Gestern und heute war ich wieder entlang der Museumslinie unterwegs. Gestern war Feiertag und es wurde die Linie 15 (Cichy Kącik - Pleszów) in Betrieb genommen. Zum Einsatz gelangte der 102Na+102NaD. Am 0er waren die Museums-105er unterwegs. Zudem gab es noch die Autobuslinie 145 (Dworzec Główny Wschód - Kombinat).
[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Ich erlaube mir mit den Autobussen zu beginnen. Beim Kombinat waren der hier zu sehende San H01B, eine Nysa und der Rugby ausgestellt. Der San ist Baujahr 1959 und wurde von Autosan in Sanok gebaut. Autosan war bis 1958 eine Wagonfabrik. Hier wurden diverse Straßenbahnwagen, wie z.B. die SN2 oder auch teilweise ND-Beiwagen nach dem Krieg gebaut. Einige Triebwagen der wiener Type G wurden ebenfalls von der Wagonfabrik Sanok hergestellt. Autosan baute auch die Niederflurmittelteile für die EU8N und GT8S.
[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Leider war der Sonnenstand suboptimal. Der Rugby ist Baujahr 1929.
[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Es wurde auch eine kleine Ansprache gehalten und etwas über die Fahrzeuge erzählt. Ursprünglich war geplant, dass die Busse der Linie 145 durch die Betriebsgarage Bieńczyce fahren, was aber im letzten Moment einen Tag vorher von MPK wegen dem Coronavirus abgesagt wurde. Absurd, wenn man bedenkt, dass man mit den Fahrzeugen fahren darf, jedoch nicht durch die Garage fährt. Es war nicht vorgesehen, die Remise zu besichtigen.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Diese Scania waren die ersten Niederflurbusse Krakaus und wurden ab 1994 ausgeliefert. Gebaut wurden sie von Scania in Słupsk. Die Aufschrift Wyjazd na linię ("Ausfahrt auf Linie", also Ausrückfahrt) sieht man heute auch bei normalen Linienbussen, die ihren Dienst antreten.
[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Ein E1+c3 als 22er biegt beim Kombinat in Richtung Kopiec Wandy (Wandahügel) ab. Der 15.08. ist in Polen offiziell der Tag der Polnischen Armee. An diesem Tag vor genau 100 Jahren im Jahre 1920 konnten polnische Truppen in der Schlacht um Warschau einen Sieg erringen. Diese Schlacht markiert den Wendepunkt im Polnisch-Sowjetischen Krieg, der von 1919-1921 andauerte. Für viele Menschen ist der Tag aber auch als Mariä Himmelfahrt ein Feiertag. Aufgrund des Jubiläums waren Fahrzeuge des öffentlichen Verkehrs beflaggt.
[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Dem E1 in wiener Lackierung stehen die Flaggen bessonders gut.
[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Leider waren die Museumsfahrzeuge nicht beflaggt. Der 102Na+102NaD nähert sich der Haltestelle Kombinat.
[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
In der Haltestelle Kombinat. Ich mag diesen Zug.
[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Das Gespann bei der Ausfahrt aus der Haltestelle. Die Wagen sind beide Baujahr 1970, wobei der 102NaD zum motorisierten Beiwagen erst 1985 umgebaut wurde. Diese Beiwagen gab es nur in Krakau. Sie erhielten die Nummern 151-155. Die 102Na waren bis 2001 im Liniendienst und die ganze Zeit in Nowa Huta stationiert.
[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Der Andrang an Fotografen entlang der Strecke war recht hoch. Die 102er sind in Polen generell sehr beliebt. Hier sehen wir den Zug in der Ausstiegshaltestelle Pleszów.
