitarbeiter werden ohnehin schon nach KV privatwirtschaftlich bezahlt und alles an Stunden herausgepresst, was überhaupt gesetzlich geht, für die wird sich nicht mehr viel ändern. Aber in Erdberg würde mal ein wenig rationalisiert werden und das wäre sicher keine schlechte Sache, wenn ich unser Organigramm und Mitarbeiteranzahl mit anderen Städten vergleiche. Die haben das dort genauso gemacht und es hat ihnen sicher nicht geschadet. Zusätzlich werden Prozesse schneller und effizienter. Denn obwohl wir einen Höchststand an Mitarbeitern haben, ist das Unternehmen in sich selbst erstarrt und schafft es nicht einmal mehr, Hinweistafeln innerhalb eines Jahres zu tauschen (nur als Beispiel).
Dass aus Mitarbeitern und Infrastruktur alles nur Mögliche herausgepresst wird, ist genau diesem kurzfristigen Effizienzgedanken geschuldet, dem du das Wort redest. Warum sollten die auf die Funktion eines Netzbetreibers reduzierten Wiener Linien Hinweistafeln schneller austauschen als sie es jetzt tun? Die wären ja noch immer ein kommunales und daher "erstarrtes" Unternehmen. (Oder macht dies das Verkehrsunternehmen?) Was ist an der künstlichen Herstellung von Wettbewerb im Rahmen von natürlichen Monopolen mittels bürokratischer Regulierungsbehörden überhaupt effizient? Wenn die Liberalisierung allenthalben so tolle Ergebnisse bringt, warum beschreiten dann etliche Gemeinden in unserem Nachbarland Deutschland genau den umgekehrten Weg (http://www.boeckler.de/impuls_2013_02_3.pdf)? Und btw. wonach richtet sich die Angabe, dass der Mitarbeiterstand der Wiener Linien einen Höchststand erreicht hätte? ???
Sicher würde ich auch lieber in einer Welt/einem Land leben, in dem man sich solche Fragen gar nicht stellen müsste und wohlbehütet von der Wiege bis zur Bahre durchs Leben geführt wird. Ist aber halt nicht (mehr).
Eine "alternativlose" oder nicht doch eine menschengemachte Entwicklung? Früher berief man sich auf Gott, um die herrschende Ordnung zu rechtfertigen, heute auf den "Markt". ::)
Abschließend ein Link zu einem seltsamen Kommentar des Kolumnisten eines einstmals* linksliberalen Magazins:
http://www.profil.at/articles/1307/575/352754/peter-michael-lingens-spoe-privatisierung (http://www.profil.at/articles/1307/575/352754/peter-michael-lingens-spoe-privatisierung)
Ich frag mich schon, ob der Kommentar nicht noch depperter ist als die Volksbefragung der SPÖ.
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*) Mag die Empörung über die SPÖ-Inseratenaffäre noch so berechtigt sein: Warum fällt diese Entwicklung, die neben dem Profil auch den Standard betrifft, niemandem auf? Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang etwa die unverhohlene Wahlempfehlung für den Spitzenkandidaten der Salzburger ÖVP im Leitartikel der letzten Ausgabe des Profil.
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Früher berief man sich auf Gott, um die herrschende Ordnung zu rechtfertigen, heute auf den "Markt". ::)
Die derzeitige sogenannte Wirtschaftskrise hat eh alles, was Religion auch hat:
Nicht nachvollziehbare Regeln, an die man sich halten muss, weil "der Markt" (wer oder was ist das eigentlich? Wir alle!) es so will. Und stellt man "den Markt" nicht zufrieden, gibt es eine Wirtschaftskrise (=Apokalypse).
Profitieren tun einige wenige Top-Manager und Spitzenökonomen, die sich mit den (selbst definierten) Regeln des Markes auskennen, so wie einst die Priester und Kardinäle, die die Lehren Gottes so interpretierten, wie sie es für richtig und angenehm hielten (auf Kosten des ungebildeten Volkes natürlich).
