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regiobahn820

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ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« am: 23. November 2012, 16:18:23 »

ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke

Festakt mit viel Prominenz zur Fertigstellung der Hochleistungsstrecke Wien-St.Pölten. Ab 9.12. viel schneller und sicherer unterwegs als mit Auto



Wien (OTS) - Am 9. Dezember zum Fahrplanwechsel wird die
 Hochleistungsstrecke Wien Meidling - St. Pölten in Betrieb genommen.
 Bereits heute, zum 175. Geburtstag der Eisenbahn, wurde die
 Fertigstellung am neuen Bahnhof Tullnerfeld gefeiert und die Strecke
 symbolisch eröffnet. Für Reisende ab/bis Westbahnhof verkürzt sich
 damit die Fahrtzeit massiv. Ab 9.12. werden Güterzüge durch den
 Lainzer Tunnel rollen, zwei Jahre später auch die ersten
 Fernverkehrszüge durchfahren und beim Hauptbahnhof halten.
 

Verkehrsministerin Doris Bures betonte, sie blicke heute mit mehr
 Zuversicht denn je in die Zukunft der Bahn. "Von Wien nach St. Pölten
 ist die Bahn ab sofort absolut konkurrenzlos. Von Stadt-Zentrum zu
 Stadt-Zentrum in nur 25 Minuten - auch bei Glatteis, Regen und Nebel.
 Das schafft die Bahn, und nur die Bahn. Ein Jahrhundertprojekt ist
 abgeschlossen und morgen schon geht die Arbeit weiter - und zwar an
 der Südstrecke. Denn Europas Wirtschaft braucht leistungsfähige
 Transportwege und Europas Klimaziele brauchen die Bahn."
 

Für Christian Kern, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding AG,
 schreibt die Inbetriebnahme der Hochleistungsstrecke Wien Meidling
 bis St. Pölten österreichische Bahngeschichte: "Eine Strecke dieser
 Dimension wurde zuletzt in der Monarchie eröffnet. Unsere Fahrgäste
 sind künftig auf der Weststrecke nicht nur sicherer, sondern mit bis
 zu 230 km/h auch deutlich schneller als mit dem Auto unterwegs. Auch
 die Region wird aufgewertet und entwickelt sich weiter, Pendler
 profitieren von der kürzeren Fahrtzeit durch mehr Freizeit und
 Lebensqualität."


Auch für Georg-Michael Vavrovsky, Vorstand der ÖBB-Infrastruktur AG,
 zählt die neue Hochleistungsstrecke "wegen ihrer Länge von rund 60 km
 und ihren technischen Besonderheiten zu den Meilensteinen der
 jüngeren Eisenbahn-Geschichte." Mit der Fertigstellung erfolge der
 Lückenschluss zu einer nahezu durchgehenden viergleisigen Weststrecke
 zwischen Wien und Linz.
 

Für Erwin Pröll, niederösterreichischer Landeshauptmann wurden "mit
 der Neubaustrecke im wahrsten Sinn des Wortes neue Schienen für
 Generationen" gelegt: Wenn die Züge zwischen Wien und St. Pölten auf
 der Westbahn durchs Tullnerfeld fahren, dann beginnt für das
 Bundesland Niederösterreich eine völlig neue Zeitrechnung im
 öffentlichen Verkehr: eine Aufwertung der Standortqualität,
 zusätzliche Angebote für die Pendler und eine deutliche Verbesserung
 der Verkehrsinfrastruktur."
 

Michael Häupl, Wiener Bürgermeister: "Mit der Hochleistungsstrecke
 Wien-St. Pölten sind die beiden Landeshauptstädte wieder ein Stück
 näher aneinander gerückt. Nicht nur Wien sondern unser ganzes Land
 benötigt hochleistungsfähige Schienenverbindungen. Das ist wichtig
 für die Wirtschaft. Je moderner, schneller und zuverlässiger die
 "Schiene" ist, desto mehr Menschen und Güter steigen auf die Bahn um.
 Das ist auch nervenschonender für die Menschen und besser für die
 Umwelt."
 

