Mit der Klopfmethode kann man sogar die Apparateschlösser der 80er-Tastenapparate austricksen, die sperren nämlich nur den Tastwahlblock, sonst aber nichts. Allerdings kenne ich niemanden, der solche Apparate heute noch absperrt. Geben tut es sie noch in größerer Anzahl, und Impulswahl funktioniert auch noch, egal ob per Wählscheibe oder auf der Gabel geklopft, sogar an den sog. NGN-Wählämtern, die de facto nur mehr ein VOIP-Server mit Anbindung an die Kupferleitung zum Endkunden sind, d.h. analog ist nur mehr die Zweidrahtverbindung von der Wohnung zum Wählamt.
Was die NGN-Ämter nicht mehr können (sehr zu meinem Ärger) ist Durchwahl bei Analoganschlüssen, obwohl die IMO softwareseitig leicht implementierbar sein müsste. In Deutschland und den meisten anderen Ländern wurde soweit ich weiß die Durchwahl wählamtsseitig realisiert, mit verkürzten Rufnummern. Im Endeffekt war die Nummer plus Durchwahl nicht länger als eine normale Nummer. Da das eine ganze Nummerngasse blockiert, war so ein Anschluss erst ab 8 Amtsleitungen zu haben. In Österreich hingegen war die Konstruktion denkbar simpel. Die (am Beispiel Wien) ersten 6 Ziffern der Nummer, bei OES-Ämtern 7, verarbeitet das Wählamt, alle weiteren Ziffern werden als normale Wählimpulse (Gleichstromimpulse) auf die Teilnehmerleitung geschickt, wo die Nebenstellenanlage damit tun kann, was sie lustig ist. Voila, simpelste Durchwahl ohne Mehrkosten für den Teilnehmer. Dummerweise hat Siemens unlängst seine Telekommunikationssparte verkauft und der Nachfolger hat prompt den Support für die OES-E-Ämter eingestellt. Diese werden gerade sukzessive auf NGN umgebaut, was sich teilweise sehr negativ auf Fax- und Modemverbindungen auswirken soll. Ich habe allerdings an einer NGN-Vermittlung schon eine stabile 56k-Modemverbindung aufgebaut. Da auch die OES-D-Ämter mittlerweile um die 20 Jahre alt sind, werden auch die vermutlich in absehbarer Zeit ersetzt und dann wars das mit der Gleichstromdurchwahl.