Autor Thema: Rasengleis  (Gelesen 585128 mal)

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Re: Rasengleis
« Antwort #1230 am: 05. Mai 2025, 22:21:43 »
Ich kenne deinen Artikel, da jetzt seitdem wieder ein paar Jahre vergangen sind, habe ich mit halt auch gedacht, vielleicht hat sich manches in der technischen Bauweise etc. seitdem wieder verändert/ weiterentwickelt...

Hm ja bei dem Argument "billigster Oberbau" blicke ich nicht ganz durch, dazu scheint es ja verschiedene Meinungen zu geben, die das so sehen bzw. die dem widersprechen oder?

Gut, so einen Flecherlteppich wie auf dem letzte Foto von dir finde ich dann aber auch nicht wirklich schön, falls es wirklich einige Hauszufahrten sind...

Und zur Universitätsstraße, wäre sicherlich machbar und schöner gewesen, aber hier fahren doch sicherlich mitunter auch die Blaulichtorganisationen und die hätten bzw. haben das sicher wieder verhindert. Wenn man schon diese Sedum-Variante testet, wo es auch eine befahrbare Variante geben soll, wäre aber zumindest das vl. realpolitisch machbar gewesen.  ;D (Wenngleich fraglich ist, inweiweit das in so einem zentralen städtischen Bereich optisch gepasst hätte...)

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Re: Rasengleis
« Antwort #1231 am: 05. Mai 2025, 22:39:29 »
Ich kenne deinen Artikel, da jetzt seitdem wieder ein paar Jahre vergangen sind, habe ich mit halt auch gedacht, vielleicht hat sich manches in der technischen Bauweise etc. seitdem wieder verändert/ weiterentwickelt...

Hm ja bei dem Argument "billigster Oberbau" blicke ich nicht ganz durch, dazu scheint es ja verschiedene Meinungen zu geben, die das so sehen bzw. die dem widersprechen oder?

Also:

- die beiden Standardbauweisen (nach unten geschlossen/offen) habe ich überall in Europa gesehen, zuletzt hat sich die bessere (unten offen) anscheinend durchgesetzt

- Wenn nach unten geschlossen, frag den Hausverstand: Lass beim normalen Wiener Großplattenoberbau die Platten weg und schütte stattdessen Erde rein, was glaubst du ist billiger?

- Wenn aus jeder Ritze die Natur rauswuchert (siehe Schottergleis in der USTRAB-Rampe) - wieso wächst dann ausgerechnet dort nix, wo die WiLi Begrünung versuchen? Wieder sagt dir jeder Hausverstand, dass kiesgefüllte Minikammern ziemlich die schlechteste Möglichkeit für Grünzeug sind.

- das ist ja das selbe bei den Katzenklo-Kiesbeeten der MA42 - überall explodiert die Natur, nur wo das Stadtgartenamt seine wirren Speziallösungen umsetzt ist es Shit. Klar, kein Mensch kippt sich Kies ins Blumenbeet, außer man will "Gätrten des Grauens".

- Nach meiner Beobachtung verwirklichen sich da Technokraten mit overengineered Lösungen, warum auch immer.

- Augenöffnend waren die Spezialgras-Versuche der WiLi in Lainz, während mein Linzer Interviewpartner nur meinte "No Jo, mir habm im Baumarkt a Gras kauft, wos langsam wachst". Auch bei Profis im Ausland (Frankreich, Belgien) habe ich bei meinen Wiener Anekdoten Stirnrunzeln und Kopfschütteln geerntet.

- Auch die Blaulichorgs sind als vorauseilendes Ablehnungsinstrument oft vorgeschoben. Die könnten genausogut auf einem breiten Radweg fahren (was ich in Paris oft sehe). Und das Argument kommt auch immer gleich von den WiLi, nicht vom Blaulicht.

Vielleicht interessiert dich der Artikel auch: http://www.mauerspiel.at/texte/2024-06-00-FM-Stadtklima.pdf
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Rasengleis
« Antwort #1232 am: 06. Mai 2025, 23:03:49 »

Für mich ist klar, dass großflächige Umbauten im Bestand zum einen entsprechend kosten, zum anderen etwa an den Eiwänden der Blaulichtorganisationen scheitern.

Über letztere könnte man getrost "drüberfahren", ist primär eine Willensfrage mE.