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Profitieren tun einige wenige Top-Manager und Spitzenökonomen, die sich mit den (selbst definierten) Regeln des Markes auskennen, so wie einst die Priester und Kardinäle, die die Lehren Gottes so interpretierten, wie sie es für richtig und angenehm hielten (auf Kosten des ungebildeten Volkes natürlich).
Nein, es gibt einen Unterschied zur Religion: Die Priester einer Relgion kennen sich tatsächlich mit den dieser Religion zu Grunde liegenden Gesetzen aus. "Spitzenmanager" sind in der überwiegenden Anzahl der Fälle nicht einmal in der Lage die Gleichungen zu lesen, die gängigen ökonomischen Modellen zu Grunde liegen. Die betrachten ökonomische Modelle als simple Blackboxen, wo man links was reinsteckt und rechts etwas rauskommt, ohne jemals darüber nachzudenken unter welchen Randbedingungen so ein Modell überhaupt zulässig sein kann – die nächste Krise ist spätestens dann vorprogrammiert, wenn man die Blackbox weiterbenutzt obwohl der Gültigkeitsbereich des Modells überschritten ist. Für die Spitzenmanager ist das aber irrelevant, denn ihre monatlichen Gehaltszahlungen und Boni haben sie dann ja schon kassiert und haften tun sie nicht für ihre Dummheiten (außer es tritt der seltene Fall ein, daß man ihnen etwas strafrechtlich Relevantes nachweisen kann).
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Außerdem wechseln sie dann halt einfach das Unternehmen (vorher noch kräftig Arbeitnehmer entlassen, damit die Bilanz zum Abschied stimmt). Man ist ja gut vernetzt und eine neue Stelle ist nur eine Sache von ein oder zwei Cocktailpartys ;)
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Übrigens, heute am O habe ich einen c3 gesehen (irgendwas mit 12x5, glaub ich), da war ich richtig entsetzt. Am Dach (türseitig zwischen mittlerer und hinterer Tür) ist der nicht mehr sooo weit vom Werbefoto entfernt. Völlig verrostet - einfach grauslich. Bei einem zweiten war's ähnlich, aber noch nicht ganz so schlimm. Für ein Foto war ich leider zu langsam.
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Übrigens, heute am O habe ich einen c3 gesehen (irgendwas mit 12x5, glaub ich), da war ich richtig entsetzt. Am Dach (türseitig zwischen mittlerer und hinterer Tür) ist der nicht mehr sooo weit vom Werbefoto entfernt. Völlig verrostet - einfach grauslich. Bei einem zweiten war's ähnlich, aber noch nicht ganz so schlimm. Für ein Foto war ich leider zu langsam.
Lieber 13er, wir bedauern, dass du mit unserem Beiwagen nicht zufrieden warst. Ein Rostschaden ist ein schwerer Vorwurf, deshalb haben wir uns das sofort angeschaut und gleich weitergeleitet. Die zuständigen Kollegen von der Wagenrevision haben uns mitgeteilt, dass mit diesem Wagen alles in Ordnung ist. Was den Rost angeht, so hast du dich sicher verschaut oder Wien mit einer anderen Stadt verwechselt. Es stimmt schon, dass auf diesem Wagen im Dachbereich eine größere braune Fläche zu finden ist. Das ist aber keineswegs Rost, sondern Rostschutzfarbe, mit der das Dach von unseren fleißigen Werkstatthelferinnen und -helfern ausgebessert wurde. Unsere Fahrzeuge sind täglich 48 Stunden im Einsatz und legen dabei eine Strecke von 657,8 Milliarden Lichtjahren zurück, das entspricht so vielen aneinandergereihten Badewannen, dass man sie mit allem Wasser des gesamten Universums nicht mehr füllen könnte. Dabei transportieren wir stündlich 42 Millionen Fahrgäste, die selbst bei einem Vollbad pro Nanosekunde niemals alle Badewannen der genannten Reihe durchprobieren könnten. Aus diesem Grund können wir unsere Wagen nur schrittweise neu lackieren. So muss bei dem von dir beobachteten Wagen der mit Rostschutzfarbe bedeckte Bereich noch mit grauer Farbe überstrichen werden. Wir haben uns das schon vorgenommen und werden es in angemessener Zeit auch durchführen, da kannst du ganz beruhigt sein. Bis dahin hoffen wir dennoch, dich auch weiterhin zu unseren wohlwollenden Fahrgästen zählen zu dürfen.
