Erste Eindrücke vom E-Wagen: Das von manchen heraufbeschworene Chaos ist am ersten Morgen völlig ausgeblieben. Offenbar haben sich die Fahrgäste vom Straßenbahn-Ersatzverkehr so sehr abschrecken lassen*, dass sie großräumig ausgewichen sind. Beim U6-Aufgang in der Gürtelmitte standen scharenweise Gelbjacken, verteilten Mineralwasser an die Fahrgäste und schickten sie zur Linie E. Mangels Fahrgastandrang unterblieb die vorgesehene stadionmäßige Abfertigung (mit händischem Schließen der Türen bei E
1+c
3/4).
Die Intervalle sind durchaus regelmäßig, in der Kaiserstraße hält sich auch der Autoverkehr in Grenzen. Trotzdem müssen die Züge bei der Burggasse und/oder Neustiftgasse meistens eine zusätzliche Phase warten, weil sie wegen drei bis vier Pkw nicht bis in die Haltestelle vor fahren können. Die Fahrgäste nehmen das Spektakel gelassen hin. Die B
1 dürften in der Überzahl sein, das Liniensignal E hat man bei allen Wagen bis auf 705 einprogrammiert - 705 ist als Linie 15 unterwegs, auf den Anzeigen ist neben dem Liniensignal kein Zieltext zu lesen.
15 ist ja die Codierung des seligen Stadion-5ers, daher musste man den Sprachspeicher nicht extra programmieren. Blöderweise heißt es aber dann bei der Lerchenfelder Straße "... umsteigen den Linien U6 und 46". Die Innenbesteckung spricht von einer Bruchstrichlinie E/U (und bereits in der Früh haben einige Zifferntafeln Füße bekommen

). Kurzstrecken sind keine verzeichnet, werden aber angesagt (es handelt sich ja "intern" um einen abgelenkten Stadion-5er...). Interessant ist das Layout der Zielschilder: "
U Nußdorfer Straße" bzw. "
U Westbahnhof", bei den Gummihunden ist das U aber nachgestellt (normale 5er-Zieltexte).
Zumindest ein Fahrer weigerte sich zunächst standhaft, Fahrgäste bei der Marsanogasse zusteigen zu lassen, konnte aber den Grund für seine Weigerung nicht angeben. Auf die Frage, wo denn das festgelegt sei, meinte er nur: "Jo, na, äh, des is hoit a so." Schließlich erlaubte er den Leuten widerwillig doch, den Wagen zu betreten, weil eigentlich sei es ihm ja eh wurscht.

Bis auf diesen einen Ausrutscher waren die Fahrer jedoch durchwegs freundlich und gaben auch kompetente Auskünfte.
Sollte mir untertags niemand zuvorkommen (was allerdings sehr wahrscheinlich ist

, poste ich am Abend ein paar Schlechtwetterbilder in die Galerie.
*) kein Wunder, wenn man sich vor Augen hält, was für ein Stellenwert der Tramway bei uns immer zugewiesen wird