Autor Thema: Stadtmöblierung einst  (Gelesen 37485 mal)

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moszkva tér

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Re: Stadtmöblierung einst
« Antwort #60 am: 21. August 2012, 13:27:06 »
Weiß jemand, was dieses "Vacuum-Öl" war/ist?  ???
Könnte Hydrauliköl für einen ansässigen Industriebetrieb gewesen sein.

E2

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Re: Stadtmöblierung einst
« Antwort #61 am: 21. August 2012, 13:30:51 »
Tante Gugel findet das hier:

martin8721

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Re: Stadtmöblierung einst
« Antwort #62 am: 21. August 2012, 13:40:21 »
Tante Gugel findet das hier:

Tante Gugel hatte ich eh auch schon zu Rate gezogen.  ;)
Allerdings konnte sie mir nicht wirklich weiterhelfen, wofür man Vakuum-Öl verwendet und was es mit diesem Deckel auf sich hat. Ist das wirklich nur stinknormales Schmieröl?  ???
Aber dass es vielleicht Hydrauliköl für einen ansässigen Industriebetrieb gewesen sein könnte, klingt plausibel.
Hatte mir auch vorstellen können, dass dort Öl eingefüllt wurde, dass dann in Wohnhäusern zum Heizen verwendet wurde.

E2

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Re: Stadtmöblierung einst
« Antwort #63 am: 21. August 2012, 13:48:12 »
Ohne zu wissen, wo genau der Deckel ist und wie groß, nehm ich mal an, das ist die Abdeckung zum Füllstutzen eines unterirdischen bzw. eingebauten Öltanks (Heizung?)

tramway.at

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Re: Stadtmöblierung einst
« Antwort #64 am: 21. August 2012, 13:58:27 »
Es gab in Wien mal ein Rohrpostsystem, vielleicht hängt es damit zusammen?
Harald A. Jahn, www.tramway.at

haidi

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Re: Stadtmöblierung einst
« Antwort #65 am: 21. August 2012, 14:13:33 »
Ohne zu wissen, wo genau der Deckel ist und wie groß, nehm ich mal an, das ist die Abdeckung zum Füllstutzen eines unterirdischen bzw. eingebauten Öltanks (Heizung?)

Vom Vierkant her schätze ich ihn auf ca. 40x40

Hannes
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MK

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Re: Stadtmöblierung einst
« Antwort #66 am: 21. August 2012, 18:11:15 »
Allerdings konnte sie mir nicht wirklich weiterhelfen, wofür man Vakuum-Öl verwendet und was es mit diesem Deckel auf sich hat. Ist das wirklich nur stinknormales Schmieröl?  ???

"Vacuum Oil" ist lediglich ein Firmenname. Das erste Produkt dieser Firma war Schmieröl, das bei der Vakuumdestillation von Kerosin als Abfallprodukt anfiel.
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Re: Stadtmöblierung einst
« Antwort #67 am: 21. August 2012, 23:46:18 »
Ich kann mich noch an eine Münztelefongeneration mit zwei Knöpfen und Wählscheibe erinnern, dazu eine rote 7-Segment-Anzeige für das Guthaben.
Die Anzeige war dreistellig.
Trotzdem heißt die Bauart 7-Segment-Anzeige, weil jede Stelle aus 7 Segmenten zusammengesetzt ist, die zur Darstellung der Ziffern einzeln angesteuert werden können.
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Re: Stadtmöblierung einst
« Antwort #68 am: 22. August 2012, 00:47:20 »
Aus meiner Kindheit kann ich mich auch noch Erinnern, dass am Brigittaplatz ein Öffentliches Telefon für Ferngespräche stand (lt. meiner Mutter konnte man das damals nicht von jedem aus).
Das war, weil nur diese Fernsprechtelefone an einem (teuren) Registerverzoner angeschlossen waren, der anhand der gewählten Vorwahl den Tarif ermittelte und die Gebührenimpulse entsprechend vervielfachte. Die Ortstelefone hatten eine Nullsperre eingebaut, wenn die erste gewählte Ziffer zehn Impulse hatte, wurde die Leitung getrennt, also konnte man keine Vorwahl wählen.

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Re: Stadtmöblierung einst
« Antwort #69 am: 22. August 2012, 08:47:01 »
Trotzdem heißt die Bauart 7-Segment-Anzeige, weil jede Stelle aus 7 Segmenten zusammengesetzt ist, die zur Darstellung der Ziffern einzeln angesteuert werden können.
Ja, eh. Es waren drei 7-Segment-Anzeigen nebeneinander. Die meisten heute erhältlichen 7-Segment-Anzeigen haben ein achtes Leuchtfeld für den Dezimalpunkt, es gibt auch welche mit neun Leuchtfeldern, sodass man aus dem Punkt auch ein Komma machen kann, was vor allem dann wichtig ist, wenn man Zahlen mit Tausendertrennzeichen anzeigen will. Weiters gibt es noch Anzeigen mit einzelnen Zusatzsegmenten, die vor allem bei Aufzügen verwendet werden, um zusätzlich noch ein K oder M anzeigen zu können. Am "höchsten entwickelt" sind die fein unterteilten Anzeigen, die man oft auf Video-/DVD-Recordern, Stereoanlagen und Autoradios finden, die können alle alphanumerischen und eine Handvoll Sonderzeichen darstellen.
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Re: Stadtmöblierung einst
« Antwort #70 am: 22. August 2012, 11:01:44 »
Aus meiner Kindheit kann ich mich auch noch Erinnern, dass am Brigittaplatz ein Öffentliches Telefon für Ferngespräche stand (lt. meiner Mutter konnte man das damals nicht von jedem aus).
Das war, weil nur diese Fernsprechtelefone an einem (teuren) Registerverzoner angeschlossen waren, der anhand der gewählten Vorwahl den Tarif ermittelte und die Gebührenimpulse entsprechend vervielfachte. Die Ortstelefone hatten eine Nullsperre eingebaut, wenn die erste gewählte Ziffer zehn Impulse hatte, wurde die Leitung getrennt, also konnte man keine Vorwahl wählen.
Der Registerverzoner war IMO nur den normalen Wählerstufen übergeordnet und folglich im Prinzip alle Apparate damit verbunden, aber die Nullsperre bei den normalen Münzapparaten hat natürlich verhindert, dass man überhaupt bis zum RVZ kommt.

