Die mögliche Stilllegung des Duisburger Stadtbahn-Innenstadttunnels wird immer wieder als Horrorvariante ob der leeren Kassen zitiert – ich sehe dabei den Horror nicht, sondern fasse das eher als Idealvorstellung auf. Kaum eine andere Stadt kenne ich, deren innerstädtischer Stadtbahntunnel so wenig Mehrwert gegenüber der bisherigen oberirdischen Lösung gebracht hat (sieht man von der Beschleunigung der Hafenquerung Duissern–Meiderich ab, doch das wäre anders auch gegangen).
1992 wurde nicht nur schlagartig ein durchaus moderner Wagenpark obsolet – Graz hat sich gefreut! –; die Fahrt der Hauptlinie von Süden, U79, verlängerte sich schon rein in der Fahrzeit um drei Minuten bis zum Hauptbahnhof durch die Tunnelführung; mit der Reduktion der Zugänglichkeit durch die Tunnelstationen ist das eine durchaus schmerzhafte Verlangsamung durch den Tunnelbau. Dazu kam das Abhängen des Stadtteils Neudorf hinter dem Hauptbahnhof durch Einstellung des 904ers: Das war gar nicht gut.
Die oberirdischen Achsen durch die Innenstadt könnten eine Wiedereröffnung der Straßenbahn sehr gut gebrauchen, Neufeld könnte einfach wieder angebunden werden; und von der Fahrzeit her würde nix schlechter.
Hier ist als erstes Tunnelfoto einmal die unspektulärere untere Ebene der zentralen Haltestelle König-Heinrich-Platz, wo der 901er in beiden Richtungen fährt: GT10NC 1020 am 15. Februar.