Die Ost-West-Strecke verläuft viergleisig auf Viaduktbögen durch die Stadt, ähnlich unserer Gürtelstadtbahn; allerdings dienen zwei Gleise der Fernbahn. Diese Strecke ist eine der am dichtest belasteten in Deutschland, wohnen möcht' ich dort nicht: Im Minutentakt donnern die Züge drüber, teilweise parallel. Der neue Hauptbahnhof liegt ebenfalls an der Strecke, sehr eindrucksvolles Bauwerk, allerdings innen weniger übersichtlich als man vermuten möchte. Zu meiner Überraschung traf ich eine 1042 als Vorspann eines Sonderzuges
Eindrucksvoll der Kopfbahnhof beim Olympiastadion, so geht Stadionverkehr!
Die Ost-West-Strecke heißt übrigens einfach Stadtbahn und bis in die 90er Jahre war "Berlin Stadtbahn" ein Sammelbegriff für die Fernzüge auf den Zuglaufschildern
und tariflich als Quasi-Zielbahnhof auf den Fahrkarten zu finden.
Die mit der Elektrifizierung der Vorortstrecken gebauten S-Bahnfahrzeuge der Bauart 1927-30 (zusammen 1276 Wagen) wurden im Bahnerjargon "Stadtbahner"
genannt und waren in verschiedenen Umbauvarianten bis 1997 im Einsatz.
Ungewöhnlich für Eisenbahnfahrzeuge war die Spitzenlichtanordnung mit nur einer Lampe, ob da die Wiener Stadtbahnwagen Designvorbild waren?
Am 09.06.1991 fand mit dem Traditionszug (ET/ES 165 231) eine Sonderfahrt auf der noch unsanierten Stadtbahn statt:
* von Alexanderplatz nach Hackescher Markt (1882 - 1951 "Börse", bis Mai 1992 "Marx-Engels-Platz") an der Dircksenstraße
* alter Bahnhofsname , Straße: Neue Promenade, heute Fußgängerzone
* Bellevue, im maroden Originalcharme
* Charlottenburg, dringende Dienstgespräche zwischen BVG-Aufsicht und Reichsbahnern
* Stadionverkehr Zur Fußball-WM 1974, Sonderzüge am Olympiastadion
(Foto: Peter Bley) * abgestellte Schadwagen während der S-Bahn-Krise 2009