Im Sonnwendviertel finde ich das Rasengleis wirklich gelungen.

Weil es dort nach international üblichem Standard gebaut wurde, ohne WiLi-Ausheckungen. Wobei ich auf die Erklärung, warum es bei einem Fußübergang die Schotterwüsten gegen Autos braucht, neugierig wäre.
Ich denke der Schutz ist eben nicht nur allein gegen Autos.
D 3XX

T1

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Re: Rasengleis
« Antwort #1233 am: 10. Mai 2025, 17:24:59 »
Im Sonnwendviertel finde ich das Rasengleis wirklich gelungen.

Weil es dort nach international üblichem Standard gebaut wurde, ohne WiLi-Ausheckungen. Wobei ich auf die Erklärung, warum es bei einem Fußübergang die Schotterwüsten gegen Autos braucht, neugierig wäre.
Ich denke der Schutz ist eben nicht nur allein gegen Autos.
Sondern...? ???

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Re: Rasengleis
« Antwort #1234 am: 10. Mai 2025, 21:24:13 »
Im Sonnwendviertel finde ich das Rasengleis wirklich gelungen.

Weil es dort nach international üblichem Standard gebaut wurde, ohne WiLi-Ausheckungen. Wobei ich auf die Erklärung, warum es bei einem Fußübergang die Schotterwüsten gegen Autos braucht, neugierig wäre.
Ich denke der Schutz ist eben nicht nur allein gegen Autos.
Sondern...? ???
Nachdem da ein vielbesuchter Park ist, können da auch Leute mit dem Roller, etc rein... ;) Wobei das "brauchen" im AUsgangsposting übertrieben ist, aber ich denke, die Grundidee ist, wie ich eben geschrieben habe.
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haidi

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Re: Rasengleis
« Antwort #1235 am: 10. Mai 2025, 21:29:26 »
Ich dachte eher an Fußgänger, die den Weg abkürzen. Es dauert nicht lange, und man hätte eine Wegspur im Gras.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

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Re: Rasengleis
« Antwort #1236 am: 10. Mai 2025, 21:46:45 »
Das natürlich auch.
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Tatra83

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Re: Rasengleis
« Antwort #1237 am: Gestern um 21:06:49 »
Ich kenne deinen Artikel, da jetzt seitdem wieder ein paar Jahre vergangen sind, habe ich mit halt auch gedacht, vielleicht hat sich manches in der technischen Bauweise etc. seitdem wieder verändert/ weiterentwickelt...

Natürlich entwickeln sich Feinheiten weiter, aber im wesentlichen ist die Bauform des Rasengleises seit 15 Jahren stabil und etabliert. Hier gibt es sogar eine Lobbytruppe: http://www.gruengleisnetzwerk.de Dem Pferdebahn-Oberbau der WL mit seiner nunmehr über 150jährigen Tradition kann das Rasengleis als Bauform natürlich nicht das Wasser reichen. Aber mutig ist man bei den WL jedenfalls: Man verbaut stoisch weiterhin diese Bauform, ungeachtet der deutlich geänderten Anforderungen durch den Einsatz von ULF und Flexity im Wiener Straßenbahnnetz und klopft sich dafür auch fleißig gegenseitig auf die Schultern. Und solche "Bauform-Unfälle" wie in der Klosterneuburger Straße (Bauart Rheinfeder) oder eben auf der Strecke durchs Sonnenwendviertel lassen sich damit erklären, dass der Gleisbau-Zensor vielleicht gerade pinkeln war.  :D
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

60er

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Re: Rasengleis
« Antwort #1238 am: Heute um 10:37:37 »
Und solche "Bauform-Unfälle" wie in der Klosterneuburger Straße (Bauart Rheinfeder) oder eben auf der Strecke durchs Sonnenwendviertel lassen sich damit erklären, dass der Gleisbau-Zensor vielleicht gerade pinkeln war.  :D
Was ist an der Strecke durchs Sonnwendviertel so besonders? Rasengleise konnte man in Wien auch schon in den 80er-Jahren bauen, wie man in der Wolkersbergenstraße sieht. Auch beim Südtiroler Platz gab es bereits vor über 30 Jahren ein Rasengleis, das leider dem Hauptbahnhof zum Opfer gefallen ist.