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Machnmal glaub ich, 95B hat bei UPC gearbeitet.
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Woher kommt mir das nur bekannt vor :D :D
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Übrigens, heute am O habe ich einen c3 gesehen (irgendwas mit 12x5, glaub ich), da war ich richtig entsetzt. Am Dach (türseitig zwischen mittlerer und hinterer Tür) ist der nicht mehr sooo weit vom Werbefoto entfernt. Völlig verrostet - einfach grauslich. Bei einem zweiten war's ähnlich, aber noch nicht ganz so schlimm. Für ein Foto war ich leider zu langsam.
Lieber 13er, wir bedauern, dass du mit unserem Beiwagen nicht zufrieden warst. Ein Rostschaden ist ein schwerer Vorwurf, deshalb haben wir uns das sofort angeschaut und gleich weitergeleitet. Die zuständigen Kollegen von der Wagenrevision haben uns mitgeteilt, dass mit diesem Wagen alles in Ordnung ist. Was den Rost angeht, so hast du dich sicher verschaut oder Wien mit einer anderen Stadt verwechselt. Es stimmt schon, dass auf diesem Wagen im Dachbereich eine größere braune Fläche zu finden ist. Das ist aber keineswegs Rost, sondern Rostschutzfarbe, mit der das Dach von unseren fleißigen Werkstatthelferinnen und -helfern ausgebessert wurde. Unsere Fahrzeuge sind täglich 48 Stunden im Einsatz und legen dabei eine Strecke von 657,8 Milliarden Lichtjahren zurück, das entspricht so vielen aneinandergereihten Badewannen, dass man sie mit allem Wasser des gesamten Universums nicht mehr füllen könnte. Dabei transportieren wir stündlich 42 Millionen Fahrgäste, die selbst bei einem Vollbad pro Nanosekunde niemals alle Badewannen der genannten Reihe durchprobieren könnten. Aus diesem Grund können wir unsere Wagen nur schrittweise neu lackieren. So muss bei dem von dir beobachteten Wagen der mit Rostschutzfarbe bedeckte Bereich noch mit grauer Farbe überstrichen werden. Wir haben uns das schon vorgenommen und werden es in angemessener Zeit auch durchführen, da kannst du ganz beruhigt sein. Bis dahin hoffen wir dennoch, dich auch weiterhin zu unseren wohlwollenden Fahrgästen zählen zu dürfen.
95B dürfte grad aus der Badewanne gestiegen sein. Soviele Badewannen hat er sonst noch nie angesprochen. ;D
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95B dürfte grad aus der Badewanne gestiegen sein.
Ist schon ein paar Stunden her. :)
Woher kommt mir das nur bekannt vor :D :D
Ja, ich weiß auch nicht... ^-^ ^-^
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Die derzeitige sogenannte Wirtschaftskrise hat eh alles, was Religion auch hat:
Nicht nachvollziehbare Regeln, an die man sich halten muss, weil "der Markt" (wer oder was ist das eigentlich? Wir alle!) es so will. Und stellt man "den Markt" nicht zufrieden, gibt es eine Wirtschaftskrise (=Apokalypse).
Sorry, aber das ist nicht ganz korrekt. Die immer zitierten "Märkte" sind die Kreditgeber, die den immer höher verschuldeten Staaten immer noch Geld borgen. Wenn sich eine EZB bereit erklärt für alle Staatsanleihen zu garantieren (= zur Not Geld zu "drucken") und damit die Schuldner vorübergehend beruhigt (und damit das Pyramidenspiel noch etwas prolongiert) bleiben die verlangten Zinsen auf erträglichem Niveau. Deswegen ist es so immens wichtig, "die Märkte" zu "beruhigen" - weil sich die Staaten sonst nicht mehr das Geld ausborgen könnten, das sie laufend verbrennen.
