Interessieren würde mich, wieso in den Stationen teilweise Kappengewölbe und teilweise Stahlbetonfelder zwischen I-Trägern zum Einsatz kamen (bspw. Decken über den Stiegenabgängen in der Josefstädter Straße).
Auf dem Bild sieht man (halbwegs) die zwei nebeneinanderliegenden I-Träger zwischen den flachen Betonfeldern.
Die "Betonfelder" ist einfach die glatt verputzte Decke unter den Kappen. Ich hab mir das mal unter Anwendung meiner Generalfotografiervollmacht (*) vor Ort angesehen, anscheinend ist man beim Öffnen des Bahnsteigs draufgekommen, wie verrostet die Eisenträger schon sind. Vielleicht ist auch das Gewölbe gleich gebröckelt, ich kann mir vorstellen, dass man beim Wiederaufbau nach dem Krieg schlechtes Material verwendet hat (Josefstädter Straße war ja stark beschädigt und wurde erst nach den anderen Stationen wiedereröffnet).
Ich wäre der Meinung gewesen, neben den Trägern Beton mit Schalungsabdrücken gesehen zu haben, aber an sich müßtest du recht haben, der untere Stiegenlauf zur Halle muß ja unter dem Bahnsteig sein.
Ich würde spontan auf den Zustand der Träger tippen. Ein Gewölbe bröckelt an sich alles andere als leicht, egal wie madig der Mörtel ist, weil es sich durch das Eigengewicht und jegliche Auflast stabilisiert, es sei denn die Auflager rutschen weg. (Ich habe so etwas schon einmal eingerissen, Ziegel nur mit purem Lehm vermauert, war ziemlich aufwendig und hat vor allem massive Kraftanwendung von unten erfordert).
Fatal ist für so ein Gewölbe, wenn die Träger durchrosten, allerdings wundert mich, daß sie das nicht schon früher bemerkt haben, da haben sie ja extra im Stiegenbereich die Decke geöffnet um die unteren Gurte (den neuralgischen Punkt bei so einer Konstruktion) kontrollieren zu können (siehe mein Foto). Da sieht man hauptsächlich Rostschutzfarbe. Eventuell lehnt sich wirklich die Stationsfassade nach außen und entzieht somit den Trägern das Auflager.
Auffallend war schon immer die verglichen mit anderen Stationen starke Rißbildung vor allem an den Wänden im Stiegenbereich.