Für Désirée Oen, Kabinettsmitglied des EU-Vizepräsidenten und
 EU-Kommissars für Verkehr Siim Kallas, ist die Errichtung von
 Korridoren für den Güter- und den Personenverkehr von besonderer
 Bedeutung. "Solche Verkehrskorridore sind die Lebensadern der
 Wirtschaft. Die Weststrecke ist solch eine Lebensader nicht nur in
 Österreich, sondern mit europäischer Dimension, deshalb haben wir die
 Planungs- und Baumaßnahmen auch finanziell unterstützt."


Schneller und sicherer als mit dem Auto

Bahnreisende fahren in Zukunft schneller, bequemer und sicherer als
 jemals zuvor. Das bringt der Bahn auf der Strecke Wien - Salzburg
 einen entscheidenden Vorteil im Wettbewerb. Die Weststrecke wird zu
 einer noch attraktiveren Alternative zum Individualverkehr. Ohne
 Stau, Ampeln oder Radarfallen.
 

Sowohl Fern- und Nahverkehr als auch Güterverkehr profitieren vom
 Ausbau, die schnellsten Züge werden die 300 km lange Strecke zwischen
 Salzburg und dem Wiener Westbahnhof mit bis zu 230 km/h
 Spitzengeschwindigkeit in nur 2 Stunden und 22 Minuten zurücklegen.
 Die Fahrtzeit von Wien nach St. Pölten verkürzt sich um bis zu 15
 Minuten, jene nach Salzburg sogar um bis zu 23 Minuten. Um für die
 Zukunft gerüstet zu sein, ist die neue Hochleistungsstrecke für
 Geschwindigkeiten im Personenverkehr auf bis zu 250 km/h ausgelegt.
 Die künftige Durchschnittsgeschwindigkeit der schnellsten Züge von
 Wien nach Salzburg liegt bei 132 km/h (derzeit noch 114 km/h) und
 damit über der Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn, von Wien nach
 Linz beträgt sie künftig sogar 151 km/h (derzeit 120).


Viergleisiger Ausbau Wien - St. Pölten

Die neue Strecke ist ein wesentlicher Bestandteil des Ausbaus zur
 viergleisigen Weststrecke zwischen Wien und Wels. Die neue
 Hochleistungsstrecke bietet deutlich mehr Kapazitäten für
 umweltfreundliche Mobilität von Personen und Gütern, schnellere
 Verbindungen zwischen den Ballungszentren und ist Teil des
 transeuropäischen Netzes. Finanziert wurde die Hochleistungsstrecke
 Wien Meidling - St. Pölten durch den Bund, die ÖBB und zum Teil aus
 Mitteln der EU. Beim Bau wurden Zeit- und Kostenplan exakt
 eingehalten. In Summe wurden 2,8 Mrd EUR investiert. Das Projekt
 wurde durch die EU mit rd. 40 Mio EUR gefördert.
 

Mehr als die Hälfte der Strecke Wien Meidling - St. Pölten verläuft
 in insgesamt 8 Tunnels (einschließlich Lainzer Tunnel). Der
 viergleisige Ausbau in Niederösterreich ist mit der Inbetriebnahme
 großteils abgeschlossen, insgesamt wurden 188 Streckenkilometer der
 Weststrecke in Niederösterreich zur Viergleisigkeit ausgebaut.


Über hundert Züge täglich mehr

Derzeit fahren pro Tag rund 335 Personenverkehrs- und Güterzüge auf
 der Bestandsstrecke, ab Mitte 2013 werden es auf den Bestand- und
 Neubaustrecken gemeinsam rund 450 Züge pro Tag sein: Also über 100
 Züge mehr, die auf diesem Streckenabschnitt unterwegs sind. Ab
 Fahrplanwechsel 2012 wird der gesamte Personenfernverkehr auf der
 neuen Hochleistungs-strecke ab/bis Wien Westbahnhof abgewickelt.


Enormer Zeitgewinn für Pendler

Insgesamt werden 55 Nahverkehrszüge zusätzlich auf der Bestand- und
 Neubaustrecke ab bzw. bis Wien Westbahnhof geführt, zehn davon zur
 Hauptverkehrszeit als bis zu 200 km/h schnelle REX-Nahverkehrszüge
 (Wien - Amstetten) auf der Neubaustrecke. Die Fahrt mit den
 schnellsten Zügen vom Westbahnhof nach St. Pölten wird nur 25 Minuten
 betragen - das bedeutet für die Pendler eine Zeitersparnis von 30
 Minuten täglich. Pendler aus dem Mostviertel werden durch die
 schnellen REX-Züge sogar in noch höherem Maße von der
 Fahrtzeitverkürzung profitieren. Den neuen Bahnhof Tullnerfeld werden
 zur Hauptverkehrszeit die neuen REX-Züge sowie stündlich
 Fernverkehrszüge anfahren.
 

