Bei der Genehmigung ging es nicht um Wand oder Fenster, sondern um brandschutztechnische Angelegenheiten.
Wenn es sich um ernsthafte brandschutztechnische Angelegenheiten gehandelt hätte und nicht um irgendeine Frotzelei zwischen Behörde und den Wiener Linien, wäre seit Mai nicht nur kein einziger ULF mehr ausgeliefert worden sondern auch keiner mehr ausgerückt, zumindest nicht von der zweiten Baureihe. Alles andere kann man ohne Auslieferungsstop auch über die Runden bringen.
Aber ULF, wie hier schon gezeigt wurde, der Trend geht eindeutig zu transparenten Fahrerstands-Rückwänden.
Übrigens ist es nicht unbedingt de-facto-Standard, dass man die Fahrerkabine ohne Fenster vom Fahrgastraum abschottet: ...
Mir ist das schon klar... Und nochmals: Ich verstehe eure Einwände. Aber ich habe von Wien geredet. Hier ist eine klare Tendenz dazu zu erkennen. Net mehr und net weniger... Ob das schön oder gut ist, sei mal dahin gestellt. Aber wie gesagt: Ich finde dieses Fenster, die Sprechanlage oder der Feuerlöscher sind nicht mal ansatzweise so wichtig, wie wahre Innovationen und Problembeseitigungen bei den Fahrzeugen. Aber das habe ich schon zwei Mal deutlich gemacht...
Es werden so viele Fahrzeuge geliefert, wie bestellt werden und bestellt so viele, wie finanzierbar sind. Wo du da ungenügende Lieferverträge und Schadenersatzzahlungen sowie die Möglichkeit einer schnellere Umstellung auf Niederflurfahrzeuge siehst, weiß ich nicht. Nur so nebenbei, die WL mögen alles mögliche sein, aber Staatsbetrieb sind sie keiner.
Die Lieferstopps und -verzögerungen, wie sie bei der Auslieferung der ULF-Garnituren auftauchen, sind sehr wohl vermeidbar, wie es hervorragend das jüngste Beispiel zeigt. Und wären die Wiener Linien mutig genug, hätten beispielsweise eine laufenden Vertrag über den verbindlichen Verkauf von Altfahrzeugen zu einem bestimmten Zeitpunkt und wären somit auf die Neufahrzeuge angewiesen, könnte man sehr wohl Schadensersatzforderungen bei einer (nicht unbedeutenden) Lieferverzögerung von fünf Monaten geltend machen, sofern der Liefervertrag von Anfang an nicht komplett mit Klauseln zerschossen wurde.
Und die Tatsache, dass die Wiener Linien in einer komplett intransparenten Holding-Struktur untergebracht ist, die der Stadt und somit nicht minder dem Staat als ganzes gesehen gehört, macht sie nicht weniger zum Staats- oder Stadtbetrieb als die ÖBB. Erst letztens sind mir bei einer Recherche zu einer entstehenden Arbeit von mir bestehende Zahlen der Haftungen unseres Staates untergekommen, bei denen einem schwindlig werden kann - da gehören die städtischen Betriebe Wiens genauso in den Topf. Nur will man so tun, als ob das alles nicht so wäre - Holding-Gesellschaften und Föderalismus tun da ihr übriges - obwohl wir alle im selben Boot sitzen. Aber nun ja... Ich schweife vom Thema ab.