Die Klimmzüge, die im analogen Vermittlungssystem teilweise notwendig waren, sind sowieso beeindruckend. 0800er-Nummern konnte es beispielsweise nicht geben, da die analogen Wählämter wie erwähnt keine Gespräche ohne Zählung zuließen. Stattdessen gab es die im Hauptbereichsamt Salzburg angesiedelten und wie Ortsgespräche tarifierten 0660er-Nummern. Zur Einführung einer neuen Vorwahl musste jeder(!) Registerverzoner händisch umgelötet werden, ergo wurde das vermieden wo nur irgend möglich.
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Re: Stadtmöblierung einst
« Antwort #71 am: 22. August 2012, 12:01:55 »
Nullsperre: Es gab auch (meist in Firmen oder Dienststellen) normale Wählscheibenapparate mit Nullsperre. Diese konnte man allerdings, mit etwas Geschick, mit der von Harald beschriebenen Klopfmethode umgehen! Zehn mal klopfen, dann normal wählen.


Mit der Klopfmethode konnte man auch die früher beliebten Wählscheibenschlösser austricksen!  ;D
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W_E_St

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Re: Stadtmöblierung einst
« Antwort #72 am: 22. August 2012, 12:45:04 »
Mit der Klopfmethode kann man sogar die Apparateschlösser der 80er-Tastenapparate austricksen, die sperren nämlich nur den Tastwahlblock, sonst aber nichts. Allerdings kenne ich niemanden, der solche Apparate heute noch absperrt. Geben tut es sie noch in größerer Anzahl, und Impulswahl funktioniert auch noch, egal ob per Wählscheibe oder auf der Gabel geklopft, sogar an den sog. NGN-Wählämtern, die de facto nur mehr ein VOIP-Server mit Anbindung an die Kupferleitung zum Endkunden sind, d.h. analog ist nur mehr die Zweidrahtverbindung von der Wohnung zum Wählamt.

Was die NGN-Ämter nicht mehr können (sehr zu meinem Ärger) ist Durchwahl bei Analoganschlüssen, obwohl die IMO softwareseitig leicht implementierbar sein müsste. In Deutschland und den meisten anderen Ländern wurde soweit ich weiß die Durchwahl wählamtsseitig realisiert, mit verkürzten Rufnummern. Im Endeffekt war die Nummer plus Durchwahl nicht länger als eine normale Nummer. Da das eine ganze Nummerngasse blockiert, war so ein Anschluss erst ab 8 Amtsleitungen zu haben. In Österreich hingegen war die Konstruktion denkbar simpel. Die (am Beispiel Wien) ersten 6 Ziffern der Nummer, bei OES-Ämtern 7, verarbeitet das Wählamt, alle weiteren Ziffern werden als normale Wählimpulse (Gleichstromimpulse) auf die Teilnehmerleitung geschickt, wo die Nebenstellenanlage damit tun kann, was sie lustig ist. Voila, simpelste Durchwahl ohne Mehrkosten für den Teilnehmer. Dummerweise hat Siemens unlängst seine Telekommunikationssparte verkauft und der Nachfolger hat prompt den Support für die OES-E-Ämter eingestellt. Diese werden gerade sukzessive auf NGN umgebaut, was sich teilweise sehr negativ auf Fax- und Modemverbindungen auswirken soll. Ich habe allerdings an einer NGN-Vermittlung schon eine stabile 56k-Modemverbindung aufgebaut. Da auch die OES-D-Ämter mittlerweile um die 20 Jahre alt sind, werden auch die vermutlich in absehbarer Zeit ersetzt und dann wars das mit der Gleichstromdurchwahl.
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Re: Stadtmöblierung einst
« Antwort #73 am: 22. August 2012, 13:02:21 »
Die Impulswahl wurde laut einer Post-Mitteilung schon vor einigen Jahren abgeschafft.

haidi

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Re: Stadtmöblierung einst
« Antwort #74 am: 22. August 2012, 14:41:48 »
Gehört eigentlich in Absurdes.
Ich, verantwortlich für alles, was irgendwie an Computer erinnert, bekomme einen Anruf von einem Kunden (kleine Firma, wir waren eine Bundesdienststelle), sehr erbost: Was wir für ein Klumpert haben, seitdem er einen neue Telefonanlage hat, funktioniert die Zifferneingabe nicht, die von unserer Sprachansage als Auswahl gefordert wird.

Ich zu ihm: Drücken Sie bitte die 9
Ich höre: Tack, Tack, Tack, Tack, Tack, Tack, Tack, Tack, Tack
"Rufens den Anlagentechniker an und beschimpfens diesen, er soll ihr Wahlverfahren auf Tonwahlverfahren umstellen."

Das ganze passierte 2005, die Post hat IPW noch akzeptiert.

Hannes
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