Bahnhof Tullnerfeld

Der neue Bahnhof auf dem Gemeindegebiet von Michelhausen wurde hell,
 einladend und funktionell gestaltet. Die Bahnsteige sind über den
 Warte-und Einkaufszonen angeordnet und durch den Bau von Treppen und
 Liften leicht und barrierefrei erreichbar. 500 Park&Ride-Plätze für
 PKWs und weitere 100 für Fahrräder sowie die Verknüpfung mit dem
 örtlichen Busnetz stehen den Fahrgästen zur Verfügung. Der Bahnhof
 verknüpft die Hochleistungsstrecke mit der bestehenden Bahnlinie
 Tulln - Herzogenburg und durch die Reaktivierung der Tullner
 Westschleife auch mit der Franz-Josefs-Bahn. Dadurch entsteht eine
 Verkehrsverbindung, die den Westen und Süden Wiens und das nördliche
 Niederösterreich nah zusammenrücken lässt.
 

Moderne Technik bringt mehr Komfort

Neuartige Bauweisen, wie die Ausführung des Oberbaus als Feste
 Fahrbahn mit Masse-Feder-System setzen neue Maßstäbe im
 Erschütterungsschutz und sichern die Einhaltung strenger Auflagen. Im
 Bereich der Leit- und Sicherungstechnik werden bei der
 Hochleistungsstrecke Wien - St. Pölten neue Wege beschritten: Als
 Zugsicherungssystem kommt ETCS Level 2 (European Train Control
 System) zum Einsatz - es gewährleistet höchste Sicherheit auf
 Hochleistungsstrecken bei Fahrten mit hohen Geschwindigkeiten.
 

ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister
 Als umfassender Mobilitätsdienstleister sorgt der ÖBB-Konzern
 österreichweit für die umweltfreundliche Beförderung von Personen und
 Gütern. Die ÖBB gehören zu den pünktlichsten Bahnen Europas und
 bieten ihren Kunden die höchste Pünktlichkeit in der EU. Mit
 konzernweit rd. 40.800 Mitarbeiterinnen  und Mitarbeiter bei Bahn und Bus (davon
 37.050 in Österreich, 3.750 im Ausland, zusätzlich 1.850 Lehrlinge)
 und Gesamterträgen von rd. 6,25 Mrd. EUR ist der ÖBB-Konzern ein
 wirtschaftlicher Impulsgeber des Landes. Strategische
 Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.


Quelle: http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20121123_OTS0178/lh-proell-den-oeffentlichen-verkehr-in-noe-auf-ein-neues-gleis-gestellt

95B

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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #1 am: 23. November 2012, 17:36:35 »
Reine Selbstbeweihräucherung.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

Anid

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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #2 am: 23. November 2012, 18:37:08 »
Wieso werden in Österreich eigentlich selbst solche sündteueren "Hochleistungsstrecken" bloß für mikrige 250 km/h ausgelegt, während man in China, Korea, ja sogar in Spanien und Italien von 350 km/H und mehr spricht?

Daniel

Klingelfee

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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #3 am: 23. November 2012, 18:44:16 »
Wieso werden in Österreich eigentlich selbst solche sündteueren "Hochleistungsstrecken" bloß für mikrige 250 km/h ausgelegt, während man in China, Korea, ja sogar in Spanien und Italien von 350 km/H und mehr spricht?