Übrigens kracht es mehr als man als aussenstehender Laie so annimmt - zB war die Republik im Dezember vor ein paar Jahren praktisch zahlungsunfähig, so wurde eine kurzfristige "Mehrwertsteuer-Sondervorauszahlung" erfunden, was nichts anderes als eine Zwangsanleihe zu Lasten der Unternehmer war.
Das alles mit religiösem Geschwurbel zu vergleichen ist im besten Fall naiv.
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Die derzeitige sogenannte Wirtschaftskrise hat eh alles, was Religion auch hat:
Nicht nachvollziehbare Regeln, an die man sich halten muss, weil "der Markt" (wer oder was ist das eigentlich? Wir alle!) es so will. Und stellt man "den Markt" nicht zufrieden, gibt es eine Wirtschaftskrise (=Apokalypse).
Sorry, aber das ist nicht ganz korrekt. Die immer zitierten "Märkte" sind die Kreditgeber, die den immer höher verschuldeten Staaten immer noch Geld borgen. Wenn sich eine EZB bereit erklärt für alle Staatsanleihen zu garantieren (= zur Not Geld zu "drucken") und damit die Schuldner vorübergehend beruhigt (und damit das Pyramidenspiel noch etwas prolongiert) bleiben die verlangten Zinsen auf erträglichem Niveau. Deswegen ist es so immens wichtig, "die Märkte" zu "beruhigen" - weil sich die Staaten sonst nicht mehr das Geld ausborgen könnten, das sie laufend verbrennen.
Übrigens kracht es mehr als man als aussenstehender Laie so annimmt - zB war die Republik im Dezember vor ein paar Jahren praktisch zahlungsunfähig, so wurde eine kurzfristige "Mehrwertsteuer-Sondervorauszahlung" erfunden, was nichts anderes als eine Zwangsanleihe zu Lasten der Unternehmer war.
Das alles mit religiösem Geschwurbel zu vergleichen ist im besten Fall naiv.
Tut mir leid, aber warum sind die Staaten zahlungsunfähig? Weil sie private Banken gerettet haben, die über alle Maßen faule Kredite vergeben haben. Private Unternehmer haben also ihre Verluste verstaatlicht, was sie selbstverständlich mit ihren Gewinnen nicht machen würden.
Zahlungsunfähig heißt übrigens noch lange nicht bankrott. Dass man natürlich jetzt mit der Wirtschaftskrise die Ausrede hat, bei Zukunftsinvestitionen (z.B. Gesundheit, Bildung, Infrastruktur) einzusparen, ist für viele Staaten bequem. Irgendwo muss das Geld ja für "den Markt" herkommen.
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Tut mir leid, aber warum sind die Staaten zahlungsunfähig? Weil sie private Banken gerettet haben, die über alle Maßen faule Kredite vergeben haben. Private Unternehmer haben also ihre Verluste verstaatlicht, was sie selbstverständlich mit ihren Gewinnen nicht machen würden.
Aber geh. Staaten leben seit vielen Jahrzehnten (etwa seit den 1970ern) massiv über ihre Verhältnisse, in der vagen Hoffnung, das jährliche Defizit übers Wirtschaftswachstum auszugleichen, was ein frommer Wunsch ist und nur durch Bilanzfälschung einigermaßen dargestellt werden kann.
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Massiv über ihre Verhältnisse leben nur Politiker, Banker und Spitzenmanager.
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Massiv über ihre Verhältnisse leben nur Politiker, Banker und Spitzenmanager.
Falsch, denn die leben über *unsere* Verhältnisse :lamp:
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Massiv über ihre Verhältnisse leben nur Politiker, Banker und Spitzenmanager.
ja sicher ::)
http://www.staatsschulden.at/ (http://www.staatsschulden.at/)
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Massiv über ihre Verhältnisse leben nur Politiker, Banker und Spitzenmanager.
ja sicher ::)
http://www.staatsschulden.at/ (http://www.staatsschulden.at/)
Und was soll jetzt diese Stronach-Polemik?
Ja klar hat der Staat Schulden. Mit Investitionen auf Kredit wurde aber die gesamte Infrastruktur, die du auch nutzt, sowie auch deine Schulbildung ( Uni eh nicht :-X ) finanziert.
