Ich weis, dass noch heuer der Spatenstich für die Abstellanlage sein wird und so gar kein Platz mehr für die Straßenbahn zwischen Favoritenstraße und Oberlaa ist.
Ich denke, das ist eine Frage der Planung. Auch bei der Riesenbaustelle am Karlsplatz, die über ein Jahrzehnt bestanden hat, hat man es geschafft, einen durchgängigen Betrieb der SL E2, G2, H2, 62, 65, 66, 167 und WLB zu gewährleisten. Es mussten eben immer wieder die Gleistrassen geändert werden - das war vielleicht aufwendig, aber möglich. Bei der Trasse des 67ers zwischen Favoritenstraße und Oberlaa müsste es sogar ungleich leichter sein, sie so zu verlegen, dass die Bauarbeiten trotzdem weitergeführt werden können - sie braucht ja nur etwas weiter nach Norden verschwenkt werden. Bei der Zugfrequenz könnte ich mir sogar einen eingleisigen Betrieb auf diesem Stück vorstellen (ev. nur jeder zweite Zug bis Therme Wien). Wenn das in den Sechziger- und Siebziger Jahren unter wesentlich schwierigen Umständen mitten in der Stadt in dicht bebautem Gebiet möglich war, sollte es über 50 Jahre später doch bei einer einzelnen Linie auf weitgehend unverbautem Gelände umso leichter sein.
Da ich die Baupläne kenne, weis ich jetzt nicht, wo man da noch die Trasse während den Bauarbeiten führen könnte. Und den Karlsplatz mit der Trasse zu vergleichen, ist als würdest du Äpfel mit Birnen vergleichen. Denn während der Karlsplatz hauptsächlich unterhalb des Straßenniveau gebaut wurde, wird die U1 Verlängerung Oberirdisch gebaut.
Weiters sind die Fahrgastzahlen miteinander nicht zu vergleichen. Bitte beginnt jetzt aber nicht wieder mit der Diskussion, dass die U-Bahn dann dort nicht notwendig wäre. Da gebe ich euch sogar bedingt recht. Nur wenn man die U-Bahn bis Hansson Siedlung Ost baut, weil man auch Abstellanlagen braucht, wieso soll man dann die eine Station nicht auch noch bauen.
Und wieso die U1 nicht in Richtung Rothneusidl gebaut wurde ist auch leicht erklärt. Wie Stronach erklärt hatte, dass er in Rothneusiedl für die Austria ein neues Stadion bauen will, sind die Grundstückpreise dermaßen in die Höhe gestiegen, dass sowohl Stronach, als auch die Stadt Wien ausser Stande sah, dort Grundstücke zu erwerben, um die Bauprojekte auch durchführen zu können.