Daniel

Weil wir weder die Fahrzeuge, Strecken, noch die Entfernungen zwischen den Haltestellen haben, wo sich eine höhere Geschwindigkeit rendiert.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

13er

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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #4 am: 23. November 2012, 18:50:33 »
Wieso werden in Österreich eigentlich selbst solche sündteueren "Hochleistungsstrecken" bloß für mikrige 250 km/h ausgelegt, während man in China, Korea, ja sogar in Spanien und Italien von 350 km/H und mehr spricht?
Da kannst dann aber an der lebenswichtigen Haltestelle Tullnerfeld nicht stehenbleiben :)
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Tatra83

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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #5 am: 23. November 2012, 20:30:53 »
Da kannst dann aber an der lebenswichtigen Haltestelle Tullnerfeld nicht stehenbleiben :)
Im Prinzip auch nur ein Überholbahnhof...
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

Linie 41

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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #6 am: 23. November 2012, 20:45:02 »
Nur, daß bei uns dort die ICs halten, weil der Erzherzog es so will. Völliger Schwachsinn.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

hema

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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #7 am: 23. November 2012, 21:21:59 »
Völliger Schwachsinn.
Auch Hochgeschwindigkeitsstrecken sind (ökologisch und ökonomisch) völliger Schwachsinn!  :-[


Aber liegen halt im Zeitgeist.  ::)
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

invisible

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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #8 am: 24. November 2012, 00:14:23 »
Wieso werden in Österreich eigentlich selbst solche sündteueren "Hochleistungsstrecken" bloß für mikrige 250 km/h ausgelegt, während man in China, Korea, ja sogar in Spanien und Italien von 350 km/H und mehr spricht?

Daniel

Weil Hochleistung nicht das selbe wie Hochgeschwindigkeit ist.

Bei den typischen Distanzen in Österreich kann man die 350km/h kaum ausfahren; Wien-Linz mit 350 statt 250 wäre nur ein paar Minuten schneller. Bei z.B. 0.5m/s² Beschleunigung braucht man ja schon mal fast 10km um 350km/h zu erreichen. Allerdings schafft das kein Zug über den ganzen Geschwindigkeitsbereich, in der Praxis sind es eher 20km, also von Wien bis etwa zum Bahnhof Tullnerfeld - dort musst du dann aber bald schon wieder anfangen nach St. Erwin an der Baustelle reinzubremsen.

Dafür hättest du aber deutlich höhere Energiekosten, deutlich höhere Instandhaltungskosten, eine geringere Streckenkapazität (insbesondere wenn darauf auch noch etwas anderes als Hochgeschwindgkeits-PV fahren soll) und aufgrund der anderen Trassierungsparameter auch moderat (Tullnerfeld) bis extrem (inneralpin) höhere Baukosten. 2km-Radien lassen sich auch in Alpentälern oft noch irgendwie unterbringen, bei 3.5-4kmRadien wie sie für Geschwindigkeiten über 300km/h nötig sind baust du im Grunde durchgehend nur mehr Tunnel.

Kurz: es zahlt sich einfach nicht aus.
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

moszkva tér

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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #9 am: 24. November 2012, 07:08:28 »
Dafür hättest du aber deutlich höhere Energiekosten, deutlich höhere Instandhaltungskosten, eine geringere Streckenkapazität (insbesondere wenn darauf auch noch etwas anderes als Hochgeschwindgkeits-PV fahren soll) und aufgrund der anderen Trassierungsparameter auch moderat (Tullnerfeld) bis extrem (inneralpin) höhere Baukosten. 2km-Radien lassen sich auch in Alpentälern oft noch irgendwie unterbringen, bei 3.5-4kmRadien wie sie für Geschwindigkeiten über 300km/h nötig sind baust du im Grunde durchgehend nur mehr Tunnel.
Dazu kommt noch, dass du in Österreich nicht das Fahrgastpotential hast, wie in anderen Ländern mit Ultrahochgeschwindigkeitsbahnen. D.h. die viel höheren Bau- und Betriebskosten können sich nie rechnen.

In einem Land wie Spanien kann man auf Relationen wie Madrid-Barcelona mit 350 km/h die Leute vom Flugzeug abziehen, unterwegs hat man noch andere Großstädte wie Zaragoza, eine solche Strecke erschließt gut 15 Millionen Menschen. Detto Paris-Lyon-Marseille oder Paris-Brüssel-Amsterdam.
Mit einer Relation Wien-Salzburg-München, Wien-(Bratislava)-Györ-Budapest oder Wien-Salzburg-Innsbruck-Feldkirch-Zürich ist das wirklich nicht zu vergleichen.

hprill

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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #10 am: 24. November 2012, 10:53:12 »
Bei z.B. 0.5m/s² Beschleunigung braucht man ja schon mal fast 10km um 350km/h zu erreichen. Allerdings schafft das kein Zug über den ganzen Geschwindigkeitsbereich, in der Praxis sind es eher 20km, also von Wien bis etwa zum Bahnhof Tullnerfeld - dort musst du dann aber bald schon wieder anfangen nach St. Erwin an der Baustelle reinzubremsen.