Ohne diese Investitionen wäre Österreich immer noch am Level von 1946 anstatt einer der wohlhabendsten Staaten der Welt mit immer noch top Gesundheitsversorgung, top Sicherheitswerten, top Sozialsystem und top Bildungssystem (nicht verglichen mit anderen europäischen Staaten, sondern den "unteren" 160).
Du bist auch Unternehmer, wie ich mitbekommen habe. Hättest du ohne Kredit einst dein Unternehmen gründen können?
So wie Menschen sind auch Staaten i.d.R. keine reichen Erben (außer vielleicht die Golfstaaten).
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Und was soll jetzt diese Stronach-Polemik?
Ja klar hat der Staat Schulden. Mit Investitionen auf Kredit wurde aber die gesamte Infrastruktur, die du auch nutzt, sowie auch deine Schulbildung ( Uni eh nicht :-X ) finanziert.
Ohne diese Investitionen wäre Österreich immer noch am Level von 1946 anstatt einer der wohlhabendsten Staaten der Welt mit immer noch top Gesundheitsversorgung, top Sicherheitswerten, top Sozialsystem und top Bildungssystem (nicht verglichen mit anderen europäischen Staaten, sondern den "unteren" 160).
Du bist auch Unternehmer, wie ich mitbekommen habe. Hättest du ohne Kredit einst dein Unternehmen gründen können?
Das ist keine Stronach-Polemik, die Schulden sind aus jedem Ruder gelaufen. Reichstes Land - weil wir als Appendix Deutschlands gesehen werden und sehr gute Bonität haben. Schulden bzw Besitztümer, die auf Pump gekauft wurden kann man doch nicht auf die Aktiva-Seite buchen!
Und ja, ich bin Unternehmer, und unter anderem deswegen so erfolgreich, weil ich niemals irgendeinen Kredit hatte und keinerlei Verpflichtung habe - nur deswegen hab ich nämlich die Spielräume, mit denen ich meine Firma nachhaltig und substanziell entwickeln kann. Ich hab mir eben - anders als andere Unternehmer - nie auf Leasing ein fettes Auto gekauft, bin erst in ein größeres Büro gezogen als ich es mir wirklich leisten konnte und hab auch die Apartments nach und nach aus den laufenden Einkünften gekauft, obwohl ich mit früherem Kauf auf Kredit sicher noch bessere Deals gemacht hätte.
Ein Staat ist wie ein Unternehmen, mit dem Unerschied, dass es Steuern einheben kann - das hat allerdings Grenzen, ab gewissen Steuerhöhen explodiert die Schattenwirtschaft und der Zustrom zu populistischen Parteien etc.
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Massiv über ihre Verhältnisse leben nur Politiker, Banker und Spitzenmanager.
ja sicher ::)
http://www.staatsschulden.at/ (http://www.staatsschulden.at/)
Man kann Staatsschulden nur volkswirtschaftlich betrachten, eine betriebswirtschaftliche Betrachtung, die eine Trennung zwischen privaten Vermögen und öffentlichen Schulden konstruiert, ist nicht zielführend. Schließlich setzt die Existenz der privaten Vermögen auch die Existenz des Staates voraus.
Volkswirtschaftlich hat ein Staat nur dann über seine Verhältnisse gelebt, wenn er netto beim Ausland verschuldet ist. Das mag für Griechenland zutreffen, in Österreich steht den von Ausländern gehaltenen Staatsschulden ein Vielfaches an inländischem Vermögen gegenüber.
In so eine Situation kann ein Staat nur kommen, wenn er mehr konsumiert als produziert. Das war in Österreich aber nicht der Fall, wir haben ständige Leistungsbilanzüberschüsse. Hier geht es um die Frage der Aufteilung der Überschüsse. Diese können in Lohnerhöhungen, Investitionen, Steuern oder Privatvermögen gehen.
Eine Verschuldung in dieser Situation stellt also eine Verschiebung von Verteilungskämpfen in die Zukunft dar. Das ist nicht sonderlich gescheit, aber keineswegs eine einseitige Überdehnung des Staates gegen die Interessen der "Leistungsträger". Schließlich profitieren diese kurzfristig von niedrigen Steuern trotz aufrechterhaltenem sozialen Frieden und haben gleichzeitig in den Staatsanleihen eine Möglichkeit, ihr Kapital zu parken.