[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
In der Einstiegshaltestelle. Zeit mit den 102ern zu fahren.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Danach lauerte ich im Zentrum den 105N auf. Diese beiden Wagen gehören zu den ersten 105ern, die Krakau bekam. Ursprünglich hatten sie die Nummern 266 und 271, wobei der RT001 der 271 ist. Der hintere Triebwagen ist somit der älteste 105er in Krakau. Auch gesamtpolnisch betrachtet handelt es sich hier um Wagen der ersten Serie. Es handelt sich hierbei um den 31. bzw. 36. 105N der das Konstalwerk verließ. Noch hat der Zug seine Arbeitswagennummer (er wurde als Oberleitungsenteiser verwendet). Ich hoffe, dass die Wagen demnächst umnummeriert werden.
[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Die Wagen wurden zu 105N rückgebaut. Der Fahrer hatte ursprünglich nur eine Pseudokabine. Paradoxerweise ist diese so angelegt, dass man als Fahrgast das Amaturenbrett kaum sieht, den Fahrer also nicht bei der Arbeit beobachten kann, außer man stellt sich direkt neben den Verschlag.
[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Das ursprüngliche Konzept Fahrgastinfo direkt über den Türen anzubringen halte ich für überaus gelungen. Bislang konnte ich das nur bei den 105ern und der Tunnelbana in Stockholm sehen, zumindest fällt mir ad hoc keine andere Stadt ein. Nachteil dieses Systems ist, dass es im Fahrzeug keine Information gibt.
[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
In der Haltstelle Dajwór. Die kleinen Fenster gefallen mir. Ein Hobbykollege aus Krakau, den ich letztes Jahr am Tag der offenen Tür in Katowice traf, meinte, dass diese Fenster in erster Linie dazu dienten, den Fahrerinnen unter den Rock zu schauen.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Zwischendurch etwas Modernes. Ein Lajkonik beim Befahren des Linksbogens von der Starowiślna in die Dietla. Diese Relation wird linienmäßig nur bie Umleitungen (derzeit wegen Bauarbeiten zwischen Poczta Główna und Starowiślna) befahren.
[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Die 105N machen hier auch eine gute Figur. Hinter mir ist die Haltestelle Starowiślna, die nur für Züge, die oben genannten Bogen befahren, gedacht ist. Im Normalbetrieb ist sie also nicht in Betrieb.
[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Danach ging es noch in die Al. Pokoju (Friedensallee), wo ich auf 102er wartete. Ich überlegte, ob ich noch irgendwo die 105N ablichten sollte, beschloss aber nach Hause zu gehen. Das war auch gut so, denn den letzten Kurs der Linie 0 bediente ein EU8N als Reservezug. Die 105N wurden schadhaft und zogen ein.
[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Heute waren auf der Museumslinie der SN4+PN3 und der Linke Hoffman. Der SN4 ist Baujahr 1910 und somit der älteste Triebwagen im Museumsstand. Er kam 1941 aus Eberswalde nach Krakau. Insgesamt erhielt die Stadt vier dieser Triebwagen, die als SN4 (Triebwagen, Normalspur, vierte Serie) bezeichnet wurden. Ursprünglich waren die Wagen in Krakau als Beiwagen im Einsatz, da sie in sehr schlechtem Zustand waren. Ab 1942 wurden die Wagen dann überholt und waren seither als Triebwagen im Liniendienst. Als Triebwagen erhielten sie die Nummern 150-153. Bereits 1948 wurden die Wagen aus dem Liniendienst abgezogen und als Arbeitswagen verwendet. Der hier gezeigte Triebwagen wurde 2015 präsentiert und ist seither wieder fahrfähig. Das letzte Mal war er jedoch 2017 (?) auf der Museumslinie unterwegs.
Beim PN3 handelt es sich um einen von MAN für Nürnberg gebauten Beiwagen. Diese Type kam ebenfalls 1941 nach Krakau, wo sie die Wagennummern 551-573 und die Typenbezeichnung PN3 (Beiwagen, Normalspur, dritte Serie) erhielten. Der heutige Museumswagen ist eine Replik.
[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Auch heute musste ich den Zug auf dem linienmäßig selten befahrenen Gleisbogen ablichten. Mittlerweile gesellte sich User Wypalacz Rafał, der in diversen Foren und auf der Fotozajezdnia aktiv ist, hinzu.