Das ist ja gerade der Schmurks - es bringt gerade mal 1-2 Minuten Fahrzeitverkürzung, 230 statt 200 km/h zu fahren, aber dafür verlierst du ca. 5-8 Minuten durch den unsinnigen Halt im Bahnhof Tullnerfeld.

haidi

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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #11 am: 24. November 2012, 11:27:14 »
Dafür hättest du aber deutlich höhere Energiekosten, deutlich höhere Instandhaltungskosten, eine geringere Streckenkapazität (insbesondere wenn darauf auch noch etwas anderes als Hochgeschwindgkeits-PV fahren soll) und aufgrund der anderen Trassierungsparameter auch moderat (Tullnerfeld) bis extrem (inneralpin) höhere Baukosten. 2km-Radien lassen sich auch in Alpentälern oft noch irgendwie unterbringen, bei 3.5-4kmRadien wie sie für Geschwindigkeiten über 300km/h nötig sind baust du im Grunde durchgehend nur mehr Tunnel.

Auch in Deutschland "schleicht" man mit dem IC in Gegenden, deren Topografie Österreich (außer Marchfeld, Tullnerfeld etc.) ähnelt.

Hannes
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Linie 41

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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #12 am: 24. November 2012, 11:44:59 »
Das ist ja gerade der Schmurks - es bringt gerade mal 1-2 Minuten Fahrzeitverkürzung, 230 statt 200 km/h zu fahren, aber dafür verlierst du ca. 5-8 Minuten durch den unsinnigen Halt im Bahnhof Tullnerfeld.
Von den 230er-Zügen hält allerdings keiner im Tullnerfeld, die halten erst wieder in St. Erwin ob der Traisen.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

B. S. Agrippa

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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #13 am: 27. November 2012, 08:26:32 »
Was ich nicht so ganz verstehe ist folgendes: Momentan benötigt der Railjet vom Gürtel nach Salzburg 2 Stunden 45 Minuten. Wenn mich nicht alles täuscht, lag die Fahrzeit schon mal drunter (habe da 2h 38min in Erinnerung). Sollte dem so sein, woher kommt dann der Zuschlag von ~7 Minuten? Die Strecke wurde in den letzten Jahren stetig ausgebaut, womit sich die Fahrzeit eigentlich reduzieren statt erhöhen müsste. Und wieso bleiben jeder Railjet und jeder ICE überhaupt in St.Pölten stehen, wenn schon IC und WESTbahn dort halten? Auch so gehen mindestens ~5 Minuten an Fahrzeit verloren... Anordnung vom Kaiser Erwin?

Edit: Weiß jemand, wie lange die Fahrzeit von Meidling nach St.Pölten betragen wird, wenn die Züge durch den Wildschweintunnel fahren?

coolharry

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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #14 am: 27. November 2012, 08:38:35 »
Was ich nicht so ganz verstehe ist folgendes: Momentan benötigt der Railjet vom Gürtel nach Salzburg 2 Stunden 45 Minuten. Wenn mich nicht alles täuscht, lag die Fahrzeit schon mal drunter (habe da 2h 38min in Erinnerung). Sollte dem so sein, woher kommt dann der Zuschlag von ~7 Minuten? Die Strecke wurde in den letzten Jahren stetig ausgebaut, womit sich die Fahrzeit eigentlich reduzieren statt erhöhen müsste. Und wieso bleiben jeder Railjet und jeder ICE überhaupt in St.Pölten stehen, wenn schon IC und WESTbahn dort halten? Auch so gehen mindestens ~5 Minuten an Fahrzeit verloren... Anordnung vom Kaiser Erwin?

Edit: Weiß jemand, wie lange die Fahrzeit von Meidling nach St.Pölten betragen wird, wenn die Züge durch den Wildschweintunnel fahren?

Vielleicht passt es so einfach besser ins Fahrplangefüge. Oder die Züge haben doch nicht so super Beschleunigungswerte wie sie es geglaubt haben, oder man fährt langsamer an um Energie zu sparen etc. etc..
Ach zwischen Attnang Puchheim und Wels wird auch noch gebaut.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.