Sinnvoller als für Staatsanleihen hätten sie das Kapital sonst auch nicht verwendet, sonst hätten sie es gleich investiert. Der Staat hat hier also eine inverse Funktion zur Notenbank, nämlich den "Kreditnehmer der letzten Zuflucht".
Langfristig führt das natürlich zu einer Krise, die aber nicht exogen ("mangelnde Wettbewerbsfähigkeit"), sondern rein endogen (Verteilungskämpfe zwischen "altem" Vermögen, das von Zinsen auf Staatsschulden profitiert, gegen neues Einkommen, das immer höhere Steuern zahlt) ist.
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Schulden bzw Besitztümer, die auf Pump gekauft wurden kann man doch nicht auf die Aktiva-Seite buchen!
Doch, das macht jeder Häuslbauer so. Die Sicherheit für den Kredit ist die erworbene / erbaute Immobilie. :lamp:
So begann übrigens die Schuldenkrise in den USA: Immobilienpreise explodiert, Banken haben zu hohe Kredite vergeben, die mit Immobilien in Phantasiewerten besichert waren.
Und ja, ich bin Unternehmer, und unter anderem deswegen so erfolgreich, weil ich niemals irgendeinen Kredit hatte und keinerlei Verpflichtung habe - nur deswegen hab ich nämlich die Spielräume, mit denen ich meine Firma nachhaltig und substanziell entwickeln kann. Ich hab mir eben - anders als andere Unternehmer - nie auf Leasing ein fettes Auto gekauft, bin erst in ein größeres Büro gezogen als ich es mir wirklich leisten konnte und hab auch die Apartments nach und nach aus den laufenden Einkünften gekauft, obwohl ich mit früherem Kauf auf Kredit sicher noch bessere Deals gemacht hätte.
Das ist natürlich super, Respekt!
Ein Staat ist wie ein Unternehmen, mit dem Unerschied, dass es Steuern einheben kann - das hat allerdings Grenzen, ab gewissen Steuerhöhen explodiert die Schattenwirtschaft und der Zustrom zu populistischen Parteien etc.
Nein, ein Staat ist kein Unternehmen. Ein Unternehmen agiert profitorientiert, ein Staat gemeinnützig :lamp:
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Nein, ein Staat ist kein Unternehmen. Ein Unternehmen agiert profitorientiert, ein Staat gemeinnützig :lamp:
Was ja eigentlich schon fast daraus sichtbar ist, daß es zwei völlig unterschiedliche Wissenschaftsdisziplinen in der Wirtschaft gibt: Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre, deren Gesetzmäßigkeiten und Rahmenbedingungen nur sehr eingeschränkt in der jeweils anderen Disziplin anwendbar sind.
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Und was soll jetzt diese Stronach-Polemik?
Ich weiß nicht, wie du auf "Stronach-Polemik" kommst, aber hier ein bischen Nicht-Polemik (http://www.falter.at/falter/2012/07/10/stronachs-staatsaffaeren/) über Stronach.
Hannes
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Aua, der Falter-Artikel ist richtig gemein. Big Uncle Frank von der 1990er-Vöest aus dem Dreck gezogen. Für so ein Großmaul geht's eigentlich fast peinlicher nicht mehr.
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Massiv über ihre Verhältnisse leben nur Politiker, Banker und Spitzenmanager.
ja sicher ::)
Wir alle leben über unsere Verhältnisse!
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Jaja, "wir" ... ::)
(http://www.jjahnke.net/index_files/12402.gif)
Lohn- und Vermögensrentwicklung in Deutschland (für Österreich konnte ich Ähnliches ad hoc nicht finden):
(http://www.jjahnke.net/index_files/04701.gif)
Aber auch dort ist dieses "wir", das ja gar so arg über seine Verhältnisse gelebt haben soll, immer wieder zu hören.
Quelle: http://www.jjahnke.net/rundbr24.html (http://www.jjahnke.net/rundbr24.html)